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Hallo Fr. Bader, meine Tochter (fast 6) geht seit 3 Jahren in einen katholischen Kindergarten. Der Träger ist die Kirchengemeinde. Vorgestern habe ich ein Schreiben des Pfarrverbandes erhalten, in dem mit Kündigung des Betreuungsvertrages zum Ende Januar gedroht wird, sollte ich nicht bis 28.12. eine Verpflichtungserklärung unterschreiben. Text: "Ich verpflichte mich, der Leitung, dem Erzieherinnenteam und dem Träger samt den Verantwortlichen der Verwaltung die Einhaltung des [...] Verhaltenscodex, wie er der Elternschaft durch Aushang und Rundschreiben bekannt gemacht wurde. Mir ist bewußt, daß ein Verstoß gegen diese Vereinbarung die sofortige Kündigung des Betreuungsplatzes meines Kindes nach sich ziehen kann." Der Hintergrund dürfte sein, daß in der vorletzten Woche eine Mutter wegen einer angeblichen Noro-Infektion ihrer Tochter nach Hause geschickt wurde. Das Kind war jedoch gesund. An diesem Morgen war eine Seite eines Schreibens des Gesundheitsamtes ausgehängt worden, daß Kinder mit bestimmte Symptomen zuhause bleiben sollten. Dieses Kind hatte aber keine Symptome. Ich bin als Mitglied des Elternausschusses darauf angesprochen worden und habe der Mutter empfohlen, das Kind gesundschreiben zu lassen. Die restliche(n) Seiten des GA-Schreibens, in dem wohl die Hygienemaßnahmen in der Kita aufgelistet waren, wurde nicht ausgehängt. Die Leiterin war wegen einer Fachberatung nicht zu sprechen, und so habe ich auf Anraten zweier Erzieherinnen bei dem Bearbeiter des Gesundheitsamtes angerufen, um mich auch wegen anderer weggeschickter Eltern (alle Kinder waren gesund und symptomfrei) zu erkundigen, wie denn die genauen Vorgaben für die Eltern und die Kita sind. Dies habe ich in einer E-Mail an die anderen Mitglieder des EA zusammengefaßt. Sachlich und ohne jegliche Wertung. Daraufhin wurde ich einerseits kurzfristig zu einem Gespräch (Thema "Hygienemaßnahmen u.a.") gebeten, bei dem man mit auch auf 7fache (!) Nachfrage weder die weiteren Themen noch die Teilnehmer nennen wollte. Da ich in der 38. Woche schwanger bin und an diesem Termin einen Termin im Krankenhaus hatte, habe ich abgesagt, da das Thema Hygienemaßnahmen ohnehin in der nächsten EA-Sitzung Anfang Januar besprochen werden soll. Ich habe schon vermutet, daß es da um völlig andere Dinge gehen sollte. Die Leiterin hat mir schon einmal in einem ohne Angaben von Themen angesetzten Trägergespräch einen Rauswurf in Aussicht gestellt. Damals ist allerdings der Pfarrer eingeschritten. Der jetzige Pfarrer möchte mit dem Thema Kindergarten nichts zu tun haben, obwohl er disziplinarischer Vorgesetzter der Leiterin ist. Parallel wurde mir (wohl versehentlich) eine Mail der Leiterin an zwei andere EA-Mitglieder weitergeleitet, in der sie behauptet, eine der beiden Erzieherinnen, die ich an dem Morgen in Flur gesprochen hatte, habe wegen der anderen Mutter gekündigt und wegen mir, weil ich negativen Einfluß auf die Eltern ausübe und beim Gesundheitsamt angerufen habe, um angeblich ihre Maßnahmen zu überprüfen und zu kontrollieren. Woher sie dieses Schreiben kennt, kann ich nur vermuten. Der Träger nennt in seinem Schreiben als Grund lediglich eine Unzufriedenheit meinerseits, "die Sie offensichtlich zu unangemessenen Äußerungen und Handlungsweisen gegenüber Mitarbeiterinnen, anderen Eltern und Dritten veranlaßt". Das ganze gleicht für mich einem Blankoscheck, um den Betreuungsplatz jederzeit allein auf Hörensagen hin zu kündigen. Ich stehe einige Tage vor einer Entbindung. Das Schreiben habe ich an einen Anwalt weitergeleitet, allerdings kann er wegen des Jahresendes auch nur noch um einen Aufschub bitten. Es gibt überhaupt keinen verbindlichen Verhaltenscodex, an den ich mich halten könnte. Außerdem ist mir unklar, wie das überprüft werden soll. Ich bin mir aber auch ohne diesen Codex nicht bewußt, etwas getan zu haben, was man mir vorwerfen könnte. Sollte die Kündigung wirksam werden, würde meine Tochter für 5 Monate in eine andere Einrichtung wechseln müssen, bevor sie im Sommer ohnehin in die Schule käme. Das Jugendamt hat bei kirchlichen Trägern keine Weisungsbefugnis oder Kontrollmöglichkeiten. Ich habe allerdings vorgestern sehr schnell einen Termin in einer anderen Kita erhalten und hätte wohl gute Chancen auf einen Betreuungsplatz dort. Allerdings kommt der Leiter erst Anfang Januar aus dem Urlaub zurück. Dann ist die vom Träger gesetzte Frist verstrichen. Haben Sie einen Rat für mich ? Ich bin gerade sehr verzweifelt. Freundliche Grüße, Sabine
Hallo, wenn Sie einen Anwalt haben kann ich nicht helfen. Liebe Grüße NB
allmountain
Hallo Toll das du deine Aufgabe als Elternbeirat so ernst nimmst. Ich denke aber du bist dann doch über deine Aufgaben/Kompetenzen hinaus geschossen. In deinem Verhalten hast du die Arbeit des KiGa in Frage gestellt und statt mit Ihnen (Leitung/Träger) diese Thematiken zu besprechen hast du dich direkt ans Gesundheitsamt gewendet bzw ein Rundschreiben verfasst. Du solltest das Gespräch zur Leitung suchen.
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