Frage:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
Hallo Frau Bader, ich bin in der 12 SSW. Mein Freund und ich haben uns getrennt, bevor ich erfuhr, dass ich schwanger bin. Ich hatte eine schwere Beziehung mit ihm wo ich viel gelitten habe, nun setzt er mich unter Druck und möchte unbedingt, dass unser Kind seinen Namen trägt. Ich möchte ihm sein Kind nicht vorenthalten und bin auch für ein gemeinsames Sorgerecht obwohl ich weiß, dass er mir Steine in den Weg legen wird wo es nur geht nur um mich zu verletzen. Da denke ich an das Kind, weil es auch seinen Vater braucht. Ich möchte dennoch, dass das Kind meinen Namen trägt, da es bei mir aufwachsen wird... kann ich im Krankenhaus vor der Geburt einfach selbst über den Namen bestimmen? Ich habe gehört dass ich das selbst bestimmen kann... mein ex wird mit Sicherheit bei der Geburt dabei sein wollen obwohl ich das eigentlich nicht will. Das heißt er wird vor Ort sein. Meine Angst ist jetzt das er das vor mir entscheidet oder im Krankenhaus Ärger machen wird... bitte geben sie mir eine Antwort...er hat mir auch schon gedroht das Kind wegzunehmen...ich bin verzweifelt vor Sorge.
von
Lilchick
am 31.01.2019, 17:05
Antwort auf:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
Hallo,
Sie haben grundsätzlich erst mal die alleinige elterliche Sorge und bestimmen, welchen Namen das Kind trägt. Seien Sie sicher, wenn Sie dem Kind den Nachnamen von ihm geben, weil er Sie unter Druck setzt, wenn Sie das später bereuen. Gleiches gilt für die gemeinsame elterliche Sorge. Das Verhältnis ist jetzt schon, vor der Geburt, stark getrübt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich daran noch etwas zum positiven verändert. Und wenn Sie selber schon sagen, er wird Ihnen Steine in den Weg legen würde ich auf keinen Fall die gemeinsame elterliche Sorge freiwillig geben. Er kann das dann immer noch eintragen und wird recht gute Chancen haben, aber darauf würde ich setzen.
Liebe Grüße
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 31.01.2019
Antwort auf:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
Er darf im übrigen auch bei der Geburt nicht dabei sein wenn du das nicht willst. Auch aus dem Zimmer danach auf Station kannst du ihn verweisen lassen. Beim Namen hat er so oder so ohne deine Zustimmung kein Mitspracherecht. Gemeinsame sorge musdt du vor Geburt auch nicht zustimmen.
von
Felica
am 31.01.2019, 18:19
Antwort auf:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
Zum Namen ist alles gesagt.
Zur Geburt und danach.
Nimm ihn bloß nicht mit, das ist DEINE Geburt und DU musst entspannt sein und Dich absolut wohl fühlen. Naja, soweit das unter einer Geburt geht.
Mache ihm eine klare Ansage dass er sich ab SOFORT zu benehmen hat und ansonsten wird er über das Jugendamt erfahren dass er Vater geworden ist.
Und das würde, und habe ich selbst auch, knallhart durchziehen.
Hat er die Vaterschaft denn schon anerkannt ? Vorher ist er rechtlich eh kein Vater.
von
Sternenschnuppe
am 31.01.2019, 20:39
Antwort auf:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
Hallo, bei dem, was du schreibst, käme ich im Leben nicht auf die Idee, das gemeinsame Sorgerecht anzubieten.
Einigt euch auf eine Umgangsregelung und beginne ein Tagebuch, in dem solche Punkte wie "hat mir gedroht, das Kind wegzunehmen" dokumentiert. Im Krankenhaus gibst du beim Vorgespräch an, dass der Vater weder in den Kreißsaal noch auf die Station gelassen werden soll.
Wann wollt ihr denn die Vaterschaftsanerkennung machen?
