Enigma
Liebes Ernährungs-Team, ich habe 2 Fragen, bei denen Sie mir hoffentlich weiterhelfen können. Zunächst: meine Tochter ist 8 Monate alt, sehr gut gediehen (97. Perzentile KG und 90. KL). Sie ist ein Stillkind und isst mittlerweile 3 Breimahlzeiten. Mittags, nachmittags sowie abends. Es sind jeweils ungefähr 200 g und ich koche selbst - nur Obst füttere ich der Praktikabilität halber meistens aus Gläschen. Wir stillen zum Einschlafen, nachts zur Beruhigung, wenn sie wach wird (0 bis 3 Mal...) und tatsächlich die Brust verlangt, und im Laufe des Vormittags zum Einschlafen. Sie trinkt über den Tag verteilt knappe 200 ml Wasser. Frage 1) An manchen Tagen trinkt sie nachts zum letzten Mal ggn 23 oder 24 Uhr, schläft durch und verweigert dann am nächsten Morgen den Busen - tagsüber ist Stillen VIIIIIIIIEL zu langweilig. Bis zum Mittagsessen zwischen 12 und 1 ist es aber ja doch sehr lange hin. Was kann ich ihr anbieten? Sie sitzt noch nicht komplett selbst - wenn ich ihr essen in die Hand gebe leckt sie zweimal dran und verliert dann das Interesse um auf Erkundungstour zu gehen. Was mich gleich zu Frage 2) bringt. Die Kleine ist ja wie bereits beschrieben wirklich sehr gut im Futter. Allerdings zeigt sie nur selten Hunger an (dann muss es schon richtig schlimm sein) und ist grundsätzlich zu beschäftigt sich mit solchen Banalitäten wie Nahrungsaufnahme zu beschäftigen. Auch beim Brei füttern zappelt sie, hampelt rum, findet 1000 Sachen, die wichtiger sind. Wenn sie sich dann aber wieder kurz konzentriert isst sie 5 bis 6 Löffel auf einmal. Meist lehrt sie ihre Portionen auch komplett. Ab und an esse ich das letzte 1/4 einfach selber, weil mir die Fütterei zu anstrengend wird. Ist die oben angegebene Menge an Brei adäquat für die Kleine? Ich kann nie wissen, wann sie wirklich satt ist. Sie dreht den Kopf ja ständig irgendwo hin weg, weil sie was tolles entdeckt. Und wenn der schlimmste Hunger nach wenigen Löffeln gestillt ist, verliert sie das Interesse am Essen.Füttern, solange sie den Mund noch schön aufmacht? Ich will sie ja auch keinen Fall mästen - aber auch nicht, dass sie eigentlich hungrig ist. Sie ist körperlich sehr aktiv, braucht also sicher Kalorien. Bisher dachte ich, sie nimmt sich dann den Rest nachts - schön und gut. Aber eigentlich würde ich das Stillen ab nächstem Monat gerne aufs Einschlafen beschränken. Wie soll ich vorgehen? Beste Grüße und vielen Dank! Enigma
Anke Claus
Liebe Enigma, es ist so schön, dass Ihre Kleine sich so gut entwickelt und die Welt neugierig erforscht. Sie können sich immer auf das Hungergefühl Ihrer Kleinen verlassen, haben Sie keine Sorge Sie könnten sie „mästen“. Die Kleinen haben in diesem Alter ein sehr gutes Sättigungsgefühl. Ihr Mädchen zeigt Ihnen schon, wenn sie wirklich satt ist. Sie wird den Mund dann nicht mehr öffnen und den Kopf nicht nur aus Neugier wegdrehen. Sorgen Sie für eine möglichst ruhige Atmosphäre beim Essen. Also keine direkten Ablenkungen wie Fernseher oder Radio. Auch kein Spielzeug auf dem Tisch, aber geben Sie ihr mal einen Löffel in die Hand, so kann sie selber mitlöffeln. Machen Sie sich auch ruhig den Hunger zum Gehilfen. Auch wenn Ihre Kleine nicht so schnell danach verlangt, kann der Appetit doch die Aufmerksamkeit aufs Essen ziehen. Sie schreiben, dass Ihre Kleine bei den ersten Löffelchen noch voll dabei ist. Vielleicht hilft es auch die Mahlzeitenabstände etwas zu vergrößern. Möchte Ihre Kleine am Vormittag nicht stillen, können Sie ihr als Zwischenmahlzeit noch einen Getreide-Obst-Brei anbieten. Trinkt sie nachts mehrmals an der Brust, kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich schlicht satt getrunken hat und daher nichts möchte. Wird die Milch in der Nacht weniger, verschiebt sich der Hunger automatisch auf den Tag, sie können also gerne die die Stillmahlzeiten in der Nacht reduzieren. Gehen Sie ganz nach Ihrer Kleinen! Ihre Entwicklung ist der beste Beweis, dass sie alles bekommt, was sie braucht! Viele liebe Grüße Anke Claus
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