Frage: Spaghetti Bolognese, Reis und Nudeln

Hallo Frau Neumann, ab wann darf ich meinem Baby Brei aus Spaghetti Bolognese machen oder auch so normal nicht als Brei geben? Ich bin unsicher wegen den Tomaten, ich habe gelesen man soll sie vor dem 11. Lebensmonat nicht geben. Welchen Reis und welche Nudeln darf ich in den Brei geben? Ich habe das Gefühl meine Tochter mag die Kartoffeln nicht wirklich. Kann ich Reis und Nudeln nach dem kochen einfrieren? Muss das auch püriert werden? Ab dem 8. LM darf der Brei Stückchen enthalten, oder? Haben sie einen Tipp zum Einfrieren? Ich denke die Eiswürfelformen sind zu groß dafür, oder? In meine Formen passen 20 Gramm. Und welches Obst darf ich geben? Muss das immer gedünstet werden? Vielen Dank, Andrea

von AndreaW.. am 03.01.2023, 14:59



Antwort auf: Spaghetti Bolognese, Reis und Nudeln

Hallo AndreaW.. ich antworte dir in zwei Teilen, weil die Antwort sonst möglicherweise zu unübersichtlich wird. Ich fange mit deiner Frage zu den Tomaten an. Alles was du über Beikost liest und hörst, das ist im Prinzip ganz richtig - vor allem wenn du Beikost, wie häufig üblich, mit gefütterter Breikost gleichsetzt. Hier gilt es mit einer großen Sorgfalt die Zutaten auszuwählen, um Breie damit zuzubereiten. Es ist bei der gefütterten Breikost empfehlenswert, vorsichtig und sehr bedacht voranzugehen. So kannst du das auch beispielsweise mit der Empfehlung für Tomaten (in Brei) sehen. Tomaten gelten ab etwa dem 10. Lm als "okay". Das liegt daran, dass Tomaten säurereich sind, was u.U. zu einem wundern Po (bei empfindlichen Babys) führen kann. Tomaten, welche in Babybreigläschen verarbeitet wurden, sind entsprechend moderat im Säuregehalt. Entsprechende Breizubereitungen mit Tomate (ab 5. Lm) schmecken darum mild und werden i.d.R. gut vertragen. Bei selbstgekochtem Brei mit Tomate kann es sein, dass der saure Geschmackseindruck nicht jedem Baby mundet. Man sagt darum pauschal: Tomaten besser erst spät in die Beikost integrieren. So ist sichergestellt, dass ein Baby bei erstmaligem Tomatengenuss, diese eher gerne mag, isst und gut verdaut. Aber - wie bereits in einer vorhergehenden Antwort bereits geschrieben, gibt es viele individuelle Wege Beikost zu etablieren. Und wenn ein Baby Tomaten im Brei gut verträgt und gerne isst (egal ob gekauft oder selbst gemacht), dürfte/könnte man Tomaten geben. Wenn ein Baby Tomaten via breifrei/BLW* kennenlernt und isst, dann sind Tomaten wahrscheinlich ebenfalls in Ordnung. *in geeigneter Stückgröße, ohne Haut, verantwortungsbewusst angeboten, in geeigneter Version, gut kau- und schluckbar. Und nochmal in Zusammenfassung: Wenn sich ein Baby das Essen selbständig nehmen und in den Mund befördern darf, dann wird es mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit das Essen gut verdauen und vertragen. Denn es wird (anfangs) keine großen Mengen essen, sondern nur ganz klitzekleine Mengen, Krümel. Und wenn es dem Baby gefällt, wird es nach und nach bei nachfolgenden Gelegenheiten mehr davon essen. Weil es dann weiß, dass es schmeckt und vertragen wird. Wenn ein Baby mit Brei gefüttert wird, muss man viel mehr aufpassen und vorsichtig sein bei neuen und besonderen Zutaten weil das Baby nicht selbst entscheiden kann wie viel es davon essen möchte. Es schluckt einfach. Das sind die Gründe warum es verschiedene Aussagen über die möglicherweise richtigen Zeitpunkte zur Einführung bestimmter Zutaten gibt. Du kannst dein Baby auch einfach mal von deiner Bolognesesosse probieren lassen. bis gleich....

