talua78
Hallo Birgit, ich kopiere dir einfach mal meine email an den Kiga rein. Kurzer sachverhalt dazu: wir sind neu Umgezogen - haben seit einer Woche Eingewöhnung im neuen Kiga und meine Tochter wird kommende Woche 5. Ich überlege jetzt wie ich es allen recht machen kann und vor allem wie ich meiner maus gerecht werde. "da ich euch heute nicht sehe und es mir auf der Seele liegt hier eine Email an euch. M. weinte gestern Abend zu Hause und meinte, dass es Probleme gebe mit ihrem Essen im Kiga. Vielmehr meinte sie "die schimpfen, wegen meinem Müsli" (haferflocken und Milch). Bisher haben wir es so gehandhabt, dass M. zum Frühstück im Kiga ihr Brot und Joghurt/Obst ect. gegessen hat und das Müsli für Mittags war. Sie wird ja Kaltesser mittags bleiben. Warmes Essen verweigert sie auch zu Hause komplett. Gern möchte ich das auch weiter so beibehalten, da M. ein sehr sensibles Kind ist, zudem ein sehr schlechter Esser. Bitte, wenn ihr etwas "auszusetzen" an M. Essen habt, besprecht das bitte nur mit meinem Mann und mir und thematisiert das nicht vor M.. Das geht bekanntermaßen gern nach hinten los, dass sie komplett das Essen verweigert. Wir hatten ja in dem Sinne kein Kennlerngespräch und so vielleicht ein paar Dinge über M., die es vielleicht einfacher machen: Wie schon gesagt M. ist von jeher ein schlechter Esser. das belegte Brot bekomme ich solange ich denken kann fast immer nur mit einem Bissen zurück. Ich bin froh, wenn sie überhaupt was isst. Gerade wenn dann die Eingewöhnung ihrer kleinen Schwester in der krippe vorbei ist und die beiden Mittwochs und Donnerstags bis 17 Uhr im Kiga sind, sollte sie genügend essen und auch nicht nur Rohkost. Frühs zu Hause trinkt sie ja auch nur einen Becher warme Milch, egal was ich ihr hinstelle. Ich frage sie auch jeden morgen was sie gern mitnehmen möchte. Lange Rede - es ist schwierig M. zum essen zu bewegen und ich bin um jede Mahlzeit froh, die sie isst. Sie quält sich zur Zeit so mit der neuen Umgebung und dem neuen Zuhause ist anhänglich, hat Alpträume - da möchte ich das Essen nicht auch noch zum Problem machen, sondern ganz entspannt da ran gehen. Ich hoffe ich hab euch jetzt nicht zugetextet - aber das lag mir schwer im Magen. Ach, noch etwas: Ich weiss ihr achtet da drauf: M. hat schon immer schwer Stuhlgang und müht sich ab, daher halte ich sie oft zum trinken an. Gern kommt auch von ihr der Spruch: Mama, wenn ich nichts esse, muss ich auch nicht aufs Klo- und da gehen bei mir die Alarmglocken an. Ich hoffe ihr nehmt mir die Email nicht übel und wir haben weiterhin ein entspanntes Miteinander. LG Anja
Hallo Anja manchmal ist alles nicht so einfach. Gerade sensible Kinder tun sich häufig schwer mit neuen Situationen zurecht zu kommen und dies kann sich u.a. auch durch scheinbare Appetitlosigkeit bemerkbar machen. Das Verdauen aller neuen Eindrücke kann anstrengend sein. Wichtig ist die Routine im täglichen Tagesablauf. Dabei wirken sich gleichbleibende Mahlzeiten durchaus positiv aus. Bspw Müsli oder immer das "eine" Brot mit dem "einen" bestimmten Belag, dazu Milch o.ä. zum Frühstück. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte, sog. Neophobie. Eine Angst vor dem neuen, unbekannten Essen. Das ist evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Dieses Ding ist bei manchen Kindern stärker ausgeprägt als bei anderen. Möglicherweise zählt auch deine Tochter zu den Kindern, die ganz besonders vorsichtig und skeptisch sind. Oft sind Kinder, die eher zögerlich essen, insgesamt vorsichtiger und zurückhaltender. Kinder sind sog, Supertaster. Geschmackseindrücke und Konsistenzen (das Mundgefühl) werden viel intensiver erlebt als bei anderen Personen. Und bei sehr sensiblen Kindern ist auch diese Eigenschaft, Nahrung zu schmecken, im Mund zu fühlen, stärker ausgeprägt. Kleinste Irritationen können zu Ablehnung führen. Das ist von den Kleinen nicht böse gemeint. Sie können nichts dafür. Es ist eine Schutzfunktion. Was nicht schmeckt, weil bitter bspw, wird ausgespuckt. Was kein gutes Mundgefühl hat, wird nach draußen befördert. Man kann all das aber überwinden, und man sollte sogar langsam und behutsam dagegen vorgehen. Ich würde dir abschliessend raten, dass du betreffs der eigentlich benannten Problematik "Kiga und Vesper" ein persönliches Gespräch mit den Erzieherinnen vereinbarst. Nach einer Eingewöhnungsphase sowohl im Kiga als auch im neuen Zuhause solltest du deiner Tochter die Chance geben, sich esstechnisch im Kiga besser zu integrieren. Das kann eine große Chance sein. Darüber hinaus wäre es vielleicht auch sinnvoll, die Sache mit dem KiA (ohne deine Tochter) einmal sehr ausführlich zu besprechen. Ich wünsche euch alles Gute Grüße B.Neumann P.S. lies auch noch folgendes Posting: http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=37718&suche1=neophobie&seite=1 Vielleicht sind darin auch noch ein paar interessante und hilfreiche Infos für dich dabei :-)
Die letzten 10 Beiträge
- Beikoststart - Kürbis-Möhren-Kartoffelbrei?
- Essen Kleinkind
- Sohn bald 14 Monate isst kaum
- Dattelpaste govinda acrylamid
- Gorgonzola Schimmel schädlich?
- Salz im Dampfgarer
- Peaky Kind zügig für Neues begeistern ohne Druck
- Öl für Baby 10 monate
- Wann weiß ich dass mein Baby (fast 11 Monate) nicht mehr nach Pre fragt / Ersatz
- Essen regulieren