Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Missed abortion 9+2 ssw, Ivf Behandlung?

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

Dr. med. Friedrich Gagsteiger
Reproduktionsmediziner

zur Vita

Frage: Missed abortion 9+2 ssw, Ivf Behandlung?

decembermom

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, am Freitag haben wir in der Klinik erfahren, dass unser Embryo mit 2,3 cm SSL bei 8+6 stehen geblieben ist und kein Herzschlag hat. Rechnerisch war ich bei 9+2 SSW. Eine kürretage soll morgen vorgenommen werden. Wir haben bereits gesunde Kinder, das jüngste ist 18 Monate alt. Wir haben uns sehr auf dieses Kind gefreut und waren voller Hoffnung. Bis zur Schwangerschaft hat es 6 Monate gedauert, einen Monat zuvor hatten wir eine biochemische Schwangerschaft. Die Geschwister sind alle schnell entstanden nach 1 maximal 3 Monaten. Die Wartezeit mit 6 Monaten war jetzt ungewöhnlich lang für uns. Wir sind jedoch aus gynäkologischer Sicht alt, ich mit 40,5 Jahren, mein Mann mit knapp 40.  Mein amh Wert lag im Januar bei 2,55, ich hatte mich vorsorglich untersuchen lassen. Alle anderen Werte auch in Ordnung. Es ist ja auch spontan zur Schwangerschaft gekommen. Die missed abortion deute ich aber als Chromosomen Störung, die sicherlich durch meine alte Eizelle entstanden ist. Ebenso die biochemische Schwangerschaft einem Monat zuvor. Kann man jetzt sagen, dass ich zwei Aborte hintereinander hatte?   Wir leben direkt an der Grenze zu Tschechien, die Kinderwunsch Kliniken dort sind für uns genauso schnell zu erreichen wie entsprechende in Deutschland.  Wir erwägen trotz der spontan entstandenen Schwangerschaft dort einen Versuch mit IVF und PID zu unternehmen, um uns vor einer weiteren Fehlgeburt mit höherer Wahrscheinlichkeit zu bewahren. Wie schätzen Sie die Lage als Experte ein? Was können Sie uns raten? Auf Grund meines Alters habe ich das Gefühl, mit rennt die Zeit davon. Birgt die Stimulation ein Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs bei einer Frau mit 40 Jahren? Ich hatte von diesem Risiko gelesen. Für Ihren Rat wäre ich Ihnn sehr dankbar. 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Abend,  zuerst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl zu Ihrem aktuellen Schwangerschafts­verlust aussprechen. Ein solches Ereignis ist sowohl körperlich als auch emotional sehr belastend. 1 | Aktueller Befund und Therapieoptionen Die Ultraschall­kontrolle vom 25. 04. 2025 zeigte einen embryonalen Stillstand bei 8 + 6 SSW ohne Herzaktivität. Zur Beendigung einer Fehlgeburt stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Abwarten (expectant management) – Spontane Blutung meist innerhalb von 1–2 Wochen. Medikamentös – Misoprostol (ggf. + Mifepriston) beschleunigt die Ausstoßung. Chirurgisch – Schonende Saugkürettage (Sanktionierte Vakuumaspiration). Risiken der Kürettage: Auch bei sorgfältiger Vorgehens­weise kann es in seltenen Fällen zu Endometrium­verletzungen / intrauterinen Adhäsionen (Asherman-Syndrom) kommen – in Studien nach einer einmaligen Vakuumkürettage nach Fehlgeburt ca. 5 %, bei wiederholten oder scharf ausgeführten Kürettagen deutlich höher. Zur Minimierung des Risikos verwenden wir eine sanfte Zervix­dilatation, niedrigen Sogdruck und arbeiten unter Ultraschall­kontrolle. Sollte das Abwarten oder die medikamentöse Methode für Sie emotional oder zeitlich zu belastend sein, ist die vorgesehene vorsichtige Saugkürettage medizinisch vertretbar. 2 | Zwei konsekutive Fehlgeburten = „Recurrent Pregnancy Loss (RPL)“ Da im vorangegangenen Zyklus bereits eine biochemische Schwangerschaft bestand, liegen nun zwei Schwangerschafts­verluste in Folge vor. Internationale Leitlinien (ESHRE 2023, ASRM 2023) definieren damit eine RPL. Empfohlene Basisabklärung: Chromosomenanalyse (Karyogramm) beider Partner Antiphospholipid-Antikörper Schilddrüsen­funktion (TSH) Beurteilung der Gebärmutter­anatomie (Sonohysterogramm oder Hysteroskopie) Bei Frauen Ihres Alters sind jedoch in der Mehrzahl der Fälle altersbedingte Chromosomen­fehler der Eizelle die Hauptursache. 3 | Mögliche Wege zu einer erneuten Schwangerschaft   VorgehenVorteileLimitationenSpontanversuchKein Eingriff, keine KostenFehlgeburts­risiko bei 40-Jährigen ~35–40 % pro klinischer SSIVF (ohne genetische Testung)Höhere Chance, mehrere Embryonen zu gewinnenFehlgeburts­risiko bleibt altersabhängigIVF + PGT-A (Chromosomen-Screening)Auswahl euploider Embryonen senkt Fehlgeburts­risikoIn Deutschland rechtlich nur in Einzelfällen nach Ethik-Kommissions­zustimmung zulässig; eine Empfehlung darf nicht ausgesprochen werden.EizellspendeHöchste Lebend­geburts­raten, geringes Fehlgeburts­risikoIn Deutschland nicht erlaubt; nur im Ausland möglich, genetische Abstammung rein väterlich Wichtiger rechtlicher Hinweis: Das in anderen Ländern angebotene Verfahren der Präimplantations­diagnostik zum reinen Aneuploidie-Screening (PGT-A) ist nach deutschem Embryonen­schutz­gesetz nicht allgemein zulässig. Als in Deutschland tätige Ärztin / tätiger Arzt darf ich dieses Verfahren nicht empfehlen. Es steht Ihnen jedoch frei, sich eigenverantwortlich über Behandlungs­möglichkeiten im europäischen Ausland (z. B. Tschechien) zu informieren. 4 | Risiko „Hormon­stimulation und Brustkrebs“ Aktuelle große Meta­analysen zeigen keinen Hinweis auf ein erhöhtes Brust-, Eierstock- oder Gebär­mutter­krebs­risiko durch eine kurzzeitige ovarielle Stimulation – auch nicht bei Frauen ab 40 Jahren. 5 | Mein pragmatischer Vorschlag Nach der Kürettage eine normale Monats­blutung abwarten. Parallel die oben genannte RPL-Abklärung einleiten. Fertilitäs­sprechstunde in 4–6 Wochen: aktuelle ovariell-hormonelle Reserve (AMH, Antralfollikelzahl) bestimmen und IVF-Szenarien besprechen. Entscheidung, ob zunächst (zeitlich begrenzt) spontane Versuche oder direkt IVF. Lebensstil (BMI, Nikotin, Alkohol, Nährstoffe) optimieren, psychologische Unterstützung nutzen. 6 | Zusammenfassung Zwei aufeinanderfolgende Verluste werden als RPL eingestuft → Basisdiagnostik sinnvoll. Kürettage ist sicher, birgt jedoch ein (niedriges) Adhäsionsrisiko; medikamentöse oder abwartende Methoden sind zunächst eine Option. Altersbedingte Aneuploidien sind die wahrscheinlichste Ursache; IVF kann helfen, ist jedoch mit Aufwand verbunden. PGT-A ist in Deutschland rechtlich eingeschränkt und darf nicht empfohlen werden; Auslandsoptionen kann die Patientin selbst prüfen. Keine belastbaren Daten für ein erhöhtes Krebsrisiko durch eine einmalige IVF-Stimulation. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen einen glücklichen Ausgang. Mit freundlichen Grüßen Dr. med. F. Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, ich möchte herzlich bei Ihnen bedanken für Ihr Mitgefühl und Ihre ausführlichen Informationen.    Ich muss gestehen, dass ich auch Angst vor einem natürlichen Abgang habe, da dieser in der 9. SSW schon mehr Gewebe beinhaltet und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen werde. Zudem macht mich das Zuwarten auf eine Blutung nervös. Da ich schon Kinder habe, bin ich auch nicht so flexibel im Alltag. Mein Mann nimmt mir aktuell sehr viel ab, aber er ist auch beruflich eingespannt. Was ist, wenn diese Blutung plötzlich auf dem Fußballfeld beispielsweise auftritt? Ich stelle mir einen solchen Abgang als kleine Geburt vor und daher nicht direkt vergleichbar mit einer stärkeren periodenblutung.    Nach Rücksprache mit der Klinik würde man versuchen, den Embryo in der fruchthöhle  erst mit einer Zange zu fassen und anschließend mit einer saugkürretage den Rest abzusaugen.  Falls nicht alles an Gewebe raus ist, wird stumpf nachkürretiert. Ich hoffe sehr auf ein vorsichtiges Vorgehen. Erscheint Ihnen dieser Ansatz richtig? Eine Ultraschall Kontrolle findet meines Wissens während der OP nicht statt.  Wo kann ich eine Basisdiagnostik machen lassen? Geht das in jedem Kinderwunsch Zentrum? Ist das eine Kassenleistung?  Wir haben bereits vier gesunde Kinder, daher denke ich, dass genstörungen oder gerinnungsstörungen eher unwahrscheinlich sind in unserem Fall.  Eine latente Hypothyreose liegt bei mir vor und wird mit L-Thyroxin behandelt. Der Wert vor der Schwangerschaft war mit 1,5 gut.    Sind auch Schäden an den Spermien denkbar als Abortursache?    Wie würden das Abortmaterial gerne genetisch untersuchen lassen. Die Klinik klärt morgen früh ab, ob das möglich ist. Falls nicht, würden wir den Eingriff verschieben. Uns ist es wichtig, den Grund zu kennen. Die Kosten müssten wir selbst tragen. Die Klinik schien über die Abläufe nicht so informiert. Ich bin auch skeptisch, dass sie über diesen Ablauf nicht informiert sind. Wir wohnen leider ländlich, es gibt nicht so viel Auswahl an Kliniken.  Herzlichen Dank für Ihren Rat.


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Es tut mir sehr leid, dass Sie diese belastende Situation durchstehen müssen. Ein Abgang in der neunten Schwangerschaftswoche kann tatsächlich stärker sein als eine Regelblutung, weil bereits mehr Plazentagewebe und Embryonalstrukturen ausgestoßen werden. Die Blutung baut sich aber meist über eine halbe bis ganze Stunde auf; sie beginnt selten plötzlich „wie ein Schwall“. Wer sich auf den Tag X vorbereitet – starke Binden, Schmerzmittel wie Ibuprofen, eine Begleitperson und einen Plan, welches Krankenhaus im Notfall am schnellsten erreichbar ist – erlebt den natürlichen Verlauf oft sicherer. Wenn Sie das Geschehen terminlich besser steuern möchten, kann Ihre Ärztin vorab Mifepriston plus Misoprostol geben; mit dieser Kombination setzt die Blutung planbar innerhalb von 24 Stunden ein und erreicht ähn­liche Erfolgs­raten wie eine Operation. AWMF-Empfehlungen nennen Spontanabgang, medikamentöse Einleitung und operative Saugkürettage als gleichwertige Optionen, solange keine schweren Blutungen oder Infektionszeichen bestehen. AWMF LeitlinienregisterAWMF Leitlinienregister Entscheiden Sie sich für den operativen Weg, ist heute eine sanfte Vacuum-Aspiration unter Ultraschallkontrolle üblich, weil das Risiko, Restgewebe zu übersehen oder die Gebärmutterwand zu verletzen, damit deutlich sinkt. Dass Ihr Krankenhaus den Embryo erst mit einer Zange fasst und erst danach absaugt, weicht zwar vom Regelfall ab, schadet aber nicht zwingend, solange der Sog niedrig eingestellt und anschließend nur minimal „nachgekürettet“ wird. Bitten Sie das Team dennoch ausdrücklich, während oder spätestens direkt nach dem Eingriff einen Ultraschall zu machen, denn das lässt sich ohne Mehraufwand in den Ablauf integrieren und vermindert das Synechien-Risiko. Eine Anti-D-Gabe ist nötig, falls Sie rhesusnegativ sind. Dokumentenbibliothek Wenn Sie die Ursachen klären möchten, lohnt sich eine genetische Analyse des Abortmaterials. Am aussagekräftigsten ist heute eine Array-CGH- oder Next-Generation-Sequencing-Untersuchung, weil keine Zellkultur mehr nötig ist und die Trefferquote bei chromosomalen Fehlern über 90 Prozent liegt. Dafür braucht das Labor etwa einen Teelöffel Chorion oder Nabelschnur in steriler Kochsalzlösung sowie eine kleine Blutprobe von Ihnen zur Abgrenzung mütterlicher Zellen; beides sollte binnen 24–48 Stunden dort ankommen. Die Kosten liegen in Deutschland meist zwischen 250 und 400 Euro und sind privat zu tragen. Falls Ihr Krankenhaus diesen Workflow nicht kennt, können Sie den Eingriff problemlos um einen Tag verschieben, damit das Laborpaket vorbereitet werden kann. ScienceDirect Bei zwei konsekutiven Fehlgeburten empfiehlt die AWMF bereits eine Basisdiagnostik; sie umfasst Schilddrüsenfunktion, Antiphospholipid-Antikörper, eine Thrombophilie-Abklärung, eine Hysteroskopie oder 3-D-Ultraschall des Uterus sowie Karyotypen beider Eltern. Vieles davon übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse allerdings erst ab drei Aborten, sodass Sie vorher einen Kostenvoranschlag einreichen sollten. In Ihrer Region bietet das universitäre Kinderwunschzentrum UniFee in Ulm alle notwendigen Untersuchungen an, und das Genetikum in Neu-Ulm kann das Abortgewebe auswerten, falls Ihre Klinik es nicht selbst verschickt. AWMF LeitlinienregisterUniversitätsklinikum UlmHome Auch die väterliche Seite spielt eine Rolle: Eine Meta-Analyse von Anfang 2024 zeigt, dass eine erhöhte Sperm-DNA-Fragmentation das Fehlgeburts­risiko etwa verdoppelt. Ein entsprechender Test kostet 150–250 Euro und kann besonders sinnvoll sein, wenn der Vater über 40 ist oder Faktoren wie Rauchen oder Hitzebelastung vorliegen. Antioxidative Maßnahmen – beispiels­weise Coenzym Q10 zusammen mit Vitamin C und E – senken den Fragmentations­index oft innerhalb weniger Monate messbar. Frontiers Ihre latente Hypothyreose ist mit einem präkonzeptionellen TSH von 1,5 mIU/l bereits optimal eingestellt; behalten Sie den Wert in einer nächsten Schwangerschaft aber vier- bis sechswöchentlich im Blick, weil sich der Bedarf an L-Thyroxin meist um 25–50 µg erhöht. Was die Entscheidung angeht: Wenn Sie möglichst viel Selbstbestimmung wünschen und den Ablauf zu Hause organisieren können, spricht vieles für den abwartenden oder medikamentös gesteuerten Weg. Wenn planbare Arbeits- oder Betreuungs­abläufe, eine schnelle Verarbeitung und die geringste Rate an Nachbehandlungen im Vordergrund stehen, ist die ultraschall­gestützte Saugkürettage die verlässlichste Option. In jedem Fall sollten Sie eine Nachkontrolle per Ultraschall nach ein bis zwei Wochen, psychologische Unterstützung und – falls Sie rhesusnegativ sind – die Anti-D-Prophylaxe mit einplanen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und die nötige Unterstützung in den kommenden Tagen; melden Sie sich gern, wenn weitere Fragen auftauchen.


decembermom

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, tausend Dank für all Ihre Informationen! Sie helfen mir wirklich sehr! Dankeschön!    Ich habe bereits einen Termin vereinbart in einer Praxis für Rheumatologie, in ein Aps auszuschließen. Die anderen Punkte werde ich nach und nach abarbeiten.  Danke auch für Ihre Tipps bezüglich der Humangenetik. Ich werde das mit dem Operateur morgen besprechen. Ich habe mich nun für eine OP in einem großen ambulanten OP Zentrum entschieden. Die Bedingungen in der Klinik und die Tatsache, dass vor der OP kein Gespräch mit dem Operateur führen kann, fand ich nicht in Ordnung. ich hoffe, dass der ambulante Operateur eine saugkürretage beherrscht. Eine kurze Rückfrage. Warum bewirkt ein Ultraschall direkt nach OP weniger synechien?    Mein aufrichtiges Dankeschön 


decembermom

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, Sie hatten mir bereits sehr kompetent weitergeholfen. wir hatten leider vor drei Wochen die Diagnose missed abortion in der sono 8+6 SSW, rechnerisch 9+2 SSW.  es erfolgte eine Woche nach Diagnose eine kombinierte Abortkürretage. Erst wurde vorsichtig mit dem Löffel zum lösen kürettiert und anschließend  mittels vacuum abgesaugt, so erklärte mir der Operateur.    wir haben nun den Befund der Human Genetik erhalten. Im Abortmaterial wurde ein gesunder karyotyp 46,XX gefunden. Ich persönlich gehe von einer Kontamination mit meinen eigenen Zellen aus. Wie könnte man von hier aus weitermachen? Ist es möglich, dass die Genetiker bei weiteren Untersuchungen noch zu einem anderen Ergebnis kommen? Wir würden sehr gerne den Grund verstehen.  Ganz herzlichen Dank   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Abend Es tut mir sehr leid, dass Sie diese traurige Erfahrung einer missed abortion machen mussten. Sie beschreiben den Ablauf der Kürettage sehr präzise, und es ist gut, dass Ihnen die Ärzt:innen dies alles verständlich erklärt haben. Zum genetischen Befund: Ein Karyotyp 46,XX kann prinzipiell sowohl ein Hinweis auf einen weiblichen Embryo mit unauffälligem Chromosomensatz sein – oder tatsächlich durch eine mütterliche Zellkontamination entstehen. Das Risiko einer solchen Kontamination besteht vor allem dann, wenn – wie bei Ihnen beschrieben – das Material manuell gelöst und anschließend abgesaugt wurde, da dabei häufiger mütterliches Gewebe mit in die Probe gelangt. Was bedeutet das konkret? Ein Befund 46,XX ist leider nicht beweisend dafür, dass das Embryomaterial genetisch gesund war. Vor allem dann, wenn kein väterliches Genmaterial (z. B. Y-Chromosom oder paternale Marker)nachgewiesen werden kann, muss man kritisch hinterfragen, ob der Befund wirklich aus embryonalem Gewebe stammt. Gibt es weitere Untersuchungsmöglichkeiten? In manchen Fällen kann im Rahmen einer sogenannten Mikrosatellitenanalyse (STR-Typisierung) oder Array-CGH mit maternaler Vergleichsprobe geklärt werden, ob es sich beim Befund tatsächlich um fetale DNA oder um mütterliche Kontamination handelt. Diese Verfahren müssen aber zeitnah zum Abort geplant und oft speziell angefordert werden. Wenn das Material nicht mehr vorhanden oder nicht geeignet konserviert ist, kann dies im Nachhinein leider nicht mehr erfolgen. Wie kann man künftig den Grund besser eingrenzen? Hier wäre eine gezielte genetische Analyse mit Kontaminationstestung (z. B. durch Paralleluntersuchung von mütterlichem Blut) empfehlenswert. Zusätzlich können Sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Zentrum über eine weiterführende Diagnostik sprechen (Gerinnung, Endometrium, Immunologie, etc.), wenn es sich bereits um einen wiederholten Abort handelt. Fazit: Ja, Ihre Einschätzung ist leider realistisch: Es könnte sich um eine Kontamination handeln. Ein gesund wirkender Karyotyp schließt keine genetische Ursache aus. Ein neueres Ergebnis aus dem vorliegenden Material ist nur möglich, wenn explizit eine Analyse zur Kontaminationsprüfung gemacht wurde oder noch gemacht werden kann – das ist jedoch selten retrospektiv möglich. Ich wünsche Ihnen viel Kraft in dieser Zeit.


