Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Gemüse und Co.

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Gemüse und Co.

Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, in Deinem oft genannten Link bzgl. der tgl. Essensmenge steht, dass Kinder mit 1-2 Jahren täglich u.a. ca. 120 g Kartoffeln und 120 g Gemüse essen sollten (Richtwert). Meine Tochter (1 Jahr) ist 1x täglich paar Gemüse-Kartoffel-Stückchen, den Rest danach als Brei verarbeitet. Insgesamt sind da ca. 70 g Kartoffeln und 80 g Gemüse drin (plus Fleisch, Öl und Wasser und Co ist das ja ein fast voller 200 g-Brei - so sie aufisst). So ca. 2x die Woche gibt es auch Vollkornnudeln mit Gemüse o.a. (also keine Kartoffeln...). Ab und an nagt sie gerne an einem Stückchen Karotte oder Kohlrabi rum, isst aber keine nennenswerte Menge davon. Grad isst sie ca. 9.00 h 250 ml PreMilch 11.30 h 150-200 g Gemüse, Kartoffeln, Nudeln (erst paar Stückchen und den Rest als Brei mit Fleisch und Öl) 15.00 h 150-200 g Obst-Hirse-Brei und wenig Obststückchen, Reiswaffel, Dinkelstange 18.30 h ca. 1/2 Scheibe Brot mit Margarine, Obst, ca. 150 g Milch(1-er)-Hafer-Brei. (dann schläft sie von ca. 21.00 - 8.30 h) Morgens hat sie grad gar keinen Hunger, selbst Mittagessen schafft sie nur noch selten mehr als 150 g (war auch schon anders, da gab es früh noch 1/2 Scheibe Brot - aber grad will sie nix). Zwischendurch gibt es manchmal etwas Reiswaffel, Obststückchen oder Karrotte o.a. zum Knabbern, aber eher wenig. Gekochtes Gemüse am Stück mag sie kaum (Stückchenkost darf bloß nicht zu weich sein - lieber nagt sie rohes Gemüse und Apfel statt z.B. gekochtes Gemüse und Banane zu essen) Mir ist schon klar, dass das alles Richtwerte sind. Aber: Was kann ich denn meiner Tochter sonst noch gemüse- bzw. kartoffelmäßig über den Tag anbieten um auf die empfohlene Menge "zu kommen"? Welche Gerichte/Snacks gehen denn noch, ohne anderes zu vernachlässigen? Danke und viele Grüße Gabana


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Gabana Es gibt immer mal wieder Phasen, in denen die Kleinen weniger essen. Kinder essen weil sie wachsen und nicht umgekehrt. Es ist gut möglich dass diese Phase abgelöt wird von der nächsten Phase. Diese könnte charakterisiert sein dadurch, dass dein Kind nur noch essen mag. Soweit ein bisschen mal die Theorie. Ob es nun Gemüse zum Mittagessen dazu gibt, oder ob es Gemüse zwischendurch zum Knabbern gibt, spielt zunächst mal kaum eine Rolle. Es ist auch egal, ob es immer wieder die gleichen Sorten Obst und Gemüse sind. Die Kinder müssen noch vieles kennenlernen. Dazu sollten sie Gelegenheit bekommen. Das ist wichtig. Ihr müsst hier euer persönliches Ding finden. Bestimmte Nahrungsgruppen sollten insgesamt in der Ernährung nicht überhand nehmen. Alle Gruppen sollten möglichst im Speiseplan enthalten sein. Zuviel Milchprodukte wären nicht ideal, ebenso wie zuviel Obst oder Fleisch bzw Wurstwaren. Bei der Umstellung zur Familienkost kann eine Orientierungsleitlinie hilfreich sein, kann aber auch verunsichern. Wo hast du konkrete Bedenken? Wo meinst du wäre eine Änderung nötig? die Milch könnt ihr langsam umstellen auf Vollmilch. Isst dein Kind Fleisch, Fisch, Ei, Käse? Klappt es mit der Familienkost? Esst ihr gemeinsam? Grüsse Birgit Neumann


Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, danke für die Antwort. Ich habe nicht unbedingt konkrete Bedenken, weiß aber einfach nicht, Wo und Wie ich weitere Gemüse-/Kartoffelspeisen unterbringen könnte. Mir kommen 240 g tägl. einfach viel vor. Also wo, außer zum Mittagsbrei und Knabbern (ist ja kein wirkliches Essen) zwischendurch könnte noch Gemüse reinpassen? Hast Du da noch Vorschläge bzw. Rezepte o.a.? Abends zum Brot geb ich mal ein Rädchen Gurke oder so - aber da wird auch nur genagt und nicht gegessen. Oder reicht das so und ich sollte einfach weiter anbieten und abwarten, wann sie freiwillig mehr von den Knabber-Gemüsehappen isst? Wir essen eigentlich fast immer zusammen (sie und ich - der Papa arbeitet leider so lang, dass er nur am Wochenende mit uns gemeinsam essen kann). Manchmal nicht beim 15.00 h Snack, da esse ich nicht immer mit, oder max. ein Stück Apfel mit ihr... Fleisch isst sie bisher nur im Gemüsebrei (Gläschenfleisch). Wurst zum Brot mag sie nicht. Ab und an mal etwas Leberwurst - aber eigentlich auch nicht doll. Fisch und Eier habe ich noch nicht gegeben, da ich sie hypoallergen ernähren sollte (ich habe einige Allergien und Asthma). Damit wollte ich also noch 5 Monate oder so warten. Ebenso bin ich mit Vollmilch und deren Produkten noch vorsichtig, mein Mann hat Laktoseintoleranz... Aber demnächst wollte ich es mal mit Frischkäse aufs Abendbrot probieren. Danke und viele Grüße Gabana


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Gabana wegen der LI und der Allergieprophylaxe kannst du dich mal mit dem kiA besprechen. Ansonsten ist das schon alles in Ordnung so, wie du es momentan handhabst. Die Familienkost kannst du insgesamt weiter ausbauen und Gerichte finden, die euch munden. Besonders Fleisch kannst du weiter in den Plan integrieren. Probiere es mal mit Hühnerfleisch oder Gehacktem. Und insgesamt ist es so, dass du deinem Kind die (empfohlenen) Speisen anbieten kannst und solltest. Dein Kind kann wählen und sollte Neues (vorsichtig) kennenlernen. Wieviel dein Kind davon tatsächlich isst, kannst du kaum beeinflussen. Du kannst aber manche Speisen entsprechend offerieren und damit indirekt dein Kind zum Essen animieren. Manchmal funktionieren solch banale Tricks. Aus kleinen Gemüsehäppchen lassen sich Gesichter oder Figuren legen, die das Essen auch zum Spiel werden lassen. In diesem Alter lässt sich das für die Kleinen noch häufig nicht klar trennen. Aber wenn das nicht klappt, macht das auch nichts. Hast du mal milchsauer eingelegtes Gemüse angeboten? Saure Gurken und Co erfreuen sich oft großer Beliebtheit bei den Kleinen. Grüsse Birgit Neumann


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