Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

zu viel oder zu wenig Milchprodukte?

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: zu viel oder zu wenig Milchprodukte?

sandrah

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Guten Tag! Meine Tochter hat sich mit 13,5 Monaten selbst abgestillt. Davor haben wir noch 2x am Tag gestillt, dann musste ich einige Tage lang nicht ganz stillfreundliche Medis nehmen (so hat sie 5 Tage lang zuvor abgepumpte milch bekommen) und danach wollte sie nicht mehr stillen, obwohl ich noch gerne länger gestillt hätte. Abgepumpte Milch wollte sie dann bald auch nicht mehr und auch vollmilch bzw kindermilch mag sie nicht trinken. Jetzt bekommt sie morgens gelegentlich einen brei mit obst und manchmal ivollmilch (oft mit Wasser gemischt, ...in Summe wahrscheinlich ca. 200 ml), vormittag etwas Obst, mittags isst sie Großteils mit uns mit, nachmittags gibt es herkömmliches naturjoghurt (ca 100-150g) wo ich viel obst untermische, uns abends gibt es dann brot mit streichkaese oder butter und gouda oder ähnlichem Käse und an und zu etwas wurst. Sie trinkt nur Wasser oder eigens gemachten traubensaft. Sind das genügend oder zu viele milchprodukte? Sie ist jetzt bald 15 Monate alt. Danke für Ihre Antwort schon im voraus!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo sandrah im Alter deiner Tochter werden täglich etwa 300 ml Milch, inklusive weiterer Milchprodukte empfohlen. 100ml Milch können durch ca 100g Joghurt oder je 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse ersetzt werden. Miteinberechnet werden auch Milchprodukte, die in Speisen verarbeitet wurde: in Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Kuchen und Gebäcken, Pudding... Quark vorerst nur ganz sparsam geben, wegen dem hierin enthaltenen höheren Eiweissanteil. Versuche ruhig weiterhin morgens und abends mögliche Trinkmilchdefizite, mit dem Trinkmilch- Angebot aus einer kleinen Tasse, auszugleichen, falls nötig. 300 ml sind ein Richtwert. Es können an einem Tag mal mehr und an einem anderen Tag auch weniger sein. Es darf auch insgesamt leicht mehr oder weniger Kuhmilch sein, wenn der Speiseplan alle andere Nährstoffgruppen ebenso in ungefähr empfohlener Menge enthält. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind aber immer auch abhängig davon, wie viel ein Kind sonst isst. Die Relationen sollten ungefähr erhalten bleiben. Ein nur spärlich essendes Kind benötigt entsprechend weniger. Empfehlungen können nur für bestimmte Gruppen von Altersklassen gegeben werden. Tatsächlicher Bedarf ist individuell. Wichtig ist, dass alle Gruppen an Nahrungsmitteln im Speiseplan enthalten sind. Zuviel Milch liesse den Plan auch zu einseitig werden, weil der Appetit auf andere Speisen zu kurz käme - durch die bereits durch Milch erreichte Sättigung . Kuhmilch gilt neueren Studien zufolge als möglicher Ursachenbaustein für Übergewicht, aber - das muss ganz klar betont werden, nur wenn zuviel !! über einen sehr langen Zeitraum und wirklich zu viel davon ins Kind wandert. Es gibt hier Richtlinien, die einfach nicht überschritten werden sollten. (s.o.) Es gibt wirklich reichlich Kiga-Kinder, die morgens locker einen halben Liter Milch trinken, -"weil sie ja sonst nichts essen". Und tagsüber nochmal Joghurt oder andere Milchspeisen wie Käse auf der Pizza. Vergleiche auch einmal euren Speisenplan mit den üblichen Empfehlungen von Optimix: Üblicherweise werden am Tag 5 P Obst und Gemüse, davon 3 P Gemüse und 2P Obst, empfohlen. Eine P entspricht der Größe der Hand des Essenden. Der Rest setzt sich wie folgt zusammen: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, 5 P am Tag gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser Diese Liste basiert auf den Empfehlungen des FKE, bzw der sog. optimierten Mischkost - Optimix: http://www.ernaehrungs-umschau.de/media/pdf/pdf_2008/03_08/EU03_168_177.qxd.pdf scrolle ein paar Seiten herunter. Dort findest eine Übersicht betreffs ungefährer Mengenangaben. Du kannst diese auf eine Woche hochrechnen. Also dann Grüße B.Neumann


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