Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Missed abortion 9+2 ssw, Ivf Behandlung?

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Reproduktionsmediziner

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Frage: Missed abortion 9+2 ssw, Ivf Behandlung?

decembermom

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, am Freitag haben wir in der Klinik erfahren, dass unser Embryo mit 2,3 cm SSL bei 8+6 stehen geblieben ist und kein Herzschlag hat. Rechnerisch war ich bei 9+2 SSW. Eine kürretage soll morgen vorgenommen werden. Wir haben bereits gesunde Kinder, das jüngste ist 18 Monate alt. Wir haben uns sehr auf dieses Kind gefreut und waren voller Hoffnung. Bis zur Schwangerschaft hat es 6 Monate gedauert, einen Monat zuvor hatten wir eine biochemische Schwangerschaft. Die Geschwister sind alle schnell entstanden nach 1 maximal 3 Monaten. Die Wartezeit mit 6 Monaten war jetzt ungewöhnlich lang für uns. Wir sind jedoch aus gynäkologischer Sicht alt, ich mit 40,5 Jahren, mein Mann mit knapp 40.  Mein amh Wert lag im Januar bei 2,55, ich hatte mich vorsorglich untersuchen lassen. Alle anderen Werte auch in Ordnung. Es ist ja auch spontan zur Schwangerschaft gekommen. Die missed abortion deute ich aber als Chromosomen Störung, die sicherlich durch meine alte Eizelle entstanden ist. Ebenso die biochemische Schwangerschaft einem Monat zuvor. Kann man jetzt sagen, dass ich zwei Aborte hintereinander hatte?   Wir leben direkt an der Grenze zu Tschechien, die Kinderwunsch Kliniken dort sind für uns genauso schnell zu erreichen wie entsprechende in Deutschland.  Wir erwägen trotz der spontan entstandenen Schwangerschaft dort einen Versuch mit IVF und PID zu unternehmen, um uns vor einer weiteren Fehlgeburt mit höherer Wahrscheinlichkeit zu bewahren. Wie schätzen Sie die Lage als Experte ein? Was können Sie uns raten? Auf Grund meines Alters habe ich das Gefühl, mit rennt die Zeit davon. Birgt die Stimulation ein Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs bei einer Frau mit 40 Jahren? Ich hatte von diesem Risiko gelesen. Für Ihren Rat wäre ich Ihnn sehr dankbar. 


