Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

fluvoxamin in der Stillzeit?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: fluvoxamin in der Stillzeit?

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Hallo Herr Dr. Paulus... Ich habe im September vergangenen Jahres mit dem Medikament Fluvoxamin wegen starker Zwänge begonnen. Ich habe es nun ein gutes Jahr genommen und es ging mir viel besser... ca im April hatte ich die Menge von 150mg auf 100mg reduziert und im Juli August z.t nur 50mg genommen... Jetzt war ich Ende August im Urlaub und mir ging es besser denn je und ich muss gestehen ich hab in den ganzen 2 Wochen nur 2 mal meine Tabletten genommen also habe ich beschlossen, dass ich sie ganz lass und soweit geht es auch gut... Nun aber zur eigentlichen Frage... Ich nehme sie ja nun mehr oder weniger seit Mitte August nicht mehr und vermute nun dass ich Schwanger bin... Sollte am Montag meine Tage bekommen, dann weiß ich es sicher...(Hab schon 2 Kinder) Dass ich sie nun während der SS NICHT nehme ist für mich ganz klar, ich habe nur große große Angst, dass es nach der Geburt wieder schlimmer wird... ICh hatte es nach beiden Geburten so schlimm, dass ich keine sek mein Neugeborenes genießen konnte :( (Ich habe einen Waschzwang da ich PANIK habe, dass ich irgendwelchen Schmutz an mir habe der meinem unschuldigen Baby schaden oder gar umbringen könnte, daher konnte ich keines meiner Kids richtig "genießen" ) Was wäre, wenn dies wieder zurückkehren würde falls ich Schwanger wäre? Könnte ich meine Medikamente leicht dosiert in der Stillzeit anwenden? Gibt es dazu ausreichende und gute zuverlässige Studien? So jetzt ist der Text aber lang geworden *schäm* Vielen Dank schon im Vorraus und ganz liebe Grüße Shinechen


Dr. Wolfgang Paulus

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Bei 8 Säuglingen fand sich unter mütterlicher Medikation mit Fluvoxamin kein nachweisbarer Wirkstoffspiegel im Serum (Kristensen et al 2002, Hendrick et al 2001, Piontek et al 2001). Ein Fallbericht beschreibt jedoch einen Serumspiegel des Säuglings, der 45% des mütterlichen Serumspiegels erreichte (Arnold et al 2000). Möglicherweise war ein verzögerter Abbau des Wirkstoffes beim Säugling für den relativ hohen Wirkstoffspiegel verantwortlich. Bei den bisher publizierten Erfahrungen mit Fluvoxamin in der Stillzeit finden sich jedoch keine Hinweise auf kindliche Komplikationen. Auch bei längerfristiger Beobachtung der kindlichen Entwicklung bis ins Alter von 4, 21 bzw. 36 Monaten zeigten sich keine Auffälligkeiten (Yoshida et al 1991, Piontek et al 2001, Arnold et al 2000). Eine Anwendung von Fluvoxamin in der Stillzeit erscheint in moderaten Dosis daher vertretbar.


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