Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

wie weiter machen?

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: wie weiter machen?

Beccy

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Hallo Frau Neumann, da meine kleine mir vor ein paar Tagen ein Stück Birne aus der Hand gerissen hat, aber Mittags nur ca. 20g (seit 3,5 Wochen) Karotten, Kürbis, Kürbis-Kartoffel oder Zucchinibrei gegessen hat, habe ich ihr gestern einen Getreidebrei Dinkel-Hafer mit Birne gemacht. Den fand sie genauso wenig lecker wie alle anderen, hat sogar nur 10g gegessen - glaube er war ihr zu klebrig?! Naja, dann heute habe ich Birne pur angeboten und ein paar Schmelzflocken Dinkel-Hafer hinein getan. Sie hat wieder 20g gegessen - aber die Begeisterung war auch nicht größer wie bei anderen Breien. Auch ein gedünstetes Stück Birne fand sie nicht sooo toll wie letztens das rohe Stück. Sollte ich nun lieber wieder mit dem Gemüsebrei weitermachen und warten, bis sie davon mehr isst, bevor ich dann auch Fleisch dazu gebe und dann irgendwann den Abendbrei anbiete? Eine Frage noch zu den Schmelzflocken. Auf er Packung steht, mit Wasser bzw. Milch mischen, kurz aufkochen. Kann ich das aufkochen auch weglassen? In meinen Töpfen ist dann ja grad nur der Boden bedeckt bei der Menge und es wird sehr klebrig. Vorhin habe ich in den heißen Birnenbrei einfach ein paar Flocken aufgelöst, ist das auch ok? Noch eine Frage zum Pürierstab. Meiner hat gestern den Geist aufgegeben. Sollte ich mir lieber einen kaufen, der vorne aus Metall ist, oder ist auch Plastik ok? (man findet irgendwie keine Angaben bzgl. PPE oder PP) Vielen Dank und viele Grüße, Beccy