von Birgit Neumann am 04.01.2023



Antwort auf: Spaghetti Bolognese, Reis und Nudeln

Hallo AndreaW.. Probiers ruhig mal mit gekochter oder gebackener Süßkartoffel im Brei (püriert) und probiere doch auch mal aus, ob deine Tochter normale Kartoffeln vielleicht nicht breiig essen mag. Biete ihr Kartoffel einfach mal breifrei an.* Ginge das? Als Gemüse-(Fleisch)brei, inklusive Öl und dazu Kartoffeln zum selbständigen Essen dazu. Du kannst einfach gekochte (Salz)kartoffeln stampfen und mit Butter vermengen. Daraus kleine Bällchen formen und anbieten. Breifreie Speisen sollte sich dein Baby immer selbständig in den Mund befördern. Denn durch das Greifen mit den Händen erhält dein Baby erste Eindrücke über die Beschaffenheit, Temperatur, Festigkeit u.a. zur Speise. Durch das Befühlen in den Händen, durch das Betasten im Mundraum erhält dein Baby Informationen. Darauf kann es reagieren. Es wir kauen oder wieder ausspucken. Achte auf weiche und verantwortungsbewusste Speisenangebote und achte darauf, dass dein Baby gut und sicher, stabil, wackelfrei und aufrecht sitzt, dabei beide Hände und Arme frei bewegen kann. Geeignete Lebensmittel sind in der Konsistenz weich und werden (weitestgehend) salzfrei zubereitet Sie sollten zwischen Gaumen und Zunge gut zerdrückbar sein, sowie zwischen den Kauleisten zermalmt werden können. Zubereitungsinspiration für babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding". Bleibe beim Essen immer dabei. Breikost à la Bolognese: Ab dem 8. Lm könne man den Brei gröber in der Konsistenz zubereiten. Man könne/solle/dürfe dem Brei ein paar Stückchen zufügen (bspw Reis, Nudeln, ...), damit das Baby zum Kauen animiert werde. Das sind alles theoretische Überlegungen, welche in der Praxis auch bei manchen Babys gut funktionieren. Bei manchen Baby stoßen diese Breivarianten allerdings auf eher wenig Gegenliebe. Und das macht auch überhaupt nichts. Wenn Baby kauen können, dann wollen sie das auch. Es ist also vielmehr so, dass man als Eltern darauf achten sollte ab wann das eigene Kind bereit ist stückigere, gröbere Nahrung zu essen. Ab dann kann und sollte man diese anbieten. Das wiederum muss nicht direkt im Brei sein, sondern kann auch separat angeboten werden, was eigentlich viel sinnvoller ist. Weiches Obst, Brot, Zwieback etc... Schau, was für dein Baby ideal zu sein scheint. Inspiration für Spaghetti-Bolognesebrei: koche Spaghetti ganz weich. in einer beschichteten Pfanne kannst du Rindergehacktes (ganz fein vom fettarmen Steak oder Filet) in etwas Öl durchgaren. Alternativ in etwas Wasser in einer Pfanne durchgaren. Milde Tomatensorten (z.B. Cherry-Tomaten) waschen, Butzen weg, Rest klein schneiden, roh pürieren, dann mit typischen Gewürzen aufkochen. Wenn du magst kannst du noch klein geschnittene Dattelstücke oder Möhrenraspel mitkochen. Der Geschmack wird lieblicher. Würzen nach Belieben. Nochmals pürieren oder die Sosse sofort durch ein feinmaschiges Sieb streichen, damit Schale und Kerne, Kräuter und sonstiges (später im Mund evtl störendes) zurückbleiben. Die flüssige Sosse über das durchgegarte Hack geben, mischen und nochmals durchgaren. Die Spaghetti klein schneiden und alles zusammen mischen. Wenn nötig, nochmals pürieren. Öl zugeben, fertig. Obst kannst du roh geben. Auch hier sagt man ab etwa 8. Lm. Wann der richtige Zeitpunkt für dein Baby ist, das darfst du herausfinden. Banane wird meistens gut vertragen. Ideal, gerade für den Anfang ist eine reife Birne. Sie ist dann ganz weich, süß und kann zerdrückt oder am Stück gegessen werden. Rohen Apfel kannst du auf einer Reibe (Glasreibe oder feine Gemüseraffel) fein reiben und anbieten. Reife Sharonfrucht (sehr süß) kannst du pürieren oder auch als Stückchen (ohne Schale) anbieten. Was magst du besonders gerne? Avocado eignet sich super. Also dann Grüße Birgit N. * Familienkost-Rezeptinspirationen für Speise von denen dein Baby mitessen könnte: Kartoffelwolken: 160g gekochte (Salz-)Kartoffeln 30 ml Öl 2 Eier 100g Schmand (oder saure Sahne/Creme Fraiche) 80g Mehl 1 Msp Backpulver aus den Zutaten einen Teig (mit dem Handrührgerät) mixen. Den Teig in kleinen Klecksen auf ein Backblech (Backpapier/Backmatte) geben uund bei 180° ca 20 min bis sie gar sind, backen. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und dann den Teig mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger mit flüssiger Sahne bepinseln und ca 15 -20 min im Ofen bei 190° backen. Lass dein Baby feste Nahrung aber immer unbedingt alleine und selbständig entdecken. Nichts in die Hand drücken - es muss selbständig in die Hand genommen werden. Alle Nahrung muss babygeeignet und sicher sein. Erlaubt ist was gefällt und deinem Baby nicht direkt schadet - Stichwort verantwortungsbewusste Lebensmittelauswahl.

von Birgit Neumann am 04.01.2023



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