Ellie80
Hallo, brauche mal ihren Rat: Mein Sohn ist gerade 5 Jahre alt geworden und seit ca 3 Jahren ein sehr schwieriger Esser. Es gibt vielleicht 5-6 Gerichte, die er mag. Sonst lehnt er alles gekochte ab. Brot ißt er sehr gerne, aber ohne Butter u.ä. Er mag Salami, Fleisch-und Leberwurst, Schinken und Schnittkäse (manche Sorten). Dazu gibt es Rohkost, Gurke und Paprika mag er auch. Er ißt dann abends oft 5 Scheiben Brot. Bisher war es so, das er in der Kita wenigstens mal das Mittagessen probiert hat, ab und an hat ihm sogar was geschmeckt. Neu ist jetzt, das er z. B. letzte Woche Mittags nix gegessen hat (außer Nachtisch: Obst, Joghurt, einmal gab Pudding). Am WE koche ich meistens Gerichte, die er mag. Allerdings wird er jetzt noch wählerischer. Zwei seiner Lieblingsgerichte mag er plötzlich auch nicht mehr, manchmal sagt er auch erst nach dem er die Hälfte schon aufgegessen hat, es würde ihm nicht schmecken. Gestern haben wir Muffins gebacken, da hat er nach dem Abendessen einen von gegessen. Heute wollte er direkt zwei, weil er sie soooo lecker fand. Nachdem er 1 1/2 davon gegessen hatte, sagte er plötzlich, es schmeckt ihm nicht und wollte nicht mehr weiter essen. Satt war es noch nicht. Ich dachte eigentlich, wenn ich geduldig bleibe und keinen Stress mache, bessert sich die Essensituation von alleine, aber es wird im Gegenteil immer schlimmer. Im Moment kann ich ihm nur Nudeln mit Tomatensoße (Bolognese mag er seit neustem auch nicht mehr), Maultaschen und Fischstäbchen mit Kartoffeln erfolgreich anbieten. An Gemüse mag er nur Erbsen. Ach, er ist 116 cm groß und wiegt 19 kg. Er ist ziemlich schlank, bewegt sich gerne und viel (Schwimmkurs, Turnen, Spielplatz). Obst geht übrigens echt viel und immer. Süßigkeiten ab und an, fragt er aber vn sich aus auch nicht nach. Neue Sachen probiert er nur selten und mag sie meistens überhaupt nicht... Haben Sie vielleicht Tipps? Danke und LG
Hallo Ellie Der beste Rat, den ich dir geben kann lautet darum: Du als Mama du bestimmst das Essensangebot und dein Kind darf aus diesen Möglichkeiten wählen und die Menge verzehren, die sie schafft. Bei Kuchen, Keksen und anderen Süßigkeiten darfst und solltest du die Menge aber durchaus regulieren, Ausnahmen sind ab und zu erlaubt :) Mit 3 (möglichst) gemeinsamen Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ kann sich deine Tochter aus dem ausgewogenen, gesunden Speisenangebot ausreichend bedienen. Das Angebot sollte aus gesunden, schmackhaften, leckeren Gerichten und Basics bestehen. Kinder sind sehr anpassungsfähig. Sie können eine Mahlzeit bei Nichtgefallen einfach ausfallen lassen oder nur ein bisschen etwas davon essen. Bei der nächsten Mahlzeit holen sie sich ihren notwendigen Kaloriennachschub, zur Not auch bei der übernächsten. Wenn ihnen das Angebot bei einer Mahlzeit nicht zusagt, schaffen sie es problemfrei bis zur nächsten Mahlzeit. Und wenn es den Kleinen außerordentlich gut schmeckt, können sie locker eine große Menge essen, um es bei den nächsten Mahlzeiten entsprechend wieder einzusparen. Zusammenfassung: Gesunde Kinder verhungern nicht vor vollen Tellern. Vertraue in die Fähigkeiten deines Kindes, dass es für sich selbst sorgen kann. Bei einem ausreichend gesunden Speisenangebot ist auch kein Nährstoffmangel zu befürchten. Der Körper holt sich, was er braucht. Begegne der Situation ab sofort - am besten mit einer liebevollen Strenge und dennoch in eher gelassener Weise. Je weniger du dich sorgst, je weniger du deinen Sohn aktiv, d.h. mit Worten aufforderst bzw zum Essen animieren möchtest, und je weniger du sein Verhalten kommentierst, desto weniger nervenaufreibend wird diese Zeit für dich sein. Das Verhalten deines Sohnes löst natürlich Unmut auf beiden Seiten aus und erschwert damit ein unbeschwerte Esszeremonie. Das könnte sich in einer Negativspirale weiter verschlimmern und schlimmstenfalls in einem Machtkampf enden. Das wäre blöd. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es auch, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Welche Regeln sind bei euch bspw für alle Beteiligten sinnvoll? Überlege einmal. Viele Kinder haben ausgewählte Speisen, die sie am liebsten wochenlang essen möchten und zeigen sich dabei wenig interessiert an Neuem. Für die Nährstoffbilanz wäre dieses picky-Essverhalten nicht weiter dramatisch, so lange dein Kind isst und er aus einem angemessenen Angebot wählen kann. Gesunde Kinder werden bei einem ausreichenden Nahrungsangebot, das gewöhnliche Lebensmittel (bspw Brot, Erdbeeren, Käse, Würstchen, Gurken, etc = alle Lebensmittelgruppen beinhaltend)) enthält, i.d.R. ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt, so dass man als Eltern i.d.R. keinen Nährstoffmangel bei seinem Kind befürchten muss. Es gibt hierzu Studien, die bestätigen, dass Kinder bei einem ausreichenden Nahrungsangebot, sich durchaus, in der Wochenbilanz, ausgewogen ernähren. Allgemein wird hier eher dazu geraten, Kindern einen gelassenen Blick auf das Thema Ernährung zuteil zu kommen zu lassen. Der Erziehungsauftrag sollte mehr in der Rolle des Vorbildes gelebt werden und weniger durch Worte geschehen. Essen sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Essen sollte weder als Belohnung noch als Bestrafung und auch nicht gegen Langeweile eingesetzt werden. Aber okay, das hilft dir auch nicht weiter. Es zeigt dir lediglich, dass du nicht alleine bist und mit diesem Problem und die meisten Kinder trotzdem gut gedeihen. Ich versuche dir ein paar Tipps zu geben, die auch dein Kind irgendwann zu einem "besseren", weil angepassteren Esser wachsen lassen können: 1. du brauchst und solltest nicht den bequemsten Weg zu gehen und deinem Kind nur seine Leibpeisen zu kochen. Es ist viel sinnvoller, wenn nicht du dich an die Wünsche und Vorlieben deines Kindes anpasst. Die Anpassung sollte umgekehrt erfolgen und dein Kind sollte sich an eure familiären Essvorlieben gewöhnen. An diese typischen Familienspeisen kann sich dein Sohn wiederum nur gewöhnen, wenn er die Chance dazu erhält, diese ausgiebig kennen zu lernen. Das Kennen lernen und Gewöhnen an neue Speisen klappt meist sehr gut, wenn dein Kind sich langfristig an Neues heranwagen (langsam, hungrig und mit Spaß) kann. Wenn er immer und immer sieht wie andere Esser bei Tisch genussvoll essen. Wenn er immer und immer wieder die Speisen sieht und riecht, wenn er Neues wieder erkennt. Wiederholungen sind dazu wichtig. 2. als Eltern darf und sollte man die individuellen Bedürfnisse des Kindes achten, diese im familiären Kontext beim Essensangebot berücksichtigen, jedoch möglichst keine Extrawürste servieren, sondern besser ein umfangreiches Angebot bieten, und zwar verfügbar für alle. 3. nehmt euch genügend Zeit zum Essen und richte die Portionen, die Speisen hübsch an. Der erste Eindruck ist durchaus wichtig. Statt einem Berg Nudeln mit Sosse auf dem Teller, durcheinander gemischt, anzubieten, hilft es bspw, wenn sich dein Kind eine Portion Nudeln