Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Anke Claus:

Was kann ich versuchen, damit das mit dem Brei wieder besser klappt?

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Was kann ich versuchen, damit das mit dem Brei wieder besser klappt?

Sabine 2018

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Hallo zusammen, mein Sohn ( mittlerweile 9 Monate, geb. 34 + 0 ) verweigert immer öfter den Brei. Mit 6 Monaten haben wir mittags langsam angefangen mit Karotte, dann Kartoffel dazu und später auch Fleisch. Anfangs hat es ganz gut geklappt und wir haben immer mehr verschiedene Gemüse eingeführt. Manchmal war er durch den Brei satt, hat noch etwas Obstmus als Nachtisch bekommen, oft hat er noch eine kleine Menge Pre Ha Milch ( die er seit Geburt bekommt )getrunken. Auch nach Einführung des Abendbreis hat er ordentlich von diesem Brei gefuttert, vorallem wenn er auch noch mit den Fingern im Teller spielen durfte. Dann haben wir den Nachmittagsbrei eingeführt, davon hat er nur mäßig gegessen. Die Anzahl der Fläschchen konnten wir durch den Brei nicht reduzieren, nur die Trinkmenge. Seit einigen Tagen möchte er nun aber fast gar keinen Brei mehr. Probiert einen Löffel und sitzt dann weinend in seinem Stühlchen. Auch bei Sachen die er vorher gegessen hat. Wasser verweigert er schon immer komplett. Er ist auch sehr abgelenkt, schaut im Zimmer rum. Ich hoffe ich habe an alles an Informationen gedacht. Was kann ich versuchen, damit das mit dem Brei wieder besser klappt?


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Liebe „Sabine 2018“, Ihr Kleiner ist super in die Beikost gestartet. Solche Phasen, in denen es plötzlich nicht mehr klappt wie gewohnt, kennen viele Eltern. Ist vielleicht irgendetwas beim Mittagessen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Kleiner sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Junge diese Erfahrung vergessen hat. Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen. Es gibt Kinder, die man wieder ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen zum Beispiel ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Er scheint beim „matschen“ im Abendbrei schon richtig Freude gehabt zu haben. Nutzen Sie das aus. Auch Fingerfood, wie weich gedünstete Obst oder Gemüsestückchen, ein paar Nudeln etc. können für ihn spannend sein. Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft. Es können kommenden Zähnchen dahinterstecken, auch wenn man noch nichts von ihnen sieht. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Bleiben Sie vor allem ganz gelassen und geduldig, das hilft meist am besten. Bestimmt wird Ihr Kleiner dann bald wieder mit Freude die Breie essen. Noch ein Wort zum Thema Trinken: ich vermute Ihr Schatz deckt seinen Flüssigkeitshaushalt noch hauptsächlich über die Milch. Im zweiten Lebenshalbjahr werden etwa 400ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. der Milch) empfohlen. Üben Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt und zwanglos. Das ist ein Lernprozess und Ihr Schatz muss erst einmal überhaupt ein Durstgefühl entwickeln. Sie können darauf vertrauen, wenn Ihr Schatz durstig ist, wird er auch was annehmen. Zu Beginn geht es oft recht gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein. Oder mal mit einem „normalen“ Becher versuchen. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Einfach ausprobieren. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe! Herzliche Grüße Anke Claus


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