Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Einstellung der Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Einstellung der Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe seit Jahren eine Hypothyreose und nehme aus diesem Grund eine Tablette Thyronajod 125 täglich ein. Es handelt sich nicht um eine Autoimmunthyreoiditis, sondern um eine Hypothrophie. Ich bin zur Zeit zum zweiten Mal schwanger (12.SS-Woche) und habe in der 8.SS-Woche meine Schilddrüsenwerte überprüfen lassen, die zu diesem Zeitpunkt auch gut eingestellt waren (TSH: 1.37; FT3: 2.63; FT41.18). Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich auch gut. Ich hatte meinem behandelnden FA die Werte gezeigt und gefragt, zu welchem Zeitpunkt er eine erneute Überprüfung der Werte empfehlen würde. Er meinte, dieses sei wohl erst in ca. drei Monaten notwendig. Seit mehreren Tagen fühle ich mich wieder sehr müde und mir ist ständig kalt; auch meine Beine sind wieder etwas geschwollen. Meine Frage lautet nun: wie oft sollte ich in der Schwangerschaft meine medikamentöse Einstellung kontrollieren lassen? Im Hinblick auf die kindliche Entwicklung ist die ausreichende Versorgung mit den Schilddrüsenhormonen doch essentiell. Ich frage dies auch im Hinblick darauf, dass in der ersten Schwangerschaft (zu dem Zeitpunkt war ich bei einem anderen FA in Behandlung) um 50% angepasst worden war und dieses bereits im ersten Drittel der SS. Vielen Dank im Voraus, mit freundlichen Grüßen


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Levothyroxin passieren die Plazenta nur in geringem Umfang. Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, kann die Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Ihre letzte Hormonkontrolle liegt ca. 4 Wochen zurück. Dabei ergaben sich ja Befunde im Normbereich. Angesichts Ihrer neu aufgetretenen Beschwerden wäre eine Kontrolle in den nächsten 4 Wochen zu erwägen.


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