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, vielen Dank für Ihr Mitgefühl, Ihre Zeit und die präzisen Antworten. Wir haben den Befund gestern per Brief erhalten. Ich rufe morgen früh direkt in dem Zentrum für Pränatale Diagnostik an und lasse mich bezüglich einer Kontaminationsanalyse beraten.    Falls diese hoffentlich noch durchgeführt werden kann, ist es denn möglich, dass man den richtigen karyotypen noch findet? Ich habe Sorge, dass versehentlich zu wenig oder kein embryonales Gewebe mit in die Probe gefüllt wurde.    Nach meinem eigenem Recherchen gehe ich schon von einer Chromosomen Störung aus, da der Dottersack mit 0,75 cm schon recht groß war. Ansonsten entsprach der Embryo dem Gestationsalter von der Größe, nur schlug das kleine Herz nicht.    Folgende Rückfrage hätte noch: Ich hatte in der 6. SSW einen grippalen Infekt mit Fieber von 39 grad, ich habe eine Tablette Ibuprofen 200 mg eingenommen, um die Temperatur zu senken. Ist es denkbar, dass entweder der Infekt oder das Medikament eine Fehlgeburt oder Entwicklungsstörungen beim Embryo ausgelöst haben? Im Zeitraum der missed abortion hatten unsere Kinder Hand-Fuß Mund. Mein Mann hatte auch entsprechende Pusteln an den Händen. Ich war symptomfrei. Kann der Erreger von Hand-Fuß Mund Fehlgeburten begünstigen? Ist es möglich, dass  nach Kontaminationsanalyse der karyotyp des Embryos noch entdeckt werden kann?    Ich danke Ihnen sehr für Ihre Zeit und Mühe. Es ist schwer, in dieser Zeit Hilfe zu bekommen. Meine Frauenärztin war leider wenig empathisch. Ich fühle mich sehr allein zur Zeit. Mein Mann versucht mir eine Stütze zu sein und ermutigt mich, dass wir nicht aufgeben dürfen und dass bessere Zeiten kommen, aber es ist schwer, neue Hoffnung zu schöpfen. Ich bin mit 40,5 Jahren im Grunde schon zu alt befürchte ich.    Ich danke Ihnen sehr für Ihre Unterstützung 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag, haben Sie vielen Dank für Ihre offenen Worte, Ihr Vertrauen und Ihre ehrlichen Gedanken. Es tut mir sehr leid, dass Sie diese schwere Erfahrung machen mussten und sich momentan so allein gelassen fühlen. Gerade nach dem Verlust einer Schwangerschaft ist Mitgefühl und fachlich gute Begleitung das Mindeste, was man erwarten darf. Umso mehr freut es mich, wenn ich Sie in dieser schwierigen Zeit wenigstens etwas unterstützen kann. Zu Ihren Fragen: 1. Möglichkeit einer Kontaminationsanalyse nachträglich: Wenn bereits ein Chromosomenbefund mit 46,XX vorliegt, ist die Wahrscheinlichkeit leider hoch, dass mütterliches Gewebe untersucht wurde. Eine nachträgliche Kontaminationsanalyse kann unter Umständen noch zeigen, ob tatsächlich nur mütterliche Zellen untersucht wurden. Dafür ist es jedoch entscheidend, dass noch Material eingefroren oder zumindest archiviert wurde. Bitte erfragen Sie dies im Zentrum für Pränataldiagnostik direkt. Falls Material vorhanden ist, kann man in spezialisierten Laboren durch z.B. STR-Analysen (Short Tandem Repeats) bestimmen, ob das untersuchte Gewebe wirklich embryonalen Ursprungs war. 2. Kann man den „richtigen“ Karyotyp noch feststellen? Falls tatsächlich noch geeignetes, nicht kontaminiertes Material vorhanden ist, ja – dann wäre eine weitere Analyse sinnvoll. Wenn jedoch nur noch mütterliches Gewebe archiviert wurde, ist ein nachträglicher Nachweis des embryonalen Karyotyps nicht mehr möglich. 3. Fieberhafter Infekt mit Ibuprofen in der 6. SSW – mögliche Ursache? Fieber über 39 °C im frühen ersten Trimester ist in Einzelfällen tatsächlich mit einem leicht erhöhten Risiko für Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen assoziiert, insbesondere wenn es über längere Zeit besteht. Die Einnahme von einer Dosis Ibuprofen 200 mg ist jedoch nicht als schädlich einzustufen. Kritisch wäre eine dauerhafte Einnahme über mehrere Tage oder höhere Dosierungen. Insofern ist es sehr unwahrscheinlich, dass Ihr Infekt oder diese Tablette allein die Ursache war – insbesondere, da Chromosomenstörungen in diesem Alter ohnehin die weitaus häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt darstellen. 4. Hand-Fuß-Mund-Krankheit – mögliches Risiko? Coxsackie-Viren (die Erreger von Hand-Fuß-Mund) verlaufen bei Erwachsenen meist mild oder sogar unbemerkt. Es gibt nur vereinzelte Hinweise auf eine mögliche Beteiligung bei Fehlgeburten, aber das Risiko wird insgesamt als sehr gering eingeschätzt – insbesondere, wenn Sie keine Symptome hatten. Eine Infektion mit diesen Viren ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ursächlich für den Verlust. 5. Ihre Sorge wegen Ihres Alters: Ich verstehe Ihre Befürchtung gut. Aber bitte glauben Sie mir: Mit 40,5 Jahren sind Sie nicht zu alt. Ja, die Chancen sind niedriger, die Eizellqualität nimmt ab, und ja, es braucht oft Geduld und manchmal Unterstützung. Aber es ist noch alles möglich. Viele Frauen werden mit 40 oder 41 Jahren schwanger – manchmal auf natürlichem Weg, manchmal mit Unterstützung. Und auch wenn die Hoffnung gerade schwach scheint: Ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Sie dürfen traurig sein, Sie dürfen sich erschöpft fühlen – und Sie dürfen sich trotzdem weiter ein Kind wünschen. Ihr Mann scheint ein wunderbarer Mensch zu sein. Vielleicht ist es gut, sich in den kommenden Wochen sanft neu zu orientieren: Vielleicht mit einem Zyklusmonitoring oder einer Beratung in einem Kinderwunschzentrum, wo man auch auf Ihr Alter und Ihre Vorgeschichte empathisch und individuell eingeht. Bitte zögern Sie nicht, sich jederzeit wieder zu melden. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass wieder Licht in Ihre Tage kommt – und dass Sie sich gut aufgehoben fühlen dürfen. Viel Glück Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Rat, Ihre Zeit und die Mut machenden Worte.  Ihre fachliche Einschätzung und die lieben Zeilen helfen mir wirklich sehr in dieser schweren Zeit. Ich bin Ihnen für Ihre Empathie sehr dankbar. Danke, dass Sie mir neue Zuversicht gegeben haben.  Ich wünsche Ihnen beruflich wie privat alles alles Gute. Beste Grüße           


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  Sie haben mir bisher in dieser schweren Zeit sehr weitergeholfen, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Dürfte ich Sie nochmal um Rat bitten?  Meine abortkürretage war vor 3 Wochen, seit ein paar Tagen kommt nur noch bräunlicher Schleim. Bei der ersten Ultraschalluntersuchung 11 Tage nach OP wurde noch eine Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter gefunden.  Da ich kein Vertrauen mehr hatte zu dieser Frauenärztin, sie war leider in Nachgang der Fehlgeburt wenig empathisch,  habe ich nun den Frauenarzt gewechselt und werde jetzt von einen erfahrenen Gynäkologen betreut, der als Frauenarzt in unserem örtlichen kunderwunschzentrum arbeitet.  Er hat heute 3 Wochen nach OP nochmal geschallt und meinte, dass in 4-5 Tagen mit einem Eisprung zu rechnen sei. Einen pausenzyklus hat er dringend angeraten, weil in der Gebärmutter noch Flüssigkeit sei. Insgesamt sieht die Gebärmutter für mich noch nicht normal aus. Das Endometrium wurde mit 0,58 cm gemessen. Der Arzt sagte, dass noch mit Wachstum zu rechnen sei bis zum Eisprung. Tendentiell baue baue ich schon immer eher weniger Schleimhaut auf. Bei der hormondiagnostik im Kinderwunschzentrum im Januar (vor dem Abort)  lag die Schleimhaut kurz vor Eisprung auch nur bei 0,78. Auch in der Vergangenheit hatte ich immer Werte um 0.8 cm und bin damit erfolgreich mehrmals schwanger geworden und habe 4 Kinder termingerecht geboren.  Diese Flüssigkeit in der Gebärmutter schien der Arzt nicht dramatisch zu finden. Ich hingegen bin beinruhigt. Ich soll nach der ersten Periode am 10. ZT nochmal kommen und es wird per Ultraschall nochmal geschaut. Ich bin nun doch verunsichert, da die Gebärmutter so anders aussieht als zuvor. Mittig lag diese Flüssigkeit umgeben von einer weißen Struktur, die Gebärmutterschleinhaut. Es sah für mein laienhaftes Auge alles etwas unorganisiert aus nicht so klar strukturiert wie ich es von früheren Bildern kenne. Leider habe ich kein Bild mitbekommen. Ist so ein Befund normal 3 Wochen nach einer OP? Ich mache mir schon Sorgen, dass durch die OP Verletzungen aufgetreten sind, die eine mögliche Schwangerschaft in Zukunft beeinträchtigen könnten (ashermann Syndrom).  könnten Sie mir einen Rat geben? Ganz herzlichen Dank für Ihre Geduld und Ihre Hilfe   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

