Lalelu2009
Hallo Biggi, ich brauche dringend einen Tipp wie ich meinen nun fast 2 Jahre alten Sohn abstillen kann. Bin wieder schwanger - ganz am Anfang - und möchte einen nicht mehr stillen. Auch im Hinblick auf das Baby. Ich möchte auf jeden Fall in nächster Zeit abstillen. Nur wie stelle ich das an? Ich stille noch zum Einschlafen (obwohl mein Sohn in letzter Zeit dabei gar nicht einschläft) und dann morgens. In letzter Zeit möchte er auch schon mal Nachts an die Brust, aber ich versuche dann ihn abzulenken, was leider kaum klappt. Wenn ich ihn nicht lasse, pflippt er regelrecht aus und weint so sehr, dass es mir so leid tut, dass ich ihn doch lasse. Wie kann ich ihn behutsam abstillen? Von meinem Mann hat er sich noch nie ins Bett bringen lassen und er kann ich nachts auch nicht beruhigen. Er schreit dann nur nach mir. Außerdem ist mein Sohn total Mama-fixiert. Er hängt mir von morgens bis abends am Hosenbein. Liegt das am Stillen? Danke und LG Michaela
Liebe Michaela, nein, das liegt nicht am Stillen, sondern am Charakter des Kindes. Der Einstellung, dass das Langzeitstillen die Loslösung beeinträchtige oder ein Problem in Hinblick auf die Theorie des Übergangsobjektes darstellt, ist keineswegs bewiesen. Dieser Vorstellung liegt eine Hypothese zugrunde, für die es keinen Beweis gibt. Diese Überlegungen beruhen auf Beobachtungen in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe die vor langer Zeit gemacht wurden. Dem Stillen oder gar dem längeren Stillen wurde dabei überhaupt keine Aufmerksamkeit entgegengebracht (wohl auch, weil kaum bzw. nicht lange gestillt wurde). Die Praxis zeigt jedenfalls, dass langzeitgestillte Kinder nicht unselbständiger sind als kurz oder gar nicht gestillte Kinder und auch keine vermehrten Probleme mit der Loslösung haben, im Gegenteil: Oft haben sie ein so starkes Vertrauen in sich und die Welt, dass sie recht forsch die Welt entdecken wollen. Außerdem spricht gegen diese Theorie, dass es dann weltweit gesehen sehr viele Kinder Probleme mit der Selbstregulation haben müssten, denn es gibt ja nun mal viele Kulturen, in denen das lange Stillen deutlich über das Babyalter hinaus üblich ist und es gibt Kulturen, in denen keine Übergangsobjekte bekannt sind. Das lange Stillen führt also definitiv nicht zu einer verspäteten Loslösungsphase. Wenn Du jetzt aber nicht mehr stillen möchtest, dann ist das dein gutes Recht (Du weißt, dass Du aber nicht abstillen musst, oder?). Du könntest versuchen, ob du mit ihm eine "stillfreie" Zeit in der Nacht "vereinbaren" kannst. Elizabeth Pantley, die Autorin von "Schlafen statt schreien" hat diese Methode entwickelt: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Wenn du doch ganz abstillen möchtest, möchte ich dir ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst deinen Sohn eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Ich hoffe, es ist etwas dabei, was euch allen weiter hilft!! Ganz llliebe Grüße Biggi
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