Milaundmama
Hallo, Ich weiß mittlerweile nicht mehr was ich meiner Tochter abends zu essen geben soll. Allgemein ist sie eine gute Esserin. Sie ist knapp 80cm und wiegt fast schon 11kg, also verhungert sie nicht. Morgens bekommt sie Schmelzflocken (abwechselnd verschiedene Getreide Sorten) mit 200ml Milch. Ich nehme normale Vollmilch. Sie wollte nie eine Flasche und hat jegliche Milchnahrung oder Kindermilch verweigert, sie will nicht mal Kakao trinken, also ist das die einzige Milch die sie bekommt. Mittags gibts es dann Fleisch/Fisch/Gemüse, nachmittags eine Obst Getreide Brei oder Joghurt und Obst. Abends will sie einfach kein Brot essen. Ich habe alles an kreativen Belagen probiert und auch alles von Toast bis hin zu Knäckebrot. Sie nimmt den Schinken ab den ich ihr drauf mache. Und beim Butterbrot kratzt sie die Butter ab und schleckt sie von ihren Fingern. Genauso frischkäse, Avocado und und und. Also isst sie meistens ein Würstchen und vllt noch Tomate. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie davon satt wird. Aber noch mehr Wurst will ich ihr auch nicht geben. Manchmal gibt es dann noch ein Joghurt oder Quark. Sie wird nachts auch noch ständig wach und will trinken aber eben keine Milch. Vielleicht ist sie aber hungrig. Sie wird wirklich 3-7 mal wach zwischen 20 Uhr und Mitternacht. Wenn ich dann schlafen gehe nehme ich sie zu uns ins Bett und sie schläft. Aber das ist vielleicht auch kein Hunger-Problem, sondern ein anderes. Ich schaffe abends halt nichts, weil ich sie Stunden lang im Arm halte, dann ins Bett lege und es manchmal nicht mal auf die Toilette schaffe bevor sie wieder weint. Kann ich ihr abends auch einfach Schmelzflocken machen? Diverse Abendbreie die man mit Wasser anrührt verweigert sie auch. Oder ist das dann zu eintönig? Oder zu viel Milch? Nudeln würden auch gehen, aber immer Nudeln mit Tomatensoße geht doch auch nicht und ich kann nicht noch ein zweites Mal am Tag kochen. Vielen Dank!
Hallo Milaundmama deine Tochter bräuchte jetzt etwa ca 300 ml Kuhmilch(Produkte) am Tag, um optimal versorgt zu sein. Ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (Camembert ohne Rinde), ca 30-40g Frischkäse, 100 g Joghurt ersetzen hierbei ca 100 ml Kuhmilch (Trinkmilch). Um diesen Wert herum kannst du dich orientieren. Wenn du tagsüber also weiterhin ca 200 ml morgens und einmal am Tag Joghurt (u.a., bspw auch Käse auf Pizza und Co) in den euren Plan einbaust, dann passt das alles ziermilch gut. Nächtliches Erwachen steht nicht immer im Zusammenhang mit Hunger. Informiere dich doch einfach noch einmal querbeet zum Thema Durchschlafen. Finde einfach andere Methoden, um deine Kleine wieder zum Weiterschlafen zu bringen. Vielleicht kann dir dazu Frau Ubbens im Nachbarforum ein paar Tipps geben. Mit 14 Lm kann der Essplan so aussehen: Butterbrotstückchen (ca 1/2 Scheibe, ca 25 g) ) mit etwas Butter und 150-200 ml Milch morgens gibt es (ab dem 10. Lm) eine Ergänzung, ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot (Getreideflocken im Müsli zur Morgenmilch dazu. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. Kaumuffel am Morgen können ihre Brotmahlzeit ein bisschen später, zur ZMZ bekommen. Manche Kinder sind morgens zu müde und es reicht ihnen als 1. Mahlzeit, wenn sie einfach Milch trinken. Diese Milch kann ggf mit Frucht oder Getreideflocken aufgepeppt, d.h. kalorisch aufgewertet werden. Das kann sinnvoll sein, wenn eine größere Zeitspanne (bei KiTa-besuch bspw) überbrückt werden muss, bis eine weitere Mahlzeit folgen kann. Wenn möglich ist dennoch die Brotmahlzeit mit Trinkmilch die beste Lösung als Start in den Tag! ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. Je nach dem wie viel Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen bleibt, wenn zu wenig Zeit ist, kann die Mahlzeit auch entfallen. Mittagessen: gewohnter Brei, gewohntes Fingerfood, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost auf jeden Fall solltest du beginnen deiner Tochter zusätzlich zum Brei viele neue Lebensmittel und typische Familiengerichte schmackhaft zu machen. d.h.: viel Familienkost und bekannte Speisen, am besten in mehreren Konsistenzen (breiig, fest,) anbieten. Stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis sollten ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht Abends: Brot oder Nudeln oder einfache, leicht verdauliche Familienkost und Milch = eine Kombination aus Getreide mit (Kuh)milch im Becher fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse, ggf Grießschnitten tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: ggf zusätzlich Getränk (Wasser/Tee) anbieten, Die Familienkost ergänzt die übliche und gewohnte Kost, die allmählich immer weniger Brei enthalten sollte und dafür mehr Brot und einfache, gut essbare Familienkost. Grießschnitten sind abends bspw ein Kompromiss zwischen Brei und Brot. Die Milch ist inklusive und die feste Form kann eigenständig mit den Fingern gepickt und gegessen werden. Damit die Tagesmenge an Kuhmilch nicht überschritten wird, kann man die Breie (morgens und abends) mit weniger Milch (bspw verdünnt mit ´Wasser) zubereiten. Möglichkeiten gibt es einige, um den Kuhmilchkonsum im empfohlenen Rahmen zu halten. Grießschnitten: 100ml Kuhmilch ca 20 (+/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden. In einer beschichteten Pfanne etwas Butter schmelzen, die Grießstücke einlegen,,leicht in der Butter erwärmen und auf einen Teller geben. Dazu Obstmus (selbst zubereitet) Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=10&forum=kochen-fuer-kinder&bild=4#start Auch Nudeln (bspw Dinkelspirelli) mit Milch wären eine Möglichkeit. Schneide das Brot auch immer in gut portionierte kleine Stückchen, die deine Tochter gut eigenständig greifen und zum Mund führen kann. Ggf kannst du den Belag separat richten, und das Brot hinterher oder zuvor essen lassen. Zusammenfassung: wechsle doch einmal die Brotsorte und schneide die Rinde weg. Die Rinde ist, je nach Brotsorte, schon noch schwer mit dem Gebiss kleinzukriegen. Und schlucken kann deine Kleine die Kruste nur, wenn sie entsprechend klein "gekaut" ist und gut schluckbar wird. Schneide das bestrichene Brot in kleine Würfel, so dass es mit einem Happen im Mund verschwindet. Wenn deine Kleine Käse/Wurst am liebsten ohne Brot essen möchte, gibt es ein paar Tricks um dies zu vermeiden. Bspw kann man das Butterbrot zuerst anbieten und den Belag erst danach anbieten. Andere Möglichkeiten sind bspw: du kannst einen Brotteller richten, in dem du die Brotwürfel und den Belag als Muster auflegst. So kann sie sich reihum bedienen. Siehe mal hier: https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=8#start Oder statt Brot ab und zu mal Nudeln anbieten. Nudeln (bspw Dinkelspirellli) haben den Vorteil, dass sie leicht warm serviert werden und dass sie weich sind und sich darum leichter herunter schlucken lassen. Abends haben manche