Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Wiederholte Einnahme von Antibiotika in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Wiederholte Einnahme von Antibiotika in der Schwangerschaft

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Hallo Dr. Paulus, ich soll in meiner derzeitigen Schwangerschaft (momentan 34. Woche) zum wiederholten Male ein Antibiotikum (Cefaclor 500) einnehmen. Vorausgegangen sind bereits 5 weitere Therapien mit Antibiotika, jeweils wegen Nasennebenhöhlenentzündung, Grippe und die letzten 3 Male wegen Befall der Bronchien mit Staphylococcus aureus. Es wurden jeweils Mittel eingesetzt, die in der Schwangerschaft wohl vertretbar sind: 2 x Amoxicillin 750 (zur Behandlung der Nebenhöhlenentzündung und der Grippe), 1 x Cefixim 400 (10 Tage, hat sich nach Antibiogramm leider als resistent ggü. Staph. aureus erwiesen), 2 x Cefaclor 500 (jeweils 2-wöchige Therapie). Dieses Mal soll Cefaclor als Dauertherapie über 4 Wochen eingesetzt werden, da der Keim (Staphylococcus aureus - sensibel auf Cefaclor) bei den letzten beiden Malen nach einer jeweils 2-wöchigen Therapie wohl nicht ausreichend abgetötet wurde und daher leider wieder gekehrt ist. Ich selbst habe Cefaclor bislang gut vertragen, jedenfalls sind mir keine Nebenwirkungen aufgefallen. Obwohl mein Frauenarzt mir versichert, dass diese Art der Antibiotika fürs Baby ungefährlich sind, mache ich mir inzwischen doch große Sorgen, dass gerade die wiederholte Einnahme der Mittel Auswirkungen auf das Baby hat. Deshalb bitte ich Sie um eine Zweitmeinung. Gibt es da Erfahrungswerte, auch bezgl. Spätfolgen? Kann auch gerade die bevorstehende 4-wöchige Therapie noch einen größeren Schaden anrichten? Ich danke Ihnen vorab schon für Ihre Antwort.


Dr. Wolfgang Paulus

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Penicilline und Cephalosporine (z. B. Cefaclor) sind als Antibiotika der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft zu betrachten. Auch die wiederholte bzw. längerfristige Einnahme in der Schwangerschaft ist für die kindliche Entwicklung nicht gefährlich.


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