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend,  zuerst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl zu Ihrem aktuellen Schwangerschafts­verlust aussprechen. Ein solches Ereignis ist sowohl körperlich als auch emotional sehr belastend. 1 | Aktueller Befund und Therapieoptionen Die Ultraschall­kontrolle vom 25. 04. 2025 zeigte einen embryonalen Stillstand bei 8 + 6 SSW ohne Herzaktivität. Zur Beendigung einer Fehlgeburt stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Abwarten (expectant management) – Spontane Blutung meist innerhalb von 1–2 Wochen. Medikamentös – Misoprostol (ggf. + Mifepriston) beschleunigt die Ausstoßung. Chirurgisch – Schonende Saugkürettage (Sanktionierte Vakuumaspiration). Risiken der Kürettage: Auch bei sorgfältiger Vorgehens­weise kann es in seltenen Fällen zu Endometrium­verletzungen / intrauterinen Adhäsionen (Asherman-Syndrom) kommen – in Studien nach einer einmaligen Vakuumkürettage nach Fehlgeburt ca. 5 %, bei wiederholten oder scharf ausgeführten Kürettagen deutlich höher. Zur Minimierung des Risikos verwenden wir eine sanfte Zervix­dilatation, niedrigen Sogdruck und arbeiten unter Ultraschall­kontrolle. Sollte das Abwarten oder die medikamentöse Methode für Sie emotional oder zeitlich zu belastend sein, ist die vorgesehene vorsichtige Saugkürettage medizinisch vertretbar. 2 | Zwei konsekutive Fehlgeburten = „Recurrent Pregnancy Loss (RPL)“ Da im vorangegangenen Zyklus bereits eine biochemische Schwangerschaft bestand, liegen nun zwei Schwangerschafts­verluste in Folge vor. Internationale Leitlinien (ESHRE 2023, ASRM 2023) definieren damit eine RPL. Empfohlene Basisabklärung: Chromosomenanalyse (Karyogramm) beider Partner Antiphospholipid-Antikörper Schilddrüsen­funktion (TSH) Beurteilung der Gebärmutter­anatomie (Sonohysterogramm oder Hysteroskopie) Bei Frauen Ihres Alters sind jedoch in der Mehrzahl der Fälle altersbedingte Chromosomen­fehler der Eizelle die Hauptursache. 3 | Mögliche Wege zu einer erneuten Schwangerschaft   VorgehenVorteileLimitationenSpontanversuchKein Eingriff, keine KostenFehlgeburts­risiko bei 40-Jährigen ~35–40 % pro klinischer SSIVF (ohne genetische Testung)Höhere Chance, mehrere Embryonen zu gewinnenFehlgeburts­risiko bleibt altersabhängigIVF + PGT-A (Chromosomen-Screening)Auswahl euploider Embryonen senkt Fehlgeburts­risikoIn Deutschland rechtlich nur in Einzelfällen nach Ethik-Kommissions­zustimmung zulässig; eine Empfehlung darf nicht ausgesprochen werden.EizellspendeHöchste Lebend­geburts­raten, geringes Fehlgeburts­risikoIn Deutschland nicht erlaubt; nur im Ausland möglich, genetische Abstammung rein väterlich Wichtiger rechtlicher Hinweis: Das in anderen Ländern angebotene Verfahren der Präimplantations­diagnostik zum reinen Aneuploidie-Screening (PGT-A) ist nach deutschem Embryonen­schutz­gesetz nicht allgemein zulässig. Als in Deutschland tätige Ärztin / tätiger Arzt darf ich dieses Verfahren nicht empfehlen. Es steht Ihnen jedoch frei, sich eigenverantwortlich über Behandlungs­möglichkeiten im europäischen Ausland (z. B. Tschechien) zu informieren. 4 | Risiko „Hormon­stimulation und Brustkrebs“ Aktuelle große Meta­analysen zeigen keinen Hinweis auf ein erhöhtes Brust-, Eierstock- oder Gebär­mutter­krebs­risiko durch eine kurzzeitige ovarielle Stimulation – auch nicht bei Frauen ab 40 Jahren. 5 | Mein pragmatischer Vorschlag Nach der Kürettage eine normale Monats­blutung abwarten. Parallel die oben genannte RPL-Abklärung einleiten. Fertilitäs­sprechstunde in 4–6 Wochen: aktuelle ovariell-hormonelle Reserve (AMH, Antralfollikelzahl) bestimmen und IVF-Szenarien besprechen. Entscheidung, ob zunächst (zeitlich begrenzt) spontane Versuche oder direkt IVF. Lebensstil (BMI, Nikotin, Alkohol, Nährstoffe) optimieren, psychologische Unterstützung nutzen. 6 | Zusammenfassung Zwei aufeinanderfolgende Verluste werden als RPL eingestuft → Basisdiagnostik sinnvoll. Kürettage ist sicher, birgt jedoch ein (niedriges) Adhäsionsrisiko; medikamentöse oder abwartende Methoden sind zunächst eine Option. Altersbedingte Aneuploidien sind die wahrscheinlichste Ursache; IVF kann helfen, ist jedoch mit Aufwand verbunden. PGT-A ist in Deutschland rechtlich eingeschränkt und darf nicht empfohlen werden; Auslandsoptionen kann die Patientin selbst prüfen. Keine belastbaren Daten für ein erhöhtes Krebsrisiko durch eine einmalige IVF-Stimulation. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen einen glücklichen Ausgang. Mit freundlichen Grüßen Dr. med. F. Gagsteiger


