Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ist der Calciumbedarf meines Sohnes so abgedeckt?

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Ist der Calciumbedarf meines Sohnes so abgedeckt?

Atiati

Beitrag melden

Hallo! Mein Sohn ist 7 und einhalb Monate alt. Er bekommt morgens die 1er oder die pre milch, mittags gemüse-kartoffel-fleischbrei , nachmittags GOB , abends Milch-Getreide-Brei (mit pre-oder 1er Milch zubereitet) und danach vor dem schlafengehen noch eine Flasche 1er Milch. Insgesamt bekommt er 400-500 ml Säuglingsmilch am Tag. Ich habe gelesen, dass sein Calciumbedarf 330mg/Tag besteht, und durch die milch, die er täglich trinkt, kommt er im besten Fall auf 250mg/Tag. Nun mache ich mir Sorgen, dass er unterversorgt ist. Ich wollte ihm noch keine Kuhmilch im Abendbrei gebwn, da die Zusammemsetzung nicht optimal für ein Baby ist, der Calciumgehalt ist aber ziemlich hoch. Was kannich machen, damit er mehr Calcium bekommt? Sollte ich das GOB auch mit Milch zubereiten? Ist die Kuhilch eine zu große Belastung für seine Nieren, was istmit Allergieprävention? Ich lese immer unterschiedliches, wie sind die aktuellen Richtlinien? Vielen Dank im Voraus


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Beitrag melden

Hallo Atiati ich gebe dir einmal eine Übersicht zum klassischen Beikostplan. Dieser ist so konzipiert, dass dein mit Säuglingsmilch ernährtes BAby optimal mit allen Nährstoffen versorgt wird. Morgens: Milch (1-2 Flaschen) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Abends: Milchbrei Milch fördert einen guten Schlaf und der Brei ist insgesamt leichter verdaulich als ein Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei Die Reihenfolge ist empfehlenswert, weil sich durch die vorgegebenen Zutatenkombinationen in den Breien, die Nährstoffe ideal ergänzen. konkreter: Morgens: Milch (1-2 Flaschen- je nach Packungsanweisung) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Grundrezept GKF-Brei: 100g Gemüse 50g Kartoffeln 20-30g Fleisch 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) 8g Öl ab 8. Lm einmal die Woche Fisch 100g Zucchini 50g Kartoffeln 20g Lachsfilet alles garen und richtig gut pürieren dazu geben: 2 EL Obstsaft 8g Öl Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Grundrezept milchfreier GOB: 20g Getreideflocken (Instant) 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obstmus 5g (1 TL) Öl Abends: Milchbrei Milch fördert einen guten Schlaf und der Brei ist insgesamt leichter verdaulich als ein Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei Grundrezept Milchbrei: 200ml Milch 20g Getreideflocken (bspw Baby-Instantflocken) 20g Obstmus Du kannst auf diesen Empfehlungen basierend, den für euch gut passenden und richtigen Plan finden. Mahlzeiten können vertauscht werden und weitere Milchfläschchen (PRE-Milch) nach Bedarf eingebaut werden. Die empfohlene Milch(Mindest-bzw Höchst-)menge kannst du auf der Verpackung deiner Milchsorte nachlesen. Bei starken Abweichungen bezüglich dem Bedarf deiner Tochter, bitte den KiA nach Rat fragen. Als Milchsorten für den Milchbrei sind möglich: Säuglingsmilch (frisch zubereitet) oder abgekochte Kuhmilch (anfangs als Halbmilch) oder Mumi, oder Wasser plus anschließendes stillen. Halbmilch ist eine Mischung aus abgekochter Kuhmilch (50%) und Wasser (50%). Halbmilch wird für junge Babys unter 7 M empfohlen. Je jünger ein Baby, desto behutsamer sollte man vorgehen, sowie die absolute Menge an Kuhmilch gering halten. Ab dem 7. - 8. Lm kann man zu Vollmilch wechseln - das macht dann schließlich auch besser satt. Manche Experten befürworten die Gabe von Kuhmilch als Breizutat für Babys bereits im 1. Lj. Andere Experten raten von Kuhmilch im 1. Lj ab. Besteht ein sehr stark erhöhtes Allergierisiko beim Baby, sollte die Gabe von Kuhmilch vorerst (bis zu 1. Geb.) auf jeden Fall hintanstehen, bzw mit dem KiA besprochen werden. Also dann Grüße Birgit Neumann


