Mitglied inaktiv
Hallo Frau Klinkenberg, ich versuche seit drei Wochen meinem Sohn (6,5 Monate) an den Mittagsbrei zu gewöhnen. Leider mit recht wenig Erfolg. Von Anfang an hat er sich geschüttelt, wenn er etwas im Mund hatte, und da Gesicht verzogen. Er schafft höchstens ein paar Löffel, mit einer Ausnahme. Am Wochenende hat der Papa gefüttert und da fast ein halbes Gläschen Möhren reinbekommen. Am Montag bei mir hat er sich dann total verweigert, wie auch heute - Mund zupressen, Wegdrehen, Spucken/Prusten, Schreien/Weinen. An der Brust hat er dann ordentlich getrunken. Ich habe bereits Möhren pur, Möhren/Kartoffeln und Kürbis probiert - überall die gleiche Reaktion. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch probieren soll. Vielleicht soll ich es mal mit Obst versuchen. Wenn das klappt, könnte ich mal einen Obst-Getreide-Brei machen. Wenn er den dann isst, isst er vielleicht auch mittags besser. Was empfehlen Sie??? Zusätzlich muss ich noch sagen, dass er an der Brust oft nur 5-10 Min. trinkt und dann nicht mehr möchte. Aber die Windeln sind immer nass. Und die beiden unteren Zähne kommen so langsam. Man kann es als harte Knubbel unterm Zahnfleisch fühlen. Ich hoffe, Sie können mir helfen. Vielen Dank schonmal im Voraus.
Veronika Klinkenberg
Hallo, in manchen Fällen wird die Geduld der Eltern wirklich auf eine harte Probe gestellt. Dass sich ein Kind für den Mittagsbrei nicht wirklich begeistern kann, kommt häufig vor. Aber bedenken Sie Ihr Kleiner muss mit einer vollkommen neuen Kostform vertraut werden und lernen, dass man das was er nun Neues bekommt, auch essen kann. Babys kommen mit der Geschmacksvorliebe „süß“ zur Welt. Durch die ebenfalls süß schmeckende Milch wird diese Vorliebe noch verstärkt. Mit der Umstellung von der Milchernährung auf feste Nahrung müssen Kinder lernen, die verschiedenen Lebensmittel zu akzeptieren. Manche Babys brauchen hierfür etwas länger. Geben Sie nicht auf, auch wenn es momentan so aussieht als würde nichts vorwärts gehen. Besteht die Möglichkeit für ein gemeinsames Abendessen, bei dem der Papa öfters das Füttern übernimmt. Das klappt wie Sie ja gesehen haben oft sehr gut. Überhaupt ist es ganz wichtig, die Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen. Kinder sind sehr aufmerksam und beobachten interessiert. So übernehmen Sie über kurz oder lang das, was ihnen vorgelebt wird. Bleiben Sie vorerst beim Gemüse. Probieren Sie ruhig verschiedene Gemüsesorten aus. Oft hilft es, wenn man unter das Gemüse eine kleine Portion Obst untermischt. Bieten Sie immer wieder geduldig kleine Portionen an. Wenn der Kleine nur ein paar Löffelchen isst, rate ich Ihnen eine Pause zu machen und es dann nochmals zu versuchen. Die Erfahrung zeigt, dass ein Baby etwa 10-15x die Gelegenheit haben muss etwas zu kosten, bis es auf den Geschmack kommt. Ich bin mir sicher, Sie schaffen das Veronika Klinkenberg