Celibe88
Hallo, ich wende mich heute hilfesuchend an Sie. Meine Tochter ist seit wenigen Tagen 9 Monate. Sie mochte noch nie gerne essen, mit viel Geduld dachte ich, irgendwann wird das schon. Ich habe selbst gekocht, Gläschen gekauft, Fingerfood, Obst Gläschen, Obstgetreidebrei selbst gemacht, Brotstückchen usw. Obst ging noch am besten, Mittagessen verweigert sie komplett. Ich habe versucht nicht zu stillen, damit sie Hunger hat. Alles mit wenig Erfolg. Jetzt war sie letzte Woche krank, natürlich habe ich sie da gestillt. Jetzt sieht das ganze wie folgt aus: sie isst mal ein Stück Banane aus der Hand, Brotstückchen oder ein Stückchen Brezel, Obst gehen mal 3-5 Löffel, bei Gemüse fängt sie an zu weinen. Was kann ich tun? Wie soll ich vorgehen? Ich bin langsam wirklich verzweifelt. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe, Lisa mit Celine
Annelie Last
Liebe Lisa, fühlen Sie sich nicht unwohl, es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr, sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Vergleichen Sie Ihr Mädchen nicht mit dem anderen Kindern. Sicher haben Sie diesen Satz schon häufiger gehört, aber er stimmt „Jedes Kind is(s)t anders! Celine kann Essen, das hat sie gezeigt. Jetzt muss sie nur noch lernen, dass feste Kost sie genauso satt machen kann wie die Milch. Lassen Sie den Mut nicht sinken! Essen ist nicht das Wichtigste. Freuen Sie sich über Ihr süßes Mädchen. Was den Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind hat feinste Antennen und spürt Ihren innigen Wunsch, sie möge doch endlich richtig und ausreichend essen. Ich will ganz offen sein, solange Ihr Mädchen noch mehrmals tagsüber und nachts Muttermilch trinkt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und Ihr Mädchen trinkt sich satt und „snackt“ sich so eher durch den Tag. „Ein Stück Banane aus der Hand, Brotstückchen oder ein Stückchen Brezel, 3-5 Löffel Obst“ machen Ihr Mädchen nicht satt, satt macht sie noch die Milch. An dieser Schraube sollten Sie drehen. Da Celine nun schon zu den größeren Kindern gehört, hat sie auch einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange sie fast ausschließlich Milch bekommt, werden sich die Milchmenge und das häufige Einfordern in der Nacht eher noch erhöhen. Feste Nahrung macht nun einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Mädchen eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung, sie ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum. Bedenken Sie der Speiseplan Ihrer Kleinen ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß. Sie muss weiter hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe! Das regelmäßige Kauen ist wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit für den Spracherwerb sehr wichtig. Ihr Mädchen darf gerne Muttermilch trinken, aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Die viele Milch macht den Speiseplan Ihres Mädchens etwas „milchlastig“. 400-500 ml Milch (inklusive Milchbrei) am Tag sind ausreichend. Es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest und Geschrei geben. Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen. Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll. Gehen Sie einfach konsequent alle festen Mahlzeiten an. Morgens kann eine Milch geben und abends können Sie gerne weiter stillen, aber tagsüber würde ich nur feste Nahrung reichen, das wäre eine Möglichkeit. Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Celine darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag. Das wird nicht von heute auf morgen klappen. Hier heißt es durchzuhalten und sich nicht entmutigen zu lassen. Es wird anstrengend sein. Aber mit Geduld und Konsequenz werden Sie und Ihre Kleine diesen Weg gemeinsam meistern. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich zu den richtigen Mahlzeiten ordentlich Hunger aufbauen kann. Wenn Ihre Tochter die Milch in der Nacht einfordert, ist das noch in Ordnung, aber versuchen Sie diese klein zu halten. Die Milch in der Nacht mindert einfach den Appetit am Tag. Gut ist es zu wissen, dass sie es kann, wenn sie möchte. Darauf können wir aufbauen. Reichen Sie ihr ruhig auch zu den Breien weiter etwas Fingerfood. Gedünstetes Gemüse, Knabberprodukte aus dem Babyregal, Nudeln, Kartoffeln und reifes, weiches Obst. Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie sie aus ihrem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Celine ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen, was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt. Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Celine es schaffen sich bei an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem Sie beide zufrieden sind Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last
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