Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Wir wissen einfach nicht mehr weiter

Frage: Wir wissen einfach nicht mehr weiter

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Liebes Ernährungs-Team, ich hoffe sehr, dass Sie mir helfen können. Unser Fratz ist mittlerweile 10,5 Monate und alle anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Essen haben sich quasi in Luft aufgelöst- das Einzigste, das noch nicht so richtig klappen will, ist die leicht stückige Beikost. Aber mit viel viel Geduld klappt auch das. Wir können zur Zeit einfach nur den Kopf schütteln, weil er tagsüber so einen gesunden Appettit hat und uns allerdings auch nachts vor lauter Hunger nicht schlafen lässt. Kurze Zusammenfassung seines Speiseplans: 8.30 Uhr Milchbrei; 3EL Getreide plus 3ML Milch 2er 12.00 Uhr Gemüse-Fleisch-Brei mit Öl ca. 200 g 15.30 Uhr GOB 6 EL Getreide plus 190 g Obst 19.30 Uhr Milchbrei 6 EL Getreide plus 8 ML Milch 3er Nachmittags oft noch Banane, Babyzwieback. Trinkt ca. 100 ml Tee über den Tag verteilt. Nun unser nächtlicher Horror: Er kommt bereits eine Stunde nach dem abendlichen Milchbrei ( schläft dirket nach der Mahlzeit ein) und verlangt AUSSCHLIEßLICH Milch. Wir bieten ihm vorher noch Wasser an, das trinkt er auch gerne, kommt aber erst nach seiner Milchfasche zur Ruhe. Dann geht es über die Nacht- wenn es "gut" läuft- im 3-Std-Rhythmus weiter. Und immer nur Milch. Er trinkt die Nacht verteilt ca. 600 ml. Wir waren schon am Abgewöhnen der nächtlichen Flaschen und nach vier Wochen Schlafentzug in der Nacht haben wir resigniert und die Flasche wieder eingeführt. Unser Sohn war in dieser Zeit am Dauernuckeln der Wasserflasche und trank so fast ein Liter nachts. Er wurde aufgrund des Schlafentzugs nachts zum Dauerquengler tagsüber ( wie auch seine Eltern) und es kam zum Ende hin wirklich so weit, dass er garnicht mehr schlief; nicht mit gutem Zureden, nicht mit Spieluhr...wir haben ihn zeitweise sogar mit in unser Bett genommen, um Nähe zu vermitteln. NEIN. Er hatte Hunger. Was das Merkwürdige daran ist: Ich habe WIRKLICH den Eindruck, er hat Hunger. Das ist keine einfache Einschlafhilfe- sein Bauch knurrt regelrecht und es gibt ja auch tatsächlich Phasen, in denen er die Flasche ablehnt; also kennt er meiner Meinung nach auch das Gefühl der Sättigung. Wir haben uns nun entschlossen, ihm auch weiterhin nachts die Flaschen zu gewähren, könnten aber mit der Entscheidung besser umgehen, wenn es max. zwei Flaschen pro Nacht wären. Auf Anraten des Kinderarztes haben wir schon auf die 3er Milch umgestellt, allerdings ohne Erfolg. Nach dem Abendbrei habe ich auch das Gefühl, dass er satt ist. Er zeigt es mir ja auch, wenn er den Mund nicht mehr aufmacht. Aber WARUM pumpt er dann maximal eine Stunde später eine ganze Flasche ab??? Bitte bitte, geben Sie mir alle Tipps, die uns helfen können, ENDLICH diese Nachtmahlzeiten zu reduzieren. Nur kurz: Er ist nicht pummelig; im Gegenteil, er wirkt fast athletisch;-) meine Tochter trank in seinem Alter noch ausschließlich PRE Milch und davon mit Sicherheit die Hälfte von dem, was er trinkt und hatte 1,5 kg mehr bei gleicher Größe;-) Vielen Dank für Ihre kompetenten Ratschläge, Linda


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Hallo Linda, schön, dass sich die anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Essen in Luft aufgelöst haben und Ihr kleiner Sohn mit soviel Freude isst. Das mit den Stückchen kommt noch. Es gibt viele Kinder, die für diese Umstellung etwas Zeit brauchen. Gut unterstützend sind „HiPP Kinder-Reiswaffeln“. Sie bestehen ausschließlich aus gepufftem Reis, passen hervorragend in kleine Kinderhände und trainieren das Kauen. Nun zu Ihrem eigentlichen Problem. Der von Ihnen beschriebene Speiseplan (morgens Milchbrei, mittags Gemüse-Fleisch-Brei mit Öl, nachmittags Getreide-Obst-Brei und abends wieder eine ordentliche Menge Milchbrei) dürfte wirklich ausreichen, um den Kleinen über die Nacht zu bringen. Was mir als erstes auffällt, ist die geringe Flüssigkeitsmenge, die Ihr Söhnchen tagsüber zu sich nimmt. Gerade im Anschluss an eine größere Menge Abendbrei ist es wichtig, vor dem Schlafengehen noch ausreichend Flüssigkeit anzubieten. Sonst ist es der Durst der Ihren Kleinen nicht schlafen lässt. Um Maßnahmen zu ergreifen und somit auch ein Ziel konsequent verfolgen zu können, ist es für Sie wichtig herauszufinden, ob es tatsächlich der Hunger ist. Die beste Möglichkeit das zu Ermitteln sehe ich darin, dass Sie Ihrem kleinen Schatz die Milch nachts nicht mehr über ein Fläschchen, sondern über einen Becher geben. Das ist auch altersgerechter und besser für die Zähnchen. Hat der Kleine Hunger wird er den Becher akzeptieren. Ansonsten können Sie sicher sein, dass das Fläschchen für Ihran kleinen Sohn eine Hilfestellung ist, um wieder in den Schlaf zu finden. Kinder in diesem Alter machen riesige Sprünge in der Entwicklung und müssen das verarbeiten. Sie schlafen deshalb sehr unruhig und wachen häufig in den Leichtschlafphasen auf. Das sind ganz normale Begleiterscheinungen eines Reifungsprozesses und bei Ihrem Söhnchen scheint es sich um ein sehr aufgewecktes, willensstarkes Kerlchen zu handeln. Ich weiß, dass das nicht leicht ist, aber es gibt Phasen die nur mit Geduld und Ausdauer durchzustehen sind. Viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben. Veronika Klinkenberg


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