selbst nimmt, und ein teeöffelgroßer Klecks Sosse daneben platziert wird. So kann sich dein Kind langsam mit der Sosse oder was auch immer, vertraut machen. Wenn etwas direkt auf dem Teller liegt, wächst die Chance, dass dein Kind aus Neugier probieren wird. Belasse es nicht bei einem einmaligen Versuch, sondern serviere das gleiche Gericht in der nächsten Woche wieder. Und wenn es ihm beim Probieren einer klitzekleinen Menge dann schmeckt, dann isst dein Kind mehr. Vielleicht erst beim nächsten Mal - aber der Anfang ist gemacht, die Scheu ist überwunden. 4. achte darauf, dass ihr nur am Tisch und nur zu den Mahlzeiten esst, damit Hunger entstehen kann. Essen sollte immer freiwillig geschehen und darum sollte Essen Spaß machen. Spaß macht das Essen dann, wenn es lustig am Tisch zugeht und trotzdem eine liebevolle Strenge dafür sorgt, dass Tischmanieren und andere familieninterne Gebote befolgt werden. Eines dieser Gebote kann/sollte sein, dass kind etwas probieren sollte, bevor die Speise kategorisch mit "Nein" abgelehnt wird. Denn manch neuer Geschmack kann nur beurteilt werden, wenn tatsächlich (mit mehreren Sinnen wahrgenommen) probiert wurde. Zum Probieren reicht es schon aus, wenn es bspw nur mit den Lippen berührt wurde. Das Probiergebot gibt Kindern eine Chance aus einer kategorisch ablehnenden Haltung herauszufinden. Es gibt ihnen die Chance Neues zu entdecken. Und das klappt umso besser, je selbstverständlicher das Probieren neuer Speisen ist. Die Probiermenge darf dein Kind selbst bestimmen. Und es darf auch ablehnen, falls etwas optisch nicht zusagt. Ich habe kürzlich ein passendes Buch zum Thema gelesen:(French kids eat everything + Getting to YUM, von Karen LeBillon. Die Autorin beschreibt hierin sehr detailliert eine Methode, wie alle Kinder mittels Probieren neue Speisen lieben lernen. Bspw erklärt sie, dass es sinnvoll sein kann, ein Lebensmittel in drei verschiedenen Konsistenzen anzubieten Bspw kann man eine Möhre roh fein reiben, man kann sie zu einer leckeren Suppe kochen, man kann sie gedünstet in Stückchen als Beilage anbieten. Häufig ist nicht der Geschmack für die Kinder das Problem, Neues zu akzeptieren, sondern die Konsistenz. Viele Kinder essen plötzlich etwas zuvor Verschmähtes, wenn es in einer anderen Form (bspw besser kaubar, besseres Mundgefühl) angeboten wird. Macht aus dem Probieren ein Spiel - nicht am Esstisch während der Mahlzeit sondern separat - als Spiel - dann geht es um Geschmacksfragen statt um Ernährung und die Breitschaft mitzumachen ist höher. Frage interessiert nach, ob ihm das angebotene Essen schmeckt, oder ob er bspw findet, dass es zu stückig, breiig, fad etc ist. Frage ihn, was ihm am besten gefällt. Ich empfehle dir jetzt, dass du langfristige Wege gehst. Du brauchst dir nicht zum Ziel zu setzen, dass das Verhalten deines Sohnes morgen schon anders sein wird. Versuche in einem längeren Zeitraum zu denken, den du für die langsame Änderung nutzen willst. Vertraue darauf, dass es sich ändern wird. Je gelassener du alles betrachten kannst, desto eher wird sich sein Verhalten am Esstisch ändern. Es muss nicht dein Ziel sein, dein Kind dazu zu bringen, dass er alles isst. Es sollte besser dein Ziel werden, dein Kind am Esstisch mit Spaß und Freude, mit Hunger und Neugier, essen zu lassen. Das beginnt beim Decken des Tisches. Am Esstisch sollte eine ruhige und schöne Atmosphäre herrschen, die ausreichend Zeit lässt, die angebotenen Speisen zu betrachten, zu riechen, Appetit zu machen .