decembermom

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, ich möchte herzlich bei Ihnen bedanken für Ihr Mitgefühl und Ihre ausführlichen Informationen.    Ich muss gestehen, dass ich auch Angst vor einem natürlichen Abgang habe, da dieser in der 9. SSW schon mehr Gewebe beinhaltet und ich nicht weiß, wie ich damit umgehen werde. Zudem macht mich das Zuwarten auf eine Blutung nervös. Da ich schon Kinder habe, bin ich auch nicht so flexibel im Alltag. Mein Mann nimmt mir aktuell sehr viel ab, aber er ist auch beruflich eingespannt. Was ist, wenn diese Blutung plötzlich auf dem Fußballfeld beispielsweise auftritt? Ich stelle mir einen solchen Abgang als kleine Geburt vor und daher nicht direkt vergleichbar mit einer stärkeren periodenblutung.    Nach Rücksprache mit der Klinik würde man versuchen, den Embryo in der fruchthöhle  erst mit einer Zange zu fassen und anschließend mit einer saugkürretage den Rest abzusaugen.  Falls nicht alles an Gewebe raus ist, wird stumpf nachkürretiert. Ich hoffe sehr auf ein vorsichtiges Vorgehen. Erscheint Ihnen dieser Ansatz richtig? Eine Ultraschall Kontrolle findet meines Wissens während der OP nicht statt.  Wo kann ich eine Basisdiagnostik machen lassen? Geht das in jedem Kinderwunsch Zentrum? Ist das eine Kassenleistung?  Wir haben bereits vier gesunde Kinder, daher denke ich, dass genstörungen oder gerinnungsstörungen eher unwahrscheinlich sind in unserem Fall.  Eine latente Hypothyreose liegt bei mir vor und wird mit L-Thyroxin behandelt. Der Wert vor der Schwangerschaft war mit 1,5 gut.    Sind auch Schäden an den Spermien denkbar als Abortursache?    Wie würden das Abortmaterial gerne genetisch untersuchen lassen. Die Klinik klärt morgen früh ab, ob das möglich ist. Falls nicht, würden wir den Eingriff verschieben. Uns ist es wichtig, den Grund zu kennen. Die Kosten müssten wir selbst tragen. Die Klinik schien über die Abläufe nicht so informiert. Ich bin auch skeptisch, dass sie über diesen Ablauf nicht informiert sind. Wir wohnen leider ländlich, es gibt nicht so viel Auswahl an Kliniken.  Herzlichen Dank für Ihren Rat.