Was du auf keinen Fall tun darfst, ist ihm deine Geburtsurkunde zu geben. Dann kann er hinter deinem Rücken auch nicht zum Standesamt (da gibt's in Krankenhäusern manchmal ein Büro für).
von
drosera
am 31.01.2019, 20:42
Antwort auf:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
Hallo,
schauen wir uns das alles mal der Reihe nach an:
Alles was ich jetzt schreibe ist FÜR DICH, das würde ich dem werdenden Vater NIEMALS freiwillig auf die Nase binden, das kann er selbst rausfinden wenn er will.
1.) solange er nicht die Vaterschaft anerkannt hast ist er auch nicht der Vater (da ihr nicht verheiratet seid, kann "jeder" der Vater sein, also muss ER diese Vaterschaft erst Mal anerkennen).
Bevor er nicht der "Vater" ist, hat er überhaupt keinerlei Rechte.
Weder in/beim Kreißsaal noch auf Sorgerecht, Namengebung, etc.
Nochmal: das würde ich nicht mit ihm diskutieren! Man KANN eine Vaterschaftsanerkennung vor der Geburt machen, man MUSS aber nicht.
In deiner Situation würde ich es NICHT vorher machen.
Sollte er also feststellen, dass er erst Mal eine Vaterschaftsanerkennung machen muss um irgendwas "zu sagen" zu haben, dann kann er ja zum Jugendamt gehen.
Wenn er das gemacht hat, wird dich das Jugendamt anschreiben und um Zustimmung zu dieser Vaterschaftsanerkennung bitten. Ohne deine Zustimmung ist sie nämlich nicht wirksam. Und genau diese würde ich dann eben erst NACH der Geburt irgendwann abgeben.
Der einzige Vorteil wenn die Vaterschaft schnell anerkannt ist, ist dass man auch schnell Unterhalt bekommt. Aber wenn Du das etwas aussitzen kannst: schieb alles erst Mal raus, das ist gerade echt nicht wichtig für Dich und den Bauchzwerg.
2.) Dem gemeinsamen Sorgerecht musst Du nicht "einfach so" zustimmen. Lass doch erst mal das Kind auf die Welt kommen und dann kann zur Not immer noch ein Richter entscheiden wie es am besten für das Kind ist (dann soll der Vater eben vor Gericht gehen wenn er meint).
Gemeinsame elterliche Sorge hat auch nichts damit zu tun, dass Kind und Vater (viel) Umgang haben. Übrigens hat in erster Linie das Kind ein Recht auf Umgang mit dem Vater und nicht umgekehrt... und auf diese Sichtweise würde ich IMMER WIEDER bestehen!
3.) Der Name:
Da du ja (siehe Punkt 1 und 2) bei der Geburt die alleinige Sorge (noch) hast, entscheidest auch DU über die Namensgebung ganz alleine.
Er darf ganz viel wollen... aber er wird nicht(s) kriegen. ich will auch ganz viel und darf das auch alles sagen, aber trotzdem habe ich keinen Porsche vor der Tür :-)
Du kannst übrigens in der Klinik Bescheid gaben dass da evt. jemand auftaucht der behauptet der Vater des Kindes zu sein und dass dich das stört, Sie werden sich dann drum kümmern und ihn fernhalten.
Ich rate Dir:
Informiere Dich, aber teile deine neuen Erkenntnisse nicht mit ihm!
Er darf alles ganz allein herausfinden. Und wenn er dich ständig volllabert (egal ob richtig oder falsch), dann lass ihn oder geh im aus dem Weg.
Du hast noch einige Zeit vor Dir bis zur Geburt.
Alles Gute!
D
von
desireekk
am 31.01.2019, 20:57
Antwort auf:
Kann ich als werdende Mutter selbst über den Nachnamen meines Kindes entscheiden
super antwort, genauso macht man das.
von
LastJunikorn
am 31.01.2019, 22:48