guten Abend, vielen Dank für Ihre vertrauensvolle Nachricht und die sehr differenzierte Schilderung Ihrer Situation. Es freut mich zu lesen, dass Sie nun bei einem erfahrenen Gynäkologen betreut werden, dem Sie wieder mehr Vertrauen schenken können – gerade nach einem solchen Verlust ist das von großer Bedeutung. Ihre Fragen und Sorgen im Überblick: 1. Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter – normal nach Kürettage? Ja, eine gewisse Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter ist in den ersten Wochen nach einer Abrasio durchaus nicht ungewöhnlich. Diese Flüssigkeit kann aus zurückbleibendem Wundsekret, minimalen Restblutungen oder Schleim bestehen. Oft wird sie von selbst resorbiert oder mit der nächsten Menstruation ausgestoßen. Solange: keine Beschwerden wie Schmerzen, Fieber oder übelriechender Ausfluss auftreten, keine Hinweise auf Verwachsungen oder chronische Entzündung vorliegen, kann man zunächst abwarten. Die Beschreibung, dass die Flüssigkeit „mittig“ liegt und von einer weißen Struktur – der Schleimhaut – umgeben ist, spricht eher für ein noch nicht vollständig aufgebautes Endometrium.  2. Schleimhautdicke – ausreichend? Die gemessene Schleimhautdicke von 5,8 mm (also 0,58 cm) ist tatsächlich noch gering – aber Sie befinden sich ja auch noch deutlich vor dem Eisprung. Werte zwischen 7 und 9 mm gelten zwar als optimal, aber ab ca. 6 mm ist eine Schwangerschaft in vielen Fällen durchaus möglich . 3. Sorgen wegen Asherman-Syndrom – berechtigt? Diese Sorge ist verständlich, insbesondere wenn sich die Gebärmutter für Sie „anders“ anfühlt oder aussieht. Beim Asherman-Syndrom kommt es zu Verwachsungen (Synechien) innerhalb der Gebärmutterhöhle, typischerweise nach chirurgischen Eingriffen wie Kürettagen – besonders dann, wenn diese bei Infektionen oder in fortgeschrittener Schwangerschaft durchgeführt wurden. Beides ist bei Ihnen aber nicht der Fall. Hinweise auf ein Asherman-Syndrom können sein: Ausbleiben der Regelblutung oder sehr schwache Blutungen trotz normalem Zyklusverlauf. Zyklusunregelmäßigkeiten oder Schmerzen beim Aufbau der Schleimhaut. In der Sonografie: schlecht differenzierbare Gebärmutterschleimhaut, Verwachsungslinien. ABER: In der frühen Heilungsphase kann die Schleimhaut vorübergehend unregelmäßig oder unscharf erscheinen. Auch Flüssigkeit kann diesen Eindruck verstärken. 4. Empfehlung für das weitere Vorgehen Ich halte das geplante Vorgehen Ihres Gynäkologen für sehr sinnvoll: Zyklus beobachten, aber aktuell keinen Transfer oder neue Schwangerschaft anstreben. Kontrollsonografie um ZT 10, um Schleimhautaufbau und eventuelle Persistenz der Flüssigkeit nochmals zu beurteilen. Sollte sich der Ultraschall auch später noch unklar darstellen, kann man durch eine diagnostische Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) Klarheit schaffen – dies ist der Goldstandard zur Beurteilung von Asherman-Syndrom und zur gezielten Therapie, falls tatsächlich Synechien bestehen. Zusammenfassung: Die Flüssigkeit in der Gebärmutter kann in dieser Phase noch normal sein. Ihr niedriger Schleimhautaufbau scheint individuell und funktional zu sein – kein akuter Grund zur Sorge. Ein Asherman-Syndrom ist aktuell nicht gesichert, bei Unsicherheit kann eine Hysteroskopie in einem späteren Zyklus sinnvoll sein. Es ist gut und wichtig, dass Sie sich jetzt noch etwas Zeit geben, bevor eine erneute Schwangerschaft geplant wird – sowohl körperlich als auch emotional. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für Ihre vollständige Erholung, Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ein herzliches Dankeschön für die Rückmeldung und Ihre fachliche Einschätzung.    Bitte entschuldigen Sie meine Ängstlichkeit. Ich hadere leider immer noch damit, ob die OP für eine Frau mit weiteren Kundenwunsch wirklich die richtige Entscheidung war. Aber im Vorfeld der OP war ich unsicher, ob ein Abgang mittels cytotec für mich die richtige Entscheidung sei. Ich habe eine vorausgegangene sectio (1. Kind, danach unkomplizierte spontangeburten), zudem sagte der operateur bei der Voruntersuchung, dass es doch recht viel Schwangerschaftsmaterial sei und stärker bluten könnte.  Ich bin auch etwas verwirrt. Beliest man sich zum Thema Asherman, so erhält man unterschiedliche Zahlen, von 1% nach Abortkürretagen bis zu 30%. Für einen Laien ist es dann schwer einschätzen, was richtig ist. Woher kommen diese unterschiedlichen Zahlen? Welches tatsächliche Risiko gibt es?  Ich werde nun erstmal versuchen entspannt zu bleiben und die erste Regelblutung abzuwarten. In dem ersten Zyklus werde ich dann für den 10. ZT nochmal einen Termin vereinbaren zum Ultraschall in der Hoffnung, dass sich die Gebärmutter etwas erholt hat.  Mein Mann und ich erwägen ernsthaft eine IVF Therapie mittels PID im benachbarten Ausland. Mein Arzt gestern schien dieser Idee ebenfalls zugeneigt zu sein.  Wiw gesagt mein Arzt war nicht  beunruhigt und er ist schon seit 40 Jahren Facharzt, daher denke ich, dass er viel Erfahrung hat.  Ich denke, ich mache mir wahrscheinlich unnötig Sorgen. Ganz lieben Dank für Ihre Zeit und Mühe. Wenn Sie möchten, informiere ich Sie nochmal nach dem nächsten untraschall.  Viele Grüße und alles Gute 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Liebe Patientin, haben Sie herzlichen Dank für Ihre offene und vertrauensvolle Nachricht. Ihre Gedanken und Sorgen sind absolut nachvollziehbar – es ist ganz normal, dass man nach einem solchen Eingriff emotional und auch in Bezug auf die Zukunft hin- und hergerissen ist. Besonders, wenn noch ein Kinderwunsch besteht, wiegt jede Entscheidung doppelt schwer. Zur Frage des Asherman-Syndroms: Die unterschiedlichen Zahlen zur Häufigkeit nach einer Abrasio (Kürettage) entstehen vor allem dadurch, dass viele Studien verschiedene Ausgangssituationen vergleichen: Bei einer einfachen Kürettage nach einer Fehlgeburt ohne Infektion oder Komplikationen liegt das Risiko bei etwa 1–2 %. Wenn es sich um wiederholte Abrasien, starke Blutungen, Infektionen oder eine nicht vollständig entleerte Gebärmutter handelt, steigt das Risiko an – teils auf bis zu 20–30 % bei ungünstiger Konstellation. Auch subjektive Symptomberichte in Foren oder Erfahrungsberichten können die Wahrnehmung verzerren – man liest dort oft vor allem von den schwierigen Verläufen, nicht von denen, bei denen alles komplikationslos verheilt ist. Ihr Vorgehen, die erste Regelblutung abzuwarten und dann einen Ultraschall am 10. Zyklustag zu machen, ist sehr vernünftig. An diesem Tag kann man bereits gut beurteilen, ob sich die Schleimhaut regulär aufbaut und ob es Hinweise auf Verwachsungen gibt. Sollte der Aufbau der Schleimhaut nicht wie erwartet sein, gibt es immer noch Optionen zur weiteren Diagnostik, z. B. eine sanfte Office-Hysteroskopie. Dass Sie gemeinsam mit Ihrem Mann auch eine IVF mit PID im Ausland in Betracht ziehen, ist ein verantwortungsvoller Schritt, wenn bestimmte genetische Risiken oder wiederholte Verluste im Raum stehen. Gut, dass Ihr behandelnder Arzt offen dafür ist – und ebenso gut, dass Sie sich trotz der Sorgen vertrauensvoll auf den nächsten Zyklus einlassen möchten. Bis dahin wünsche ich Ihnen von Herzen Ruhe, Geduld und Zuversicht. Mit besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  ganz lieben Dank für Ihre fachliche Einschätzung und Ihre beruhigenden Worte. Es hilft mir sehr, dass Sie die Statistiken bezüglich des asherman Syndroms für mich etwas eingeordnet haben. Als Laie verliert man schnell den Überblick und Erfahrungsberichte schüren unnötige Angst.  Aktuell scheint sich wie mein Gynäkologe prophezeit hat, tatsächlich ein Eisprung zu entwickeln. Ich gehe davon aus, dass in 2 Tagen ein Eisspring stattfinden könnte (auf Grund von zervixschleim und lh Tests). Die Schleimhaut wurde vor zwei Tagen auf 0,58 cm gemessen. Ich habe gelesen, dass sich die Schleimhaut unter Östrogen in der ersten Zyklushälfte ca. 0,5 mm pro Tag aufbaut. Ist diese Angabe richtig bzw. entspricht sie Ihrer Erfahrung?  Für mich bedeutet das, dass zum Zeitpunkt des nächsten Eisprungs meine Schleimhaut zumindest bei 0,7 cm liegen könnte. Das beruhigt mich schon.  Ich verstehe, dass nur eine hystroskopie eine eindeutige Diagnose bezüglich des asherman Syndroms oder Verwachsungen geben kann. Reicht jedoch der normale Ultraschall und eine Schleimhautdicke von 6-7 mm zum Zeitpunkt des Eisprungs aus, um eine solche Diagnose zumindest unwahrscheinlich zu machen?  Ich würde nur bei begründeten Verdacht eine Spiegelung machen lassen, da jeder Eingriff wieder eine Manipulation darstellt.  Warum wird nach Abortkürretage immer ein pausenzyklus empfohlen? Ist das Fehlgeburtrisiko tatsächlich so viel höher? Um weiteres Leid zu vermeiden und das Risiko weiterer Fehlgeburten etwas zu reduzieren, werden wir uns nach der ersten Periode in einem kiwu Zentrum im Ausland (wir leben grenznah) vorstellen,  wo gesetzlich eine PID erlaubt ist. Auch wenn dieser Schritt Geduld erfordert und kostspielig ist, fühlen wir uns der Willkür der Natur so weniger ausgeliefert.  Wir hoffen, dass das Glück nochmal auf unserer Seite sein wird.    An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und Beratung. Sie sind ein bemerkenswerter Arzt- so wie es sich ein Patient nur wünschen kann.  Viele Grüße und alles Gute wünsche ich Ihnen   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag, haben Sie vielen Dank für Ihre warmen Worte – es freut mich sehr, wenn ich Ihnen in dieser belastenden Zeit ein wenig Orientierung geben konnte. Zur Schleimhautdicke und ihrem Aufbau: Ihre Annahme ist grundsätzlich richtig: Unter dem Einfluss von Östrogen wächst die Gebärmutterschleimhaut typischerweise mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,5–1 mm pro Tag in der ersten Zyklushälfte. Ein Startwert von 5,8 mm zwei Tage vor dem Eisprung lässt hoffen, dass sich die Schleimhaut zum Zeitpunkt des Eisprungs auf ca. 7 mm entwickeln kann – ein Wert, der für eine Einnistung meist ausreichend ist. Natürlich hängt dies auch von der Struktur („drei-Linien-Zeichen“) und Homogenität der Schleimhaut ab, aber ein normales Wachstum ist ein gutes Zeichen dafür, dass keine schwerwiegenden Verwachsungen vorliegen. Kann der Ultraschall eine Asherman-Diagnose ausschließen? Ein konventioneller Ultraschall allein kann ein Asherman-Syndrom nicht sicher ausschließen, da feine synechiale Stränge oder subtile Verwachsungen oft nicht sichtbar sind. ABER: Eine gleichmäßig aufgebaute Schleimhaut mit guter Dicke (>6 mm) zum Zeitpunkt des Eisprungs spricht deutlich gegen relevante intrauterine Synechien. In der Praxis sehen wir bei Asherman-Patientinnen häufig eine persistierend dünne Schleimhaut (< 5 mm), die auf keine hormonelle Stimulation mehr adäquat anspricht. Wenn Sie also in den nächsten Zyklen einen stabilen Aufbau beobachten können, spricht das für eine normale Situation.. Warum wird ein Pausenzyklus empfohlen? Nach einer Ausschabung (Kürettage) wird meist empfohlen, mindestens 4 wochen abzuwarten, und zwar aus mehreren Gründen: Die Gebärmutterschleimhaut braucht Regeneration, um wieder gut aufbauen zu können. Es soll sich ein regelmäßiger hormoneller Zyklus mit Eisprung und Lutealphase etablieren. Ihr Körper muss von "Schwangersein" wieder zum Modus "Schwangerwerden" wechseln. Hier sind völlig unterschiedliche hormonelle Konzepte notwednig. Eine sofortige neue Schwangerschaft könnte das Risiko für erneute Komplikationen (z. B. Frühverlust) geringfügig erhöhen – auch wenn es dafür keine stichhaltigen prospektiven Studien gibt, sondern eher klinische Erfahrung. Und: Die "Zeit" erlaubt auch eine emotionale Verarbeitung und eine"Trauerphase", was nicht zu unterschätzen ist. In Einzelfällen wird von einem "Pausenzyklus" abgesehen, aber grundsätzlich ist die Empfehlung medizinisch nachvollziehbar. Zu Ihrem geplanten Schritt in ein PID-Zentrum: Ich halte diesen Entschluss für verständlich und absolut legitim. In Fällen wiederholter Fehlgeburten oder bei der verständlichen Angst vor einem weiteren Schicksalsschlag bietet eine PID im Ausland zumindest ein Stück mehr Sicherheit und Kontrolle – auch wenn, wie Sie schon richtig schreiben, kein Verfahren absolute Sicherheit bieten kann. Dies ist jedoch sehr kostenintensiv, kann viel Stress verursachen und ist selten erfolgreicher, da zusätzliche Riskiken entstehen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass sich Ihr Wunschkind erfüllen wird. Mit besten Grüßen und den besten Wünschen für Ihren weiteren Weg Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  herzlich Dank für Ihre Rückmeldung und Ihre fachlichen Informationen.  Die Empfehlung eines pausenzyklus werden wir definitiv beherzigen. Ich werde mir nun erstmal Ruhe gönnen und Dinge tun, die uns Freude bereiten. Nach der ersten Periode werde ich zur Sicherheit nochmal einen Ultraschall machen.  Sie schrieben in Ihrer letzten Nachricht, dass eine IVF Behandlung (mit PID) selten erfolgreicher sei.  Ich bin selbst überfragt, wenn es um die Erfolgsaussichten für eine IVF Therapie geht. Man liest online leider auch von Fällen, in denen euploide Embryonen transferiert wurden und es dennoch zu einer Fehlgeburt kam. Also scheint die PID auch nicht immer die Lösung zu sein.  Wenn ich mich in Ihrer Praxis vorstellen wurde mit meiner Vorgeschichte, wie wäre Ihr Rat:  4 gesunde Kinder, alle entstanden im 1-3. Zyklus, jüngstes Kind aktuell 18 Monate.  Vor der Schwangerschaft mit dem jüngsten Kind frühabort 6. SSW ohne Ausschabung. Danach im 3. Zyklus wieder schwanger.  Aktuell nach 4. ÜZ biochemische Schwangerschaft, nach 5. ÜZ missed abortion bei 8+6 SSW, rechnerisch 9+2 SSW mit Ausschabung.  Alter 40,5 Jahre, schlank, keine Krankheiten. Ehemann gleiches Alter, ebenfalls gesund, schlank.  Wir sind beide Nichtraucher, trinken keinen Alkohol. Mein hormonstatus im Januar normal, amh 2,5. Schilddrüsen Unterfunktion seit Jahren bekannt, nur therapiert bei Kinderwunsch und Schwangerschaft. Ich nehme l-tyroxin 50, vor der letzten SS TSH unter dieser Dosis bei 1,7, keine Antikörper also nicht autoimmun laut meines Arztes.  Wäre es sinnvoller, mit dieser Vorgeschichte es vielleicht zeitlich begrenzt natürlich zu probieren oder besser direkt eine entsprechende IVF Therapie zu starten?  Mein Frauenarzt sah in der IVF Therapie eine gute Chance, aber er ist auch nicht spezialisiert auf diesem Gebiet. Wir sind überfragt. Als Laie überschätzt man vielleicht auch die Erfolgsaussichten.  Würden wir uns im Ausland in einer entsprechenden Klinik vorstellen, so würde man uns sicherlich zur Therapie raten allein schon aus monetären Motiven. Daher ist es schwierig, einen objektiven Rat zu bekommen. Vielleicht könnten Sie mir abschließend diesbezüglich noch einen Rat geben?    Ich danke Ihnen sehr für all Ihre Hilfe und Ihre Ratschläge sowie die aufmunternden Worte! Vieke liebe Grüße und einen schönen Sonntag 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Liebe Decembermom, vielen Dank für Ihre ausführliche Nachricht und Ihr Vertrauen. Sie beschreiben eine Situation, die viele Frauen in Ihrer Lebensphase betrifft – mit dem Unterschied, dass Sie bereits vier gesunde Kinder haben, was grundsätzlich ein sehr gutes Zeichen für Ihre Fertilität ist. Gleichzeitig verstehe ich Ihre Sorgen absolut, denn die letzten Schwangerschaftsverläufe waren enttäuschend und auch belastend. Ich versuche, Ihnen möglichst nüchtern, aber auch empathisch meine Einschätzung zu geben: 🧠 Zu Ihrer Vorgeschichte Vier spontane, unkomplizierte Schwangerschaften bis zur Geburt – das spricht eindeutig für eine sehr gute reproduktive Basis. Zwei frühe Fehlgeburten innerhalb von wenigen Zyklen im aktuellen Kontext sind leider häufiger altersassoziiert (besonders ab etwa 40 Jahren). Sie haben sich rasch wieder erholt und sind wieder schwanger geworden – ein weiteres gutes Zeichen für Ihre Fruchtbarkeit. Ihre Hormondaten (AMH 2,5; normaler Hormonstatus; guter TSH) sind für Ihr Alter überdurchschnittlich stabil. 🔬 Was bringt eine IVF in Ihrer Situation mit PID? Ja, PID (PGT-A) verringert das Risiko, Embryonen mit chromosomalen Auffälligkeiten zu transferieren. Dennoch: Auch euploide Embryonen können sich nicht einnisten oder verloren gehen – z. B. durch immunologische, endometriale oder vaskuläre Ursachen. Eine PID ist keine Garantie auf ein Baby, sondern hilft bei der Selektion wahrscheinlich bessererEmbryonen. Ihre Erfolgswahrscheinlichkeit bei einer IVF mit PID läge (geschätzt) bei etwa 30–40 % pro Transfer, wenn gute Blastozysten entstehen. Der Gewinn durch PID ist in Ihrem Fall eher begrenzt, da Ihre Hauptproblematik nicht das „Nicht-Schwangerwerden“, sondern der Verlust nach Einnistung ist. 🕰️ Mein Vorschlag für das weitere Vorgehen 1. Noch einmal 3 Zyklen natürlich versuchen, aber mit genauerer Diagnostik: Schilddrüsenfunktion engmaschig kontrollieren, TSH sollte in der Frühschwangerschaft unter 2,5 bleiben (ggf. Dosis leicht anpassen). Zyklusmonitoring mit Ovulation, Gelbkörperphase, ggf. Endometriumbiopsie zum Ausschluss einer chronischen Endometritis. Überprüfung von Gerinnung, Immunparametern, Mikrobiom, evtl. Killerzellaktivität, um seltenere Ursachen für wiederholte frühe Verluste auszuschließen. Auch eine Kontrolle des Spermiogramms und Messung der DNA-Fraktion kann bei Ihrem Mann sinnvoll sein. In Betracht ziehen: milde hormonelle Unterstützung vor und ab der Eisprungphase, z. B. mit Progesteron oder niedrig dosiertem HCG-Schema. 2. IVF als Option offenhalten, wenn: Sie nach mehreren weiteren Zyklen nicht mehr schwanger werden oder die psychische Belastung zu groß wird oder der Wunsch nach gezielterer Kontrolle der Embryonenentwicklung aufkommt. ⚖️ Zusammenfassung Ich würde Ihnen raten, die nächsten Monate zu nutzen: Nicht sofort in eine IVF zu gehen, sondern unter gezielter ärztlicher Begleitung weiter natürlich zu versuchen. Gleichzeitig aber Diagnostik sinnvoll erweitern, um behandelbare Ursachen nicht zu übersehen. Eine IVF wäre bei Ihnen eine Option, nicht die erste Wahl – Ihre Erfolgsaussichten sind durch Ihre Vorgeschichte gut, auch auf natürlichem Wege. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie bald wieder eine gesunde Schwangerschaft erleben dürfen – mit der nötigen Portion Zuversicht, Geduld und ärztlicher Unterstützung. Mit den besten Grüßen zum Sonntag Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Facharzt für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin BestFertility Ulm


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  Herzlichen Dank für Ihre erneute Hilfe und ausführliche Erörterung unserer Optionen. Sie haben mir sehr geholfen in dieser schweren Zeit, etwas  Orientierung und Zuversicht wieder zu finden.  Wir werden Ihren Vorschlag beherzigen und nach dem Pausenzyklus 3 Monate probieren bevor wir ggf. eine Ivf planen.    Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Ratschläge, Empathie und Ihre Ermutigungen.  Alles erdenklich Gute wünsche ich Ihnen! 


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger  Es tut mir sehr leid, dass ich Sie nochmal belästige. Das ist mir sehr unangenehm und ich möchte mich entschuldigen, dass ich Ihre Geduld so überstrapaziere. Heute ist unerwartet eine Schmierblutung (gelblich bis rötlich tingierter Schleim) aufgetreten mit leichten unterleibsschmerzen. Es fühlt sich wie eine Periode an, ohne dass die Blutung richtig in Gang kommt. Ich verstehe das alles nicht mehr, bin verzweifelt.  Alle Ereignisse nochmal kurz im Überblick  -2. Mai Abortkürretage 9+2 SSW, Wachstum bei 8+6 SSW stehen geblieben.  - erste Ultraschall Kontrolle 13.5, dort wurde noch restliche Wundflüsdigkeit/Blut diagnostiziert.    - am 17.5 subjektiv Gefühl von Mittelschmerz, fraglich Eisprung. Ovulationstests positiv, wobei das auch restliches Beta HCG sein könnte. Der Beta HCG Wert wurde nie kontrolliert. Schleim konnte ich schwer beurteilen, da auch noch Blut beigemengt war. Also unsicher, ob es ein Eisprung war.  - am 22.05 erneut Ultraschall Kontrolle, Schleimhaut der Gebärmutter 0,58 mm, Wundflüssigkeit unverändert, angeblich zervixschleim passend zum bevorstehenden Eisprung laut Muttermundsuntersuchung, Eisprung laut Arzt in 4-5 Tagen zu erwarten. Eierstöcke wurden jedoch nicht untersucht.  Ovulationstests haben seitdem nichts mehr angezeigt. Konventioneller Urin Schwangerschaftstest aber negativ.  subjektiv leichter Mittelschmerz am Wochenende, zervixschleim dünnflüssig. Ich bin mir jedoch unsicher, weil die Ovulationstests negativ waren bzw. zu schwach von der Linie, um als positiv gewertet zu werden.  -nun heute ganz plötzlich Schmierblutung mit periodenartigen leichten Schmerzen. meine Fragen: -könnte das einfach auch noch die restliche wundflüssigkeit sein, die nun Zyklus unabhängig noch abgeht?    -oder lag ich doch  richtig mit dem Eisprung am 17.5  und es ist die erste Periode nach Ausschabung? Nur leider kommt sie nicht in Gang, was meine Sorge vor Verwachsungen extrem steigert. Am Montag habe ich einen Termin zur weiteren Kontrolle. Jedoch schien mein Arzt beim letzten Termin auf Nachfrage wenig von der Existenz eines Asherman Syndroms zu halten. Aber so soll ich mich sonst hinwenden mit dieser Sorge?  Ich bin so verwirrt, da ich nicht weiß, wo ich überhaupt stehe im Zyklus.    Für einen Ratschlag wäre ich Ihnen sehr sehr dankbar!     


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag,, bitte fühlen Sie sich keineswegs als Belastung – Ihre Sorge ist absolut nachvollziehbar, und es ist gut, dass Sie so aufmerksam auf Ihren Körper achten. Ich gehe Ihre Situation gerne Schritt für Schritt durch, um Ihnen etwas Orientierung zu geben. Zyklischer Überblick & mögliche Einordnung Rückblick: 02.05. Ausschabung nach MA bei 9+2 13.05. Ultraschall: noch Wundsekret/Blut sichtbar 17.05. subjektiv Mittelschmerz, Ovulationstests positiv → möglicher Eisprung, aber nicht eindeutig 22.05. Schleimhaut bei 0,58 mm → sehr dünn, kein typisches Bild für die zweite Zyklushälfte Heute (28.05.) Schmierblutung mit leichten Schmerzen → evtl. Periode oder noch Wundabgang? Mögliche Erklärungen für die Schmierblutung heute Erste schwache Periode nach Ausschabung Wenn tatsächlich ein Eisprung am 17.05. war, dann wäre der heutige Tag ca. ZT 12 nach Eisprung – also zeitlich passend für eine frühe Periodenblutung. → Die geringe Schleimhautdicke am 22.05. (nur 0,58 mm) spricht aber eher gegen eine gut aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, wie man sie für eine normale Regelblutung erwarten würde. Möglicherweise deshalb auch nur Schmierblutung. Zyklusunabhängiger Wundabgang / Restresorption Es ist gut möglich, dass sich noch altes Blut bzw. Sekret von der Ausschabung entleert – gerade wenn der Uterus auf Reize reagiert (z. B. nach einem hormonellen Minianstieg oder beginnender Aktivität des Endometriums). Beginnende Zyklusregulation ohne Eisprung Nach Ausschabungen kann es zu einem anovulatorischen Zyklus kommen – also ein Hormonzyklus ohne Eisprung. Dabei können unregelmäßige oder schmierblutungsartige Entleerungen auftreten, die nicht einer klassischen Periode entsprechen. Asherman-Syndrom: berechtigte Sorge? Sie beschreiben die Angst vor Verwachsungen sehr anschaulich. Diese Sorge ist ernst zu nehmen – aber: Eine erste sehr dünne Schleimhaut ist nach einer frischen Ausschabung nicht ungewöhnlich. Auch wenn bisher keine typische Periode aufgetreten ist, kann das in einem ersten Zyklus nach Kürettage normal sein. Ein Frühzeichen des Asherman-Syndroms wäre das vollständige Ausbleiben der Blutung trotz nachgewiesenem Eisprung, oder immer wieder Schmierblutungen ohne Schleimhautaufbau. 🩺 Am Montag würde ich daher Folgendes empfehlen: erneuter Ultraschall mit gezielter Beurteilung der Schleimhaut falls weiterhin keine gute Schleimhaut erkennbar → zyklischer Aufbau mit Östrogenkur erwägen, um die Reaktion des Endometriums zu testen Beta-HCG im Blut bestimmen (um einen sehr späten HCG-Abbau sicher auszuschließen) Mein Rat für jetzt Versuchen Sie, die Blutung ruhig zu beobachten. Eine geringe Schmierblutung kann tatsächlich alles sein – erste Periode, verspäteter Wundabgang oder ein hormoneller Miniabbruch. Sammeln Sie die Beobachtungen und nehmen Sie sie mit in die Kontrolle. Falls Ihr betreuender Arzt dem Thema Verwachsungen gegenüber nicht aufgeschlossen ist, könnte eine Zweitmeinung bei einem Endometriumspezialisten oder Kinderwunscharzt sinnvoll sein – allein schon, um Ihnen mehr Sicherheit zu geben. Abschließende Worte Sie müssen sich für nichts entschuldigen. Ihre Fragen sind nicht nur berechtigt, sondern wichtig – und Sie zeigen mit Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrem Einsatz, wie sehr Ihnen Ihr Körper und Ihre Gesundheit am Herzen liegen. Herzlich Ihr Dr. Gagsteiger