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Es tut mir sehr leid, dass Sie diese belastende Situation durchstehen müssen. Ein Abgang in der neunten Schwangerschaftswoche kann tatsächlich stärker sein als eine Regelblutung, weil bereits mehr Plazentagewebe und Embryonalstrukturen ausgestoßen werden. Die Blutung baut sich aber meist über eine halbe bis ganze Stunde auf; sie beginnt selten plötzlich „wie ein Schwall“. Wer sich auf den Tag X vorbereitet – starke Binden, Schmerzmittel wie Ibuprofen, eine Begleitperson und einen Plan, welches Krankenhaus im Notfall am schnellsten erreichbar ist – erlebt den natürlichen Verlauf oft sicherer. Wenn Sie das Geschehen terminlich besser steuern möchten, kann Ihre Ärztin vorab Mifepriston plus Misoprostol geben; mit dieser Kombination setzt die Blutung planbar innerhalb von 24 Stunden ein und erreicht ähn­liche Erfolgs­raten wie eine Operation. AWMF-Empfehlungen nennen Spontanabgang, medikamentöse Einleitung und operative Saugkürettage als gleichwertige Optionen, solange keine schweren Blutungen oder Infektionszeichen bestehen. AWMF LeitlinienregisterAWMF Leitlinienregister Entscheiden Sie sich für den operativen Weg, ist heute eine sanfte Vacuum-Aspiration unter Ultraschallkontrolle üblich, weil das Risiko, Restgewebe zu übersehen oder die Gebärmutterwand zu verletzen, damit deutlich sinkt. Dass Ihr Krankenhaus den Embryo erst mit einer Zange fasst und erst danach absaugt, weicht zwar vom Regelfall ab, schadet aber nicht zwingend, solange der Sog niedrig eingestellt und anschließend nur minimal „nachgekürettet“ wird. Bitten Sie das Team dennoch ausdrücklich, während oder spätestens direkt nach dem Eingriff einen Ultraschall zu machen, denn das lässt sich ohne Mehraufwand in den Ablauf integrieren und vermindert das Synechien-Risiko. Eine Anti-D-Gabe ist nötig, falls Sie rhesusnegativ sind. Dokumentenbibliothek Wenn Sie die Ursachen klären möchten, lohnt sich eine genetische Analyse des Abortmaterials. Am aussagekräftigsten ist heute eine Array-CGH- oder Next-Generation-Sequencing-Untersuchung, weil keine Zellkultur mehr nötig ist und die Trefferquote bei chromosomalen Fehlern über 90 Prozent liegt. Dafür braucht das Labor etwa einen Teelöffel Chorion oder Nabelschnur in steriler Kochsalzlösung sowie eine kleine Blutprobe von Ihnen zur Abgrenzung mütterlicher Zellen; beides sollte binnen 24–48 Stunden dort ankommen. Die Kosten liegen in Deutschland meist zwischen 250 und 400 Euro und sind privat zu tragen. Falls Ihr Krankenhaus diesen Workflow nicht kennt, können Sie den Eingriff problemlos um einen Tag verschieben, damit das Laborpaket vorbereitet werden kann. ScienceDirect Bei zwei konsekutiven Fehlgeburten empfiehlt die AWMF bereits eine Basisdiagnostik; sie umfasst Schilddrüsenfunktion, Antiphospholipid-Antikörper, eine Thrombophilie-Abklärung, eine Hysteroskopie oder 3-D-Ultraschall des Uterus sowie Karyotypen beider Eltern. Vieles davon übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse allerdings erst ab drei Aborten, sodass Sie vorher einen Kostenvoranschlag einreichen sollten. In Ihrer Region bietet das universitäre Kinderwunschzentrum UniFee in Ulm alle notwendigen Untersuchungen an, und das Genetikum in Neu-Ulm kann das Abortgewebe auswerten, falls Ihre Klinik es nicht selbst verschickt. AWMF LeitlinienregisterUniversitätsklinikum UlmHome Auch die väterliche Seite spielt eine Rolle: Eine Meta-Analyse von Anfang 2024 zeigt, dass eine erhöhte Sperm-DNA-Fragmentation das Fehlgeburts­risiko etwa verdoppelt. Ein entsprechender Test kostet 150–250 Euro und kann besonders sinnvoll sein, wenn der Vater über 40 ist oder Faktoren wie Rauchen oder Hitzebelastung vorliegen. Antioxidative Maßnahmen – beispiels­weise Coenzym Q10 zusammen mit Vitamin C und E – senken den Fragmentations­index oft innerhalb weniger Monate messbar. Frontiers Ihre latente Hypothyreose ist mit einem präkonzeptionellen TSH von 1,5 mIU/l bereits optimal eingestellt; behalten Sie den Wert in einer nächsten Schwangerschaft aber vier- bis sechswöchentlich im Blick, weil sich der Bedarf an L-Thyroxin meist um 25–50 µg erhöht. Was die Entscheidung angeht: Wenn Sie möglichst viel Selbstbestimmung wünschen und den Ablauf zu Hause organisieren können, spricht vieles für den abwartenden oder medikamentös gesteuerten Weg. Wenn planbare Arbeits- oder Betreuungs­abläufe, eine schnelle Verarbeitung und die geringste Rate an Nachbehandlungen im Vordergrund stehen, ist die ultraschall­gestützte Saugkürettage die verlässlichste Option. In jedem Fall sollten Sie eine Nachkontrolle per Ultraschall nach ein bis zwei Wochen, psychologische Unterstützung und – falls Sie rhesusnegativ sind – die Anti-D-Prophylaxe mit einplanen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und die nötige Unterstützung in den kommenden Tagen; melden Sie sich gern, wenn weitere Fragen auftauchen.


decembermom

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, tausend Dank für all Ihre Informationen! Sie helfen mir wirklich sehr! Dankeschön!    Ich habe bereits einen Termin vereinbart in einer Praxis für Rheumatologie, in ein Aps auszuschließen. Die anderen Punkte werde ich nach und nach abarbeiten.  Danke auch für Ihre Tipps bezüglich der Humangenetik. Ich werde das mit dem Operateur morgen besprechen. Ich habe mich nun für eine OP in einem großen ambulanten OP Zentrum entschieden. Die Bedingungen in der Klinik und die Tatsache, dass vor der OP kein Gespräch mit dem Operateur führen kann, fand ich nicht in Ordnung. ich hoffe, dass der ambulante Operateur eine saugkürretage beherrscht. Eine kurze Rückfrage. Warum bewirkt ein Ultraschall direkt nach OP weniger synechien?    Mein aufrichtiges Dankeschön 