- beim Betrachten. Dazu zählt auch schönes Essgeschirr, evtl eine Tischdecke oder schöne Tischsets, ein paar Blümchen? Hier: https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=3#start ist ein Vorschlag für das Anbieten von Karottensalat. Wenn du diesen Salat bspw täglich auf den Tisch stellst, wird dein Kind, irgendwann, aus reiner Neugier, aus eigenem Antrieb, den Finger reinbohren, die Augen klauen und irgendwann auch die Karotten probieren.... Zubereitung: Möhre fein reiben, in ein Ausstechförmchen geben und mit einem Löffelstiel o.ä. einfach fest drücken. Gesicht auflegen. So macht Essen Kindern Spaß. Noch eine Idee: https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=3&forum=kochen-fuer-kinder&bild=2#start und noch eins für Gurkenmännchen: https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=5#start Bringe auch ganz viel Routine an Tisch. Bringe doch einmal eine Woche lang als Gemüse "nur" eine Sorte auf den Tisch. Mit Wiedererkennungseffekt, in jeweils gleichem Erscheinungsbild wie bspw das Mlöhrenhäschen. Auch wenn dein Kind nur wenig vom Neuen essen wird - langfristig führt diese Methode (bei gesunden Kindern) zum gewünschten Ziel - nämlich dazu, die Selbstbestimmung zu fördern und gleichzeitig die kulturell basierte Esserziehung (in eurem familiären Kontext), durch Gemeinschaftserlebnisse bei Tisch (=Anpassung) zu lernen. Thematisiere auch nie die Eigenheiten deines Kindes und kontrolliere nicht zu viel.Das Verhalten deines Sohnes löst natürlich Unmut und Unbehagen bei dir aus und erschwert damit eine unbeschwerte Esszeremonie. Das könnte sich in einer Negativspirale weiter verschlimmern und schlimmstenfalls in einem Machtkampf enden. Das wäre blöd. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es auch, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Bleibe authentisch und konsequent. Vertraue auf langfristige Veränderungen. Hab also einfach Geduld, esst zusammen, esst vielseitig und habt Spaß beim Essen. Dein Kind lernt so, eure üblichen Familienspeisen kennen und kann sich mit ihnen langfristig anfreunden. Manchmal dauert das Anfreunden eine gewisse Zeit. Doch die Kontinuität beim Anbieten der immer wieder gleichen Gemüsesorten und Speisen, kann dein Kind Berührungsängste abbauen und allmählich "Hallo" zu ihnen sagen. Durch die Kontinuität beim Anbieten gewöhnt sich dein Kind langsam an den Anblick, den Geruch und wird mitessen. Mach aus der Sache kein großartiges Ding, agiere sorgenfrei und beziehe euer Kind in eure familiären Mahlzeiten mit ein, in dem ihr selbst mit Genuß esst. Koche auch weiterhin die Speisen, die ihr gerne esst. Denn Kinder gewöhnen sich an Neues auch und vor allem dadurch, in dem sie ihre Mitesser beobachten. In Gemeinschaft schmeckt es noch mal so gut, weshalb ihr unbedingt zusammen essen solltet. Ich "zitiere" an dieser Stelle immer wieder gerne Herrn Jesper Juul: Er bezeichnet Erziehung als "Osmose", Erziehung ginge vielmehr durch die Haut. Mehr als durch Worte gesprochen zähle die Haltung, die innere Einstellung - all das nähmen die Kleinen viel stärker wahr als Worte. Das Vorleben steht bei ihm an erster Stelle - persönliche Maßstäbe und Überzeugungen - unausgesprochen - prägten seiner Ansicht nach, die Kinder am meisten. Ich habe hier eine Frage an dich zurück: esst ihr am WE auch nicht gemeinsam? Also dann Grüße Wenn dein Sohn beim Probieren immer wieder übrigens auch viele positive Überraschungen erlebt, wird er neugierig werden. Lass