Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abendl. Blähungen mit Schreiattacken

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abendl. Blähungen mit Schreiattacken

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Hallo, ich habe eine Tochter, 5 Wochen.Lynn ist den ganzen Tag über ein zufriedenes ausgeglichenes kleines Mädchen. Ich stille sie voll und sie hat jetzt schon 1200 g über Geburtsgewicht. Das Stillen klappt gut und Lynn trinkt in der Regel eine Brust pro Mahlzeit innerhalb 10-20 Minuten. Seit 2 Wochen in etwa kommt sie abends aber nicht zur Ruhe. Sie trinkt ganz normal ihre Brust leer, ist dann, wie tagsüber auch, kurze Zeit wach, schläft dann allerdings in meinen Armen in Ihrem Stillkissen ein (um diese Zeit habe ich keineChance sie in ihre Wiege zu legen). Wenn sie dann aber wach wird geht die Hölle los. Das arme Würmchen schreit, ist durch nichts zu beruhigen, zieht die Beinchen an und weint ganz jämmerlich. Singen, herumtragen, schmusen..nichts hilft. Das geht so u.U. 2-3 Stunden bis sie einen ruhigen Moment hat, ich sie noch einmal anlegen kann und sie dann einschläft. Nachts und wie gesagt tagsüber klappt es mit der Esserei und Schlaferei wirklich toll. Auch hier quengelt sie zwar mal, aber da kann ich sie immer beruhigen. Nun meine Frage, mache ich abends was falsch? Ich trinke u.a. nachmittags eine Tasse Kaffee, den trinke ich aber morgens auch. A Abend jedoch saugt Lynn irgendwie hektischer. Jetzt ist es doch recht lang geworden. Besten Dank schon einmal und liebe Grüsse--Ulli


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? Liebe Ulli, das ist das typische Verhalten eines kleinen Babys am Abend, das überhaupt nichts mit zu wenig Milch zu tun hat. Das Stillverhalten, das Sie für die Abendzeit beschreiben, ist bei kleinen Babys sehr verbreitet und wird Clusterfeeding genannt: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Manchmal ist aber auch tatsächlich so, dass das Baby einfach „aufgedreht" ist. Wenn Ihr Baby sich dann so aufregt, dass es sich nicht mehr anlegen lässt, dann kann es sehr sinnvoll sein, andere Strategien zur Beruhigung zu versuchen. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Auch ein Spaziergang mit dem Kind im Tragetuch kann hilfreich sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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