Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Anke Claus:

Baby 9 Monate isst nicht mehr

Anke Claus

 Anke Claus
Master der Ernährungsmedizin
Frage: Baby 9 Monate isst nicht mehr

Hackile

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Hallo liebe Experten, Mein Problem ist folgendes: mein Sohn ist 9 Monate alt , 73 cm groß u 9kg schwer. Er ist unglaublich aktiv , es gibt keine Minute in der er sich nicht bewegt. Er hat die Beikosteinführung mit 5 Monaten gut mitgemacht, aber seit 2 Monaten wird es immer schlimmer : er isst nicht mehr gerne , weder Brei ( den eigentlich gar nicht mehr ) noch festes Fingerfood. Ich schätze maximal 80-100 g Brei am Tag in 3 Mahlzeiten u ca die gleiche Menge Fingerfood. Er schläft auch nicht gut , vor Beikost kam er 2-3 Mal pro Nacht u wollte trinken , seit Beikosteinführung zwischen 10-20 mal , egal ob trinken oder Schnuller oder irgendetwas anderes. Aktuell trinkt er nachts zwischen 300-500 ml, aber verteilt auf mind. 3 Fläschchen . Er ist ein sehr dünnes Männchen u war 3 Wochen zu früh geboren ( musste eingeleitet werden wegen zu wenig Fruchtwasser ) . Er war ein Schreikind die ersten 4 Monate und einschlafen konnte er noch nie richtig gut. Aktuell schläft er maximal 3 Stunden am Stück , durchgeschlafen hat er noch nie ! Hilfe !!!


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Liebe „Hackile“, ich kann gut verstehen, dass die Essens- und Schlafsituation für Sie im Moment sehr belastend ist. Genau hier würde ich ansetzen. Ihr Kleiner hat ganz feine Antennen und merkt genau, wenn Mama etwas unbedingt möchte. Nehmen Sie den Druck aus der ganzen Situation. Das ist sicher leichter gesagt als getan… Versuchen Sie aber die Last von Ihren Schultern zu nehmen. Dann kann es schon von ganz allein funktionieren. Sehen Sie die positiven Dinge: Ihr Kleiner entwickelt sich prächtig! Gewicht und Größe liegen absolut im Normbereich und er ist sehr agil! Ist der Kinderarzt mit seiner Entwicklung zufrieden, dürfen Sie das auch sein. Vermutlich hat er im Moment keine Geduld zu essen, er möchte einfach die Welt entdecken. Manchmal können auch Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie, …) etc. das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen? War das Essen mal zu warm oder zu kalt, hat Ihr Junge sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffeln und Essen verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Kleiner diese Erfahrung vergessen hat. Auch am Zahnen könnte es liegen, während akuter Zahnungsphasen haben Babys so ihre Befindlichkeiten. In dieser Zeit verschmähen viele Kinder das Löffelchen oder essen nur das Nötigste und Beliebteste. Beim Zahnen ist die Kauleiste sehr druckempfindlich. Wenn das Löffelchen darüber streift, kann das richtig wehtun. Wärme verstärkt noch den Schmerz. Also probieren Sie es mal mit "kühlen" Breien. Sie machen es ganz richtig, Ihrem Kleinen Fingerfood anzubieten. Das weckt den Forscherdrang und man kann Babys so spielend an das Essen heranführen. Geben Sie Ihrem Kleinen auch selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Oft macht es von einem auf den nächsten Tag „Klick“ und das Essen klappt, als wäre nichts gewesen! Haben Sie hier viel Geduld! Die Nächte sind bestimmt sehr anstrengend für Sie. Das Schlafverhalten der Kleinen ist selten konstant, und es kann immer wieder bestimmte Phasen geben wie das Zahnen, Entwicklungsschübe, Wachstum, Krankheiten, veränderte Raum- oder Familiensituationen usw., in denen der Schlaf nachts noch unruhiger wird und die Kleinen sich melden oder auch mal eine Milch einfordern. Das ist nicht ungewöhnlich. Der Durchschlaf hängt auch nicht nur mit einer „sättigenden Abendmahlzeit“ oder ausreichenden Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen (meist im Laufe des zweiten Halbjahres). Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Achten Sie auf ausreichend Getränke tagsüber und vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich die Situation bald beruhigt! Alles Liebe und viel Freude mit Ihrem Kleinen! Sonnige Grüße Anke Claus


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