Kleinkinder häufig weniger Lust zum Kauen und Brot ist ihnen dafür einfach zu trocken. Wurst/Käse erfordert viel weniger Kauaufwand und hat ein angenehmes Mundgefühl. Welche Milch bekommt sie dazu und aus welchem Gefäß? Vielleicht hilft es ihr, wenn sie zur Brotmahlzeit gleichzeitig lauwarm temperierte (Kuh)Milch aus einem Trinkbecher mit Schnabelaufsatz trinken kann. Statt Brot wäre es ggf ein Kompromiss auch mal Grießschnitten anzubieten, die sich als Fingerfood auch gut eignen. Siehe hier; https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=13&forum=kochen-fuer-kinder&bild=3#start Mischbrot oder ein sehr feinvermahlenes Vollkornbrot ohne grobe Körner ist geeignet. Zu Anfang reicht schlicht Butter. Auch Frischkäse oder Mandelmus oder Avocado, etvtl pflanzliche Brotaufstriche kannst du aufgeben. Wegen der Verschluckungsgefahr solltest du keine zu harten Lebensmittel geben. Der Übergang zur Familienkost ist ein schleichender Prozess. Während manche Babys schon sehr früh ganz selbstverständlich mitessen wollen, was Mama, Papa oder Geschwister essen, sind manche Babys hingegen sehr zögerlich und akzeptieren kaum Neues. Wie gut die Familienkost klappt, hängt von mehreren Faktoren ab. Bspw vom Gebiss (wie viele Zähne?), von den motorischen Fähigkeiten, von der allgemeinen Entwicklung, vom Angebot, u.v.m. Nachmittags könntest du auch einfache, "gesunde", wenig süß schmeckende Kuchenkreationen anbieten oder das: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Apfel-Zimt Muffins: 2 Äpfel grob reiben mit 100g Weizen-Vollkornmehl 150g Dinkelmehl Type 630 2 TL Backpulver 1/2 TL Natron 1,5 TL Ceylon-Zimt 1/4 P Vanillezucker Bourbonvanille 80g fein gemahlene Mandeln ohne Schale (weiß) vermischen 1 Ei mit 150g braunem Zucker 100 ml Rapsöl 2 Becher Naturjoghurt (300g) verquirlen Die Mehlmasse unterheben und in Muffinförmchen im Muffinblech einfüllen. Bei 180° ca 25 min backen Für die Übergangszeit vom Brei zum Brot, könntest du eure Kost etwas anpassen und kannst, um die Speisen etwas mehr kleinkindgerecht zuzubereiten, vorübergehend eure Speisen bspw weniger salzen und würzen. Die Gerichte wenn erforderlich so zerkleinern, damit sie deine Tochter gut essen und schlucken kann. Du kannst weiterhin die üblichen Breie geben und zusätzlich viele neue und tastbare Zutaten, die dein Kind selbständig - mit Händen, Mund und Zunge, erkunden kann. Du kannst die erweiterte Kost so zusammenstellen, wie du es vom Brei gewohnt bist. Alle Zutaten in kleinen Stückchen, zum Greifen. Fleischbrei bspw eignet sich super als salzarmer Brotaufstrich. Die sog. Familienkost am besten immer so anbieten, dass diese häppchenweise erkundet oder gefüttert werden kann. Deine Kleine sollte alle Speisen gefahrenfrei essen und schlucken können. Die Zeit jetzt, ist eine sehr wertvolle Zeit, die für dein Kind auch in Sachen Essen mit großen Lernfortschritten charakterisiert sein wird. Nutze diese Chance und zeige deinem Kind eure Esskultur in all ihren Facetten. Zelebriert eure Mahlzeiten gemeinsam am Esstisch sitzend. Biete Farben, Formen, Muster, Düfte, Aromen, Geschmacks, Spaß! Essen lernen ist ein stetiger Prozess, der wie das Laufen lernen und das Sprechen ganz viel Übung bedarf. Die motorischen Fähigkeiten müssen verfeinert werden und auch das Essen fördert das Zusammenspiel der Muskeln und trainiert die Kraft - auch in der Kaumuskulatur. Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben. !! Also dann Grüße Birgit Neumann