decembermom

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, Sie hatten mir bereits sehr kompetent weitergeholfen. wir hatten leider vor drei Wochen die Diagnose missed abortion in der sono 8+6 SSW, rechnerisch 9+2 SSW.  es erfolgte eine Woche nach Diagnose eine kombinierte Abortkürretage. Erst wurde vorsichtig mit dem Löffel zum lösen kürettiert und anschließend  mittels vacuum abgesaugt, so erklärte mir der Operateur.    wir haben nun den Befund der Human Genetik erhalten. Im Abortmaterial wurde ein gesunder karyotyp 46,XX gefunden. Ich persönlich gehe von einer Kontamination mit meinen eigenen Zellen aus. Wie könnte man von hier aus weitermachen? Ist es möglich, dass die Genetiker bei weiteren Untersuchungen noch zu einem anderen Ergebnis kommen? Wir würden sehr gerne den Grund verstehen.  Ganz herzlichen Dank   


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Abend Es tut mir sehr leid, dass Sie diese traurige Erfahrung einer missed abortion machen mussten. Sie beschreiben den Ablauf der Kürettage sehr präzise, und es ist gut, dass Ihnen die Ärzt:innen dies alles verständlich erklärt haben. Zum genetischen Befund: Ein Karyotyp 46,XX kann prinzipiell sowohl ein Hinweis auf einen weiblichen Embryo mit unauffälligem Chromosomensatz sein – oder tatsächlich durch eine mütterliche Zellkontamination entstehen. Das Risiko einer solchen Kontamination besteht vor allem dann, wenn – wie bei Ihnen beschrieben – das Material manuell gelöst und anschließend abgesaugt wurde, da dabei häufiger mütterliches Gewebe mit in die Probe gelangt. Was bedeutet das konkret? Ein Befund 46,XX ist leider nicht beweisend dafür, dass das Embryomaterial genetisch gesund war. Vor allem dann, wenn kein väterliches Genmaterial (z. B. Y-Chromosom oder paternale Marker)nachgewiesen werden kann, muss man kritisch hinterfragen, ob der Befund wirklich aus embryonalem Gewebe stammt. Gibt es weitere Untersuchungsmöglichkeiten? In manchen Fällen kann im Rahmen einer sogenannten Mikrosatellitenanalyse (STR-Typisierung) oder Array-CGH mit maternaler Vergleichsprobe geklärt werden, ob es sich beim Befund tatsächlich um fetale DNA oder um mütterliche Kontamination handelt. Diese Verfahren müssen aber zeitnah zum Abort geplant und oft speziell angefordert werden. Wenn das Material nicht mehr vorhanden oder nicht geeignet konserviert ist, kann dies im Nachhinein leider nicht mehr erfolgen. Wie kann man künftig den Grund besser eingrenzen? Hier wäre eine gezielte genetische Analyse mit Kontaminationstestung (z. B. durch Paralleluntersuchung von mütterlichem Blut) empfehlenswert. Zusätzlich können Sie mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Zentrum über eine weiterführende Diagnostik sprechen (Gerinnung, Endometrium, Immunologie, etc.), wenn es sich bereits um einen wiederholten Abort handelt. Fazit: Ja, Ihre Einschätzung ist leider realistisch: Es könnte sich um eine Kontamination handeln. Ein gesund wirkender Karyotyp schließt keine genetische Ursache aus. Ein neueres Ergebnis aus dem vorliegenden Material ist nur möglich, wenn explizit eine Analyse zur Kontaminationsprüfung gemacht wurde oder noch gemacht werden kann – das ist jedoch selten retrospektiv möglich. Ich wünsche Ihnen viel Kraft in dieser Zeit.


