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Hallo Herr Dr. Paulus, seit ich im Februar Antibiotika nehmen musste, leide ich dauernd unter Scheidenpilz. Das Problem hatte ich auch in der Vergangenheit schon öfter, nur damals hatte ich noch keine Kinder und konnte gut dagegen vorgehen. Darf ich mich, auch wenn meine knapp 1 Jährige Tochter noch sehr viel stillt (ca. 6 mal täglich), mit Gynatren impfen lassen? Und wie ich las, wäre auch eine Einmaldosis Fungata vertretbar, hab ich das richtig verstanden? Mit Kadefungin und Biofanal komme ich leider nur kurzfristig weiter, der Pilz kommt wieder :-( Danke!
Gynatren enthält 8 spezifische Lactobacillus-Stämme, die zu Immunstimulation eingesetzt werden. Eine Schädigung des Säuglings durch Impfung der Mutter mit diesen Milchsäurebakterien ist nicht zu befürchten. Fluconazol geht in die Muttermilch über (Schilling 1993, Force 1995). Nach Medikation von zwei stillenden Müttern mit einer Tagesdosis von 200 mg über 20 Tage fand sich ein Milch/Plasma-Quotient von 0,8 bis 0,9. Die Halbwertszeit für die Elimination aus der Muttermilch beträgt 27 bis 30 Stunden. Es liegen auch Berichte über eine komplikationslose Anwendung von Fluconazol (Dosen bis 16 mg/kg/d) zur Behandlung einer ausgeprägten Pilzinfektion bei Säuglingen vor (Viscoli et al 1989; Briggs et al 1996; Fasano et al 1994). Die kindliche Exposition übertrifft dabei weit die Aufnahme über die Muttermilch bei mütterlicher Therapie. Eine Publikation berichtet von einer mütterlichen Behandlung mit Fluconazol (100 mg pro Tag über 6 Wochen) bei Pilzinfektion der Brustwarze ohne negative Auswirkungen auf den Säugling (Bodley & Powers 1997). Auch wenn der Hersteller von einer Anwendung des Antimykotikums Fluconazol in der Stillzeit abrät, betrachtet die American Academy of Pediatris die Medikation mit Fluconazol als vereinbar mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 2001).
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