Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Lokalanästhetika und Novalgin

Dr. med. Wolfgang Paulus

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Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Lokalanästhetika und Novalgin

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Guten Tag! In den nächsten Tagen steht bei mir ein kleinerer kieferchirurgischer Eingriff an. Da ich noch Stille nun meine Frage: Als Lokalanästhetikum verwendet die Praxis UDS forte (habe ich leider in der Roten Liste nicht gefunden, vermute aber das es sich um Ultracin D handelt). Laut Aussage des Kieferchirurgen bestände kein Problem, ich möchte mich aber da gerne bei Ihnen rückversichern. Außerdem wie sieht es mit Novalgin als Schmerzmedikament aus? Einen ähnlichen Eingriff hatte ich schon mal vor 5 Jahren und da ging ohne Novalgin nichts. Wenn es sein muss bin ich aber auch Tapfer und nehme nur Paracetamol! Vielen Dank schon mal im voraus und Danke das es hier die Möglichkeit gibt nachzufragen! Sonja


Dr. Wolfgang Paulus

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Lokalanästhetika wie Articain oder Bupivacain gehen nur in geringem Umfang in die Muttermilch über, insbesondere bei Zusatz von Adrenalin. Ein Einsatz in der Stillzeit ist also durchaus zulässig. Als Schmerzmittel der 1.Wahl gilt in der Stillzeit Paracetamol. Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg pro Tag nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden Abbauprodukte von Metamizol finden sich in der Muttermilch in vergleichbaren Konzentrationen wie im mütterlichen Serum. Nach 48 Stunden konnten keine Substanzen mehr in der Muttermilch nachgewiesen werden. Laut einem Fallbericht soll Metamizol eine Zyanose beim Säugling über die Muttermilch ausgelöst haben (Rizzoni & Furlanut 1984). Der Milch/Plasma-Quotient betrug in diesem Fall 1,3. Die Anwendung von Metamizol in der Stillzeit sollte daher möglichst vermieden werden.


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