Malou85
Lieber Dr. Paulus, ich hatte 3-4 Wochen starken Durchfall, teilweise zzgl. Erbrechen und mitnist permanent übel. Es ging los mit dem Zeitpunkt der Einnistung. am Montag erhielten wir das Ergebnis, dass wir uns mit Giardien infiziert haben. Mein Mann, mein Sohn und unsere Katze bekommen Antibiotikum. Durchfall hat niemand mehr von uns. aufgrund der nicht ganz klaren Studienlage bekomme ich aktuell noch kein Antibiotikum. Ich soll im zweiten Trimester eine erneute Stuhlprobe abgeben und werde dann ggf. behandelt. wie gesagt, Durchfall ist weg, aber mir ist soooo schlecht und ich behalte fast nichts bei mir. Denken Sie, das liegt jetzt an der Schwangerschaft oder doch an dem Parasiten? Wäre eine Behandlung im ersten Trimester möglich und wenn ja, mit welchem AB? viele Grüße und vielen Dank Malou, 8. SSW Errechneter Entbindungstermin: 24-06-2025
50 bis 80% aller Schwangeren leiden in der Frühschwangerschaft unter Übelkeit. Die Giardien-Infektion hat damit wahrscheinlich nichts zu tun, da sie sich primär als Durchfall äußert. Aber die Beschwerden mit dem Stuhlgang sind ja nach Ihrer Darstellung inzwischen verschwunden. Bei Giardia lamblia handelt es sich um einen Darmparasiten. Bei ausgeprägten Beschwerden wäre eine Behandlung mit Metronidazol (2 - 3 x 400 mg pro Tag über 1 Woche) durchaus akzeptabel. Eine retrospektive Kohortenstudie mit annähernd 1400 Schwangerschaften ergab keinen Anhalt für eine Fruchtschädigung durch Metronidazol beim Menschen (Piper et al 1993). Eine Auswertung von 266 oralen Therapien im ersten Trimenon (1980-1991) zeigte ebenfalls keine Häufung von Fehlbildungen (Czeizel & Rockenbauer 1998).
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