Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Gemüseverweigerung

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Gemüseverweigerung

froschimami

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Hallo liebe Birgit! Ich habe eine Frage meine Tochter ist jetzt 8 1/2 Monate und sie ist ein eher schlechter Esser. Ich stille sie noch mal mehr mal weniger, wir haben vor 2 Monaten meit Beikost begonnen und es ist sehr mühselig. Sie isst nicht wirklich viel und Gemüse und Fleisch verweigert sie zur Zeit ganz. Anfänglich hat sie das eigentlich ganz gut gegessen, aber seitdem ich GOB gebe lehnt sie das ab! Sie isst max. 100g (GOB) Hast du eine Idee? Ich denke das es nicht unbedingt gesund ist, wenn ich ihr nur Obst gebe! Vielen Dank für deine Antwort


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo froschimami da du noch mehr oder weniger viel stillst, also vemrutlich ausreichend, weil du nichts von Säuglingsmilch schreibst, wird sich dein Baby mit der Mumi doch recht gut sättigen. Du kannst das Ganze trotzdem recht entspannt betrachten und musst dich nicht sorgen. Dein Baby isst Beikost und das zählt alleine schon. Es zeigt, dass dein Baby den Umgang der neuen Esstechnik durchaus beherrscht und hat schon einige neue Eindrücke, Geschmack, Konsistenz etc erhalten. Mit Einführung des süßen Breies (GOB) wurde die Akzeptanz des herzhaften Breies zurück gedrängt. Aber den GOB isst deine Kleine. Dazu gibt es Mumi. Dein Baby ist 8,5 M und kann theoretisch inzwischen auch Stückchen essen. Habt ihr das schon einmal ausprobiert? Statt einem GKF-Brei, kannst du ihr zur Mittagessenszeit, wenn du hoffentlich auch isst, Gemüsestückchen/Kartoffelstückchen anbieten. Idealerweise isst sie die sogar schon selbst. Aus reiner Neugier wird die zugreifen und die ungewohnten Stückchen in den Mund nehmen. Voilà, der erste Anfang für die Familienkost. Mit etwa 10 Lm ändert sich so einiges. Wenn eure Kleine früh dran ist, so ist die Zeit für die neuen Phase - hin zum Kleinkind - evtl durchaus schon in ersten Ansätzen da. Statt Brei gibst du deiner Tochter Breizutaten einfach als kleine weiche Stückchen. Dabei ganz elementar: ein Teller/eine Schüssel. Gib dort Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen hinein. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. In ca 2 Wochen ggf auch früher, kannst du morgens und abends Butterbrotstückchen anbieten. Schneide beim Brot für dein Baby die Rinde weg, nachdem du eine halbe Scheibe dünn mit Butter bestrichen hast. Die Scheibe kannst du in kleine Würfelchen schneiden. So lässt sich das prima essen. Biete sie auf einem Teller an - idealerweise greift dein Kind freudig zu und ist begeistert von dieser neuen Art des Essens. Fingerfood schafft nun den nötigen Anreiz. Dein Baby möchte größer werden und schliesslich auch den Mund und die Zähne zum Kauen benutzen. Vor allem selber essen. Das ist prima. Kleinkinder diesen Alters wollen eigentlich alles probieren. Reißen Mama und Papa das Brot aus der Hand. Sie begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen - zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund wobei manches geschluckt und manches wieder ausgespuckt wird. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Du kannst das Essen auch grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Auch so wird die Nahrug gut essbar ohne zu viel Kauaufwand zu fordern. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist eine einzige Nudel oder Erbse , die du notfalls zusätzlich zum Brei gibst, schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Auch andere Speisen können statt Brei gegeben werden. Banane und andere Obstsorten bspw gerieben, zerdrückt, in Stückchen. Probier es aus. Und übt auch das Trinken aus anderen Gefäßen. Mit diesen einfachen Speisen, den Basics wie Kartoffeln und Nudeln,Brot und Milch etc schaffst du einen großen Meilenstein fürs Fundament der täglichen Ernährung. Auf solchen einfachen Speisen kann später aufgebaut werden. Also dann Grüße B.Neumann


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