Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wie komme ich tagsüber vom Stillen weg?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wie komme ich tagsüber vom Stillen weg?

Ramona1986

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Hallo liebes Team!! Meine kleine Tochter ist jetzt 10,5 Monate alt. Sie hat erst mit ca. 9 Monaten die Beikost etwas akzeptiert, bis dahin hat sie jegliche Beikost verweigert. Ich habe somit ziemlich lange voll gestillt. Zur Zeit sieht ihr Essensplan ungefähr so aus: 8-9 Uhr stillen (sie schläft bis dahin, da sie in der Nacht nicht gut schläft) 12 Uhr Gemüse Fleisch Brei zw. 60-120g. Selten 120g danach wird zu Mittag in den schlaf gestillt 15:30 Obst Getreidebrei auch nur zw. 50-80g Um ca. 17:00 nochmals kurz stillen und dann nachmittagsschlaf Ca. 19-20 Uhr milchbrei zw. 50-100 g. Dann wieder stillen vor dem schlafen und in der Nacht auch noch 2-3x stillen sie isst recht wenig, dennoch bin ich froh dass sie endlich den Löffel akzeptiert hat. Ich weiß nicht wie ich die menge steigern könnte. Auch würde ich gerne abstillen wollen und weiß nicht wie und auf welche milch ich zurückgreifen könnte. Dazwischen biete ich ihr immer wieder Wasser an aus dem Becher da sie Flasche komplett verweigert :-(. Da trinkt sie auch nur schluckweise. Haben sie einen rat für mich wie ich vom Stillen tagsüber wenigstens wegkomme und sie auch mehr isst?? Sie ist übrigens auch ein Leichtgewicht was mir auch schon sorgen macht. Sie wiegt ca. 7,8 kg bei einer Größe von ca. 70 cm. geburtsgewicht war 2940g. Ist das nicht schon untergewichtig? Was kann ich ihr geben dass sie zunimmt? Danke


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Liebe „Ramona1986“, zunächst einmal kann ich Sie beruhigen. Ihr Kleine ist nicht untergewichtig. Auch war sie ja bei der Geburt kein Schwergewicht. Der Verlauf passt also soweit. Dennoch möchte ich Ihnen ans Herz legen den Schwerpunkt mehr und mehr auf die Beikost zu legen. Fördern und fordern Sie Ihre Tochter. Wenn Sie eh langsam abstillen wollen, lassen Sie mittags konsequent das Einschlafstillen weg. Sonst ist es kein Wunder, dass Ihre Kleine vom Mittagsmenü nur eine kleine Portion haben will. Weiß sie doch, dass es auch noch Milch zum satttrinken gibt. Das kann einige Tage Protest bedeuten. Geben Sie nicht nach, machen Sie es Ihrer Tochter nicht zu leicht. Sie können noch etwas Wasser anbieten. Aber bestimmt gelingt es mit anderen Ritualen wie Lied singen, Fingerspielen, Spieluhr das Stillen vor dem Schlafen zu ersetzen und die Zeit gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Ich bin mir sicher, wenn Sie hier konsequent bleiben wird sich die Löffelmenge am Mittag erhöhen. Auch das gegen Abend Stillen, ist nicht mehr notwendig. Reichen Sie doch den Obst-Getreide-Brei etwas später. Dann ist da der Hunger größer und Ihr Mädchen kann vom Brei eine größere Portion verdrücken. Eventuell klappt es ja auch, das Schläfchen am früheren Nachmittag abzuhalten. Gut möglich, dass dann auch der Schlaf in der Nacht auf Dauer ruhiger wird. Im Moment liegt der Nachmittagsschlaf ja vor dem Abendessen. Als letzte Mahlzeit gibt es dann eine Portion Milchbrei. Auch hier wieder meine Empfehlung, das Einschlafstillen mehr und mehr durch andere Rituale zu ersetzen: Zähne putzen, baden, Lied singen, Fingerspielen, Geschichte lesen, Spieluhr, Massage,…. Ihr Kleine wird sich daran mit der Zeit genauso erfreuen. Als nächsten Schritt können Sie die nächtlichen Stillmahlzeiten weglassen. Meiner Meinung nach „braucht“ Ihr Schatz nachts keine Milch mehr. Sie kann sich am Tage bei den einzelnen Mahlzeiten satt essen. Im Moment trinkt sich Ihr Mädchen nachts noch gut satt und hat dann verständlicherweise tagsüber weniger Hunger und Bedarf. Bestimmt wäre es für alle zunehmend angenehmer, wenn die Nächte zum Schlafen da sind und auch für die ersten Zähnchen wäre es besser, wenn nachts keine Milch mehr die Zähne umspülen kann. Vielleicht gelingt es Ihnen in der Nacht statt Milch etwas Wasser zu reichen, oder Ihre Tochter „ohne alles“ wieder in den Schlaf zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Zeigen Sie Ihrer Kleinen, dass Sie bei ihr sind und versuchen Sie sie ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Geben Sie sich und der Kleinen Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Übrigens, aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Hinzukommt, dass es tagsüber viel zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird. Aufwachen und meckern bedeuten also nicht gleich Hunger. Ich bin mir sicher, wenn Ihr Mädchen sich nachts weniger satttrinkt, wird am Tage der Appetit ansteigen. Helfen Sie Ihrer Tochter viel mehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. So können Sie Ihrem Wunsch langsam abzustillen nachkommen und gleichzeitig die Beikost fördern. Letztlich bleibt dann noch eine Stilleineinheit am Morgen übrig. Möchten Sie auch diese ersetzen, kann hier eines Tages ein Müesli mit Milch/Joghurt oder ein Brot plus eine Tasse Milch stehen. Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen und geben Sie nicht zu schnell nach. Ihre Kleine kann mit Ihrer Hilfe alles lernen. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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