Nedime
Lieber Herr Dr. Paulus, Ich bin in der 32+2 ssw. Ich habe vor 20 Tagen eine Influenza A/ H1N1 durchgemacht habe mit Stationärem Aufenthalt 1 (Woche). Durch die Grippe habe ich mir vermutlich eine Rippenfellentzündung zugezogen. Da seit 2 Wochen keine Besserung eintrat, war ich gestern beim Lungenfacharzt. Diese wollte mir eine Kombinationsspritze aus Diclofinac u. Cortison in den Muskel geben. Da aber nicht bekannt war wie ich auf Diclofinac reagiere, entschied sie zunächst eine Kapsel Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg zu verabreichen, DIE ICH DANN ORAL EINNAHM. Da die Wirkstoffe nicht vorrätig da waren ging ich nach Hause. Ich habe mir dann dort interessehalber den Beipackzettel diese Kapsel durchgelesen und mich auf embryotox näher über den Wirkstoff Diclofinac informiert Zu meinem erschrecken festgestellt, dass es zu vorzeitigen Verschluss d. Ductus kommen kann. Die Spritze mit 75mg Diclofinac habe ich mir nicht geben lassen. Aber diese Kapsel habe ich ja schon eingenommen. Nun habe ich panische Angst davor, dass die Kapsel meinem Baby schadet bzw. mache mir Vorwürfe es in Gefahr gebracht zu haben. Meine Frage: kann diese Menge Diclofinac ausreichen, um einen vorzeitigen Verschluss d. Ductus hervorzurufen? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.
Als Schmerzmittel der ersten Wahl gilt in der Spätschwangerschaft Paracetamol. Eine tägliche Anwendung von Prostaglandinsynthesehemmern wie Ibuprofen, Diclofenac oder ASS sollte nach der 30.SSW unterbleiben. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (Verbindungsgefäß im kindlichen Kreislauf) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Bei hochdosierter Daueranwendung wäre auch eine Wehenhemmung möglich. Die einmalige Einnahme von Diclofenac 12,5 mg in der 33.SSW kann sicherlich noch nicht zu einem Verschluss des Ductus arteriosus führen.
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