Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Antidepressiva in Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Antidepressiva in Schwangerschaft

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Hallo! Ich habe eine Frage: Wir planen demnächst ein Kind zu bekommen. Nun bin ich mir unsicher, ob es für das Kind schädlich ist, wenn ich Antidepressiva (Zoloft) nehme. Habe leider schon mehrmals erfolglos Absetzungsversuche unternommen. Meine Psychologin meint, dass es sein kann, dass ich die Medikamente immer nehmen muss. Was meinen Sie? Muss ich mir Sorgen machen?


Dr. Wolfgang Paulus

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Sowohl aus den tierexperimentellen Untersuchungen als auch aus den Erfahrungen in der menschlichen Schwangerschaft gibt es keinen Anhalt für eine Fruchtschädigung durch Sertralin. Eine Zusammenstellung von 150 Expositionen mit Sertralin im ersten Schwangerschaftsdrittel zeigte keine Häufung von Anomalien (Kulin et al 1998). Eine weitere Studie mit 112 Schwangeren ergab unter Medikation mit Sertralin ebenfalls keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Chambers et al 1999). Anpassungsstörungen nach der Geburt erforderten teilweise eine Betreuung der Neugeborenen in einer Kinderklinik. Wir selbst verfügen bisher über 41 Rückmeldungen nach Sertralin-Exposition in der Frühschwangerschaft: 5 Schwangerschaftsabbrüche (ohne Anhalt für Anomalie!) 1 Spontanabort 33 unauffällige Neugeborene 2 Anomalien (Nierenstau, motorische Entwicklungsstörung) Die kanadischen Gesundheitsbehörden warnen neuerdings vor kindlichen Komplikationen bei der Einnahme von Citalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Mirtazapin, Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin sowie Bupropion im letzten Schwangerschaftsdrittel. Atem- und Ernährungsstörungen, Krampfanfälle, Unruhe und anhaltendes Schreien können verlängerten Krankenhausaufenthalt, Beatmung bzw. Ernährung per Sonde erfordern. Es kann sich dabei um direkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva auf das Neugeborene oder um Zeichen eines Entzugssyndroms handeln. Während des letzten Schwangerschaftsdrittels könne jedoch eine langsame Reduktion der Dosis der genannten Antidepressiva ratsam sein. Keinesfalls sollten jedoch Schwangere Antidepressiva ohne ärztliche Anleitung absetzen (Health Canada: Warning/Advisory vom 9. August 2004).


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Hallo Jana! Meine Name ist Jasmin und ich habe das gleiche Problem wie du!Möchte auch gerne ein Baby haben kann aber auch schlecht ohne die Tabletten leben!Ich nehme aber Trevilor hatte aber auch mal zoloft genommen!Habe mich schon viel mit den Thema Antidepressiva in der Schwangerschaft beschäftigt bin aber auch nicht viel schlauer als vorher!Jeder sagt es anders!Was hast du dir denn schon für Meinungen eingeholt?Was sagt dein Arzt dazu?Würde mich freuen wenn du mir mal schreibst!Bis hoffentlich bald Jasmin


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Hallo Jasmin, danke für Deine Antwort! Ich habe meine Ärztin noch nicht gefragt. Werde dies demnächst machen. Ich habe auch schon einiges gelesen. Meistens heißt es, dass eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen sollte und das ältere Präperate besser sind als die neuen, weil sie noch nicht getestet sind. Zoloft ist angeblich okay in der Schwangerschaft. Ich weiß allerdings nicht, wie es bei Deinem Präparat ist. LG Jana


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Also soweit ich jetzt informiert bin ist es ok solche mittel in der schwangerschaft zu nehmen nur mann sollte halt ca.6 wochen vor dem Entbindungstermin absetzten!So weit ich weiß (habe ja auch mal zoloft genommen)ist dieses AM nicht so gut in der schwangerschaft!Würde mich mal interessieren was dein Arzt dazu gesagt hat!Kannst dich ja noch mal melden Lg Jasmin


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