Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist knapp 4 Jahre alt. Ihr Speiseplan gestaltet sich sehr einseitig. Ich kann kochen was ich will sie nimmt absolut kein gekochtes Gemüse zu sich. Roh mag sie gerne Paprika essen. Gurkenscheiben findet sie auch toll. Aber damit hat es sich dann auch schon. Sonst bitte nur Nudeln mit "Ketchupsoße" ( Bolognese ). Da püriere ich gelegentlich schon Möhren mit rein. Aber die geringe Menge die sie so zu sich nimmt reicht doch gar nicht. Salamipizza, Pommes und ähnlich ungesundes Zeugs mag sie natürlich auch gerne. Ich reiche ihr mittags wenn sie aus dem KiGa kommt immer Vollkorntoast mit Wurst oder Käse dazu Paprika oder Gurke zum Knabbern. Weintrauben, Äpfel, Birnen, Erdbeeren und Bananen mag sie auch mal zwischendurch knabbern. Sonst muss ich echt aufpassen dass sie sich nicht an Keksen und Schoki vergreift. Einen Riegel Schokolade gibtsübrigens mittags als Nachspeise. Warm ißt sie am Abend mit uns, wenn ihr Papa dabei ist. Alle Versuche ihr bereits mittags warm anzubieten, sind gescheitert. Wie kriege ich denn Gemüse in das Kind rein? Als Baby hat sie Spinat und Karotten geliebt, nun schaut sie es nicht einmal mehr an. Sie ist übrigens mit knapp 21kg auf 109cm eh nicht gerade schmal. Bin für jede Idee dankbar. Lieben GRuß, Melanie
Hallo Melanie Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Vielleicht erkennst du irgendetwas? Was du scheibst, beklagen viele Mütter: Das Kind möchte nicht das essen, was Mama will. Das wäre bei euch das Gemüse. Gemüse soll ja auch soo gesund sein und sollte täglich verspeist werden. Verdauung ist individuell verschieden. Was dem einen gut bekommt, kann eim anderen zu Unwohlsein führen. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Vielleicht esst ihr eher fettreich, was zu einer schnelleren Sättigung führen würde und zusätzlich auch die Portionsgrößen kleiner erscheinen liesse. Bei der Appetitsteuerung spielen viele Faktoren zusammen. Eine ganz wichtige Rolle spielt die individuelle Verdauung der Speisen, die u.a. von der mikrobiologischen Darmbesiedelung abhängt. Auch bestimmte Krankheiten/ereignisse können einen Einfluss auf die Speisenauswahl haben. Hat das Kind zum Beispiel etwas gegessen und bekommt bald darauf einen grippalen Infekt o.ä., dann wird diese Speise meistens danach gemieden. Das hat seinen evolutionsbiologischen Sinn. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Obst zum Beispiel wird deswegen lieber verspeist. Weniger Abwehrstoffe und Kalorien. Deine Tochter mag gerne kompakte Speisen, wie du schreibst. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Pommes bestehen aus Kartoffeln. Zusammen mit Öl kannst du eine "gesündere" Speise zauern, als Pommesbudenfritten. Dein Kind isst Tomatensosse. Ist ja auch Gemüse. Hier kannst du ein Ketchup wählen, das weniger Zucker enthält was ja Ketchup als ungesündere Speise aburteilt. Im Naturkostladen gibt es bspw eines, das mit Apfelpürree gesüßt wurde. Und Paprika und Gurke isst dein Kind auch, ist doch prima. Sind halt ihre persönlichen Favoriten. Das ist bestimmt ausbaufähig. Gruss Birgit
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