Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Fliegen in Frühschwangerschaft mit Tavor?

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Fliegen in Frühschwangerschaft mit Tavor?

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Hallo und guten Tag, ich habe 2010 nach IUI Zwillinge bekommen (davon hat ein Sohn einen komplexen Herzfehler), 2015 wurde ich nach Clomifen Behandlung erneut schwanger, unser Sohn verstarb kurz nach der Geburt (Dg. Hydrops fetalis, V.a. Scimitar-Syndrom). In beiden Schwangerschaften nahm ich Agyrax (7.- 15.SSW) aus dem Ausland - ein Zusammenhang mit den Erkrankungen der Kinder gibt es sicher nicht oder ist Ihnen da etwas bekannt? Ich halte jetzt einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen, ohne jegliche Vorbehandlung ... und bin platt! Wir haben für nächste Woche einen Urlaub auf den Kanaren gebucht -ich bin nun sehr verunsichert. Am Anfang kann logischerweise auch ohne Flug viel passieren, aber in einem anderen Land wäre dies mein Alptraum. Zudem leide ich an Flugangst. Ich habe für Flugreisen eine "Notfallpille" (Tavor 0,5) - damit komme ich zurecht. Wäre eine Einnahme möglich? Nach diesem wirklich schrecklichen Jahr haben wir uns als Familie sehr auf die gemeinsame Woche unter Palmen gefreut - sollen wir dennoch lieber stornieren?? Und könnte ich bei aufkommender Übelkeit MCP versuchen? Agyrax hat mir in der 1.Schwangerschaft geholfen,in der 2.überhaupt nicht. Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung!!


Dr. Wolfgang Paulus

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Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Bei drei Fall-Kontroll-Studien über insgesamt ca. 1.300 Kinder mit angeborenen Störungen war Meclozin nicht überdurchschnittlich häufig vertreten (Mellin 1964; Nelson & Forfar 1971; Greenberg et al 1977). Bei Meclozin handelt sich um einen der am längsten in der Schwangerschaft erprobten Wirkstoffe. Meist genügt eine Tagesdosis von 25 bis 50 mg. Eine kurzfristige Einnahme des Benzodiazepines Lorazepam wäre auch in der Frühschwangerschaft vertretbar. Bei Übelkeit bietet sich neben Metoclopramid (MCP) auch Dimenhydrinat (Vomex) als erprobter Wirkstoff in der Frühschwangerschaft an.


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