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Beccy ich kann dir wirklich nur dazu raten, an der Gewöhnung an einen Breityp zu arbeiten. Die Kontinuität zahlt sich irgendwann aus. Deine Kleine scheint einfach neugierig zu sein und isst immerhin ca 20g . Sie möchte zusätzlich am liebsten auch das probieren, was sie für wichtig und interessant hält. Das im letzten Posting erwähnte Konzept der Beikosteinführung, das baby-led-weaning könnte für euch möglicherweise genau richtig sein. Beikost kannst du wörtlich nehmen und zusätzlich zum Stillen mit deinem Baby das Abenteuer Beikost spielerisch beginnen. Beikost ist aus vielen Gründen wichtig und bei gestillten Babys nicht nur allein für die Sättigung bestimmt. Es geht dabei auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln*. Es ist nicht die Quantität die dein Baby mag, sondern "Qualität". Die Birne, die du isst, den Nachtisch den die Schwiemu isst, das zählt für dein Baby, das muss wohl gut sein... Sie möchte imitieren, teilhaben an eurem Genuss. Möglicherweise hat deine Tochter auch wirklich kaum Hunger und isst deshalb nur eine kleine Menge Brei. Das ist trotzdem super. Begründung siehe oben. Ggf kannst du dich mal von Biggi Welter, im betreuten Stillforum, beraten lassen. Sie ist Expertin für Fragen rund ums Stillen und auch bei Fragen betreffs Beikost und stillen (Häufigkeit, Rhythmus etc). Bei Instant-Getreideflocken reicht es gewöhnlich, diese in warmer Flüssigkeit aufzulösen. Echte Haferflocken müssen gekocht werden. Und - es lohnt sich, in einen guten Pürierstab zu investieren. Den Pürierstab wirst du noch lange über die Breizeit hinaus verwenden. Damit lässt sich vieles zaubern: Smoothies, Cremesuppen, Bananenmilch, Obstmus u.v.m. * Gerade bei Stillkindern ist es übrigens häufiger zu beobachten dass die klassische Beikost mit Brei und Co nicht so gut akzeptiert wird, wie bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys, Fingerfood dagegen heiss begehrt ist. Von Brei und Löffel wollen viele Stillbabys gar nichts wissen. Sie finden es viel besser, lieber gleich richtig mit zu essen, mit eigenem Löffel oder Gabel, mit den Fingern und am liebsten alles, was sie in die Hand bekommen. Das kann auch bei deiner Mischform gut möglich sein. Das ist grundsätzlich auch nicht so verkehrt. Aber je jünger das Baby, desto mehr sollte man aufpassen, was man dem Baby gibt :-) - denn sonst gewöhnen sich die Kleinen an stark gewürzte, gesalzene, gezuckerte, aromatisierte Dinge und finden keinen Gefallen mehr an Basics. Auch vorsichtig gilt es mit harten Dingen* zu sein. Gut eignen sich weich gegarte Gemüse-, Kartoffel- oder Obststicks, die die Allerjüngsten mit der ganzen Hand umschliessen können - um die Hand schliesslich an den Mund zu führen. Aus dieser Erfahrung heraus wurde sogar ein neues Konzept der Beikosteinführung bei nach Bedarf gestillten Babys "erstellt". Es heisst "baby-led-weaning", was frei übersetzt wird mit "babygesteuerte Beikosteinführung". Stillen nach Bedarf reiche aus. Statt Brei könnten Babys sofort festere Nahrung kennenlernen. Sinn und Zweck ist dabei mehr das Kennenlernen einer anderen Konsistenz und Geschmacks. Sattwerden sei dabei zweitrangig. Für Stillbabys (die nach Bedarf und ausreichend und oft gestillt werden) akzeptabel, für nicht gestillte Babys weniger gut geeignet. Es sollte trotzdem einiges dabei beachtet werden. Dein Baby sollte bspw schon gut sitzen können. u.v.m. ! Ich kann das nicht ganz vorbehaltlos empfehlen und deshalb kannst du auch mal Biggi Welter im betreuten Stillforum dazu befragen, ob das tatsächlich so sinnvoll ist :-) und für jedes Stillbaby gelten kann. Für solche Babies, die einfach keinen Brei und Löffel mögen und gleichzeitig gut entwickelt sind, ist das sicher gut. Auch als kombinierte Form der Beikost ist das eine gute Idee. Denn es führt schon früh, ganz zaghaft an die Familienkost heran. Stillen ist ebenso in Ordnung. Befrage ggf noch Biggi Welter. Besonders in Großbritannien erfreut man sich an diesem neuen Trend, dem neuen Konzept der Beikosteinführung, dem sog. "baby-led-weaning" - möglich bei nach Bedarf gestillten Babys. Es wird frei übersetzt mit "babygeführtes Abstillen". Stillen nach Bedarf reiche aus. Zusätzlich darf ein Baby am Tisch, im Hochstuhl sitzend, aus einer vielzahl gegarter ungewürzt und ungesalzener einfacher Lebensmittel wie Gemüse-Kartoffel-Obststückchen etc wählen. Es darf mit dem Essen "spielen", matschen, daran lutschen, essen. Es ist eine quasi selbstgesteuerte Beikosteinführung mit viel Raum für Individualität. Babys, die diesen Weg von der Milch zur Beikost wählen, gibt es immer häufiger. Wenn nach Bedarf gestillt wird, ist diese Methode eine gute Möglichkeit die Kleinsten von Beginn an in den Essalltag zu integrieren. Einer neuen Studie zufolge, soll diese Art der Beikosteinführung, d.h. wenn Babys die Art und Menge der Beikost selbst bestimmen, also buchstäblich alles selbst in die Hand nehmen, vor (späterem) Übergewicht schütze. Mit dieser Methode würden gesunde Essgewohnheiten gefördert. Allerdings seien für de Untersuchung nur etwa 150 Babys beobachtet worden. Eine allgemeingültige Empfehlung könne man deshalb noch nicht aussprechen. Auch mögen nicht alle Babys Fingerfood und stillen nach Bedarf sei für diese Beikost wichtig. Doch auch als kombinierte Form zur Breikost ist das eine gute Idee. Denn es führt schon früh, ganz zaghaft an die Familienkost heran. Und viele Babys finden das richtig gut. Aber es sollte individuell gehandelt werden. Stückchen in der Beikost nach Bedarf, - ja - wenn es gut ankommt. Also dann Viele Grüße B.Neumann


Beccy

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PS und sie will nach dem Essen selten gestillt werden. Sie trinkt immer noch ca. 20ml Wasser aus einem Becher, an den ich sie gewöhnen will. Hat sie vielleicht einfach keinen Hunger und isst deswegen so wenig? Aber ich dachte, man solle sie nicht ganz ausgehungert füttern!? Es sind immer ca. 1,5 Std zwischen Stillen und Brei.


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