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, vielen Dank für Ihr Mitgefühl, Ihre Zeit und die präzisen Antworten. Wir haben den Befund gestern per Brief erhalten. Ich rufe morgen früh direkt in dem Zentrum für Pränatale Diagnostik an und lasse mich bezüglich einer Kontaminationsanalyse beraten.    Falls diese hoffentlich noch durchgeführt werden kann, ist es denn möglich, dass man den richtigen karyotypen noch findet? Ich habe Sorge, dass versehentlich zu wenig oder kein embryonales Gewebe mit in die Probe gefüllt wurde.    Nach meinem eigenem Recherchen gehe ich schon von einer Chromosomen Störung aus, da der Dottersack mit 0,75 cm schon recht groß war. Ansonsten entsprach der Embryo dem Gestationsalter von der Größe, nur schlug das kleine Herz nicht.    Folgende Rückfrage hätte noch: Ich hatte in der 6. SSW einen grippalen Infekt mit Fieber von 39 grad, ich habe eine Tablette Ibuprofen 200 mg eingenommen, um die Temperatur zu senken. Ist es denkbar, dass entweder der Infekt oder das Medikament eine Fehlgeburt oder Entwicklungsstörungen beim Embryo ausgelöst haben? Im Zeitraum der missed abortion hatten unsere Kinder Hand-Fuß Mund. Mein Mann hatte auch entsprechende Pusteln an den Händen. Ich war symptomfrei. Kann der Erreger von Hand-Fuß Mund Fehlgeburten begünstigen? Ist es möglich, dass  nach Kontaminationsanalyse der karyotyp des Embryos noch entdeckt werden kann?    Ich danke Ihnen sehr für Ihre Zeit und Mühe. Es ist schwer, in dieser Zeit Hilfe zu bekommen. Meine Frauenärztin war leider wenig empathisch. Ich fühle mich sehr allein zur Zeit. Mein Mann versucht mir eine Stütze zu sein und ermutigt mich, dass wir nicht aufgeben dürfen und dass bessere Zeiten kommen, aber es ist schwer, neue Hoffnung zu schöpfen. Ich bin mit 40,5 Jahren im Grunde schon zu alt befürchte ich.    Ich danke Ihnen sehr für Ihre Unterstützung 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, haben Sie vielen Dank für Ihre offenen Worte, Ihr Vertrauen und Ihre ehrlichen Gedanken. Es tut mir sehr leid, dass Sie diese schwere Erfahrung machen mussten und sich momentan so allein gelassen fühlen. Gerade nach dem Verlust einer Schwangerschaft ist Mitgefühl und fachlich gute Begleitung das Mindeste, was man erwarten darf. Umso mehr freut es mich, wenn ich Sie in dieser schwierigen Zeit wenigstens etwas unterstützen kann. Zu Ihren Fragen: 1. Möglichkeit einer Kontaminationsanalyse nachträglich: Wenn bereits ein Chromosomenbefund mit 46,XX vorliegt, ist die Wahrscheinlichkeit leider hoch, dass mütterliches Gewebe untersucht wurde. Eine nachträgliche Kontaminationsanalyse kann unter Umständen noch zeigen, ob tatsächlich nur mütterliche Zellen untersucht wurden. Dafür ist es jedoch entscheidend, dass noch Material eingefroren oder zumindest archiviert wurde. Bitte erfragen Sie dies im Zentrum für Pränataldiagnostik direkt. Falls Material vorhanden ist, kann man in spezialisierten Laboren durch z.B. STR-Analysen (Short Tandem Repeats) bestimmen, ob das untersuchte Gewebe wirklich embryonalen Ursprungs war. 2. Kann man den „richtigen“ Karyotyp noch feststellen? Falls tatsächlich noch geeignetes, nicht kontaminiertes Material vorhanden ist, ja – dann wäre eine weitere Analyse sinnvoll. Wenn jedoch nur noch mütterliches Gewebe archiviert wurde, ist ein nachträglicher Nachweis des embryonalen Karyotyps nicht mehr möglich. 3. Fieberhafter Infekt mit Ibuprofen in der 6. SSW – mögliche Ursache? Fieber über 39 °C im frühen ersten Trimester ist in Einzelfällen tatsächlich mit einem leicht erhöhten Risiko für Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen assoziiert, insbesondere wenn es über längere Zeit besteht. Die Einnahme von einer Dosis Ibuprofen 200 mg ist jedoch nicht als schädlich einzustufen. Kritisch wäre eine dauerhafte Einnahme über mehrere Tage oder höhere Dosierungen. Insofern ist es sehr unwahrscheinlich, dass Ihr Infekt oder diese Tablette allein die Ursache war – insbesondere, da Chromosomenstörungen in diesem Alter ohnehin die weitaus häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt darstellen. 4. Hand-Fuß-Mund-Krankheit – mögliches Risiko? Coxsackie-Viren (die Erreger von Hand-Fuß-Mund) verlaufen bei Erwachsenen meist mild oder sogar unbemerkt. Es gibt nur vereinzelte Hinweise auf eine mögliche Beteiligung bei Fehlgeburten, aber das Risiko wird insgesamt als sehr gering eingeschätzt – insbesondere, wenn Sie keine Symptome hatten. Eine Infektion mit diesen Viren ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ursächlich für den Verlust. 5. Ihre Sorge wegen Ihres Alters: Ich verstehe Ihre Befürchtung gut. Aber bitte glauben Sie mir: Mit 40,5 Jahren sind Sie nicht zu alt. Ja, die Chancen sind niedriger, die Eizellqualität nimmt ab, und ja, es braucht oft Geduld und manchmal Unterstützung. Aber es ist noch alles möglich. Viele Frauen werden mit 40 oder 41 Jahren schwanger – manchmal auf natürlichem Weg, manchmal mit Unterstützung. Und auch wenn die Hoffnung gerade schwach scheint: Ihre Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Sie dürfen traurig sein, Sie dürfen sich erschöpft fühlen – und Sie dürfen sich trotzdem weiter ein Kind wünschen. Ihr Mann scheint ein wunderbarer Mensch zu sein. Vielleicht ist es gut, sich in den kommenden Wochen sanft neu zu orientieren: Vielleicht mit einem Zyklusmonitoring oder einer Beratung in einem Kinderwunschzentrum, wo man auch auf Ihr Alter und Ihre Vorgeschichte empathisch und individuell eingeht. Bitte zögern Sie nicht, sich jederzeit wieder zu melden. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass wieder Licht in Ihre Tage kommt – und dass Sie sich gut aufgehoben fühlen dürfen. Viel Glück Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Rat, Ihre Zeit und die Mut machenden Worte.  Ihre fachliche Einschätzung und die lieben Zeilen helfen mir wirklich sehr in dieser schweren Zeit. Ich bin Ihnen für Ihre Empathie sehr dankbar. Danke, dass Sie mir neue Zuversicht gegeben haben.  Ich wünsche Ihnen beruflich wie privat alles alles Gute. Beste Grüße           


