Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Novopulmon in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Novopulmon in der Frühschwangerschaft

mikalino

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Hallo, ich komme gerade von meinem HNO Arzt, da ich akute starke Allergiebeschwerden habe (Juckender Gaumen, Verstopfte Nase, Erschwerte Atmung, Kopfschmerzen). Nachdem ich ihm von meiner Schwangerschaft berichtete meinte er, daß er mir keine Medikamente verschreiben könne. zu gefährlich....er erwähnte sogar Kontagan...Daraufhin habe ich auch noch meine Gynäkologin gefragt und sie meinte es wäre schon ok, wenn ich das Medikament für kurze Zeit nehmen würde. Da ich nur gegen sämtliche Frühblüher allergisch bin, wären es ca 4 Wochen...Nun bin ich ziwmlich verunsichert, da ich natürlich auf gar keinem Fall dem Baby schaden möchte. Bin derzeit in der 7. Woche. Aber ich habe auch gelesen, daß nicht behandelter Heuschnupfen oder allerg. Asthma ebenso gefährlich sein können für das Kind (und die Mutter). Wozu können sie mir raten? Und mit welchem Akutmedikament kann ich die Zeit überbrücken bis Das Budesonid wirkt? Beste Grüsse, AR


Dr. Wolfgang Paulus

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Zur lokalen Behandlung bei Pollenallergien bieten sich in Schwangerschaft und Stillzeit Präparate mit Cromoglicinsäure (Nasen-/ Augentropfen) als Mittel erster Wahl an. Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die allgemeine Belastung deutlich reduzieren lässt. Wirkstoffe, die speziell die ß2-Rezeptoren stimulieren, führen zu einer Erweiterung der Bronchien, aber auch zu einer Erschlaffung der Gebärmuttermuskulatur (Tokolyse). Am besten verträglich sind Substanzen mit einer nur geringen Restwirkung auf die ß1-Rezeptoren, die sich in einer Steigerung der Herzaktivität manifestiert. Zur Asthmatherapie empfiehlt sich vor allem die inhalative Applikation, da sich auf diesem Wege die systemische Belastung deutlich reduzieren lässt. Aus der Klasse der Betasympathomimetika haben sich in der Schwangerschaft die Substanzen Fenoterol, Salbutamol, Reproterol und Terbutalin bewährt. Während ihre Wirkung auf 4 bis 6 Stunden begrenzt ist, zeichnen sich die neueren Vertreter Formoterol (z. B. in Symbicort) und Salmeterol durch eine deutlich längere Wirkdauer (über 12 Stunden) aus. Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclometason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Eine insuffiziente Behandlung von chronischem Asthma bronchiale in der Schwangerschaft kann gesundheitliche Schäden für Mutter und Kind (z. B. Hypoxie, niedriges Geburtsgewicht) mit sich bringen (Witlin 1997; Dombrowski 1997; Jana et al 1995). Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien. Wenn die inhalative Medikation nicht ausreicht, wäre zusätzlich die Einnahme von Cetirizin, Loratadin oder Fexofenadin in der Schwangerschaft vertretbar.


mikalino

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Ich war sonst jedes Jahr während der Pollensaison gut eingestellt mit 800mg Budesonid tägl. (morgens 400 und abends 400). Gegen Akutbeschwerden habe ich Salbutamol Inh., Cetrizin (bis zu 3 Tabl. tägl.) und Vividrin Akut Augentropfen genommen. Sonst habe ich immer schon sehr zeitig begonnen das Budesonid zu nehmen, damit es zu Beginn der Pollensaison auch gut wirkt. Nun warte ich täglich auf die Wirkung der tägl. 400 mg. Wie lange dauert das denn noch bis es wirkt? Ich werde fast verrückt, mir jucken so stark die Augen, der Gaumen- und Rachenbereich! Ich war gestern nochmal beim HNO-Arzt, aber außer homöopathischen Medikamenten könne er mir nichts empfehlen. Habe dann mal wieder 50 Euro in der Apotheke gelassen und helfen tut es keider bei mir nicht. Kann ich die Vividrin Akut Augentropfen wirklich nicht nehmen? Und gibt es ein wirksames Nasenspray welches ich nehmen darf? Beste Grüße, AR


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