Beschäftigungsverbot Fabrikarbeit Bandscheibenvorfall

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Beschäftigungsverbot Fabrikarbeit Bandscheibenvorfall

Hallo Herr Dr. Bluni, Ich bin aktuell in Ssw 8+5, bin 35 Jahre alt und das erste Mal schwanger. Seit ca. 12 Jahren arbeite ich in einer Fabrik, in der Kunststoffteile hergestellt werden. Ich arbeite Akkord am Fließband (nur Frühschicht),stehe den ganzen Tag muss viel gebückt und in der Hokke arbeiten, von 3 bis 25 kg heben, oft auch in Zwangshaltung. Zudem ist der flüssige Kunststoff immer deutlich zu riechen, wo auch schädliche Stoffe wie POM, PA und PS verarbeitet werden. Der Lärmpegel ist sehr hoch. Aufgrund der Ssw würde mein Chef mich woanders zum arbeiten einteilen. In der gleichen Halle (Lärm und Kunststoffdämpfe bleiben gleich) wo ich den ganzen Tag Teile nachbearbeiten muss (schleifen, lackieren, mit Farbe bearbeiten und wieder bückend verpacken und umpacken muss). Zudem bin seit Mai 2015 bis einschl. 30. April.2016 krank geschrieben. Ich habe zwei mittlerweile chronische Bandscheibenvorfälle im Lws Bereich und Osteochondrose in der Wirbelsäule, die mit unzähligen Stunden Krankengymnastik und einer Reha im Januar weniger erfolgreich behandelt wurden, und mir immer noch zu schaffen machen. Zum einen hab ich echt Angst und stresse mich total wieder zu arbeiten, weil ich 1 Jahr krank war und schwanger zurück komme. Mein Chef und seine Frau sind alles andere als nett und menschlich, schwangere sind lästig, wie ich schon oft miterleben konnte. Nur die Firma zählt. Deshalb haben die meisten Damen bei uns immer ein BV bekommen, vom Frauenarzt. Meine Ärztin weigerte sich heute, sie meinte, es kann schon sein das die Dämpfe von Kunststoffen und das Schleifen und lackieren nicht gut fürs Baby sind..... aber sie darf da nix machen, das muss mein Chef machen. Wir habeb keinen Betriebsrat oder sonstiges, und mein Chef würde das niemals für mich machen. Für ihn bin ich eine ungelernte, unwichtige Arbeiterin die nicht mehr alles machen kann.....der ist eh schon super schlecht auf mich zu sprechen.... Warum bekommen andere in meiner Branche direkt ein BV, und ich nicht? Oder hat meine FA recht, und die kunststoffdämpfe, schleifen, lackieren, der erhebliche Lärm und das viele Bücken sind wirklich unbedenklich? Und die Angst vor Mobbing, wegen vorheriger Krankheit zählt sich nicht? Vielen Dank schonmal, lg, Melanie

von Melanie 417 am 21.03.2016, 15:11



Antwort auf: Beschäftigungsverbot Fabrikarbeit Bandscheibenvorfall

Liebe Melanie, 1. solange es eine Krankmeldung gibt, kann ein solches Beschäftigungsverbot nicht ausgestellt werden 2. wenn keine Krankmeldung mehr vorliegt, dann kann es sehr gut sein, dass die Voraussetzungen für ein solches Beschäftigungsverbot vorliegen, wenn ich auch kein Arbeitsmediziner bin. 3. jedoch hat es sich für mich schon sehr danach an, dass hier in vielerlei Hinsicht gegen die Auflagen der dazu vorliegenden Gesetze verstoßen wird und im Zweifel sollte dann kurzfristig das Gewerbeaufsichtsamt eingeschaltet werden, wenn der Arbeitgeber sich hier um kooperativ verhält. Erfahrungsgemäß wird diese Maßnahme relativ schnell dazu beitragen, Abhilfe zu leisten, weil es sonst zu Ordnungsstrafen in schmerzhafter Höhe kommen kann. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.03.2016



Antwort auf: Beschäftigungsverbot Fabrikarbeit Bandscheibenvorfall

Die Ausweichstelle ist ja schon ein Witz oder. Versuch es bei deinem Hausarzt, der darf es auch ausstellen, oder der Betriebsarzt. Wenn nicht dann melde dich bitte bei der Zuständigen Behörde für Arbeitsschutz. Denn so wie sich die Schilderung von dir Anhört Pfeifen dein Chef und seine Frau auf das Mutterschutzgesetz. Bist du überhaupt als schwangere geführt? Hast Du eine Gefährdungsbeurteilung Unterschrieben? Bitte versuch es bei deinem Hausarzt und schildere ihm deine Bedenken. Viel Glück

von krümelchen2016 am 21.03.2016, 16:06



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