Babydream25

Beitrag melden

Herzlichen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Sie sind mir zu Zeit eine große Hilfe. Ich gehe schon von einer periodenblutung aus. Die Blutung hat seit gestern minimal zugenommen jedoch immer noch schwach, eher Schleim, der von dunkelrotem blut durchzogen ist.  Jedoch beginnt meine reguläre Periode immer recht schwach und steigert sich dann über ein paar Tage. Daher warte ich den Verlauf ab.  Beunruhigt bin ich eher durch durch niedrige Schleimhaut. Ihre Aussage, dass dies im ersten Zyklus nach Ausschabung durchaus häufiger zu sehen ist, hat mich schon sehr beruhigt. So wie ich es verstanden habe, erhärtet sich der Verdacht eines Asherman Syndroms erst nach mehreren Zyklen mit schwacher oder keiner Blutung und zu geringer Schleimhaut. Ist das richtig?  Ich werde am Montag nochmal zur Untersuchung gehen und alles abklären lassen. Sollte der Arzt ebenfalls von einer ersten Periode ausgehen, werde ich am 10. ZT erneut um einen Ultraschall bitten, um die Schleimhaut kurz vor einen Eisprung zu messen. Noch eine kurze frage: im Ultraschall sah man ja immer noch wundflüssigkeit. Könnte diese Flüssugkeit dem Aufbau der Schleimhaut entgegenstehen oder deren Beurteilung durch Ultraschall erschweren?  Nochmals tausend Dank für Ihre Hilfe 🙏🏻


decembermom

Beitrag melden

  Herzlichen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Sie sind mir zu Zeit eine große Hilfe. Ich gehe schon von einer periodenblutung aus. Die Blutung hat seit gestern minimal zugenommen jedoch immer noch schwach, eher Schleim, der von dunkelrotem blut durchzogen ist.  Jedoch beginnt meine reguläre Periode immer recht schwach und steigert sich dann über ein paar Tage. Daher warte ich den Verlauf ab.  Beunruhigt bin ich eher durch durch niedrige Schleimhaut. Ihre Aussage, dass dies im ersten Zyklus nach Ausschabung durchaus häufiger zu sehen ist, hat mich schon sehr beruhigt. So wie ich es verstanden habe, erhärtet sich der Verdacht eines Asherman Syndroms erst nach mehreren Zyklen mit schwacher oder keiner Blutung und zu geringer Schleimhaut. Ist das richtig?  Ich werde am Montag nochmal zur Untersuchung gehen und alles abklären lassen. Sollte der Arzt ebenfalls von einer ersten Periode ausgehen, werde ich am 10. ZT erneut um einen Ultraschall bitten, um die Schleimhaut kurz vor einen Eisprung zu messen. Noch eine kurze frage: im Ultraschall sah man ja immer noch wundflüssigkeit. Könnte diese Flüssigkeit dem Aufbau der Schleimhaut entgegenstehen oder deren Beurteilung durch Ultraschall erschweren?  Nochmals tausend Dank für Ihre Hilfe 🙏🏻


decembermom

Beitrag melden

Bitte entschuldigen Sie, dass der Beitag zweimal geschickt wurde. 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Vielen Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung – es freut mich sehr, wenn ich Ihnen in dieser schwierigen Phase etwas Orientierung geben kann. Zu Ihren Punkten: 🩸 1. Verlauf der aktuellen Blutung Was Sie beschreiben – eine anfangs schwache, schleimige Blutung mit dunkler Färbung – kann gut zu einer ersten Periode nach Ausschabung passen, zumal sich Ihre Regel auch sonst langsam aufbaut. Die hormonelle Regulation benötigt oft ein bis zwei Zyklen, um sich nach einer Kürettage wieder vollständig einzupendeln. 🔬 2. Verdacht auf Asherman-Syndrom Ihre Einschätzung ist absolut richtig: Ein Asherman-Syndrom ist dann verdächtig, wenn es wiederholt zu ausbleibender oder sehr schwacher Blutung kommt und dauerhaft keine ausreichende Schleimhaut aufgebaut wird. Ein einmalig schwacher Schleimhautaufbau, gerade im ersten Zyklus nach einer Ausschabung, ist noch kein gesicherter Hinweis darauf. Was sinnvoll ist: Ihre Idee, am 10. Zyklustag erneut die Schleimhaut zu kontrollieren, ist sehr gut. Eine Schleimhaut von ca. ≥6–7 mm mit dreischichtiger Struktur wäre in der ersten Zyklushälfte ein beruhigendes Zeichen. 💧 3. Wundflüssigkeit im Ultraschall Ja, Wundflüssigkeit (z. B. echofreie Areale in der Cavum uteri) kann: den Ultraschallbefund verfälschen, da nicht eindeutig erkennbar ist, ob es sich um Flüssigkeit oder dünne Schleimhaut handelt. den Schleimhautaufbau mechanisch behindern, insbesondere wenn es sich um Reste oder ein persistierendes Hämatometra handelt (was bei Ihnen nicht der Fall zu sein scheint). Wichtig ist hier die Verlaufskontrolle – wenn die Flüssigkeit im nächsten Zyklus verschwunden ist, lässt sich die Schleimhaut zuverlässiger beurteilen. ✅ Fazit & Empfehlung Der aktuelle Verlauf ist nicht zwingend pathologisch – eher typisch für die ersten Zyklen nach einer Kürettage. Ultraschall um ZT 10 ist ideal, um Schleimhautwachstum zu prüfen. Sollte in 2–3 Zyklen weiterhin kaum Blutung auftreten oder sich die Schleimhaut nicht über 5–6 mm hinaus aufbauen, kann man eine hysteroskopische Abklärung erwägen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld und Mut – Sie machen das sehr reflektiert und vorausschauend.


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals herzlichen Dank für Ihre ausführliche Hilfe. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass sich meiner annehmen und mich beraten. Die Blutung ist bisher schwach (so wie sonst in den letzten Tagen meiner Periode) und hellrot. Ich beobachte das weiter und lasse mich am Montag und am 10. ZT untersuchen in der Hoffnung, dass sich dann ein befriedigendes Bild zeigt. Ich gebe Ihnen eine Rückmeldung über den Verlauf. Nochmals mein aufrichtiges Dankeschön und alles Gute auch für Sie.


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ich wollte Ihnen nur einen kurzen Zwischenstand mitteilen.  Den arzttermin am Montag habe ich abgesagt, da mir die Untersuchung zu dem Zeitpunkt nicht sinnvoll erschien. Nachdem die Blutung von Mittwoch bis Freitag eher gering war, nahm sie am Samstag leicht zu. Am Sonntag und gestern blutete es dann stärker wie bei einer normalen Periode. Ich gehe nun schon von einer ersten Periodenblutung nach der Ausschabung aus. Jedoch denke ich, dass diese Blutung am Anfang so schwer in Gang kam auf Grund von hormonellen Inbalancen. Passagere Gelbkörperschwäche? Vielleicht fand auch kein richtiger Eisprung in diesem Zyklus statt. Heute habe ich in der Praxis um einen neuen Termin gebeten, leider soll dieser schon am Donnerstag sein, das wäre der 6.zt. Also im Grunde viel zu früh, um die Schleimhaut zu beurteilen. Sehe ich das richtig? Ein anderer Termin war angeblich nicht möglich. Ich werde am Donnerstag nochmal mit dem Arzt sprechen, ob er eine Möglichkeit sieht, am 10-12. ZT nochmal einen Ultraschall zu machen.    Dass die Blutung nun doch stärker wurde, hat mich erstmal sehr beruhigt.  Mich wundert jedoch, dass die Blutung zwar dunkelrot war jedoch ohne Gewebereste/Schleimhaut. Schmerzen hatte ich keine. Ist das zu erwarten im ersten Zyklus nach der OP? Ich danke Ihnen, dass Sie mir stets mit Rat aus der Ferne beistehen. In dieser für uns schweren Zeit haben Sie uns sehr geholfen. Viele liebe Grüße   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Morgen],   herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung und die freundlichen Worte. Ihre Einschätzung ist sehr plausibel und medizinisch gut nachvollziehbar: Zum Verlauf der Blutung: Dass sich die Blutung nach der Ausschabung (beginnend leicht, später zunehmend) verzögert und in der Intensität steigert, ist im ersten Zyklus nicht ungewöhnlich. Auch das Ausbleiben von Geweberesten oder „sichtbarer Schleimhaut“ ist kein Anlass zur Sorge. Die Gebärmutterschleimhaut kann sich in diesem ersten Zyklus noch unregelmäßig und zögerlich aufbauen – und entsprechend eher als „dünne“ oder fragmentierte Abblutung erscheinen. Schmerzen müssen nicht auftreten. Gerade wenn die Ausschabung vollständig und reizarm verlaufen ist, bleibt die Kontraktion der Gebärmutter oft milde. Mögliche hormonelle Ursachen: Sie vermuten zu Recht eine mögliche Gelbkörperschwäche oder sogar einen anovulatorischen Zyklus – das ist nach einem Abort mit Kürettage nicht ungewöhnlich. Der Körper benötigt manchmal ein paar Wochen, bis die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse sich reguliert. Ultraschall am 6. Zyklustag: Ihre Einschätzung ist richtig: Für eine sinnvolle Beurteilung der Schleimhautreifung im Hinblick auf einen Eisprung ist der 6. ZT meist zu früh. Idealer wäre der 10.–12. ZT, je nach Zykluslänge – das sprechen Sie völlig korrekt an. Dennoch kann der frühe Termin als Ausgangsbefund sinnvoll sein (Ausschluss von Restmaterial, Bestimmung der Follikelkohorte). Bitten Sie den Arzt ruhig um einen zweiten Termin in der genannten Zeitspanne – ggf. auch als kurzer Zusatztermin.   Zusammenfassung und Empfehlung: Die jetzige Blutung ist sehr wahrscheinlich die erste Menstruation nach der Ausschabung – ihr Verlauf spricht eher gegen ein Asherman-Syndrom. Es ist nicht untypisch, dass der erste Zyklus ovulatorisch gestört oder verkürzt ist. Kein Grund zur Sorge, dass keine sichtbare Schleimhaut oder Koagel mitabgingen. Bestehen Sie freundlich, aber bestimmt auf einen zweiten US-Termin um ZT 10–12, um Follikelreifung und Schleimhautentwicklung zu beurteilen.   Ich wünsche Ihnen von Herzen weiterhin Geduld, Zuversicht und gute Gespräche mit Ihrem betreuenden Team. Sie machen das alles sehr reflektiert und mit großem Feingefühl – das verdient Anerkennung.   Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals ganz herzlichen Dank für Ihren Rat und Ihre beruhigenden Worte. Ich war nun heute nochmals beim Arzt. Er stimme mir zu und sah eine Untersuchung für den heutigen Tag als sinnlos an in Bezug auf die Schleimhaut. Ich wurde dann nicht weiter untersucht. Ich habe nun einen Termin am kommenden Dienstag (13. ZT wenn man vom ersten Tag der Schmierblutung rechnet bzw. 11. ZT nach erster stäkerer Blutung). Der Termin ist bei seiner Kollegin, die Reproduktionsmedizinerin ist. Ich denke, der Termin passt zeitlich ganz gut, heute bestehen nur noch minimale Schmierblutungen. Ich bin dankbar, dass die Untersuchung von einer Expertin für Kinderwunsch vorgenommen wird. Die Praxis ist eigentlich ein Kiwu-Zentrum, mein Gynäkologe arbeitet dort nur zwei Tage die Woche und betreut außerhalb vom Gebiet Kinderwunsch gynäkologische Patientinnen. Ich bin schon nervös, ob sich die Schleimhaut am Dienstag regelrecht und ausreichend dick darstellt.  Der erste Ultraschall Befund vermutlich 3 Tage nach einem Eisprung von nur 5,8 mm hat mich schon sehr beunruhigt. Wir hoffen, dass wir "grünes Licht" bekommen und mit Zuversicht und Gottvertrauen, bald einen neuen Versuch starten dürfen. Für Ihre Hilfe und Ihren ausführlichen Rat bin ich sehr dankbar. Ich glaube, ohne diese Unterstützung wäre es noch schwerer gewesen, diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Tausend Dank! Ich melde mich nochmal, wie der Befund am Dienstag aussieht.    Viekr Grüße und schöne Pfingsten 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Sehr gerne, hier ist die überarbeitete Version mit Ihrer gewünschten Platzierung und Formulierung:     Guten Morgen, herzlichen Dank für Ihre offene und wertschätzende Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass Sie sich mit meiner Einschätzung ein Stück sicherer und gestärkter fühlen konnten – gerade in dieser sensiblen Phase ist das ein wichtiger Aspekt, der oft unterschätzt wird. Wenn Sie mit unserer Unterstützung zufrieden waren, freuen wir uns sehr über eine positive Google-Bewertung unter www.bestfertility.de. Ihre Erfahrung kann anderen Frauen in ähnlichen Situationen Mut machen und Orientierung geben – vielen Dank dafür im Voraus. Dass Sie am Dienstag nun einen Termin bei einer erfahrenen Reproduktionsmedizinerin haben, ist aus meiner Sicht ein sehr guter Schritt. Der gewählte Zeitpunkt scheint günstig, und es ist beruhigend zu hören, dass die Schmierblutungen mittlerweile nahezu abgeklungen sind. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Schleimhaut bis dahin gut regenerieren konnte – manchmal braucht der Körper einfach ein wenig mehr Zeit, vor allem nach vorangegangenen hormonellen Belastungen und emotional fordernden Zyklen. Ihre Haltung ist bewundernswert und zweifellos hilfreich für alles, was kommt. Ich drücke Ihnen für die Untersuchung am Dienstag fest die Daumen und freue mich sehr, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten möchten. Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes, lichtvolles Pfingstwochenende – mit Momenten der Ruhe, der Zuversicht und inneren Klarheit.   Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger  


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Ich hoffe, Sie hatten schöne Pfingsten. Heute war ich nun zur Kontrolle und bin erstmal sehr erleichtert. Die Ärztin hat einen Ultraschall der Eierstöcke und der Gebärmutter gemacht. Zur Gebärmutter: Endometrium dreischichtig, Schleimhaut aktuell 7 mm. Aktuell kein Anhalt für Asherman, sie sagte, dass sich ashermsn sich anders zeige. Jedoch könnte man dies erst im Verlauf komplett ausschließen. Ist diese Aussage richtig?  Zu den Eierstöcken: rechts große Zyste, 1 Follikel 9 mm Links mehrere Antral Follikel, leitfollikel 11 mm Der Termin ging relativ schnell, daher habe ich folgende Fragen: 1) wann wäre auf Basis der Follikel mit einem Eisprung zu rechnen? Wir würden es sehr gerne nochmal versuchen.  2) da zwei Follikel gesehen wurden, besteht eine erhöhe Wahrscheinlichkeit, dass beide springen?  3) passt die Schleimhaut zeitlich zur Follikel Größe? 4) spricht die Zyste rechts für eine nicht gesprungene eizelle im letzen Zyklus und erklärt diese etwas chaotische Periode?    Auf Grund von Urlaub, wurde ein erneuter Termin in zwei Wochen vereinbart. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre emotionale und fachliche Unterstützung. Alles alles Gute! 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Liebe Frau [Name],   vielen herzlichen Dank für Ihre freundliche Nachricht – ich freue mich mit Ihnen, dass der heutige Befund Sie zunächst etwas beruhigen konnte. I Zur Gebärmutter / Schleimhaut: Die Aussage Ihrer Ärztin ist korrekt: Ein dreischichtig aufgebautes Endometrium mit 7 mm spricht gegen ausgeprägte Verwachsungen (Asherman-Syndrom). Dennoch kann ein Asherman-Syndrom im Anfangsstadium manchmal nur schwer erkennbar sein – gerade, wenn sich die Veränderungen auf bestimmte Areale der Gebärmuterhöhle beschränken. Insofern ist die Einschätzung „kein Anhalt derzeit, aber im Verlauf zu beobachten“ absolut fachlich richtig. Der aktuelle Befund spricht klar gegenein relevantes Problem. Zu den Eierstöcken: 1) Wann ist mit einem Eisprung zu rechnen? Ein Follikel von 11 mm (links) ist noch in einem frühen Reifestadium. Wenn er weiter wächst – was häufig 1 bis 2 mm pro Tag geschieht – wäre ein Eisprung in etwa 5 Tagen zu erwarten. In dieser Zeit können Ovulationstests und die Beobachtung Ihres Körpers (z. B. Zervixschleim) helfen, den optimalen Zeitpunkt zu erkennen. 2) Können beide Follikel springen? In seltenen Fällen ja – wenn sich beide Follikel gut weiterentwickeln, kann es zu einem doppelten Eisprung kommen. Momentan ist allerdings nur ein Leitfollikel mit 11 mm erkennbar. Der 9-mm-Follikel rechts ist noch unklar einzuordnen und könnte auch mit der bestehenden Zyste in Zusammenhang stehen. 3) Passt die Schleimhaut zum Entwicklungsstand der Follikel? Ja, absolut. Eine Schleimhaut von 7 mm ist in diesem Zyklusstadium ein sehr guter Befund und spricht für eine normale hormonelle Reifung. Bei weiterem Follikelwachstum wird sich die Schleimhaut meist ebenfalls weiter verdichten – das Zusammenspiel ist aktuell stimmig. 4) Ist die Zyste ein Zeichen für einen nicht gesprungenen Follikel? Sehr wahrscheinlich, ja. Eine sogenannte funktionelle Zyste entsteht häufig, wenn ein Follikel zwar gewachsen ist, aber nicht geplatzt ist. Solche Zysten sind hormonell aktiv oder nachwirkend und können zu unregelmäßigen oder ungewöhnlich starken Blutungen führen – Ihre „chaotische Periode“ ließe sich dadurch gut erklären. Meist bildet sich eine solche Zyste innerhalb von ein bis zwei Zyklen zurück. Wenn Sie noch in diesem Zyklus einen Versuch wagen möchten, wäre jetzt eine gute Zeit, die Ovulation zu beobachten. Sollten sich Anzeichen eines Eisprungs zeigen, könnten Sie den natürlichen Weg erneut nutzen. Ein weiterer Ultraschall wäre um den vermuteten Eisprung herum zwar hilfreich, aber falls das zeitlich wegen Urlaub nicht möglich ist, bleibt der Körper ein guter Kompass. Ovulationstests aus dem Morgenurin helfen auch beim "Timing". Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für diesen Zyklus und bin bei weiteren Fragen jederzeit gerne für Sie da. Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag vielen herzlichen Dank für Ihre freundliche Nachricht – ich freue mich mit Ihnen, dass der heutige Befund Sie zunächst etwas beruhigen konnte.  Zur Gebärmutter / Schleimhaut: Die Aussage Ihrer Ärztin ist korrekt: Ein dreischichtig aufgebautes Endometrium mit 7 mm spricht gegen ausgeprägte Verwachsungen (Asherman-Syndrom). Dennoch kann ein Asherman-Syndrom im Anfangsstadium manchmal nur schwer erkennbar sein – gerade, wenn sich die Veränderungen auf bestimmte Areale der Gebärmuterhöhle beschränken. Insofern ist die Einschätzung „kein Anhalt derzeit, aber im Verlauf zu beobachten“ absolut fachlich richtig. Der aktuelle Befund spricht klar gegenein relevantes Problem. Zu den Eierstöcken: 1) Wann ist mit einem Eisprung zu rechnen? Ein Follikel von 11 mm (links) ist noch in einem frühen Reifestadium. Wenn er weiter wächst – was häufig 1 bis 2 mm pro Tag geschieht – wäre ein Eisprung in etwa 3–5 Tagen zu erwarten. In dieser Zeit können Ovulationstests und die Beobachtung Ihres Körpers (z. B. Zervixschleim) helfen, den optimalen Zeitpunkt zu erkennen. 2) Können beide Follikel springen? In seltenen Fällen ja – wenn sich beide Follikel gut weiterentwickeln, kann es zu einem doppelten Eisprung kommen. Momentan ist allerdings nur ein Leitfollikel mit 11 mm erkennbar. Der 9-mm-Follikel rechts ist noch unklar einzuordnen und könnte auch mit der bestehenden Zyste in Zusammenhang stehen. 3) Passt die Schleimhaut zum Entwicklungsstand der Follikel? Ja, absolut. Eine Schleimhaut von 7 mm ist in diesem Zyklusstadium ein sehr guter Befund und spricht für eine normale hormonelle Reifung. Bei weiterem Follikelwachstum wird sich die Schleimhaut meist ebenfalls weiter verdichten – das Zusammenspiel ist aktuell stimmig. 4) Ist die Zyste ein Zeichen für einen nicht gesprungenen Follikel? Sehr wahrscheinlich, ja. Eine sogenannte funktionelle Zyste entsteht häufig, wenn ein Follikel zwar gewachsen ist, aber nicht geplatzt ist. Solche Zysten sind hormonell aktiv oder nachwirkend und können zu unregelmäßigen oder ungewöhnlich starken Blutungen führen – Ihre „chaotische Periode“ ließe sich dadurch gut erklären. Meist bildet sich eine solche Zyste innerhalb von ein bis zwei Zyklen zurück. Wenn Sie noch in diesem Zyklus einen Versuch wagen möchten, wäre jetzt eine gute Zeit, die Ovulation zu beobachten. Sollten sich Anzeichen eines Eisprungs zeigen, könnten Sie den natürlichen Weg erneut nutzen. Ein weiterer Ultraschall wäre um den vermuteten Eisprung herum zwar hilfreich, aber falls das zeitlich wegen Urlaub nicht möglich ist, bleibt der Körper ein guter Kompass. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für diesen Zyklus und bin bei weiteren Fragen jederzeit gerne für Sie da. Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, herzlichen Dank für Ihre sehr hilfreiche Antwort und Orientierung. Unser Urlaub mit der Familie fiel nun zeitlich zusammen mit einer möglichen zweiten Ultraschall Untersuchung.  Ich beobachte aktuell die Anzeichen für einen möglichen Eisprung. Bisher sind die Ovulationstests jedoch noch negativ.  Jedoch war der Follikel am Dienstag ja auch erst 11mm. Etwas verunsichert bin ich, da die erste schmierblutung 4 Wochen nach Abortkürretage bereits vor 15 Tagen stattfand, die erste Blutung mit normaler Stärke war drei Tage später. Ich weiß nun nicht, an welchem zykustag ich nun wirklich bin. Im Januar fand bereits ein Zyklus Monitoring statt. Damals stand der Follikel zwei Tage vor Eisprung und die Schleimhaut war bei 7,3 mm. Leider weiß ich die Größe des Follikels nicht mehr. Nun wundert es mich, dass der Follikel nur bei 11mm liegt, die Schleimhaut schon recht gut ist. Kann das Wachstum variieren?  Die nächste Kontrolle findet nun auf Grund unseres Urlaubs erst in der zweiten Zyklusphase statt.  Herzlichen Dank für Ihre hilfreiche und kompetente Beratung.  Alles Gute wünsche ich Ihnen Beste Grüße 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Morgen,, haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und die ausführliche Schilderung – es freut mich sehr, dass ich Sie ein Stück weit begleiten darf. Nach einem Abort mit Kürettage ist es vollkommen normal, dass der erste Zyklus noch nicht „ideal“ verläuft. Der hormonelle Regelkreis braucht etwas Zeit, um sich neu zu stabilisieren, sodass Zykluslänge, Follikelwachstum und auch der Aufbau der Schleimhaut variieren können. Es entsteht in dieser ersten Phase noch kein verlässliches Zyklusmuster – haben Sie bitte etwas Geduld mit Ihrem Körper. Der nächste Zyklus wird aller Voraussicht nach schon klarer strukturiert sein. Dass der Follikel am Dienstag erst 11 mm groß war und die Ovulationstests bisher negativ bleiben, passt gut zusammen. Ein Follikel wächst im Durchschnitt etwa 1,5–2 mm pro Tag – ein Eisprung wäre somit frühestens nach 5 bis 6 Tagen zu erwarten. Die Schleimhaut kann dabei durchaus schon relativ weit aufgebaut sein – gerade nach einer Kürettage sehen wir das gelegentlich, weil die Gebärmutterschleimhaut sich schneller regeneriert als der hormonelle Zyklus wieder in den gewohnten Rhythmus findet. Auch Ihre Unsicherheit bezüglich des Zyklustages ist verständlich: Ob die erste Schmierblutung oder die stärker einsetzende Blutung drei Tage später als Zyklusbeginn zu werten ist, lässt sich nicht immer ohne Kontrolle der Hormone eindeutig sagen. In der klinischen Praxis orientieren wir uns meist an dem Tag, an dem eine "periodenstarke" Blutung begonnen hat – in Ihrem Fall also etwa vor 12 Tagen. Dass Ihre nächste Kontrolle erst in der zweiten Zyklushälfte möglich ist, ist vollkommen in Ordnung. Wenn zu diesem Zeitpunkt bereits ein Gelbkörper zu sehen ist oder die Schleimhaut typische postovulatorische Merkmale zeigt, lassen sich auch dann noch gute Rückschlüsse auf das Zyklusgeschehen ziehen. Auch die Hormone Estradiol und Progesteron können im Blut bestimmt werden. Ich wünsche Ihnen trotz aller begleitenden Gedanken eine möglichst erholsame Zeit mit Ihrer Familie. Und ich bin zuversichtlich, dass sich Ihr Zyklus bald wieder in eine gute Richtung einpendelt. Herzliche Grüße und alles Gute für Sie Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, auf diesem Wege nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche und hilfreiche Antwort.  Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich erst jetzt bedanke. Auf Grund der für mich ungewöhnlichen Periode war ich doch sehr verunsichert. Sie haben mir diese Unregelmäßigkeit sehr gut erläutert. Ihren Rat habe ich befolgt und wir haben weiter ovulationstests gemacht. Diese Tests waren am Sonntag Abend dann endlich positiv.  Mittelschmerz war auch vorhanden, zervixschleim eher weniger, aber ich denke, ein Eisprung hat wahrscheinlich stattgefunden.    Nun hoffe ich, dass wir nach der missed abortion nach vorne blicken können und hoffentlich in nährerer Zukunft eine gesunde Schwangerschaft erleben dürfen. Nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre empathische Unterstützung. Beste Grüße nach Ulm und alles Gute! 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Morgen,   haben Sie vielen Dank für Ihre liebe Rückmeldung – es freut mich sehr, dass meine Einschätzung Ihnen in der verunsichernden Situation weiterhelfen konnte und dass Sie nun hoffnungsvoll nach vorne blicken. Dass die Ovulationstests schließlich doch positiv wurden und auch ein Mittelschmerz zu spüren war, sind gute Zeichen – ich drücke Ihnen fest die Daumen, dass sich in nächster Zeit eine gesunde Schwangerschaft einstellen darf.   Besonders bedanken möchte ich mich auch für Ihre freundlichen Worte und die wohlwollende Bewertung auf Google. Ihr Lob bedeutet uns viel – und es hilft anderen Paaren, die auf der Suche nach guter, einfühlsamer Begleitung sind, den Weg zu uns zu finden. Wer sich in einer so verletzlichen Lebensphase öffnet, verdient medizinische Kompetenz ebenso wie menschliche Wärme – und wir freuen uns sehr, wenn das auch so erlebt wird.   Wenn Sie mögen, können Sie Ihre Rückmeldung auch direkt unter www.bestfertility.de verlinken – dort ist unsere Google-Seite ebenfalls eingebunden.   Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!   Herzliche Grüße aus Ulm Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre Geduld und Ihre Hilfe. Gestern (24.6)war ich nun erneut nach dem Urlaub zu Kontrolle. Im Ultraschall konnte ein Eisprung nachgewiesen werden. Die Schleimhaut sah gut aufgebaut aus.  Es wurde dann noch eine Blutuntersuchung veranlasst. Heute wurde mir durch die MFA das Ergebnis mitgeteilt. Der Progesteron Wert sei normwertig, leider wurde mir der Wert nicht genannt, der HCG Wert lag bei 2,21 und sei damit negativ. Bei der letzten Kontrolle 5,5 Wochen nach der Abortkürretage lag er bei 4, vor der kürretage bei 83 000.  Man sagte mir, eine erneute Schwangerschaft sei für diesen Zyklus ausgeschlossen. Ich hatte am 16.6 einen positiven ovulationstest. Ich frage mich nun, ob der Zeitpunkt nicht etwas zu früh ist, um so eine pauschale Aussage zu treffen. Wie sehen Sie das? Herzlichen Dank für Ihre Geduld und Unterstützung.  


