Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

carityn 10mg bei insektenstiche

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: carityn 10mg bei insektenstiche

lilu30

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Guten Tag! Ich reagiere auf Insektenstiche ziemlich stark, mit 3 bis 5 cm großen roten, stark juckenden und schmerzenden Flecken. In der Vergangenheit habe ich bei Bedarf dann immer ein Antihistaminikum namens Carityn 10mg eingenommen. Kann ich das jetzt in der Schwangerschaft auch einnehmen? Wenn nicht was empfehlen Sie mir anstelle dessen. Mit freundlichen Grüßen Lilu


Dr. Wolfgang Paulus

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Auf der Grundlage eines schwedischen Geburtsregisters wurde der Verdacht geäußert, dass Loratadin zu einer Zunahme von Hypospadien (Harnröhrenfehlmündungen) führt: Unter 2.780 Fällen mit Einnahme von Loratadin in der Schwangerschaft wiesen 15 Kinder Hypospadien auf, etwa dreimal soviel wie erwartet (Källén & Otterblad Olausson 2001). Gemäß einer aktuellen Metaanalyse traten bei 2.694 männlichen Neugeborenen nach intrauteriner Exposition mit Loratadin in 39 Fällen (1,4%) Hypospadien auf. Im nicht belasteten Kollektiv fanden sich bei 4.231 von 450.413 Jungen (0,9%) derartige Fehlbildungen. Damit erscheint das Risiko für kindliche Hypospadien nach mütterlicher Therapie mit Loratadin im ersten Trimenon nicht signifikant erhöht (Schwarz et al 2008). Die Anwendung von Clarityn (Loratadin) wäre daher bei Bedarf in der Schwangerschaft durchaus vertretbar, zumal Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.


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