deinen Sohn beim Probieren darum vorrangig am Anfang auch viele lustige und leckere Dinge erleben, so dass seine Bereitschaft Neues zu probieren wächst. Das gibt Kindern die Chance, langsam an etwas Neues herangeführt zu werden. Die Autorin Karen LeBillon*, die sich aus persönlichen Gründen dem sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat, formulierte nach ihrer intensiven Recherche folgendes: Bringe langfristig viele Selbstverständlichkeiten durch eure (für alle Mitesser gleichermaßen gültigen) Regeln an den Esstisch - ohne dabei zu fordernd zu sein. Hilf deinem Sohn dabei, neues Essen kennen zu lernen, schaffe dafür einen geeigneten Rahmen. Dieser Rahmen wird durch eure familieneigenen Regeln definiert. Diese Regeln helfen euch als Eltern, aber auch eurem Kind. *"Why French Kids eat everything" Kennst du diesen Text? https://www.rund-ums-baby.de/ernaehrung/essensverweigerung.htm ´ Und zusammenfassend muss ich noch sagen, dass dein Kind ja druchaus gut und gerne isst - wenn er das Essen mag. Du schreibst von ausgiebigen Brotmahlzeiten mit verschiedenen Belägen, du schreibst von Rohkost und von Lieblingsspeisen. Mein Tipp für dich: Mache eure Wochenendmahlzeiten zum Fest für alle Sinne. Auf das Essverhalten deines Sohnes in der KiTa hast du keinen Einfluss. Zu Hause kannst du deinen Sohn in die gewünschte Bahn lenken und mit den richtigen Tools das Mittagessen fröhlich und einladend gestalten, um bei dir und deinem Sohn wieder Esslust statt Essfrust zu erzeugen. Das Mittagessen sollte es am Wochenende am besten immer nach Plan, zu einer festgelegten Uhrzeit geben. Zu dieser Uhrzeit solltet ihr alle hungrig, aber nicht zu hungrig sein. Nehmt euch Zeit, um die Mahlzeiten gemeinsam zuzubereiten. Übergib deinem Sohn eine Aufgabe, die er gut erledigen kann. Es würde reichen, wenn er bspw den Salat in die Schüssel legt, oder Möhren schneidet. Je nach dem, wie es euch Freude bereitet, könntest du ihn auch kreativ in die Essenzubereitung einbinden und ihm die Aufgabe geben, dass er den Tisch schön richtet, bspw ein Bild malt - als Motiv: eine Zutat des heutigen Gerichtes. Dein Sohn könnte Motive aus Gemüse ausstechen oder einzelne Zutaten dekorativ auf Tellern anrichten. Bspw so: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?forum=kochen-fuer-kinder http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=4#start Das Ganze hat den Zweck, dass er das Essen wertschätzen lernt und Appetit bekommt, Neugier geweckt wird. Der spielerische Umgang mit Essen schafft Berührungsängste aus dem Weg, öffnet den Weg für Neues, Auf diese Weise kann dein Kleiner neue Lieblingsspeisen entdecken Das Mithelfen dient auch als sinnliche und sensorische Vorbereitung für den Essgenuß, wobei die Überleitung zu Tisch, in ruhiger und langsam überleitender Weise geschehen kann, dein Kind nicht ad hoc aus seinem Spiel gerissen wird. Plane für die eigentliche Mahlzeit, bei der alle bei Tisch sitzen, ca mind. 15-20 min ein, gerne länger. In dieser Kernzeit sollte auch dein Sohn bei Tisch sitzen, auch bei Nichtgefallen der angebotenen Speisen. Das Sitzen bei Tisch ermöglicht deinem Kind, dass er doch Appetit bekommt und vielleicht das ein oder andere mit isst. Hier kannst du dafür sorgen, dass es eine Auswahl gibt und sich dein Kind aus einem leckeren Angebot bedienen kann. Es ist wichtig, dass dein Kind sieht, was auf dem Tisch steht. Immer und immer wieder. So kann sich dein Kind bereits visuell an Neues gewöhnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er diese bekannten Speisen irgendwann mitessen wird, ist damit stark erhöht. Biete Anreize bei leckeren Speisen zuzugreifen. Gib deinem Kind vertraute Speisen und erweitere spielerisch das Angebot. Kinder müssen bis zu 10 mal etwas probieren, bevor sie es wirklich gut akzeptieren. Zum Probieren genügen oft schon minimale Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Ein einziger Bissen reicht für den Anfang oft schon aus. Frage nicht, ob es schmeckt, Frage differenzierter nach. Frage nach seiner Meinung, ob er findet, dass es zu salzig/süß/fad, würzig ist. Ermuntere dein Kind dazu auch mal außerhalb vom Esstisch zu probieren. So klappt das Probieren meist sehr gut. Lass ihn direkt vom Topf naschen. Das Probieren aus dem Topf ist abgkoppelt vom Erlebnis des Probierens bei Tisch. Es ist entspannter und weniger an Erwartungen deinerseits geknüpft. Das merkt dein Kind deutlich und kann hier viel unbefangener reagieren. Über Spiele und Tricks funktioniert das Probieren meist sehr gut. Erklärungen, Du solltest auf jeden Fall klare Regeln aufstellen. Damit lernen Kinder i.d.R. schnell umzugehen. Überleg dir, welche hilfreich sein könnten. Vorschlag Nr 1: lege eine Uhrzeit fest und haltet auch daran. Beim Essen bleiben alle sitzen. Für den Anfang könntet ihr zunächst 5-7 Minuten vereinbaren. Du wirst sehen, wenn ihr euch alle erst einmal an das Neue gewöhnt habt, werden die Mahlzeiten automatisch zum liebgewonnen Tagesritual, bei dem es langfristig keiner mehr eilig hat, aufzustehen.... Biete ein umfassendes Nahrungsangebot, aus dem dein Kind wählen kann. Extrawürste sollten nach Möglichkeit nur ganz selten gegeben werden, aber eine Auswahl bei Tisch ermöglicht es jedem, sein Wunschmenü zusammenzustellen. Da können Reste vom Vortag erlaubt sein, Brot oder Nudeln oder Salatgurke statt grünem Salat. Zum gewohnten Gurkensalat darfst du jedes Mal ( - zu Dekartionszwecken offiziell, zum Probieren animieren inoffiziiell) ein kleines Blättchen grünen Salat legen. Die Kontinuität dabei, kann irgendwann eine Veränderung bewirken - zuvor weniger beliebtes wird plötzlich zur Lieblingsspeise. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Oder hat sich evtl doch schon ein kleiner Machtkampf entwickelt? Denn je mehr dein Kind verweigert und dadurch Aufmerksamkeit auf sich zieht, desto größer ist der Nutzen für dein Kind - nicht nur zu Hause, sondern auch in der KiTA. Besonders wichtig wäre deshalb zunächst, dass du für dich einmal klärst, wie du die Situation für euch beide entlastend verändern könntest. Wie könnten Änderungen beim Essen aussehen und wie könntest du diese herbei führen? Es gibt immer Dinge, die Kinder nicht gerne mögen. Das war schon immer so, auch zu Großmutters Zeiten. Mach dir weniger Sorgen, dann wird das wieder. Ohne Druck und Zwang schmeckt alles besser. Nicht alle Kinder mögen alle Obst-und Gemüsesorten gerne essen. Manche essen gar nichts und manche haben zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Jedes Kind is(s)t unterschiedlich. Manche Kinder essen gern und viel und einfach alles bis auf wenige Ausnahmen. Manche Kinder essen wenig und sind dabei oft noch sehr mäkelige Esser. Das wichtigste Element ist zunächst einmal einfach die Tatsache, dass ein Kind überhaupt isst :-) Das klingt zunächst zwar sehr banal und ist dennoch die erste Vorraussetzung. Die ist bei euch erfüllt: Du bestimmst was und dein Sohn bestimmt wie viel Also dann Grüße Birgit Neumann