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag,, Zunächst freut es mich sehr, dass im aktuellen Zyklus ein Eisprung nachgewiesen werden konnte und die Schleimhaut gut aufgebaut war – das ist grundsätzlich ein gutes Zeichen für eine intakte Hormonfunktion nach der Ausschabung. Was den HCG-Wert von 2,21 betrifft, so liegt dieser tatsächlich im nicht-schwangerschaftstypischen Bereich, denn ein Wert unter 10 IU/l wird in der Regel als negativ angesehen. Dennoch ist es – wie Sie ganz richtig anmerken – auch eine Frage des Zeitpunkts der Messung. Ein Ovulationstest am 16.6. positiv bedeutet vermutlich, dass der Eisprung etwa am 17.06. stattgefunden hat. Wenn dann die Blutabnahme am 24.6. erfolgte, wären erst ca. 7–8 Tage nach Eisprung vergangen. In diesem Zeitraum wäre eine Einnistung gerade erst im Gange oder noch gar nicht abgeschlossen, und ein HCG-Anstieg noch nicht messbar – selbst bei einer frühen Schwangerschaft. Die Aussage „eine Schwangerschaft ist ausgeschlossen“ ist also aus meiner Sicht verfrüht. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich eine Schwangerschaft weder sicher bestätigen noch sicher ausschließen. Es wäre sinnvoll, den HCG-Wert 14 Tage nach Eisprung erneut zu kontrollieren – also idealerweise am 1.7.. Sollte dann weiterhin ein HCG-Wert < 5 IU/l vorliegen, kann man realistischerweise von „nicht schwanger“ ausgehen. Zusätzlich könnte man auch einen Progesteronwert im Kontext betrachten: Ein Wert über 15 ng/ml in der zweiten Zyklushälfte ist ebenfalls ein Zeichen für eine funktionierende Gelbkörperphase, aber alleine keine Garantie für oder gegen eine Schwangerschaft. Mein Vorschlag: Lassen Sie, sofern keine Blutung eintritt, am 01.07.25 erneut HCG bestimmen, um mehr Sicherheit zu haben. Herzliche Grüße und alles Gute weiterhin  Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, vielen lieben Dank für Ihre erneute Hilfestellung. Ich hatte mir schon gedacht, dass der Zeitpunkt zu früh ist. Jedoch hat nun gestern Abend die Periode eingesetzt. Ich hatte schon ehrlicherweise nicht damit gerechnet, dass wir so schnell nach der Fehlgeburt mit Ausschabung wieder Glück haben würden. Aktuell nehme ich täglich orthomol pre und zusätzlich 100 mg ubiquinol (Kaneka). Irgendwie Zweifel jedoch an der Wirkung. Früher klappte ja auch ohne diese Pillen. Auf der Packung des ubiquinols steht, dass 100 mg die Tagesdosis sei und diese nicht überschritten werden sollte. Im Internet berichten viele Frauen, dass bei Kinderwunsch Dosen von 200-300 mg empfohlen werden. Darf oder sollte ich mehr nehmen?  Mein aktueller TSH liegt bei 2,2. In unserem kiwu Zentrum vor Ort sagte die Ärztin mir, dass bei latenter Hypothyreose die Datenlage nicht eindeutig belege, dass ein niedriges TSH mit besserer Fruchtbarkeit einhergeht und ich könnte mehr einnehmen, wenn ich wollte.  wae sollte ich tun? So recht glaube ich nicht mehr an einen Erfolg auf Grund unseres Alters und der Vorgeschichte. Mitte nächsten Monat haben wir einen Termin zum Erstgespräch im benachbarten Ausland zur möglichen IVF/ICSI mit PID. Unser letzter Strohhalm.  Ganz lieben Dank für all Ihre Ratschläge. Eine Bewertung über Google habe ich selbstverständlich hinterlassen, wenn ich Ihnen schon nicht persönlich danken kann. Alles Gute und beste Grüße nach Ulm 


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, leider scheint meine letzte Nachricht Sie nicht erreicht zu haben.    Der letzte Zyklus (erster Zyklus nach der missed abortion) war nun leider nicht erfolgreich. Wobei ich selbst auch nicht damit gerechnet habe, dass so schnell wieder eine Schwangerschaft eintritt. Etwas enttäuscht waren wir dennoch.  Die Zeit zwischen dem ersten Tag der Blutung bis zum positiven ovulationstest war für mich in diesem Esten Zyklus nach Kürrezage ungewöhnlich lang. Kann das ein Hinweis sein, dass hormonell doch nicht alles im Lot war? Aktuell werde ich im örtlichen Kinderwunsch Zentrum betreut (Zyklus Monitoring).  Mein TSH lag aktuell bei 2,21. Die Ärztin sagte, dass es wissenschaftlich keinen Konsens gäbe, dass niedrigere Werte hilfreich seien und daher spiele ein leicht erhöhter TSH Wert eine untergeordnete Rolle. Wie sehen Sie das?    Sie ließ zudem über die MFA ausrichten, dass der Progesteronwert in der 2. zyklushäfte ausreichend sei.  Ich habe dummerweise nicht nach dem exakten Wert gefragt. Sie sprachen letztens von mindestens 15. sollte er darunter liegen, was kann ich tun? Soweit ich informiert bin, liegt dann eine Eizell Reifungsstörung vor. Mir sagte man, dass die alleinige Gabe von Progesteron das Problem nicht bekämpft. Wie sehen Sie das? Wäre dann Letrozol sinnvoll trotz Eisprung? Ich nehme seit Kinderwunsch näherungsergänzungsmittel ein (orthomol), zusätzlicg nehme ich Kaneka Ubiquinol 100 mg (Tages höchstdosis laut Hersteller) Man liest im Internet oft von höheren Dosen 200-300 mg pro Tag in Bezug auf Kinderwunsch. Wie ist Ihre Erfahrung? Bringt die Einnahme überhaupt etwas, sollte ich die Dosis steigern? die letzte Periode (erste richtige Periode nach Ausschabung) war so wie ich es kenne, erste zwei Tage stärker und dann leichter. Ich bin sehr erleichtert, dass die OP höchstwahrscheinlich keine Schäden gemacht hat.  Nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung. liebe Grüße nach Ulm und alles erdenklich Gute. 


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, an dieser Stelle wollte ich Sie nochmal informieren, dass heute das Ergebnis der Genanalyse kam. Eine Kontamination mit mütterlichem Gewebe wurde per Mikrosatelitten Analyse ausgeschlossen. Unser Embryo war demnach ein gesundes Mädchen. Nun plagen mich massive Schuldgefühle. Ich habe in der Schwangerschaft penibel auf Küchenhygiene gedachtet und kritische Lebensmittel strikt gemieden.  Wir haben schon vier gesunde Kinder, daher denke ich, dass gerinnungsstörungen ebenfalls doch eher unwahrscheinlich sind. Wie kann es sein, dass ich ein gesundes Kind verloren habe? Das einzige, was mir einfällt, wäre der kurze fieberhafte Infekt in der 6./7. SSW. Ich bin sehr niedergeschmettert. Wir hatten uns ehrlicherweise von Herzen eine Tochter gewünscht, vor allem unsere einzige Tochter sehnt sich nach einer kleinen Schwester und etwas Verstärkung.  Dass dieser Traum nun quasi in Erfüllung gegangen ist und uns nun doch so tragisch genommen wurde, ist schwer zu ertragen, auch wenn wir eine gläubige Familie sind, so hadern wir damit.    Alle uns betreuenden Ärzte waren auf Grund meines Alters von 40,5 Jahren überzeugt, dass das Kind eine Chromosomstörung gehabt haben muss, nun war das offensichtlich nicht der Fall. Was kann ich tun? Was sollte ich untersuchen lassen? Die Sorge, nochmal ein gesundes Kind zu verlieren, ist groß. Herzlichen Dank und viele Grüße   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag, haben Sie vielen Dank für Ihre lieben Zeilen und Ihre Offenheit. Es freut mich ganz besonders, dass Sie sich an mich wenden – und natürlich auch über Ihre Bewertung. Das ist keineswegs selbstverständlich und bedeutet mir viel. Zu Ihren Fragen: Ubiquinol: Dass Sie ein hochwertiges Präparat wie das von Kaneka einnehmen, ist schon einmal sehr gut. Die Dosierungsempfehlung von 100 mg auf der Packung gilt eher allgemein – nicht speziell für die Kinderwunschzeit. Tatsächlich zeigen Studien und auch viele praktische Erfahrungen, dass Dosierungen von 200 bis 300 mg pro Tagsinnvoll sein können, wenn es um die Unterstützung der Eizellreifung geht. Diese werden in der Regel gut vertragen. Falls Sie sich für eine höhere Dosierung entscheiden, könnten Sie zum Beispiel morgens und abends je 100–150 mg einnehmen. Wenn Sie möchten, können Sie das mit Ihrer Ärztin vor Ort noch einmal besprechen. TSH-Wert: Ein Wert von 2,2 ist medizinisch betrachtet noch im Normbereich. Aber gerade bei Kinderwunsch – und vor allem nach frühen Fehlgeburten – versuchen viele Ärztinnen und Ärzte, den TSH-Wert vorsichtig in Richtung zwischen 1,0 und 2,0 zu senken, weil sich die Einnistung dann möglicherweise etwas leichter tut. Das kann man ganz sanft mit einer kleinen Dosis L-Thyroxin steuern. Ein Muss ist das nicht – aber aus meiner Sicht einen Versuch wert, zumal Ihre Schilddrüse ansonsten ja gut eingestellt zu sein scheint. Zu Ihrer Situation insgesamt: Ich kann gut verstehen, dass Sie im Moment ein bisschen den Glauben verlieren. Es ist schwer, wenn man sich so sehr ein Kind wünscht und dann so viele Rückschläge verkraften muss. Und trotzdem spürt man beim Lesen Ihrer Zeilen, wie viel Hoffnung in Ihnen noch steckt – auch wenn Sie gerade das Gefühl haben, sie sei nur noch ein kleiner Funke. Dass Sie jetzt den nächsten Schritt gehen und sich auch über eine IVF mit PID informieren, finde ich sehr richtig. Vielleicht ist genau das der Weg, der Sie doch noch zu Ihrem Kind führt. Und auch wenn es sich wie ein „letzter Strohhalm“ anfühlt – viele Paare haben genau an diesem Punkt eine positive Wendung erlebt. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und bin gerne weiterhin für Sie da, wenn ich etwas beitragen kann. Mit besten Grüßen aus Ulm Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Best Fertility – Kinderwunschzentrum am Albert-Einstein-Platz  


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag, nicht immer sind wir in der Lage, die vielen Anfragen sofort zu beantworten, aber ich freue mich zu hören, dass sich der Zyklus nach der Ausschabung weitgehend normalisiert hat und dass Ihre Blutung so verlaufen ist, wie Sie es von früher kennen. Das ist in der Tat ein gutes Zeichen dafür, dass die Gebärmutter sich gut erholt hat. Zum langen Zyklusbeginn nach der Ausschabung: Dass sich der erste Eisprung nach einem Abbruch oder einer Ausschabung etwas verzögert, ist ganz typisch – das ist kein Zeichen dafür, dass grundsätzlich etwas „nicht stimmt“. Der Körper braucht manchmal einfach ein bisschen, bis sich die Hormonachsen wieder eingependelt haben. Falls es in den kommenden Zyklen häufiger zu solchen Verzögerungen kommt, kann man sich das im Rahmen des Monitorings genauer ansehen, aber im Moment ist das noch kein Grund zur Sorge. Zum TSH-Wert (2,21): Ihre Ärztin hat nicht Unrecht: Es gibt tatsächlich keinen endgültigen Konsens darüber, wie „niedrig“ der TSH-Wert idealerweise sein sollte. Viele Studien zeigen jedoch, dass bei Frauen mit Kinderwunsch oder nach wiederholten Fehlgeburten ein Bereich zwischen 1,0 und 2,0 mIU/l günstiger sein könnte – vor allem im Hinblick auf Einnistung und Frühschwangerschaft. Deshalb empfehlen viele Reproduktionsmediziner (ich schließe mich da ein), den Wert bei Kinderwunsch vorsichtig zu optimieren. Eine kleine Dosis L-Thyroxin wäre hier denkbar, vor allem, wenn auch weitere Hormonwerte (fT3, fT4) mit berücksichtigt werden. Zum Progesteron in der zweiten Zyklushälfte: Ohne den genauen Wert ist es natürlich schwer zu beurteilen. Ein Progesteronwert unter 10 ng/ml spricht eher gegen eine ausreichend starke Gelbkörperphase, zwischen 10–15 ng/ml ist er grenzwertig. Werte ab 15 ng/ml gelten meist als ausreichend – insbesondere, wenn der Zyklus regelmäßig ist. Falls der Wert zu niedrig war, kann das tatsächlich auf eine leichte Störung der Eizellreifung hindeuten – denn nur gut gereifte Follikel bilden nach dem Eisprung einen kräftigen Gelbkörper, der wiederum ausreichend Progesteron produziert.   Alleinige Gabe von Progesteron? Sie haben völlig recht: Wenn das Problem in der Reifung der Eizelle liegt, reicht die Gabe von Progesteron allein nicht immer aus. In solchen Fällen kann Letrozol (meist an Zyklustag 3–7 oder 5–9 gegeben) helfen, die Follikelreifung gezielter zu stimulieren und dadurch eine stabilere zweite Zyklushälfte zu erzeugen – auch trotz spontanem Eisprung. Ich empfehle das gerne bei leichten Zyklusunregelmäßigkeiten oder grenzwertigem Progesteron.   Zu Ubiquinol (100 mg): Dass Sie Kaneka-Ubiquinol einnehmen, ist sehr gut – das ist qualitativ hochwertig. Die Dosis von 100 mg ist für die normale Nahrungsergänzung gedacht. Bei Kinderwunsch – insbesondere, wenn man die Eizellqualität zusätzlich unterstützen möchte – werden in vielen Studien 200–300 mg pro Tag eingesetzt, meist auf zwei Gaben verteilt (z. B. morgens und abends je 100–150 mg). Die Substanz ist gut verträglich, und es gibt Hinweise, dass sie die mitochondriale Aktivität in der Eizelle unterstützt – das ist gerade ab Mitte 30 ein wichtiger Faktor.   Ich finde es sehr positiv, wie gut Sie sich informieren und wie reflektiert Sie mit Ihrer Situation umgehen. Auch wenn es momentan etwas mühsam erscheint: Sie machen alles richtig, um sich optimal vorzubereiten – medizinisch wie emotional. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen nach [Ihr Wohnort] Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Best Fertility – Kinderwunschzentrum am Albert-Einstein-Platz, Ulm


