Mitglied inaktiv
Guten Tag, ich bin 39 Jahre und vor 2 Jahren habe ich Rheuma bekommen. Eine Basistherapie habe ich nicht angefangen, da die Schmerzen - hauptsächlich in den Finger - und Fußgelenken - nicht so schlimm waren und ich sie mit der Einnahme von Kortison in den Griff bekommen habe. Die Dosis von Prednisolon AL lag bei 2,5 - 5 mg pro Tag. Seit ich schwanger bin, habe ich das Kortison abgesetzt und die Beschwerden waren so gut wie weg. Jetzt bin ich in der 16. Schwangerschaftswoche und leider ist das Rheuma wieder da. An manchen Tagen habe ich es so schlimm im Knie, dass ich kaum laufen kann. Mein Rheumatologe sagt, es sei kein Problem, das Kortison jetzt wieder zu nehmen. Mein Frauenarzt dagegen meint, dass das Baby dann zu wenig von dem Nebennierenrindenhormon produzieren würde und es bei der Geburt dann etwas kleiner sein könnte. Was meinen Sie? Spricht etwas dagegen, Prednisolon AL in der Dosis 2,5 bis 5 mg pro Tag zu nehmen? Ich habe gehört, es gibt auch Kortison, das nicht über die Plazenta geht und dem Baby somit nicht schadet. Wie sieht es dann in der Stillzeit aus? Kann ich das Kortison in dieser Dosis auch nehmen? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Eine Metaanalyse berücksichtigte 123.175 Schwangere unter oraler Glukokortikoidtherapie im ersten Schwangerschaftsdrittel. Dabei zeigte sich ein leichter Anstieg von Gesichtsspaltbildungen (Park-Wyllie et al 2000). Eine neue kontrollierte Kohortenstudie mit 311 Schwangeren unter oraler Glukokortikoidtherapie ergab keine Zunahme angeborener Anomalien (Gur et al 2004). Das erhöhte Risiko für ein niedrigeres Geburtsgewicht und Aborte unter systemischer Glukokortikoidtherapie lässt sich auch häufig durch die zugrundeliegenden Erkrankungen der Mutter erklären (Park-Wyllie et al 2000). Bei zahlreichen Erkrankungen wie Kollagenosen, chronisch entzündlichen Darmkrankheiten, Asthma bronchiale, Autoimmunprozessen ist eine Fortsetzung der Therapie mit Glukokortikoiden auch in der Schwangerschaft erforderlich. Prednisolon ist wegen eines geringen Übergangs über die Plazenta anderen Glukokortikoiden vorzuziehen. Bei Medikation mit Prednisolon gehen nur geringe Mengen in die Muttermilch über (Ost 1985, Greenberger et al 1993). Unter einer mütterlichen Dosis über 20 mg/d empfehlen manche Untersucher eine Stillpause von ca. 4 Stunden nach der Einnahme. Selbst bei Medikation mit Prednisolon 80 mg pro Tag entspricht die Aufnahme über die Muttermilch nur weniger als 10% der Cortisolproduktion des Säuglings. Sowohl die American Academy of Pediatrics als auch die WHO Working Group on Human Lactation betrachten die Anwendung von Prednison / Prednisolon als kompatibel mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994, WHO Working Group 1988). Da Sie bislang nur eine sehr moderate Prednison-Dosis (2,5 bis 5 mg pro Tag) benötigt haben, wäre dagegen auch in Schwangerschaft und Stillzeit nichts einzuwenden. Sofern bis zur Geburt höhere Dosen von Prednisolon erforderlich sind, sollte die Nebennierenrindenfunktion des Neugeborenen kontrolliert werden (Elektrolyt-, Glucosehaushalt).
Ähnliche Fragen
Guten Tag Ich bin noch nicht Schwanger wir sind aber voll in der Planung,jetzt haben wir einen dämpfer bekommen,den bei mir wurde eine Gelenkentzündung festgestellt,die untersuchungen laufen noch aber der rheumatologe Tippt sehr auf rheuma.Ich muss im mom nur schmerzmittel nehmen wie ,Ibuprofen und Novamin(?).Jetzt wollte ich mal fragen ob es rheu ...
Hallo Herr Paulus, bei mir wurde nach 6-wöchigen Schmerzen im Fuß und dicken Händen ein leichtes Rheuma festgestellt und aufgrund eines Kinderwunsches Rheubamlin-Spray (Indometacin) statt der Tabletten verschrieben. Meine Frage: sollte ich mit einer Schwangerschaft warten, bis ich erstmal therapiert bin (meine Schmerzen verschwunden sind bzw. ...
Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin in der 37 SSW. Ich leide unter Rheuma und musste meine Medikation bei Beginn der Schwangerschaft absetzen. Ich war auch sehr lange beschwerdefrei. Vor drei Wochen hat dann der Rheumaschub wieder begonnen. Nachts und Morgens ist es am schlimmsten. Kann mich kaum noch bewegen. Tagsüber wird es etwas besser. Nun so ...
Lieber Herr Dr. Paulus, ich bin schon sehr lange an Chronischer Polyarthritis erkrankt und nehme über 10 Jahre täglich 5mg Prednisolon sowie 4 Tabletten (2g) Sulfasalazin ein. Vor 1 Jahr wurde ein Schilddrüsenlappen aufgrund mehrerer Knoten entfernt, weshalb ich zudem noch täglich 50mg L-Thyroxin einnehmen muss. Mein TSH-Wert pegelte sich darunt ...
Guten Tag ! Die Kollegen aus dem KiWu-Forum haben mich mit folgender frage an sie verwiesen: „Hallo Frau Dr Reeka, In einem anderen Beitrag zum Thema cortison schrieben Sie :“Kortison ist durchaus manchmal hilfreich für die Einnistung in so einer Autoimmunsituation, allerdings auch umstritten, da evtl bei zu frühem Start die Einnistung auch g ...
Sehr geehrter Herr Dr. med. Paulus, Meine Tochter ist nun 11 Wochen alt und soweit gesund bzw. gibt es bisher keine Auffälligkeiten. In der Schwangerschaft nahm ich aufgrund meiner Rheumatoiden Arthritis Sulfasalazin 2-0-2 ein sowie 5 mg Folsäure, jeweils pro Tag, ein. Mein Typ 1 Diabetes war und ist sehr gut eingestellt. Ich stille aktuell vo ...
Guten Morgen Herr Dr. Paulus, Ich habe immer Angst davor, dass eine Medikamenteneinnahme von anderen Personen die mir nahe kommen Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben könnte. Meine Kollegin hat gestern erzählt, dass sie Rheuma Patientin ist und täglich Medikamente nimmt um Schübe zu verhindern. Zudem geht sie alle halbe Jahre und Krankenhau ...