Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Christoph Grewe:

Noch eine IVF oder doch nicht?

Frage: Noch eine IVF oder doch nicht?

Floridita

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Lieber Herr Dr. Grewe, ich habe nochmal eine Frage, welche mich sehr belastet. Ich weiß, dass eine Aussage schwierig ist, aber ich weiß nicht, ob eine weitere IVF Sinn macht. Ich müsste die Medikamente bestellen, doch habe ich noch nicht und vertragen tut ich sie ja auch nicht so gut. Seit 2,5 Jahren versuchen wir ein zweites Kind. Unser erstes Kind ist ohne Schwierigkeiten auf natürlichem Weg entstanden. Nach der Geburt kam es zu Komplikationen mit einer Entzündung. In einer Bauchspiegelung wurden Verwachsungen gelöst. Nach ca. einem Jahr Babywunsch wurde festgestellt, dass der Eileiter nicht durchgängig ist. Er wurde wieder durchgängig gemacht. Also, das erst Jahr konnte ja nicht funktionieren, da auch ausschließlich auf dieser Seite der Eisprung stattfindet. Aufgrund der Verwachsungen und meines damaligen Alters von 38 wurde mir zur IVF geraten. Nachdem drei Inseminationen erfolglos waren, haben wir aufgrund meines Alters zur IVF geschwenkt. 1. IVF hat gleich geklappt, doch leider Fehlgeburt mit Ausschabung. Danach 2 weitere IVF mit drei Tansfer von guten Blastos, doch keine Einnistung. 3. IVF mit zwei guten Blastos und sämtlicher Unterstützung wie scratching, ASS, Vitamine, Intralipid, Cortison. Erhöhte Killerzellen über 600. Mein Vorschlag an die Kinderwunschklink war, dass das Problem evtl. in der Gebärmutter selbst liegt, da ich gravierende Verwachsungen an den Eierstock mit Gebärmutter, Darm, Bauchfell etc. hatte und einen nicht durchgängigen Eileiter auf der anderen. Eileiter wurde nachträglich geprüft mit einer Spülung. Also könnte doch auch in der Gebärmutter eine Verwachsung sein? Zwei Ärzte der Klink haben mir gesagt, dass sich meine Gebärmutterschleimhaut immer sehr gut aufbaut und sie deshalb keinen Grund einer Spiegelung sehen. Kein Hindernis in der Gebärmutter. Wenn es einen Grund gäbe, dann hätten sie darauf hingewiesen. Wie sehen Sie das? Erkennt man das wirklich? Ich müsste die Gebärmutterspiegelung ja auch selbst bezahlen und die Kraft dafür fehlt mir eigentlich auch, da ich dafür extra in ein Krankenhaus müsste, das wieder Zeit kostet und ich wieder älter werde. Aber ich will mir nichts vorwerfen müssen. Die fehlende Einnistung wird auf mein alter zurückgeführt. Inzwischen bin ich 40 wie Sie ja schon wissen. Ich habe jeden Monat einen regelmäßigen Zyklus und auch einen Eisprung. Aus Kontrollen ist auch erkennbar, dass der Follikel immer eine gute Größe hat. Meine Hormone wurden das letzte Mal vor zwei Jahren getestet und sind in Ordnung gewesen. Auch die Schilddrüse. Progesteron war jedes Mal vor Transfer in Ordnung. Würde ein neuer Hormontest Sinn machen? Nach zwei Jahren könnte evtl. mein Östrogen zu niedrig sein, da mir manchmal die Gelenke schmerzen und komischerweise in der letzten IVF das alles komplett verschwunden war. Würde es Sinn machen anstelle einer weiteren IVF es z.B. sechs Zyklen mit der Unterstützung von Letrozol auf ganz normalem Weg zu versuchen? Wenn ich von den letzten 2,5 Jahren das eine Jahr abziehe wegen dem verschlossenen Eileiter und dann noch die Zeit der Fehlgeburt und Pilleneinnahme und IVF, versuchen wir es natürlich vielleicht 12 Zyklen. Mein Mann hat ein gutes Spermiogramm und an der Eizellenqualität scheint es auch nicht zu liegen. Das Problem liegt wohl in der Einnistung. Was würden Sie mir empfehlen? Solange wollen wir auch nicht mehr versuchen, da ich schon 40 bin. Entschuldigung, dass es so lange wurde, das lässt mich aber Nachts nicht schlafen. Danke.


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, bei Eileiterproblemem sind die natürlichen Zyklen nicht wirklich erfolgsversprechend. Auch ich würde Probleme bei der Einnistung abklären, hier gehört die Gebärmutterspiegelung aus meiner Sicht zwingend dazu. Der Ultraschall reicht hierfür nicht aus. Die experimentellen Untersuchungen (uNK- und Plasmazellen) sind ja schon erfolgt. Warum sollten Sie die Gebärmutterspiegelung selbst zahlen müssen? Ist in der Regel eine Kassenleistung. Viele Grüße Christoph Grewe


Floridita

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Danke. Die Kosten für die Gebärmutterspiegelung muss ich doch selbst tragen, weil ich 40 bin und im Rahmen des Kinderwunsches gemacht werden würde, oder ist das doch eine Kassenleistung? Zudem gibt es ja laut meiner Kinderwunschklinik keine Indikation. Vor 40 musst ich auch nichts für die Eileiterspülung zahlen und mit 40 habe ich diese wiederholen lassen und da musst ich die Kosten tragen. Wo könnte ich eine Gebärmutterspiegelung ohne Überweisung durchführen lassen? Meine Kinderwunschklinik sieht dafür ja keine Indikation und von dort bräuchte ich doch die Überweisung. Könnte die auch der ganz normale Frauenarzt ausstellen? Ich weiß aber nicht, ob er mir überhaupt eine Überweisung ausstellen würde. Das ist wirklich ein Problem. In einem Arztbrief von 2014 steht, dass ich ein kleines Uterusmyom am Fundus habe. Dort ging es aber nicht um Kinderwunsch. Uterusmyome können ja die Einnistung stören, aber kann es sein, dass das Myom verschwunden ist, denn es wurde im Rahmen der Kinderwunschbehandlung wohl nicht mehr gesichtet. Vielen Dank.


Floridita

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Noch eine Ergänzung: Hätte man im Rahmen der durchgeführten Ausschabung (Abortcürettage nach Cervixpriming) im letzten Jahr Veränderungen der Gebärmutter festgestellt?


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, eine Gebärmutterspiegelung kann in jedem operativen Zentrum durchgeführt werden und ist eine diagnostische Maßnahme, die über die KK abgerechnet werden kann. Viele Grüße Christoph Grewe


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Leider nein, das ist leider nicht parallel möglich.


Floridita

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Guten Morgen Herr Dr. Grewe, d.h. es ist auch eine Abrechnung über die Krankenkasse mit 40 Jahren möglich? Oder liegt das im Ermessen des Überweisers? Kann ich in meiner Kinderwunschklinik auf diese Untersuchung und auf eine Überweisung bestehen, auch wenn die Untersuchung dort für nicht notwendig erachtet wird? Das belastet mich alles sehr. Danke.


Dr. Christoph Grewe

Dr. Christoph Grewe

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Hallo, eine Gebärmutterspiegelung ist eine diagnostische Maßnahme. Lediglich die assistierte Reproduktion wird ab dem 40. Geburtstag nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Warum dies bei einer Hysteroskopie auch der Fall sein sollte, erschließt sich mir nicht. Viele Grüße Christoph Grewe


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