Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Sozialhilfe als Auszubildende?

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Sozialhilfe als Auszubildende?

Mitglied inaktiv

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Meine Tochter ist Auszubildende, jetzt im 7. Monat schwanger und wohnt z.Z. noch in ihrem Appartement. Man hatte ihr im letzten Monat eine Wohnung zugesagt, sie hatte daraufhin ihre Wohnung gekündigt und dann ist man wieder abgesprungen. Alle Wohnungen sind lt. Sozialamt zu teuer und sie bekäme sowieso nur dann Geld, wenn das Kind bereits auf der Welt ist. Wie soll sie denn dann Miete und Kaution zahlen, auch wenn es nur 2 Monate sind (vor der Geburt). Sie hat mit Kindergeld gerade 990,- DM. Wenn sie dann mal eine Wohnung in Aussicht hat, möchte der Eigentümer, dass ich als Mutter bürge. Aber das kann ich nicht. Bekommt sie irgendwelche Hilfen und woher? Bitte dringend um Antwort. Ilona


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Hallo Ilona, die Sozialämter verhalten sich leider immer noch recht unfair gegenüber werdenden Müttern. Zusätzliche Leistungen wie erhöhte Wohnbeihilfe oder Wohngeld, Hilfe zum Lebensunterhalt und einmalige Beihilfen zur Anschaffung von Babybekleidung und Mobiliar gibt es wirklich erst unter Vorlage der Geburtsurkunde - die Begründung ist ziemlich gefühlskalt ("Dem Kind kann ja bei der Geburt noch was zustoßen - dann wären die Gelder umsonst gezahlt worden"). Abgesehen von Sozialhilfe kann sich deine Tochter aber direkt ans Wohnungsamt wenden (manchmal hat man da schon einen recht netten Sachbearbeiter) oder aber an Nicht-staatliche Einrichtungen, die einer werdenden Mutter mit Beihilfen unter die Arme greifen. Vorrangig sind da z.b. die Caritas und ähnliche kirchliche Einrichtungen zu nennen, die gerne möglichst schnell und unbürokratisch helfen. (ich war übrigens damals evangelisch und habe von der Caritas mehr als 5000 DM Beihilfe über einen Zeitraum von 6 Monaten bekommen - inklusive 200 Mark, die ich ganz für mich ausgeben sollte!). Weitere und andere Adressen kannst du bei ProFamilia erfragen - die können eventuell direkt weiterhelfen. Nicht den Kopf hängen lassen - es findet sich immer ein Weg (mal ist er steiniger, mal gut asphaltiert - aber auf alle Fälle begehbar!) LG auch an deine Tochter und viel Spaß mit dem Enkelfratz Vanessa


Mitglied inaktiv

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Hallo, deine tochter sollte es auch mal bei der stiftung mutter & kind versuchen,da stellt sie dann einen antrag (meist über diakonie oder so) und bekommt auch ein bisschen geld... ansonsten müsst ihr beim sozialamt mal ein bisschen druck machen,die müssen nämlich alleinstehenden schwangeren eine wohnung zuteilen...(ihr müsst denen sagen das sie niergendwo hinkann und ihr auch sonst keiner helfen kann und das sozialamt möchte ja bestimmt auch nicht das deine tochter das kind im amt bekommt) auch zuschüsse für das baby oder den mehrbedarf einer schwangeren kriegt sie schon vorher.. lasst euch nicht unter kriegen!!! ciao danny


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Huhuu... mal ne Frage das Geld von der Caritas ist das aus der Stiftung Mutter und Kind??? Würde mich interessieren,da ich selbst noch studiere und auch auf jeden Groschen extra angewiesen bin... Danke!! ciao Danny


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Hai Danny, aus welchen Fonds die Gelder der Caritas für alleinstehende Mütter kommt, kann ich dir leider nicht sagen - ich war damals nur froh, daß es sie gibt. Was übrigens die Zuschüsses des Sozialamtes zum Baby betrifft, habe ich mich noch mal erkundigt - sorry, aber fürs Baby direkt (also Kleidergeld, etc.) gibt es wirklich erst was, wenn das Baby geboren wurde - allerdings lassen sich wohl manche Sachbearbeiter erweichen Einmalbeihilfen zu gewähren, wenn nachgewiesen wird, daß die SS schon weit fortgeschritten ist, keine Komplikationen zu erwarten sind, und das Baby lebensfähig ist. Ist zwar ganz schon hart und unfair - aber so ist es leider nun mal (gibt noch mehr Dinge die geändert gehören, gell). Liebe Grüße Vanessa


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