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag,  Die Nachricht, dass es ein gesundes kleines Mädchen war, trifft mitten ins Herz – gerade weil Sie und Ihre Familie sich so sehr ein weiteres Kind, eine kleine Schwester, gewünscht haben.   In solchen Situationen suchen viele Frauen nach einem „Warum“. Und wenn die genetische Untersuchung zeigt, dass das Kind gesund war, dann entsteht oft das Gefühl, dass irgendetwas „nicht richtig gemacht“ wurde. Aber ich möchte Ihnen ganz deutlich sagen: Sie haben nichts falsch gemacht. Ein fieberhafter Infekt in der Frühschwangerschaft kann belastend sein, ja – aber in den allermeisten Fällen schafft es der Embryo, das gut zu kompensieren. Und Sie haben ja in dieser Zeit, wie Sie schreiben, sehr sorgfältig auf alles geachtet.   Dass es trotzdem zu einem Verlust gekommen ist, ist leider manchmal Teil der biologischen Realität – auch wenn es völlig gegen das eigene Empfinden steht. Nicht jede Fehlgeburt hat eine klare, medizinisch fassbare Ursache. Gerade bei Frauen, die bereits mehrere gesunde Kinder bekommen haben, ist das besonders schwer zu akzeptieren. Sie wissen, dass Ihr Körper fähig ist, ein gesundes Kind zu tragen – und trotzdem ist es jetzt anders.   Wenn Sie für sich selbst Sicherheit und Klarheit gewinnen möchten, können folgende Untersuchungen sinnvoll sein – einfach, um ausschließen zu können, dass es körperliche Ursachen gibt, die ggf. behandelbar wären:   Gerinnungsdiagnostik (z. B. Faktor-V-Leiden, Prothrombinmutation, Antiphospholipidantikörper) – auch wenn bisher alles gut verlief, können solche Dinge sich im Laufe des Lebens zeigen. Schilddrüse und Zyklusregulation: Ein Blick auf TSH, fT3/fT4 und Progesteronwerte in der zweiten Zyklushälfte kann ebenfalls helfen, mögliche kleine Schwächen zu erkennen. Bei wiederholten Verlusten könnte man auch immunologische Faktoren und ggf. die Gebärmutterschleimhaut etwas genauer anschauen.   In vielen Fällen zeigen diese Untersuchungen keine eindeutige Ursache – aber auch das hat einen Wert: Denn es gibt Sicherheit und nimmt ein Stück der quälenden Selbstzweifel. Ich weiß, dass Worte in dieser Situation nur wenig Trost spenden können. Aber ich möchte Ihnen dennoch sagen: Es ist völlig in Ordnung, jetzt zu trauern. Geben Sie sich und Ihrer Familie Zeit. Es ist nicht selbstverständlich, dass man ein weiteres Kind empfangen möchte, wenn man schon vier Kinder hat – aber wenn der Wunsch da ist, dann ist er genauso bedeutsam und tief empfunden wie beim ersten Mal. Und genau so ernst nehme ich ihn auch. Wenn ich Sie in den nächsten Schritten medizinisch oder einfach beratend begleiten darf, tue ich das jederzeit gerne. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für Sie und Ihre Familie Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Best Fertility – Kinderwunschzentrum am Albert-Einstein-Platz in Ulm  


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ganz herzlichen Dank für Ihren Rat und die ausführlichen Erklärungen. Ich werde die Ubiquinol Dosis erhöhen auf 200mg. Bezüglich des TSH Wertes werde ich mich nochmal mit der Ärztin im KiWu zentrum abstimmen. Den Progesteron Wert werde ich ebenfalls erfragen und ggf. eine letrozol Therapie besprechen. Ganz herzlichen Dank. Nun bin ich schon weiter.  An dieser Stelle wollte ich Sie nochmal informieren, dass heute das Ergebnis der Genanalyse kam. Eine Kontamination mit mütterlichem Gewebe wurde per Mikrosatelitten Analyse ausgeschlossen. Unser Embryo war demnach ein gesundes Mädchen. Nun plagen mich massive Schuldgefühle. Ich habe in der Schwangerschaft penibel auf Küchenhygiene gedachtet und kritische Lebensmittel strikt gemieden.  Wir haben schon vier gesunde Kinder, daher denke ich, dass gerinnungsstörungen oder andere maternale Ursachen ebenfalls doch eher unwahrscheinlich sind. Wie kann es sein, dass ich ein gesundes Kind verloren habe? Das einzige, was mir einfällt, wäre der kurze fieberhafte Infekt in der 6./7. SSW. Oder denkbar wäre vielleicht auch die etwas erhöhten zuckerwerte. Ich hatte in allen schwangerschaften einen diätetisch gut eingestellten gestationsdiabetes. Nach der 2. schwangerschaft wurde postpartal ein auffälliger oGTT festgestellt. Der disbetologe hat damals alles abgeklärt sogar ein Gen Test auf Mody Diabetes. Alles ohne Befund. Ich lebe also mit den moderat erhöhten Werten, treibe viel Sport und bin normalgewichtig mit einem BMI von 19,8. Der HbA1c liegt immer zwischen 5,5 - 5,7. zuletzt im Februar kontrolliert bei 5,7. könnten die Zuckerwerte dennoch Schuld drin? Eine Diät im Sinne von low-carb halte ich nicht.  Ich bin sehr niedergeschmettert. Wir hatten uns ehrlicherweise von Herzen noch eine Tochter gewünscht, vor allem unsere einzige Tochter sehnt sich nach einer kleinen Schwester und etwas Verstärkung.  Dass dieser Traum nun quasi in Erfüllung gegangen wäre und uns nun doch so tragisch genommen wurde, ist schwer zu ertragen, auch wenn wir eine gläubige Familie sind, so hadern wir damit.      Alle uns betreuenden Ärzte waren auf Grund meines Alters von 40,5 Jahren überzeugt, dass das Kind eine Chromosomstörung gehabt haben muss, nun war das offensichtlich nicht der Fall. Was kann ich tun? Was sollte ich untersuchen lassen? Die Sorge, nochmal ein gesundes Kind zu verlieren, ist groß. Laut Statistiken liegt das Risiko bei gesundem katyotyp bei 50%. Diese Zahlen stehen in Artikeln zu habituellen Aborten. Ich weiß nicht, ob das auf mich zutrifft. Ich habe vier gesunde Kinder, vor der letzen erfolgreichen Schwangerschaft 2023 einen frühabort bei 5+2 SSW, damals ist das HCG nie gut gestiegen. Dann die biochemische Schwangerschaft im Februar 2025 und im April 25 die missed abortion.  Herzlichen Dank für all Ihre unersetzliche Hilfe und viele Grüße


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

  Guten Abend, herzlichen Dank für Ihre offene und so sorgfältig formulierte Nachricht. Es berührt mich sehr, mit welchem Bewusstsein und welcher Fürsorge Sie Ihre Situation reflektieren. Gerade Ihre Kombination aus tiefem Wunsch, medizinischem Verständnis und klarer Selbstbeobachtung zeigt, wie sehr Ihnen dieses Kind – und Ihre Familie – am Herzen liegt. Zunächst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl aussprechen: Der Verlust eines genetisch gesunden Kindes in der 9. Schwangerschaftswoche ist ein schwerer Einschnitt, gerade wenn der Wunsch nach einer kleinen Schwester so lebendig war. Dass Sie jetzt hadern, ist absolut verständlich – besonders in dem Spannungsfeld zwischen persönlicher Hoffnung, medizinischen Erklärungen und familiärer Realität. Zu Ihrer Frage: Warum verliert man ein gesundes Kind? So sehr man nach einer Ursache sucht – leider lässt sich nicht jeder Verlust erklären. Dass der Embryo genetisch gesund war und eine mütterliche Kontamination ausgeschlossen wurde, ist ein wichtiger Befund. Aber auch bei unauffälligem Karyotyp kann es zu Fehlgeburten kommen – durch frühe Störungen in der Plazentation, feine immunologische oder vaskuläre Prozesse, die sich mit Standarddiagnostik kaum erfassen lassen.   Der fieberhafte Infekt Ein Infekt in der Frühschwangerschaft ist sicherlich eine denkbare Belastung, aber bei kurzem Verlauf und ohne schwerwiegende Begleitsymptome eher selten alleinige Ursache für eine Fehlgeburt.   Die leicht erhöhten Zuckerwerte Ihr HbA1c-Wert liegt mit 5,7 % an der oberen Grenze des Normbereichs. In Verbindung mit Ihrer bekannten Glukosetoleranzstörung kann man sagen: Ihre Werte sind stabil – und Ihre Lebensweise (viel Bewegung, gesunde Ernährung, schlanker Körperbau) spricht klar für eine gute metabolische Kontrolle. Dennoch: Auch bei schlanken Frauen kann eine frühe diabetogene Stoffwechsellage zu einer frühzeitigen Störung der Trophoblastentwicklungführen – es ist also medizinisch nicht völlig auszuschließen, dass hier ein Risikofaktor vorlag. Ob das ursächlich war, lässt sich aber im Nachhinein nicht belegen. Entscheidend ist: Wenn ein erneuter Schwangerschaftseintritt erfolgt, wäre eine frühe engmaschige Blutzuckerdiagnostik (inkl. Glukoseprofil oder CGM) absolut sinnvoll – ggf. auch schon präkonzeptionell, um maximale Sicherheit zu schaffen.   Was können Sie untersuchen lassen? Auch wenn es bislang “nur” ein Abort im engeren Sinne nach genetisch gesundem Embryo war, spricht Ihre Vorgeschichte mit insgesamt drei Konzeptionen ohne intakte Schwangerschaft in Serie (biochemisch – Missed Abortion – Frühabort) dafür, vorsorglich einige Dinge näher zu prüfen:   Empfohlene Abklärungen bei wiederholtem Verlust gesunder Embryonen: Gerinnungsdiagnostik / Thrombophiliescreening: APC-Resistenz (Faktor V Leiden) Prothrombinmutation Antithrombin, Protein C/S Lupusantikoagulans, Antikardiolipin- und β2-Glykoprotein-Antikörper   Immunologische Basisdiagnostik (optional bei weiteren Verlusten): ANA-Screening Schilddrüsenantikörper (TPO, TG) ggf. erweitertes immunologisches Panel (nur bei habituellen Aborten)   Endokrinologische Kontrolle: TSH, fT3/fT4 Zyklusmonitoring inkl. Progesteron AMH und FSH zur Einschätzung der ovariellen Reserve   Metabolisches Profil (empfohlen): nüchternes Glukose- und Insulinprofil ggf. CGM oder Glukose-Tagesprofil zur frühzeitigen Entdeckung latenter postprandialer Hyperglykämien   IVF mit PID Falls Sie weitere Verluste erleben sollten oder sich aus Alters- oder genetischen Gründen für eine IVF mit genetischer Präimplantationsdiagnostik (PID) entscheiden möchten, wäre das ein medizinisch verständlicher Schritt. Aber: Nach vier gesunden Kindern und einem gesicherten Verlust eines gesunden Kindes ist dieser Weg nicht zwingend erforderlich – er darf, aber muss nicht der nächste Schritt sein. Entscheidend ist, wie sicher und geborgen Sie sich bei einem natürlichen Versuch fühlen – und ob Sie das Gefühl haben, dass eine assistierte Befruchtung Ihnen innerlich mehr Vertrauen schenkt.   Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger BestFertility – Kinderwunschzentrum am Albert-Einstein-Platz in Ulm


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ganz herzlichen Dank für Ihre erneute Hilfe und die zahlrechen konkreten Hinweise, welche Untersuchungen ich veranlassen sollte. Bedanken möchte ich mich auch für Ihre Empathie. Ich habe oft das Gefühl, dass manche Ärzte uns nicht helfen wollen, weil wir schon älter sind und daher jegliche Schwierigkeiten, eine gesunde Schwangerschaft zu erzielen, auf mein Alter geschoben wird. Auch dass ich eine Genanalyse des Abortmaterials gewüscht habe, stieß primär auf Unverständnis, weil der Grund für den Abort in einer möglichen Chromosomenfehlverteilung gesehen wurde. Nun hat sich gezeigt, dass beide pauschale Annahmen falsch waren. Ich scheine noch über qualitativ ausreichend gute Eizellen zu verfügen und unser Kind war zumindest genetisch gesund. Am Dienstag habe ich einen Termin im Kinderwuschzentrum zum Zyklusmonitoring. Ich werde mich nochmal ganz genau nach dem Progersteronwert erkundigen und sollte dieser unter 15 ng/ml liegen, würde ich mit der Ärztin eine Letrozol Therapie besprechen. Das Ergebnis der genetischen Untersuchung habe ich ebenfalls mitgeteilt. Ich soll am Dienstag mit der Ärtzin einen Termin zur Gerinnungsdiagnostik vereinbaren, da das auf Grund der aufwendigen Pränanalytik nur an festen Tagen möglich ist. Im Internet bin ich zudem auf die Praxis von Tempelhoff gestoßen. Ist Ihnen diese Praxis ein Begriff? Loht es sich, dort einen Termin zu vereinbaren? Ich hätte zudem noch ein paar Fragen: In Befund steht, dass kleinere Mutationen der DNA wie Punktmutationen/Deletionen etc. nicht ausgeschlossen werden können. Könnten solche Mutationen die gesunde Entwicklung eines Embryos gefärden und Fehlbildungen auslösen? Könnte es sich bei der Infektion auch um eine COVID-19 Infektion handeln? Ich bin geimpft worden jedoch zuletzt 2022. Gibt es wissenschaftlich Hinweise auf vermehrte Aborte in Zusammenhang mit COVID-19? Mein Mann und ich sind nun ziemlich ratlos. Wir denken auch, dass uns eine IVF Therapie mit PID nicht wirklich weiterhelfen wird. Offensichtlich können wir noch in angemessener Zeit gesunde Embryonen zeugen. Mehr könnte eine IVF Therapie mit PID auch nicht erzielen. Jedoch haben wir Angst, es nochmal auf normalem Wege zu probieren. Wir haben Angst, dass wir weitere Verluste erleben könnten. Ich weiß, dass diese Frage schwer zu beanworten ist. Aber was würden Sie uns raten? Sollen wir einfach die Flucht nach vorn wagen und es nochmal probieren? Oder sollen wir alle Diagnostik abwarten bevor wir eine neuen Versuch starten? Jedoch würden wir dadurch viel Zeit verlieren. Wie wäre Ihr Rat? Um ehrlich zu sein, gehe ich stark davon aus, dass keine Diagnostik ein befriendendes Ergebnis liefern wird, weil wir bereits gesunde Kinder haben. Ich glaube, wir hatten einfach sehr viel Pech. Irgendetwas in der Entwicklung dieses kleinen Geschöpfs ist nicht richtig verlaufen so denke ich. Zuletzt noch eine letzte Frage. Meine Mutter hatte in zwei Schwangerschaften mit Lebendgeburten einmal ein schweres HELPP Syndrom und einmal eine schwere Präeklampsie an der Schwelle zur Eklampsie. Ich resuliere aus der schwangerschaft mit der schweren Präeklampsie, wurde 8 Wochen zu früh geboren und war viel zu klein für die SSW. Die Zwillinge aus der schwangerschaft mit dem HELPP Syndrim haben nicht überlebt, sie waren zu klein und haben in der damaligen Zeit keine medizinische Hilfe erhalten. Ich hatte in keiner Schwangerschaft Probleme mit Präeklampsie. Jedoch habe ich merkwürdigerweise in der letzten Schwangerschaft zwei Wochen vor Geburt erhöhte Blutdruckwerte entwickelt (um die 140/100 mmHg) . Für mich sehr ungewöhnlich, da ich sonst immer eher niedrige Werte hatte und habe. Es wurden mehrere Gestose Labore abgenommen ohne Befund, eins sorgar noch am Tag der Entbindung im Kreisssaal. Ich frage mich nun, ob ich eventuell doch ein Problem in Richtung einer Gestose hatte und dies eventuell die Fehlgeburt begünstigt hat. Meine konkrete Frage. Solle ich prophylaktisch ASS einnehmen? Wenn ja, wie hoch, ab wann und bis zur welchher SSW. Die Zuckerwerte waren bei mir immer leicht erhöht. Diabetologisch wurde alles abgeklärt. Mein Diabetologe war in der Tat ratlos. Es fanden sich keine Antikörper, keine Insulinresistenz und auch die Insulinwerte waren alle normal. Mir wurde geraten, einfach normal weiter zu leben und einmal im Jahr den HbA1c zu kontrollieren. In den Schwangerschaften war alles in Ordnung. Es gab nie Probleme in Bezug auf kindliche Größe, Fruchtwasser oder postpartale Werten. Mit einer sehr milden Diät hatte ich top Werte, die nüchternwerte waren immer gut (unter 90), obwohl sie seit Jahren außerhalb einer Schwangerschaft bei 100-110 liegen. In den Schwangerschaften gehen sie ohne Zutun sehr gut rutner. Ein Mody Diabetes wurde ebenfalls ausgeschlossen. Ich wollte noch kurz klarstellen, dass ich keine drei Aborte in Folge hatte sondern insgesamt: Vor 01/2023 vier gesunde Schwangerschaften, keine Fehlgeburten 01/23 Frühabort 6. SSW, Schwangerschaft nie sonographisch gesichert 03/2023 erfolgreiche Schwangerschaft mit Geburt am Termin 02/2025 Biochemische Schwangerschaft, ermittelt durch Urin SS-Test 03/2025 erneute Schwangerschaft, missed abortion 9+2 SSW, genetisch gesunder Embryo. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre unermüdliche Geduld und Ihren Beistand. Alles Gute wünsche ich Ihnen. Sie sind ein super Arzt!      


