tigger2000
Hallo Dr. Paulus, am 30.07.2012 wurde meine Schwangerschaft vom Frauenarzt bestätigt. Da ich eine leichte Schilddrüsenunterfunktion habe, fragte ich den Arzt, wie das jetzt mit den Medikamenten in der Schwangerschaft aussieht. Er sagte, dass mein TSH wert nun öfter kontrolliert werden sollte und ich auf jeden Fall das Medikament Thyronajod weiternehmen sollte. Eventuell wird die Dosierung später erhöht. Er meinte, dass ich lieber in die Hyperthyreose rutschen sollte, als während der Schwangerschaft in die Hypothyreose zu rutschen. Das ist verständlich. Nur habe ich jetzt die Frage: In dem Medikament Thyronajod sind 196,2 Mikrogramm Kaliumjodid enthalten, und seit dem 30.07.2012 sollte ich noch zusätzlich Folsäue einnehmen und habe von der Apotheke Folio Forte erhalten in dem unter anderem 150 Mikrogramm Jod enthalten ist. Nehme ich jetzt vielleicht zu viel Jod auf? Das Essen salze ich ja auch mit Jodsalz. Oder ist die Menge an Jod, die ich jetzt zu mir nehme noch in Ordnung? Vielen Dank für eine Antwort im vorraus. Mfg Jessica
Der Jodidbedarf steigt in der Schwangerschaft auf ca. 260 µg/d an. Da dieser Bedarf in den Jodmangelgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz meistens nicht über die Nahrung gedeckt werden kann, ist die zusätzliche Einnahme von Jodid 150 µg/d in der Schwangerschaft zu empfehlen. Diese Dosis kann während der gesamten Schwangerschaft beibehalten werden. Die embryonale Schilddrüse nimmt ihre Aktivität zwischen der 10. und 12.SSW auf. Da Schilddrüsenhormone für die Reifung des Zentralnervensystems dringend erforderlich sind, sollte eine ausreichende Jodidzufuhr für die Produktion der fetalen Schilddrüsenhormone gewährleistet sein. Thyronajod enthält genau die für die kindliche Entwicklung empfohlene Menge von 150 µg Jodid. Mehr wäre jetzt nicht erforderlich, d. h. es würde ein Folsäurepräparat ohne Jodzusatz ausreichen. Alternativ könnte man auch ein Schilddrüsenhormonpräparat ohne Jodzusatz wählen und Folio forte beibehalten. Allerdings ist bei einer Tagesdosis von 300 µg Jodid noch nicht mit einer Jodüberlastung zu rechnen.
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