Guten Tag,
seit ca. 20 Tagen versuche ich bei meiner Tochter (6 Monate, wird sonst voll gestillt) den Brei einzuführen. Zuerst fing ich mit Pastinake an, was absolut verweigert wurde. Danach mit Karotte. Das hat sie bisschen gegessen und mir wurde empfohlen Kartoffel hinzuzugeben, das ging dann recht gut, aber leider nur ein paar Tage lang. Also habe ich es dann mit Zucchini versucht, doch auch das wird nun seit bereits 4 Tagen verweigert. Ich gebe ihr dazu immer etwas Obstbrei, also als Nachtisch. Den isst sie sogar ganz gut.
Doch was kann ich tun, damit sie den Gemüsebrei mag?
Sie ist nun 6 Monate alt und bald wollte ich auch Fleisch hinzuzufügen, damit sie ihren Eisenvorrat bekommt, aber das traue ich mich noch nicht, denn sie isst ja gerade mal 30-50gramm vom Gemüsebrei.
Kann ich denn evtl. mit dem Abendbrei beginnen? Vielleicht mag sie den lieber?
Oder soll ich jetzt einfach mal eine Woche Pause machen und ihr nichts geben?
Ich hoffe auf eine baldige Rückmeldung, denn irgendwie bringt mich das ganze zum Verzweifeln.
Vielen Dank & viele Grüße
von
Perelka
am 22.05.2013, 13:06
Antwort auf:
Doch was kann ich tun, damit sie den Gemüsebrei mag?
Liebe „Perelka“,
bitte verzweifeln Sie nicht, Ihr Töchterchen verhält sich nicht untypisch. Die Kleine wird sich mit Gemüsebrei anfreunden lernen, da bin ich sicher.
Ganz wichtig ist es, dass Sie möglichst ruhig und gelassen bleiben, denn Ihr Töchterchen spürt jeden Druck. Es gibt kein Muss und keine zeitliche Vorgabe.
Die Beikost ist ein ganz neuer großer Schritt für Ihr Baby. Ihr Kind muss sich mit einer neuen Füttertechnik anfreunden und vollkommen neue Geschmackserlebnisse kennen- und akzeptieren lernen. Die Kleinen kommen mit einer Geschmacksvorliebe für „süß“ auf die Welt. Durch die Milch wird dies unterstützt. Mit der Umstellung von der reinen Milchernährung auf festes Essen, kommen andere Geschmacksrichtungen ins Spiel. Gemüse ist hier recht gewöhnungsbedürftig.
Ich würde den Abendbrei nicht vorziehen, denn das kann dazu führen, dass sich das Problem mittags verstärkt. Die Nähr- und Schutzstoffe aus Gemüse und darauf aufbauend Fleisch werden im Speiseplan aber immer wichtiger.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, so schlecht sieht es gar nicht aus. Glauben Sie mir dieses anfängliche „Nichtmögen“ kann durch geduldiges, unverzagtes Anbieten kleiner Mengen geändert werden. Bleiben Sie also geduldig am Ball. Nehmen Sie die Gemüsesorte, die aus Ihren Beobachtungen am besten schmeckt. Nutzen Sie die Vorliebe für Obst. Oft hilft es wenn man eine ordentliche Portion unter das Gemüse mischt und dann das Obst wieder langsam weniger werden lässt. Hat sich Ihr Spatz an ein Gemüse gewöhnt, mischen Sie am besten erst einmal löffelweise neues, ungewohntes Gemüse dazu und steigern die Menge einschleichend.
Machen Sie immer wieder kleine Pausen, lenken die Kleine ab und starten dann nochmals einen Löffelversuch. Bitte gehen Sie ganz ohne Druck vor. Nehmen Sie Ihr Mädchen immer an den gemeinsamen Tisch, dass sie Mama und Papa beim Essen beobachten kann.
Haben Sie Vertrauen, auch wenn es im Moment nicht so aussieht, kann der Knoten recht schnell platzen.
Ich wünsche Ihnen das notwendige mütterliche Durchhaltevermögen und viel Geduld
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 23.05.2013