Alsterperle
Liebe Expertinnen, meine Tochter (12 Wochen alt) lehnt seit einigen Tagen die linke Brust ab. Sie setzt dort nur kurz an, scheint aber sofort frustriert, wenn die Milch nicht schnell genug fließt, und beschwert sich. Damit hat sie an der anderen Seite allerdings keine Probleme, hier macht sie einige ruhige Züge, wartet also geduldig ab. Da Lisa anfangs Probleme mit einer eingesaugten Unterlippe hatte und ich zusätzlich nicht übermäßig viel Milch produziere - die Stillberaterin sprach von "tatsächlich recht wenig Drüsengewebe" - füttern wir seit der dritten Woche zu. Ich biete Lisa bis auf nachts bzw. frühmorgens nach dem Stillen eine Flasche an, von der sie zwischen 40 und 130 ml trinkt (nur abends besonders viel). Ich pumpe auch ab - so oft es eben geht, wenn man allein mit Baby zuhause ist. Lisa hat von Anfang an die rechte Brust bevorzugt; hier kommt meiner Erfahrung nach auch tatsächlich mehr Milch. Viele Wochen lang hat sie die linke Brust aber nicht abgelehnt. Woher nun der plötzliche Sinneswandel? Hat es mit Saugverwirrung zu tun? Leider kommen wir mit dem gekauften Brusternährungsset nicht klar. Ich bekomme die Schläuche nicht richtig in ihren Mund positioniert, was dann zu Stress und Geschrei führt. Bin sehr traurig, weil sich die letzten Monate alles so gut eingependelt hatte und ich nun befürchte, dass die Milch weiter zurückgeht, wenn sie links verweigert. Bin für jeden Hinweis dankbar! Liebe Grüße, Annika
Liebe Annika, fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deiner Tochter dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Lege deine Tochter zuerst an der rechten Seite an. Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde, wechsle, ohne die Stillhaltung zu verändern, an die andere Seite. Du kannst auch den Milchspendereflex durch Massage auslösen und deine Tochter dann an der ungeliebten Seite anlegen. Natürlich kann es auch sein, das dein Kind saugverwirrt ist und sich langsam zur Flasche hin abstillt. Wenn Du mit dem Brusternährungsset gar nicht zurecht kommst, solltest Du eine alternative Fütterungsmethode wählen, z.B. einen Becher. Deine Kleine wird ein paar Anläufe brauchen (und Du auch) bis sie den Dreh raus hat, wie sie die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft dir dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Ich wünsche dir sehr, dass es dir bald besser geht! LLLiebe Grüße, Biggi
Alsterperle
PS: Lisa hatte anfangs mehr abgenommen als "normal", wog zwei Wochen nach der Entbindung (3970 g) nur noch knapp 3500, trotz Dauerstillens - deshalb der "Griff zur Flasche".
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