Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abendliches/Nächtliches Stillen- Brust als Nuckelersatz

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abendliches/Nächtliches Stillen- Brust als Nuckelersatz

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mal wieder eine Frage zum Stillen. Seit einigen Tagen hat unsere Tochter (15 Wochen alt) die Angewohnheit am Tage nur noch wenige Minuten zu trinken, da erzählen, schauen, etc. viel aufregender ist als trinken. Dafür mag sie dann alle 1,5 Stunden oder so etwas haben. Kann ich hier etwas machen, dass sie länger an der Brust trinkt und dafür dann 2 - 4 Std. Pause zwischen den Stillmahlzeiten sind? Am späten Nachmittag und Abend (bis ca. Mitternacht) ist es nun so, dass sie oft lange an die Brust will, allerdings auch nur einige Minuten gut trinkt und dann nur noch nuckelt. Sobald ich sie dann aber von der Brust nehme, fängt sie an zu meckern. Diese "Nuckeleinheiten" dauern z.T. 1,5 Stunden und ich möchte das gerne ändern. Sie darf gerne an die Brust, aber ich möchte nicht als Nuckelersatz stundenlang gebunden werden. Habt Ihr hier einen Rat für mich? Sie braucht die Brust gerade am Abend wohl auch oft zum Einschafen. Vielen lieben Dank im Voraus. LG Schneemaus


Biggi Welter

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Liebe Schneemaus, mit 15 Wochen wird die Welt entdeckt! Deine Tochter beginnt sich mehr für ihre Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Mit rund vier Monaten können die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Hier hilft es sich zum Stillen ganz bewusst in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Eine Beschränkung der Dauer der Stillmahlzeit auf eine bestimmte Zeit ist nicht vorteilhaft. Versuche doch einmal, deine Tochter weiterhin bestimmen zu lassen, wie lange sie trinken will. Ansonsten kann ich dir nur Mut machen, diese anstrengende Phase geht vorüber. Es ist ganz normal, dass Babys am späten Nachmittag und Abend häufiger gestillt werden wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Es ist nicht ungewöhnlich und auch nicht "schädlich", sondern trägt zur gesunden neurologischen Entwicklung unserer Babys bei, wenn sie auch "nur" zum Nuckeln an der Brust sein dürfen. Viele Babys, die ein besonders starkes Saugbedürfnis haben, werden ersatzweise auch durch intensives Tragen, z.B. im Tragetuch, befriedigt. Vielleicht hilft das ja auch euch! Dein Kind spürt deine Nähe, ist geborgen, und du hast beide Hände frei... Der Rhythmus wird ganz von alleine kommen, sobald du nicht mehr versuchst, ihn vorzugeben. Das klingt unlogisch, funktioniert aber wirklich. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, vielen lieben Dank für die Antwort. Ich hab mir sowas fast schon gedacht. Das "Problem" am Tage ist nur, dass sie auch abgelenkt wird, wenn der Raum ruhig ist. Sie hat glaub ich dann einfach keine Zeit zu trinken, da es einfach viel zu viel zu entdecken gibt. Sie löst sich auch ganz oft von der Brust und unterhält sich mit mir und dann ist es leider egal, wie dunkel und ruhig der Raum ist. Kann ich hier noch etwas anders machen? Danke für Deinen Rat. LG Schneemaus


Biggi Welter

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Liebe Schneemaus, nein, wahrscheinlich nicht, Du musst einfach Geduld haben. LLLiebe Grüße, Biggi


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