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Abend,    vielen Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung.  Zunächst zum Progesteron: In einem natürlichen Zyklus betrachtet man Werte ab etwa 12 - 15 ng/ml, gemessen sechs bis acht Tage nach dem LH-Gipfel, als ausreichend stabil. Sollte Ihr Spitzenwert darunter liegen, kann eine fünftägige Letrozol-Stimulation (typischerweise 2,5 mg ab Zyklustag 3) die FSH-Konzentration erhöhen, den Eisprung besser synchronisieren und damit indirekt den Progesteronanstieg unterstützen. Die bisherige Datenlage zeigt zwar keinen eindeutigen Vorteil für die Fehlgeburtenrate, sobald ohnehin vaginales Progesteron ergänzt wird, doch als pragmatische Maßnahme ist Letrozol bei persistierend niedrigen Lutealwerten durchaus sinnvoll. Lassen Sie also beim Termin am Dienstag Progesteron bestimmen und besprechen Sie gleichzeitig Schilddrüse, Prolaktin und eine Kontrolle des Gelbkörpers an. Zu den Spezialsprechstunden: Auch wir bieten eine Abort- und Prä-eklampsie-Sprechstunde bei BestFertility, Bahnhofsplatz 4 in 89073 Ulm, an; Termine erhalten Sie unter der Telefonnummer 0731 / 146 157, über Doctolib oder unsere Website. Kleinere Genveränderungen wie Punktmutationen spielen zwar eine deutlich geringere Rolle als numerische Chromosomenfehler, dennoch wurden inzwischen über hundert seltene Varianten in Implantations-, Gerinnungs- und Plazentationsgenen identifiziert, die wiederholte Fehlgeburten begünstigen können. Da solche Varianten nur bei weniger als fünf Prozent der betroffenen Paare nachgewiesen werden, empfiehlt man ein erweitertes Paar-Screening (mehrere Hundert Gene) meist erst, wenn bereits mehrfach genetisch unauffällige Embryonen verloren gingen oder ein konkreter Verdacht besteht. In Ihrem Fall wäre das eher eine Option für eine zweite Diagnostikrunde, falls alle Basisbefunde unauffällig bleiben. Was Infektionen betrifft, belegen aktuelle Registerdaten keinen nennenswerten Anstieg von Frühaborten bei geimpften Frauen; selbst symptomatische COVID-19-Verläufe erhöhen das Risiko nur moderat und deutlich weniger stark als klassische Faktoren wie höheres Alter, Adipositas oder Hypertonie. Da Ihre letzte Impfung 2022 erfolgt ist und bislang kein Hinweis auf einen akuten oder schweren Verlauf besteht, erscheint ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer möglichen, unbemerkten Corona-Infektion und dem Missed Abortion sehr unwahrscheinlich. Die geplante umfassende Gerinnungsdiagnostik – also Faktor-V-Leiden, Prothrombinmutation, Protein C / S, Antithrombin III, Lupus-Antikoagulans, Antiphospholipid-Antikörper und Homocystein – ist nach dem Verlust eines genetisch gesunden Embryos absolut gerechtfertigt. Sprechen Sie beim Zyklusmonitoring gleich an, wann das Labor seine festen Prä-analytik-Tage hat; viele Zentren sammeln die Proben wöchentlich, sodass sich Wartezeiten in Grenzen halten. Wegen Ihres familiären und eigenen Hintergrunds ist schließlich die Frage nach einer ASS-Prophylaxe wichtig. Die deutsche Leitlinie zu hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen von 2024 empfiehlt 150 mg Acetylsalicylsäure abends, begonnen spätestens in der 16. Schwangerschaftswoche und fortgeführt bis zur 36. Woche, wenn ein Risiko von mindestens eins zu hundert besteht. Ihre späten Blutdruckspitzen von 140 / 100 mmHg in der letzten Schwangerschaft sowie die Vorgeschichte Ihrer Mutter mit schwerer Prä-eklampsie und HELLP-Syndrom erfüllen diese Risiko­schwelle. Viele Kolleginnen starten daher bereits ab 12 + 0 SSW mit 100 bis 150 mg abends; das endgültige Vorgehen klären Sie bitte mit Ihrer betreuenden Ärztin, sobald Sie wieder schwanger sind. Zum Thema IVF mit Prä-implantations-Diagnostik: Da Sie bereits belegt haben, dass euploide Embryonen auch spontan entstehen, würde eine IVF derzeit keinen klaren Zusatznutzen bringen, außer Sie wollten gezielt mehrere Embryonen in einem einzigen Zyklus gewinnen oder eine spezifische monogene Erkrankung ausschließen. Medizinisch spricht daher nichts gegen einen erneuten Spontanversuch im nächsten Zyklus, selbst wenn die Gerinnungs- und Endometrium-Befunde noch laufen. Viele Paare empfinden einen sogenannten „kontrollierten Spontanzyklus“ als entlastend: Die Labordiagnostik ist angestoßen, Progesteron und ASS liegen griffbereit, ein Betreuungsplan steht, und man fühlt sich nicht mehr ausgeliefert. Ihre außerhalb der Schwangerschaft grenzwertigen Nüchtern­glukosewerte von 100 bis 110 mg/dl bleiben bei unauffälligem oralen Glukose­toleranztest, normalem HbA1c und fehlender Insulinresistenz in der Regel therapiefrei. Mediterrane Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine jährliche HbA1c-Kontrolle reichen nach aktuellem Stand aus. Als groben Fahrplan schlage ich vor: Jetzt Progesteronspitze und Thrombophiliediagnostik abnehmen lassen; in zwei bis drei Wochen Befunde besprechen und je nach Ergebnis ASS, gegebenenfalls Heparin und Progesteron festlegen; anschließend im nächsten Zyklus entweder direkt einen Spontanversuch wagen oder, falls der Progesteronwert niedrig bleibt, eine Letrozol-Ovulationsinduktion anschließen; bei positivem Test beginnen Sie bis spätestens 12 + 0 SSW mit der ASS-Prophylaxe und kontrollieren den Blutdruck regelmäßig zu Hause; zwischen 12. und 20. Woche folgt das Ersttrimester-Screening inklusive Prä-eklampsie-Risikokalkulation und gegebenenfalls Uterin­arterien-Doppler. Ich hoffe, diese zusammenhängende Darstellung hilft Ihnen beim Gespräch am Dienstag. Wenn neue Befunde vorliegen oder weitere Fragen auftauchen, melden Sie sich jederzeit.   Mit herzlichen Grüßen Dr. Friedrich Gagsteiger BestFertility – Kinderwunsch, Abort- und Präeklampsie-Sprechstunde Bahnhofsplatz 4 · 89073 Ulm · Tel. 0731 / 146 157 www.bestfertility.de


decembermom

Beitrag melden

Sehr geerhter Herr Dr. Gagsteiger, vielen lieben Dank für Ihre ausführliche und hilfreicht Antwort. Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar für Ihre Geduld und Ihre Zeit. Am Montag war ich nun im ortsansässigen Kinderwunschzentrum zur Blutentnahme für die Gerinnungsdiagnostik. Soweit ich einen Blick auf die Anforderungen hatte, wurden verschiedene Werte u.a. Homocystein abgenommen. Molekulargenetisch wurde nur der Faktor V angefordert. Die Blutentnahmen gehen jeweils in andere Labore. Ich vertraue der Ärtzin, dass sie die wichtigsten Parameter abgenommen hat. Sie sagte zudem, dass ich bei Auffälligkeiten in eine Spezialambulanz der Uni überwiesen werden würde. Soweit ich es sehen konnte, waren Protein C/S jedoch nicht dabei. Ich werde mir den Befund schriftlich aushändigen lassen, sobald er vorliegt. Mir wurde gesagt, dass man ein paar Wochen bis zum Ergebnis warten muss. Falls es ok wäre, würde ich Ihnen die Werte schicken. Falls Ihrer Meinung nach ein wichtiger Wert fehlen sollte, würde ich mit meiner Ärztin Rücksprache halten. Gestern nun waren wir im benachbarten Ausland zum Gesrprächstermin für eine IVF Therapie. Wir hatten uns ursprünglich dazu entschieden, ins Ausland zu gehen, weil dort eine PID verfügbar wäre. Da unser Embryo aus der missed abortion aber einen normalen Chromosomensatz hatte, haben wir für uns entschieden, dass eine PID wahrscheinlich keinen nenneswerten Vorteil bietet. (Abortrisiko laut Internet bei PID gestesten euploieden Embryos immer noch bei 10-15%) In der Klinik führte man den missed abort auf eine schlechte Eizellqualität zurück, die auch vorliegen könnte, wenn der Embryo einen normalen Chromosomensatz hat. Ist diese Aussage so pauschal richtig? Lag der Abort an einer schlechen Eizellqualität? Insgesamt waren sie sehr höflich und haben uns nicht zu einer Therapie gedrängt. Man sagte uns, dass der spontane Versuch durchaus gerechtfertigt sei. Ich erhielt ein Rezept über Progesteron Vaginal Zäpfchen 400 mg, davon soll ich in diesem Zyklus ab dem 17.Zt morgens und abends ein Zäpfchen vaginal einführen für insgesamt 10. Tagte. Falls der schwangerschaftstest positiv ist, soll ich die Einnahme fortführen. Ist diese Einnahme zu vertreten (Progesteron Vaginal 400 mg 1-0-1ab 17.ZT für 10 Tage)? Wie lange (bis zur welcher SSW) müsste ich das Progesteron einnehmen im Fall einer Schwangerschaft? Senkt diese Einnahme wirklich nachweislich die Fehlgeburtrate und/oder erhöht die Implantationsrate? Ich bin etwas skeptisch der Einnahme gegenüber, weil das Kiwu hier in Deutschland diese Einnahme im natürlchen Zyklus für überflüssig hält. Man sagte mir, dass wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, liegt das Problem in einer schlechteren Eizellreifung in der 1. Zyklushälfte und da würde Clomifen/Letrozol besser helfen. Wie ist Ihre Meinung? Mein letzter Progesteronwert lag bei 13. Heute war der Ovulationstest positiv. Wir hoffen immer noch sehr, auf natürlichem Wege eine bleibende gesunde Schwangerschaft erleben zu dürfen. Ansonsten haben mein Mann und ich beschlossen, dass eine Therapie im Auslang keinen wirklichen Nutzen für uns hat, weil eine PID unser Probelm wohl nicht gänzlich beheben werden kann. Wir haben uns nun entschlossen, kurzfristig Hilfe hier vor Ort in Anspruch zu nehmen. Ich kenne das Team vom örtlichen Kiwu Zentrum nun schon ein wenig und habe Vertrauen gefasst. Ich denke, das ist die vernünftigste Option, die sich auch im Alltag mit der Familie gut umsetzen lässt. Herzlichen Dank für Ihren Rat, Sie haben mir in dieser schweren Zeit wirklich sehr geholfen. DANKESCHÖN!


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Abend, haben Sie vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Nachricht und Ihre offenen Worte. Gerne gebe ich Ihnen meine Einschätzung zu den einzelnen Punkten: 1. Gerinnungsdiagnostik: Es ist sinnvoll, dass Sie diese Untersuchung durchführen lassen. Homocystein und der genetische Test auf Faktor V Leiden sind ein Anfang, allerdings gehören zu einer erweiterten Gerinnungsabklärung bei habituellen Aborten oder wiederholtem Implantationsversagen idealerweise auch Protein C, Protein S, Antithrombin III, Lupus-Antikoagulanz, Antiphospholipid-Antikörper, MTHFR-Mutationen und Faktor II (Prothrombin). Wenn einer dieser Werte fehlt, können Sie dies gut mit Ihrer Ärztin nachbesprechen. Sehr gerne dürfen Sie mir den Befund zukommen lassen, sobald er vorliegt. 2. Aussage zur Eizellqualität trotz normalem Chromosomensatz: Die Aussage, dass auch ein „euploider“ Embryo aufgrund eingeschränkter Eizellqualität eine verminderte Entwicklungsfähigkeit haben kann, ist nicht falsch. Die Chromosomenzahl ist nur ein Aspekt der Eizellqualität. Auch die Mitochondrienfunktion, die Genaktivität, epigenetische Reifung, die Teilungssymmetrie und die Interaktion mit der umgebenden Granulosazellschicht spielen eine Rolle. Ein Abort trotz normalem Chromosomensatz kann also durchaus durch nicht-genetische Qualitätsmängel der Eizelle oder auch durch uterine Faktoren (z. B. Endometriumrezeptivität, Mikrobiom, Immunologie) verursacht sein. Insofern: Ja, das ist möglich – aber nie mit letzter Sicherheit beweisbar. Eine Pauschalisierung wäre zu grob, aber die Argumentation ist medizinisch nachvollziehbar. 3. Progesteroneinnahme ab Zyklustag 17 (400 mg 1–0–1): Diese Dosierung ist absolut vertretbar und wird in vielen Ländern im sogenannten Luteal-Phase-Support so eingesetzt. Der Nutzen ist – je nach Situation – unterschiedlich belegt: Im natürlichen Zyklus ohne hormonelle Stimulation gibt es widersprüchliche Studien. Bei Frauen mit nachgewiesenem Progesteronmangel oder Gelbkörperschwäche (z. B. bei wiederholten Aborten, kurzer Lutealphase oder niedrigen Progesteronwerten < 10 ng/ml) kann eine Unterstützung mit Progesteron sinnvoll sein. Im Fall einer IVF oder hormonell induzierten Ovulation (z. B. mit Letrozol oder Clomifen) ist die Gabe weitgehend standardisiert und empfohlen. Ein Wert von 13 ng/ml ist im mittleren Normbereich, aber es kommt sehr auf den Zeitpunkt der Messung an (z. B. wie viele Tage nach dem Eisprung?). Der Wert spricht eher gegen eine ausgeprägte Gelbkörperschwäche, lässt aber eine milde Form nicht sicher ausschließen.   4. Wie lange Progesteron nehmen? Wenn eine Schwangerschaft eintritt, sollte Progesteron in der Regel bis zur vollendeten 10.–12. Schwangerschaftswoche gegeben werden. Danach übernimmt die Plazenta die Progesteronproduktion.   5. Ihre Einschätzung zur PID und zur Klinikentscheidung: Ihre Entscheidung, sich nicht pauschal auf eine PID zu verlassen und dem natürlichen Weg noch eine Chance zu geben, ist sehr gut nachvollziehbar. Studien zeigen, dass auch genetisch unauffällige Embryonen nicht zwangsläufig eine Schwangerschaft begründen – und gleichzeitig auch ein nicht getesteter Embryo zu einer gesunden Geburt führen kann. Vertrauen, Verfügbarkeit und emotionale Sicherheit sind ebenso wichtige Parameter wie technische Optionen.   6. Letrozol/Clomifen statt Progesteron? Der Ansatz Ihrer deutschen Ärztin ist ebenfalls korrekt: Ein optimierter Follikelaufbau in der ersten Zyklushälfte (z. B. durch Letrozol) kann indirekt die Gelbkörperphase verbessern. Das schließt eine zusätzliche Progesterongabe jedoch nicht aus – manchmal ist eine Kombination aus beidem sinnvoll. Fazit: Die Progesterontherapie, wie sie Ihnen jetzt vorgeschlagen wurde, ist medizinisch gut vertretbar. Wenn sie gut vertragen wird, kann sie als Unterstützung im aktuellen Zyklus sinnvoll sein. Gleichzeitig ist es richtig, sich nicht vorschnell auf invasive Maßnahmen zu stützen, solange der natürliche Weg eine realistische Chance hat – vor allem bei Ihrem Engagement und Ihrer genauen Selbstbeobachtung.   Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass es bald klapp.   Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger www.bestfertility.de


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ganz herzlichen Dank für Ihre Mühe und den Fahrplan. Morgen (ZT 17) sollte ich dann mit der Progesteron Einnahme starten, jedoch bin ich mir diesbezüglich unsicher. Ich habe eine enge Freundin, die mit Hilfe einer IUI schwanger geworden ist. Sie nahm ebenfalls zur Schwangerschaftsunterstützung Progesteron vaginal. Wie empfohlen sezte sie es mit vollendeter 12. SSW ab. Kurz darauf bekam sie Blutungen. Für sie war die restliche Schwangerschaft daher sehr belastend, da die Angst groß war, das Kind zu verlieren. Im Endeffekt ist alles gut gegangen. Das Kind kam am Termin und ist putzmunter. Ist es möglich beim Absetzen, dass Blutungen in Form von Hormonentzungsblutungen auftreten? Falls ich schwanger werden sollte und ich bekäme dann Blutungen, habe ich ebenfalls Sorge, wie ich das psychisch verkraften würde. Eine Schwangerschaft nach dem Erlebten wäre ohnehin schon sehr belastet. Aus diesem Grund stehe ich der Einnahme skeptisch gegenüber. Sollte ich das Präparat trotzdem einnehmen? In Ihrer letzten Nachricht schrieben Sie, dass man laut Leitinie die Einnahme von ASS 100 bei erhöhtem Präeklampsie Risiko ab der 12. SSW empfiehlt. In Internet liest man nun oft, dass Frauen nach dem Verlust eines euploiden Embryos (Berichte von Frauen aus den USA, bei denen vor Transfer der Embryo getestet worden ist) prophylaktisch ab Eisprung ASS 100 eingenommen haben, manchmal noch kombiniert mit Heparin und Prednisolon. Ist so eine Einnahme durch Studien belegt? Oder ist das rein experimentell und ein Nutzen kann nicht belegt werden? Mir ist bewusst, dass ich wohl nie eine Antwort bekommen werde. Aber der Gedanke, warum wir ein genetisch gesundes Kind verloren haben, quält micht sehr. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass es keinen Grund gibt, den man benennen kann. Folglich fühle ich mich schuldig, zweifel an meinem Körper und seiner Fähgkeit, ein weiteres Kind auszutragen. Rational weiß ich, dass diese Gedanken sinnlos sind, aber sind bedauerlicherweise immer noch präsent. Eine letzte Frage noch. Im der ausländischen KiWu Klinik hatte man vorsorglich nochmal den AMH-Wert bestimmt. Dieser lag in Deutschland im Januar bei 2,5 und nun bei 1,8. Ist dieser Rückgang bedenktlich oder innerhalb der normalen Schwankungsbreite? Aktuell ist der zweite "richtige" Zyklus nach der Ausschabung, wobei beide Eisprünge rechts stattgefunden haben. Links ist immer noch ein bisschen der restlichen Zyste zu sehen, die vermutlich entstanden ist direkt im ersten Zyklus nach der Ausschabung  auf Grund eines nicht gesrpungenen Follikels. Hat so eine Zyste Auswirkungen auf den AMH-Wert? Falls wir uns doch für eine IVF-Therapie entscheiden sollten, wäre ein AMH-Wert von 1,8 im Alter von 40, in ein paar Monaten 41 noch akzeptabel? Ganz herzlichen Dank und einen ruhigen Sonntag wünsche ich Ihnen    


