Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Mein Sohn (1 Jahr 3 Monate) isst kaum etwas wie kann man das ändern?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Mein Sohn (1 Jahr 3 Monate) isst kaum etwas wie kann man das ändern?

raupe1984

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Hallo,mein Sohn isst sehr schlecht und es ist eine sehr angespannte Situation,weil wir uns große Sorgen machen.Er hat schon immer schlecht und nur mit viel Ablenkung im Stühlchen gegessen,doch seit einem Krankenhausaufenthalt mit 40 Fieber über eine Woche lang und Tropf klappt es noch schlechter und im Stühlchen eigentlich gar nicht mehr.Wir waren danach noch zweimal im Krankenhaus,weil er Zuhause gar nichts mehr getrunken hatte. Beim letzten Mal wurde er entlassen und hat wieder getrunken und auch gut gegessen,doch seit einiger Zeit klappt das gar nicht mehr und er spuckt auch das essen wieder aus. Im Stühlchen isst er fast gar nicht,spielt nur damit und steckt gelegentlich was in den Mund und spuckt es gelegentlich auch wieder aus.Nur mit Ablenkung,nebenbei oder beim Spazieren gehen isst er mehr,manchmal beisst er etwas ab und kaut hinter und manchmal beisst er ab,kaut etwas und lässt es mit der Zunge wieder herausfallen. Halte meistens die Hand vor den Mund,dann isst er es wiederwillig auf.Er trinkt über den Tag 400-500ml,wenn ich es ihm anbiete,jedoch hat er dann zu den Mahlzeiten keinen Hunger. Haben jetzt 3 Tage versucht ihn nur am Tisch (früh,mittag,nachmittag und Abend) etwas zum essen zu reichen,doch er isst kaum etwas (3 Häppchen Brot mit Belag oder Aufstrich Früh,5 Spirelli zum Mittag,zum Kaffee 1 Erdbeere und zum Abendbrot 1/4 Wiener) und wir überlegen ihm wieder zwischendurch etwas zu reichen,damit er wenigstens nicht weiter abnimmt. Es ist ein Kampf und wir wissen einfach nicht wieter.Er wiegt jetzt 8200g.


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Liebe „Raupe1984“, ich kann gut verstehen, dass diese ganze Situation Sie besorgt und Sie nicht mehr weiter wissen. Sie und Ihr kleiner Schatz haben offensichtlich schon einiges durchstehen müssen: von Anfang an schlechtes Essverhalten, mehrere Krankenhausaufenthalte, häufiges Untersuchen, Wiegen etc. Das bringt Unruhe, setzt unter Druck, muss verarbeitet werden. Sie sind in engem Kontakt mit den Ärzten, das gibt Ihnen die Sicherheit, dass nichts übersehen wird. Das Wichtigste ist, dass Sie versuchen zumindest für einige Zeit vollkommen den Druck und die Spannung herauszunehmen. Nur so kann es in kleinen Schritten weitergehen. Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt. Kinder haben feinste Antennen, Ihr Junge spürt wie besorgt Sie sind, welchen Druck Sie haben. Er spürt Ihren inneren Wunsch, er möge doch endlich richtig und ausreichend essen und er bekommt mit, wenn immer wieder über diese Probleme gesprochen wird. Solange dieses Problem die ganze Familie „gefangen hält“, wird das „den Appetit nehmen“. Auch wenn es Ihr Spatz bisher gewohnt war immer wieder zwischendurch kleine Häppchen zu nehmen und mit Ablenkung zu essen, kann ich Sie nur ermutigen konsequent weiter ausschließlich am Tisch Essen anzubieten. Gegessen wird ausschließlich am Tisch. Nehmen Sie die Mahlzeiten immer in möglichst ruhiger Atmosphäre ein, sprechen über belanglose Dinge und thematisieren das Essverhalten auf keinen Fall während des Essens. Versuchen Sie die Aufmerksamkeit nicht nur auf Ihr „Sorgenkind“ zu richten, essen Sie selbst mit Genuss von den Speisen. Dehnen Sie die Mahlzeiten nicht über 20-30 Minuten hinaus aus. Spielzeiten und Essenszeiten sollten klar voneinander getrennt sein, damit Ihr Kleiner lernt, Hungersignale von dem Bedürfnis nach Zuwendung und Spiel zu unterscheiden. Auch das Trinken würde ich so im Maß halten, dass dadurch das feste Essen nicht zu kurz kommt. Beenden Sie die Mahlzeit für Ihren Kleinen, wenn er die Nahrung ausspuckt oder umherwirft oder nur noch mit dem Essen spielt. Am meisten kann man erreichen, wenn es gelingt die Neugier und die Lust am Erforschen zu wecken. Geben Sie Ihrem Söhnchen ein eigenes Tellerchen und lassen ihn das Essen erforschen. Beziehen Sie ihn nach Möglichkeit beim Einkaufen - Aussuchen von Gemüse, Auspacken der Lebensmittel, bei der Zubereitung und auch beim Tischdecken mit ein. Versuchen Sie heraus zu finden, womit Ihr Kind am besten zurechtkommt: ist es vorerst noch besser baby- bzw. kindgerechtes Essen oder kann er schon beim Familienessen mitessen. Wir führen ein sehr großes Sortiment für Kleinkinder. Ich kann mir vorstellen, dass da etwas für Ihren Jungen dabei ist. Lassen Sie sich nicht ganz entmutigen, wenn sich etwas über einen längeren Zeitpunkt festgefahren hat, dauert es seine Zeit, bis kleine Besserungen sichtbar werden. Es gibt speziell ausgebildete Personen, die hilfreich zur Seite stehen. So gibt es bei uns eine therapeutische Praxis, die auf Fütter- und Essstörungen von Kindern spezialisiert ist. Sicher gibt es eine ähnliche Anlaufstelle bei Ihnen vor Ort. In manchen Kinderkliniken gibt es entsprechende Zentren (ich kenne z.B. das Pädiatrische Zentrum zur Diagnostik und Therapie bei Fütter- und Schluckstörung in Darmstadt). Wenn Sie das Gefühl haben, gar nicht mehr weiter zu kommen, rate ich Ihnen Ihre Lage noch einmal dem Kinderarzt zu schildern. Er kann Ihnen Anlaufstellen nennen und vermitteln. Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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