Atiati

Beitrag melden

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort! Und wie sehen Sie das mit der Kuhmilch im 1Lj? Und wegen dem Obstsaft in den Grundrezepten: kann ich darauf verzichten, da ich frisch koche? (Maximal für 4 Tage im Voraus, 1 Portion wird sofort gegessen, eine bleibt im Kühlschrank für den nächsten Tag, und 1 oder 2 werden eingefroren für Tag 3 und eventuell 4.). Mein Kind mag keinen sauren Geschmack und ich befürchte, dass er sein Mittagsbrei nicht mehr so geniessen wird. Ausserdem ist es mir nicht so klar, wenn ich eine Flasche gekauften Obstsaft aufmache, kann ich ihm den Saft bestimmt nur am gleichen und am nächsten Tag geben, oder? Wegen den Keimen


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Beitrag melden

Hallo Atiati Kuhmilch ist im 1. Lj verzichtbar. Dennoch kann Kuhmilch in Milchbrei, einmal am Tag, in einer Menge bis zu 200 ml, verarbeitet werden. Als Milchsorten im Milchbrei sind möglich: Säuglingsmilch (frisch zubereitet) oder abgekochte Kuhmilch (anfangs als Halbmilch) oder Mumi, oder Wasser plus anschließendes stillen. Halbmilch ist eine Mischung aus abgekochter Kuhmilch (50%) und Wasser (50%). Halbmilch wird für junge Babys unter 7 M empfohlen. Je jünger ein Baby, desto behutsamer sollte man vorgehen, sowie die absolute Menge an Kuhmilch gering halten. Ab dem 7. - 8. Lm kann man zu Vollmilch wechseln - das macht dann schließlich auch besser satt. Kuhmilch kann ab dem 10. Lm im Rahmen der Familienkost schließlich, in Familienspeisen, in kleinen Mengen, zum Einsatz kommen. Manche Experten befürworten die Gabe von Kuhmilch als Breizutat für Babys bereits im 1. Lj. Andere Experten raten von Kuhmilch im 1. Lj ab. Besteht ein stark erhöhtes Allergierisiko beim Baby, sollte die Gabe von Kuhmilch vorerst (bis zu 1. Geb.) auf jeden Fall hintanstehen, bzw mit dem KiA besprochen werden. Die Sache mit dem Saft - nunja, das ist ein Thema für sich. Du brauchst den Saft nicht zwingend dazufügen. Mit einem Vit C - reichen Saft aus dem Sortiment der Babykosthersteller wärest du auf der sicheren Seite, in Bezug auf die Mengen von Vit C. Wegen Keimen brauchst du keine Sorgen zu haben. Ab dem 8. Lm* könntest du auch als Nachtisch, statt Saft oder gekauftes Obstmus (mit Vit C), auch einfach bspw 1 bis 2 TL frisch geriebenen Apfel geben. Das hat den gleichen Effekt. Hier hast du ausreichend viel Vit C - ganz natürliches! Absolut unerlässlich ist der Vit C-Zusatz allerdings beim Brei in der vegetarischen Variante, wenn Haferflocken statt Fleisch (immer) als Breizutat verwendet werden. Das Vit C hilft hierbei ganz wesentlich, die Resorption des Eisens aus der pflanzlichen Nahrung so "umzuwandeln", dass es besser resorbierbar wird. Der Saft sollte Vit C-reich sein. Ob dieser Vit C-haltige Saft in den Brei gemischt wird oder anschließend getrunken wird, ist unerheblich. Das Vit C zur Verbesserung der Eisenaufnahme in den Körper, sollte nur sehr zeitnah zur Mahlzeit erfolgen. Das Trinken von Saft im Anschluss an die Mahlzeit, wird wegen der Zahngesundheit von manchen Experten als eher weniger optimal gesehen. Auch kann sein, dass ein Baby den Saft nicht trinken möchte. Die Empfehlung lautet darum, dass man alles zusammen in den Brei mischt - so wandert alles kompakt in den Magen. Die gängige Empfehlung (auch für Vegetarier oder Personen, die einen Eisenmangel haben) gilt als gute Quelle für Vit C: frisch gepresster Orangensaft. So weit so gut. Weil Orangensaft in der Regel säurereicher ist als bspw Apfelsaft und weil manche/viele Babys O-Saft (Südfrucht) nicht ganz optimal vertragen, gilt als Empfehlung: Apfelsaft. Diesen gibt es mit einem Vit C-Zusatz und säurearm im Sortiment der Babykost. Handelsüblicher A-Saft enthält dagegen weniger üppige Mengen an Vitamin C. zum Vergleich: Orangensaft enthält ca 40mg Vit C/100ml Apfelsaft enthält je nach Sorte, bspw nur etwa 2,5-2,8 mg Vit C/100ml Apfelsaft aus dem Sortiment der Babykost mit Vit C-Zusatz enthält ca 25-50mg Vit C/100ml Grüße Birgit Neumann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.