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag, Auf Ihre Fragen möchte ich der Reihe nach eingehen und Ihnen die aktuelle medizinische Einschätzung geben. Zur Progesteron-Einnahme und den Sorgen beim späteren Absetzen: Progesteron spielt in der Frühschwangerschaft eine wichtige Rolle für den Erhalt der Gebärmutterschleimhaut und die Unterstützung der Einnistung. Ab etwa der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche übernimmt jedoch die Plazenta zunehmend vollständig die Hormonproduktion. Dieser sogenannte „luteoplazentare Shift“ ist gut untersucht. Studien zeigen, dass bei funktionierender Plazenta die Einnahme von zusätzlichem Progesteron über die 12. Woche hinaus keinen nachweisbaren Nutzen mehr bringt. Daher wird das Präparat in der Regel mit Ende der 12. Woche abgesetzt. Es ist richtig, dass einige Frauen nach dem Absetzen leichte Blutungen bemerken. Diese sind jedoch meist unbedenklich und treten nicht als klassische „Hormonentzugsblutungen“ auf. Vielmehr handelt es sich in der Regel um harmlose Veränderungen an der gut durchbluteten Gebärmutterschleimhaut oder am Gebärmutterhals, die in der Schwangerschaft besonders empfindlich reagieren. Entscheidend ist: Wenn die Schwangerschaft intakt ist und die Plazenta ihre Funktion übernommen hat, entsteht durch das Absetzen kein Risiko. Wenn Sie sich mit dem Gedanken des plötzlichen Absetzens unwohl fühlen, können Sie die Dosis über einige Tage hinweg ausschleichen – zum Beispiel, indem Sie die Menge schrittweise reduzieren. Medizinisch notwendig ist das zwar nicht, aber es kann emotional entlastend wirken. Wichtig ist vor allem: Sollten tatsächlich Blutungen auftreten, kann ein früher Ultraschall zur Beruhigung beitragen.  Zur Einnahme von ASS 100, Heparin oder Prednisolon zur Vorbeugung eines erneuten Verlustes: Hier ist die Datenlage differenziert. ASS 100 mg täglich wird in der Schwangerschaft empfohlen, wenn ein erhöhtes Risiko für Präeklampsie besteht. Dabei ist entscheidend, dass mit der Einnahme möglichst vor der 16. Schwangerschaftswoche begonnen wird. Ein genereller prophylaktischer Einsatz ab dem Eisprung ist möglich, aber auch nicht durch gute Studien gestützt. In Internetforen liest man häufig von Frauen, die bereits in dieser frühen Phase mit ASS oder mit Heparin und Prednisolon starten – doch dafür gibt es bislang keine belastbaren Belege aus kontrollierten Studien. Ich verstehe Ihre Sorge sehr gut: Der Verlust eines genetisch gesunden Embryos lässt viele Fragen offen. Auch wenn sich das rational erklären lässt – zum Beispiel durch frühe Plazentationsstörungen, lokale immunologische Reaktionen oder andere nicht vorhersehbare Faktoren – bleibt doch oft das Gefühl, dass „etwas nicht gestimmt haben muss“. Sie tragen aber keine Schuld. Auch bei besten Voraussetzungen kann es leider zu einem frühen Verlust kommen. Für die meisten dieser Fälle gibt es keine klar fassbare Ursache, was es emotional umso schwerer macht. Wenn solche Gedanken dauerhaft belasten, kann es hilfreich sein, eine begleitende psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Viele Frauen empfinden das als entlastend – gerade, wenn ein neuer Versuch ansteht. Zum AMH-Wert und Ihrer Sorge bezüglich der Eierstockreserve: Der gemessene AMH-Wert kann schwanken – das ist ganz normal. Selbst bei identischer Methode und gleichem Labor kann es zyklusabhängig zu Schwankungen von 30–40 % kommen. Der Rückgang von 2,5 auf 1,8 ng/ml ist also im Rahmen der üblichen Variabilität und noch kein Grund zur Beunruhigung. Auch funktionelle Zysten, wie sie nach einem verzögerten Eisprung auftreten können, beeinflussen den AMH-Wert in der Regel nicht nennenswert. Problematischer wären beispielsweise Endometriosezysten oder operative Eingriffe am Ovar. Mit einem AMH-Wert von 1,8 ng/ml im Alter von 40 – bald 41 – gehören Sie zu den Frauen mit einer durchschnittlich Reserve. Es ist durchaus realistisch, bei entsprechender Stimulation eine Anzahl von befruchtbaren Eizellen zu gewinnen, aus denen sich Embryonen und auch Blastozysten entwickeln können. Der AMH-Wert ist hierbei ein wichtiger Anhaltspunkt, aber nicht allein entscheidend – auch die Antralfollikelzahl im Ultraschall und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand spielen eine Rolle.  Mein Rat für den aktuellen Zyklus: Beginnen Sie morgen wie geplant mit der Progesteron-Einnahme. Sie hilft nachweislich dabei, die Gebärmutterschleimhaut stabil zu halten und unterstützt eine potenzielle Einnistung. Sollte sich eine Schwangerschaft einstellen, können wir gemeinsam besprechen, ob ein sanftes Ausschleichen für Sie infrage kommt. Bitte versuchen Sie, sich nicht von den Ängsten Ihrer Freundin zu sehr beeinflussen zu lassen – jede Schwangerschaft ist individuell. Und auch wenn Blutungen nach dem Absetzen vorkommen können, sind sie in den allermeisten Fällen harmlos. Wichtig ist, dass Sie sich gut begleitet fühlen und nicht das Gefühl haben, mit Ihren Ängsten allein zu sein. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und wünsche Ihnen von Herzen  für diesen Zyklus nur das Beste. Sie dürfen hoffnungsvoll sein. Herzliche Grüße Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger, haben Sie vielen Dank für Ihre ausführliche und Mut machende Antwort.  Ich nehme nun seit gestern (17. ZT) 400 mg Cyclogest einmal pro Tag und komme mit der Einnahme sehr gut zurecht. Danke auch für Ihren ausführlichen Rat bezüglich des Amh-Wertes. Wir warten nun erstmal noch die Ergebnisse der Gerinnungsdiagnostik ab und werden uns hier vor Ort mit dem Ärzten in Kinderwunsch Zentrum beraten lassen bezüglich der Notwendigkeit einer weiteren Unterstützung ggf. einer IVF Behandlung. Eine kurze Frage habe ich noch. Die Progesteron Einnahme verschiebt ja quasi die Periode oder könnte diese trotz der Einnahme eintreten?   Wann sollten wir frühstens einen Schwangerschaftstest machen? Bisher haben wir entweder den spontanen Eintritt der Periode abgewartet (meist 11-12 Tage nach Eisprung, zykkusdauer  seit Jahren bei 24-25 Tagen) oder wir haben einen Schwangerschaftsfrühtest am 10. Tag nach Eisprung gemacht. In der Regel waren die Tests bei Schwangerschaften schon bei 10-11 Tagen nach dem positiven ovulationstest positiv.  Ganz herzlichen Dank für Ihre Geduld und sehr wertvollen Rat. In dieser schwierigen Zeit sind und waren Sie mir eine große Stütze 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag, es freut mich sehr zu hören, dass Sie Cyclogest gut vertragen und die weiteren Untersuchungen bereits laufen. Gern beantworte ich Ihre noch offene Frage: Unter Progesteroneinnahme bleibt die Periode in vielen Fällen zunächst aus, weil das Hormon die Gebärmutterschleimhaut stabilisiert. Es kann aber trotzdem zu einer Blutung kommen, insbesondere wenn keine Schwangerschaft vorliegt oder der körpereigene Progesteronspiegel nicht ganz ausreicht. In der Regel setzt die Periode 2 bis 5 Tage nach dem Absetzen des Progesterons ein.   Ein Schwangerschaftstest ist frühestens etwa 14 Tage nach dem Eisprung sinnvoll. Wichtig ist: Das Progesteron sollten Sie so lange weiternehmen, bis ein sicherer Test vorliegt. Bei einem positiven Ergebnis führen Sie die Einnahme bitte weiter und informieren Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Bei einem negativen Test und Ausbleiben der Blutung kann man das Progesteron absetzen – und sollte, wenn dann keine Blutung eintritt, sicherheitshalber ein Blut-hCG bestimmen lassen.   Ich freue mich sehr, wenn ich Ihnen in dieser Zeit ein wenig Stütze sein darf. Sie machen alles sehr umsichtig und gut. Ich drücke Ihnen weiterhin fest die Daumen!   Herzliche Grüße Dr. med. Friedrich Gagsteiger


decembermom

Beitrag melden

Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, Vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung.  Heure haben mein Mann und ich bei Es+10 einen Ultra frühtest gewagt, der aber leider negativ ausfiel. Bei all unseren Kindern und auch bei der missed abortion konnten wir bereits ab ES+9/10 positiv testen. Ich bin nun schon recht sicher, dass es nicht geklappt hat diesen Zyklus. Ich führe die Einnahme von Cyclogest nun trotzdem fort bis zum 14. ZT und teste dann erneut. Ist der Test erneut negativ, werde ich das Cyclogest absetzen und wir hoffen auf den nächsten Zyklus.  Wir sind nun schon verunsichert, wie es weitergehen soll.  In 7 Zyklen hatten wir nun eine biochemische Schwangerschaft im Februar und Ende April eine missed abortion mit einem chromosomal unauffälligem karyotypen. Dieser Verlust ist immer noch schwer zu begreifen, weil Fehlgeburten mit euploidem Embryonen angeblich eher selten sind und daher oft älteren Patientinnen (in Ländern, in denen es rechtlich erlaubt ist)  eine PID im Rahmen einer Ivf Behandlung angeboten wird.  Sollen wir nun doch einen Schritt weitergehen? Ich wünschte, es gäbe eine fundierte strukturierte Abklärung. Im örtlichen Kinderwunsch Zentrum hat die Ärztin zwar die Gerinnungsdiagnostik eingeleitet, aber weitere Schritte nicht vorgeschlagen. Auch als ich erwähnte, dass der verlorene Embryo genetisch/katyotypisch unauffällig sei und was man jetzt tun könne, sagte sie mir, wir könnten uns von den Humangenetikern untersuchen lassen. Dort sah man aber keinen Bedarf. Ich sehe das genauso. Hätten Sie einen Rat? Könnten wir auch Hilfe in Ihrer Klinik erhalten? Was sollte man eventuell noch abklären? Könnte auch ein immunologisches Problem vorliegen?  Herzkichen Dank und einen ruhigen Sonntag Abend wünsche ich Ihnen 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Tag,   vielen Dank für Ihre einfühlsame und offene Nachricht. Ich kann gut verstehen, dass Sie nach dem erneuten negativen Test an ES+10 und der vorangegangenen Erfahrung mit einer biochemischen Schwangerschaft und einer Fehlgeburt bei unauffälligem Karyotyp zunehmend verunsichert sind. Dass Sie sich eine strukturierte, ganzheitliche Abklärung wünschen, ist aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar und medizinisch auch sinnvoll.   Sie haben völlig recht: Eine Fehlgeburt mit einem euploiden Embryo ist zwar seltener, aber keineswegs ausgeschlossen – und sie sollte ein Anlass sein, genauer hinzusehen. Leider gibt es nicht „die eine Ursache“, die man immer findet, aber es gibt eine Reihe von diagnostischen Möglichkeiten, die Ihnen dabei helfen können, das Vertrauen in Ihren Körper zurückzugewinnen, Ängste zu ordnen und fundierte Entscheidungen für das weitere Vorgehen zu treffen.       🩺 Was können wir medizinisch noch untersuchen?     Im Folgenden finden Sie eine strukturierte Übersicht – gleichsam als Checkliste –, welche Untersuchungen bei wiederholtem Implantationsversagen oder frühen Fehlgeburten sinnvoll sein können. Viele davon führen wir routinemäßig in unserer Klinik durch:     1.  Erweiterte genetische Diagnostik     Karyotypisierung beider Partner (haben Sie bereits gemacht – gut!) Chromosomale Mikrodeletionen (z. B. Y-Chromosom beim Mann) Array-CGH oder NGS-basierte Genomdiagnostik bei Hinweis auf strukturverändernde Varianten Analyse stiller Trägerzustände (z. B. autosomal-rezessiver Erbkrankheiten, je nach Vorgeschichte) Untersuchung des abgebrochenen Embryos (bereits erfolgt, war euploid)       2.  Gerinnungsdiagnostik (Thrombophilie-Screening)     Faktor-V-Leiden Prothrombin-Mutation Protein S, Protein C, Antithrombin III Lupus-Antikoagulans Antiphospholipid-Antikörper (z. B. β2-Glykoprotein I) Homocystein und MTHFR-Polymorphismen       3.  Immunologische Abklärung     Plasmazellen in der Gebärmutterschleimhaut (chronische Endometritis, z. B. CD138-Färbung nach Pipelle-Biopsie) uNK-Zellen (uterine natürliche Killerzellen) und Zytokinmuster KIR-Genotypisierung der Frau und HLA-C des Mannes HLA-Kompatibilität und immunologische Kreuzreaktionen ggf. Immuntherapievorschläge bei nachgewiesener Fehlregulation       4.  Mikrobiologische Diagnostik     Mikrobiom der Gebärmutter (z. B. Atopobium, Lactobacillus spp., Gardnerella) Nachweis bakterieller Dysbiosen (PCR oder Next-Generation-Sequenzierung) Ausschluss stiller genitaler Infektionen (z. B. Chlamydien, Mycoplasmen)       5.  Hormonelle & Zyklusdiagnostik     Kontrolle der Gelbkörperfunktion (Progesteron, Estradiol in der Lutealphase) Ultraschallkontrollen der Endometriumstruktur und -dicke Schilddrüsendiagnostik inkl. TSH, fT3, fT4, TPO-Antikörper Zyklusmonitoring auf ovulatorische Dysfunktion       6.  Psychosomatik / Stressmedizin     Psychologische Begleitung (z. B. durch psychosomatisch geschulte Kinderwunschtherapeuten) Stresshormonanalyse (Cortisol, DHEA) Coaching & Achtsamkeitstrainings – hilfreich bei wiederholten Rückschlägen Vergleichbar mit einer “Flugangst”, kann ein unbewusster Erwartungsstress körperliche Prozesse stören – das zeigt sich z. B. in einer verschlechterten Gebärmutterschleimhautdurchblutung oder einer fehlenden hormonellen Regulation. Hier kann Coaching, Körpertherapie oder auch EMDR hilfreich sein.         ❤️ Was Sie tun können     Ich möchte Ihnen Mut machen: Sie haben eine Schwangerschaft mit einem genetisch gesunden Embryo erreicht – das ist ein wertvolles Zeichen. Es zeigt, dass Ihr Körper grundsätzlich in der Lage ist, gesunde Embryonen aufzunehmen. Die wiederholten Rückschläge rechtfertigen aber unbedingt eine differenzierte Abklärung und gegebenenfalls ein individuell abgestimmtes Vorgehen – medizinisch wie emotional.   Wir bieten in unserer Klinik all diese Untersuchungen an und koordinieren diese sorgfältig, ohne unnötige Doppeluntersuchungen. Viele unserer Patientinnen kommen aus ganz Deutschland und nutzen zunächst eine Videosprechstunde, um die weiteren Schritte zu besprechen.       📅 Wie geht es konkret weiter?     Wenn Sie möchten, vereinbaren Sie bitte einen Termin über unsere Homepage www.bestfertility.de oder direkt über Doctolib. In einem ersten Gespräch klären wir, welche Untersuchungen bereits vorliegen, welche noch sinnvoll sind und wie wir gemeinsam Ihre nächsten Schritte gestalten können.     Ich wünsche Ihnen bis dahin von Herzen viel Kraft, Zuversicht und Geduld – Sie sind nicht allein auf diesem Weg.   Mit herzlichen Grüßen   Dr. Friedrich Gagsteiger Spezialist für Reproduktionsmedizin BestFertility Ulm – Zentrum für moderne Kinderwunschmedizin


decembermom

Beitrag melden

Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  vielen Dank für Ihre ausführliche Nachricht und Ihren Rat. Eine strukturierte Abklärung wäre ein hilfreicher Schritt, den ich mir wünsche. Eine Gerinnungsdiagnostik hat das örtliche kiwu Zentrum eingeleitet, jedoch nicht alle von Ihnen erwähnten Parameter. Immunologische Untersuchungen wurden bisher nicht angestoßen.  Auch wenn keine eindeutige Ursache festgestellt werden sollte, so hilft es sehr, wenn man weiß, dass ein Experte alles heute Bekannte abgeklärt hat.  Mein Mann und ich haben nun einen persönlichen Beratungstermin über Doctolib vereinbart und wir nehmen den Weg nach Ulm sehr gerne auf uns. Ich werde alle mir vorliegenden Unterlagen zum Gespräch mitbringen.    Wir freuen uns, Sie persönlich kennenzulernen. Herzkichen Dank für Ihre Unterstützung.


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

Beitrag melden

Guten Abend,   herzlichen Dank für Ihre freundliche Rückmeldung und das Vertrauen, das Sie mir und meinem Team entgegenbringen.   Es freut mich sehr, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Mann den Weg nach Ulm auf sich nehmen – ich bin überzeugt, dass ein persönliches Gespräch und eine strukturierte Diagnostik neue Klarheit bringen können. Auch wenn sich am Ende keine eindeutige Ursache finden sollte, ist es – wie Sie es so treffend formuliert haben – oft schon sehr entlastend zu wissen, dass alle medizinisch sinnvollen Optionen geprüft wurden.   Bringen Sie gerne alle bisherigen Befunde und Unterlagen mit – wir nehmen uns Zeit, alles in Ruhe durchzugehen und gemeinsam die nächsten Schritte zu planen.   Ich freue mich darauf, Sie bald persönlich kennenzulernen.   Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger  


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, Ich habe eine ivf hinter mir hatte am 10.04.15 die letzte Periode, am 24.04.15 Punktion mit 3 eizellen, 27.04.15 Transfer mit 2 eizellen. In welcher ssw bin ich wie berechne ich das? Und erster hcg Wert lag bei 868 ist das normal oder nicht so gut

Hallo Frau Dr. Sonntag, ich hatte am 20.07. Punktion und am 22.07. Transfer von einer Eizelle. Am 09.08. war ich zum BT, dieser war endlich positiv. HCG 980 :) Nächste Woche habe ich Termin in der KiWu zum ersten US. Können Sie mir vielleicht schon sagen welche Woche es ist? Vielen lieben Dank!

Sehr geehrter Herr Dr.Trautmann, ich habe im Rahmen meiner 1 IVF am 25.09.19 2 Zweizeller (1xA, 1xB-Qualität) zwei Tage nach der Punktion transferiert bekommen. Der Bluttest 13 Tage nach Transfer war positiv, HCG lag zu dem Zeitpunkt jedoch nur bei 60. Die Klinik hat mich darauf hingewiesen, dass dies höchstwahrscheinlich auf eine nicht intakte Sc ...

Hallo. Nach 1. erfolgreicher ivf bin ich aktuell in der 10 ssw. Seit transfer nehme ich 2xtäglich 2 mg estrifam und 2 x täglich cyclogest 400 als Zäpfchen. Das estrifam sollte ich ca. Ab 7-8 ssw. Absetzen. Das tat ich auch. Nun hatte ich letzten Montag plötzlich starke Schmerzen und eine sturzblutung (sah aus als hätte man jemand geschlacht ...

Hallo Herr Dr. Schmidt, Leider bekam ich gestern in der 7. SSW die Nachricht, dass sich unsere eingenistete Eizelle nicht weiterentwickelt hat. Wenn man dem HCG Wert glauben darf müsste die Entwicklung ca. in der 5. SSW gestoppt haben. Die Blastozysten Qualität war die hochstmögliche und zudem schon geschlüpft. Man machte mir beim Transfer g ...

Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt, Wir befinden uns aktuell in unserer 1. IVF Behandlung. Am 26.06 wurden meine Follikel punktiert und am 28.06 habe ich ein A 4 Zeller zurück gesetzt bekommen. Gestern am 4.07 musste ich zu meiner FA zur Blutkontrolle. Ich sprach bei ihr mein ständiges starkes stechen direkt mittig der Gebärmutter an. Ich habe kei ...

    Ich hatte im August letzten Jahres eine Fehlgeburt in ssw 9 mit anschließender Ausschabung.   Meine letzte Periode war am 27.05.25  Der clearblue ovu Test zeigte am 06.06.25 einen stehenden smiley an ( ich hatte nie einen blickenden 3 Tage in Folge leerer Kreis an Tag 4 direkt ein Stehender smiley.    Am 20.06. habe ich po ...

Sehr geehrter Dr. Gagsteiger, wir möchten eine IVF fürs zweite Kind versuchen. Da ich bald 42 Jahre alt werde, möchte ich nicht mehr warten.  Leider hatte ich gerade Corona, zum zweiten Mal nach drei Impfungen. Ich war nicht sehr krank, hatte aber zwei Tage leichtes Fieber. Sollte ich mit der Behandlung lieber noch warten? Ich finde verschie ...

Sehr geehrte Frau Dr. Popovici, ich (29 Jahre) befinde mich seit Januar 2025 in Kinderwunschbehandlung, da ich nach Absetzen meiner Pille im Mai 2024 keine Regelblutung bekommen habe. Bei mir wurde das PCO-Syndrom (Amenorrhoe, polyzystische Ovarien, keine erhöhten Androgene, keine Insulinresistenz, normalgewichtig, AMH von 4,3 im Sept. 2024) di ...

Hallo am 17.07.25 habe ich eine sstest gemacht der war positiv danach hatte ich immer unterleib Krämpfe war dann Mittwoch den 23.07 beim Frauenarzt der hat einen hcg von 166 im Blut festgestellt da war ich 5+0  Die Nacht von Samstag auf Sonntag bekam ich ganz leichte Blutungen und auch unterleib Krämpfe bin dann Sonntag vormittag ins kh gefahre ...