Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

17 Monate und isst fast nichts

Frage: 17 Monate und isst fast nichts

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Sehr geehrte Frau Klinkenberg, Mein Sohn war noch nie ein guter Esser, aber obwohl er nur mit 2350g in der 35. Woche geboren wurde hat er sich gut entwickelt und hat eine normale Größe und Gewicht. Was mir allerdings Sorgen bereitet, dass er viel zu wenig isst. Er hat seit April nichts zugenommen und ernährt sich hauptsächlich von Milch. Da wir extreme Schlafprobleme hatten (fast ein ganzes Jahr) gehört eine Flasche Milch zum Einschlafritual, wenn er seinen Vormittagsschlaf (150ml) seinen Nachtmittagsschlaf (150ml) macht, einfach mit dazu. Er wacht morgens gegen 6.00 Uhr auf und bekommt Milch (250ml). Etwas später biete ich Zwieback oder Müsli an, wir sitzen gemeinsam am Tisch, er knabbert höchstens einen halben Zwieback. Gegen 10.00 Uhr wieder ins Bett und er schläft noch mal bis 11.30 Uhr oder 12.00 Uhr, Wenn er wach ist, hat er keinen Appetit bis 14.00 Uhr, selbst dann ist es noch ein Kampf. Er isst höchstens ein halbes Gläschen. Manchmal lehnt er dies auch ab und isst erst gegen 15.00 Uhr. In der Zwischenzeit kein Brot, Keks oder ähnliches. Nach dem zweiten Schlaf mag er gerne Brötchen , so gegen 17.00 Uhr. Ich versuche Ihm dann noch einmal warmes Essen anzubieten, aber ohne Erfolg. 19.00 Uhr gibts Griesbrei, den liebt er und vorm Schlafengehen, 19.50 Uhr noch eine kleine Milch als Einschlafritual(100ml). Ich habe schon die Milchmenge reduziert auf 100ml pro Ration, was aber nicht geholfen hat, seinen Appetit anzuregen. Trinkt er zu viel Milch und hat deswegen keinen Hunger? Ich habe Angst die Milch wegzulassen, da wir jetzt fast normale Schlafgewohnheiten haben und dies ein langer und harter Weg war. Ich habe früher noch für ihn gekocht, mach ich jetzt nicht mehr, weil ich es 4-5 mal erwärmen müßte, da sind alle Vitamine weg. Er diktiert mir seine Essgewohnheiten, tanzt mir auf der Nase und ich weiss nicht mehr weiter. Er verlangt nach Spielzeug beim Essen, wenn ich es ihm nicht gebe, verweigert er das Essen total. Wir haben Riesenmachtkämpfe hier am Tisch. Er sieht allerdings total gesund aus, und hat immer noch Babyspeck. Wie schaffe ich es ihn zum Essen zu animieren?


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Hallo, ich kann sehr gut verstehen, dass es unter den geschilderten Gegebenheiten sehr schwierig ist, Ihr Söhnchen vom Fläschchen zu entwöhnen. Denn das ist sicher mit Geschrei und Quengelei verbunden. Aber durch so viel Milch ist die Ernährung sehr einseitig. Außerdem sind das Kauen und der Umgang mit fester Nahrung für die Gesamtentwicklung (z.B. Spracherwerb) sehr wichtig. Denken Sie auch an die Zähnchen, die sehr häufig mit Nahrung umspült werden. Ich kann Sie also nur ermutigen Ihren kleinen Schatz zumindest zu den Einschlafzeiten konsequent vom Fläschchen zu entwöhnen. Dass dies nicht leicht ist, ist verständlich. Wichtig ist, dass Sie hinter Ihrem Vorhaben stehen und Ihr Ziel konsequent verfolgen. Am besten ist es anstelle eines Milchfläschchens ein neues beruhigendes Ritual (Spieluhr, kleines Büchlein etc) einzuführen und dieses neue Ritual einzuüben. Die ersten Tage vielleicht sogar 1-2 Wochen wird Ihr Kind protestieren und es wird nötig sein, dass Sie ihm mehrmals deutlich zeigen, dass es nun alleine einschlafen lernen kann. Sprechen Sie ganz ruhig mit Ihrem Söhnchen und trösten Sie es, bleiben Sie aber konsequent. Bekommt der Kleine weniger Milch wird er auch zu den Mahlzeiten mehr Appetit entwickeln. Auch was das feste Essen anbelangt, rate ich Ihnen mit viel Ruhe und Konsequenz an die Sache zu gehen. Sie schreiben, dass Ihr Söhnchen noch nie ein guter Esser war. Im zunehmenden Kleinkindalter ist es ganz normal, dass sich dieses Verhalten noch einmal verstärkt. Denn in diesem Alter machen Kinder eine sehr spannende Entwicklungsphase durch. Sie entdecken sich als Persönlichkeit und fangen an ihren eigenen Kopf zu entwickeln - Trotzreaktionen, Wutanfälle etc. sind an der Tagesordnung. Und was noch viel interessanter ist, sie stellen fest, dass sie mit ihrem Verhalten Einfluss auf die Eltern haben. Mir sieht es ganz danach aus, dass Ihr kleiner Schatz austesten möchte, wo seine Grenzen sind und wie die Mama reagiert. Nehmen Sie am besten die Mahlzeiten immer gemeinsam in entspannter Atmosphäre ein, denn in der Gesellschaft schmeckt es besser und Kinder brauchen Vorbilder von denen Sie die Ernährungsweise übernehmen können. Essen Sie alles mit Genuss vor Ihrem Söhnchen. Machen Sie das Essverhalten Ihres Kleinen nicht zum „Thema“ und lassen Sie sich auf keine „kleinen Machtkämpfe“ ein. Sie bestimmen das Angebot, Ihr Söhnchen darf daraus wählen. Wenn er nichts oder nur wenig isst, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Geben Sie Ihrem Kleinen möglichst immer die Möglichkeit selbstständig zu essen. Achten Sie darauf, dass weder Fernseher, Radio oder Spielsachen stören. Sie sind nicht machtlos. Je weniger Sie auf die Sonderwünsche Ihres Kleinen eingehen und je ruhiger und konsequenter Sie Ihr Ziel verfolgen, desto eher wird Ihr Söhnchen zu einem gesunden Essverhalten finden. Ganz wichtig ist dabei Ihre Vorbildfunktion: Wenn die Kleinen erleben, dass Ihre Eltern alle Lebensmittel mit Genuss essen, werden sie am ehesten bereit sein, es Vater und Mutter gleichzutun. Da es sich hier um eine Verhaltensfrage handelt, kann Ihnen sicher auch Christiane Schuster vom Nachbarforum zusätzliche hilfreiche Tipps geben. Ich wünsche Ihnen ausreichend mütterliches Durchhaltevermögen. Veronika Klinkenberg


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