Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ab und zu abpumpen...

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Frage: Ab und zu abpumpen...

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter, meine Tochter ist jetzt 2 Wochen alt. Ich stille sie, was auch ganz gut geht. Manchmal trinkt sie aber nur eine Seite, weil sie dann einschläft. Die andere Brust ist dann immer sehr fest und prall und die Milch läuft mir so davon. Jetzt ist meine Frage, ob ich in so einem Fall die andere Brust nicht abpumpen könnte und die Milch einfrieren oder so. Es ist nur das Problem, daß sie den kleinen Schnuller von der Flasche nicht annimmt - gibt es da auch größere, die der Brust etwas mehr ähneln??? Wenn man dann die Milch auftaut - wie warm muß man sie machen zum Füttern? Vielen Dank und liebe Grüße Karin


Biggi Welter

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? Liebe Karin, Abpumpen ist in dieser Situation eine zweischneidige Sache. Es ist dabei zwar möglich, sich einen Vorrat zu schaffen, der dann bei Bedarf aufgetaut werden kann, aber gerade in den allerersten Wochen ist es so, dass sich die Stillbeziehung erst einspielen muss und das Abpumpen greift nun einmal in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. Sie können in jedem Fall immer dann, wenn Ihre Brust spannt und Ihre Kleine nicht (mehr) trinken mag, gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. So wird die Milchbildung nicht zusätzlich angeregt. Die dabei gewonnene Milch können Sie sammeln und aufbewahren. Prinzipiell ist es wünschenswert, dass Sie vor dem ersten Gebrauch einer Pumpe eine ausführliche Pump-Beratung durch eine Stillberaterin erhalten, denn Abpumpen ist mehr, als Pumpe dran und los. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für ein voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Sie können Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei sollten Sie beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Sie die Milch gleich in die Flasche, in der Sie sie aufbewahren wollen abpumpen, so vermeiden Sie das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit Ihre Frage beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, einfach nochmals fragen. Am besten sprechen Sie aber noch einmal ausführlich direkt mit einer Kollegin über das Abpumpen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Flasche ist nicht die einzige Möglichkeit ein Baby zu füttern und vor allem bei einem so jungen Baby birgt die Verwendung eines künstlichen Saugers (Flasche oder Beruhigungssauger) immer die Gefahr der Saugverwirrung. Lassen Sie sich doch einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe zeigen, wie Sie Ihrem Baby abgepumpte Milch mit einem Becher geben können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hi, du kannst natuerlich abpumpen. Das einzige Problem wird sein, dass dann deine Brueste noch mehr produzieren werden. Allerdings, wenn du nur ein bisserl abpumpst, duerfte das nicht so schlimm sein, aber das weiss Biggi natuerlich besser. Ich hab bei meinem ersten Sohn die ersten 2 Wochen voll gepumpt, weil er auf der Intensiv war. Ich hab die Milch eingefroren. Die haelt da 6 Monate. Zum auftauen solltest du sie in ein warmes Wasserbad stellen. Und... es gibt alle moeglichen Sauger. Aber es ist eine gute Idee sie baldmoeglichst an einen Sauger zu gewoehnen (dein Mann koennte es ihr ja geben, so kann auch er "stillen" ;o), sonst wird sie dir das Flaeschchen nicht mehr nehmen *grins*. Liebe Gruesse, Birgit


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