Nürnbergerin2018
Sehr geehrter Herr Dr.Paulus, ich befinde mich Ende der 6. SSW und bin seit über einer Woche sehr stark erkältet. Bislang habe ich nicht einmal pflanzliche Mittel wie Sinupret genommen aus Angst meinem Baby zu schaden. Heute allerdings wurde ich von meiner Tante, einer amerikanischen Ärztin, das Mittel Neo-Synephrine "aufgeschwatzt" bekommen. Der Wirkstoff ist Phenylephrine HCI 0,5% . Sie meinte es wäre absolut unbedenklich. Ich habe zwischenzeitlich aber nachgelesen und Quellen gefunden, die von möglichen Missbildungen sprechen und habe seitdem wahnsinnige Angst um mein Baby. Kann diese einmalige Dosis schon geschadet haben oder müsste die Einnahme dazu über einen längeren Zeitraum erfolgen? Gibt es irgend etwas, was ich jetzt im Moment tun kann? Herzlichen Dank für Ihre Mühe.
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Phenylefrin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Sprays pro Nasenöffnung anwenden. Eine Kohorte mit 301 Schwangeren aus dem Boston Collaborative Drug Surveillance Project zeigte nach Medikation mit dem Sympathomimetikum Phenylefrin (z. B. Neo Synephrine) im I.Trimenon keine Zunahme angeborener Anomalien (Aselton et al 1985). Eine weitere Kohortenstudie mit über 100 Schwangeren bestätigte dieses Ergebnis (Jick et al 1981).
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