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  Sie haben mir bisher in dieser schweren Zeit sehr weitergeholfen, dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Dürfte ich Sie nochmal um Rat bitten?  Meine abortkürretage war vor 3 Wochen, seit ein paar Tagen kommt nur noch bräunlicher Schleim. Bei der ersten Ultraschalluntersuchung 11 Tage nach OP wurde noch eine Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter gefunden.  Da ich kein Vertrauen mehr hatte zu dieser Frauenärztin, sie war leider in Nachgang der Fehlgeburt wenig empathisch,  habe ich nun den Frauenarzt gewechselt und werde jetzt von einen erfahrenen Gynäkologen betreut, der als Frauenarzt in unserem örtlichen kunderwunschzentrum arbeitet.  Er hat heute 3 Wochen nach OP nochmal geschallt und meinte, dass in 4-5 Tagen mit einem Eisprung zu rechnen sei. Einen pausenzyklus hat er dringend angeraten, weil in der Gebärmutter noch Flüssigkeit sei. Insgesamt sieht die Gebärmutter für mich noch nicht normal aus. Das Endometrium wurde mit 0,58 cm gemessen. Der Arzt sagte, dass noch mit Wachstum zu rechnen sei bis zum Eisprung. Tendentiell baue baue ich schon immer eher weniger Schleimhaut auf. Bei der hormondiagnostik im Kinderwunschzentrum im Januar (vor dem Abort)  lag die Schleimhaut kurz vor Eisprung auch nur bei 0,78. Auch in der Vergangenheit hatte ich immer Werte um 0.8 cm und bin damit erfolgreich mehrmals schwanger geworden und habe 4 Kinder termingerecht geboren.  Diese Flüssigkeit in der Gebärmutter schien der Arzt nicht dramatisch zu finden. Ich hingegen bin beinruhigt. Ich soll nach der ersten Periode am 10. ZT nochmal kommen und es wird per Ultraschall nochmal geschaut. Ich bin nun doch verunsichert, da die Gebärmutter so anders aussieht als zuvor. Mittig lag diese Flüssigkeit umgeben von einer weißen Struktur, die Gebärmutterschleinhaut. Es sah für mein laienhaftes Auge alles etwas unorganisiert aus nicht so klar strukturiert wie ich es von früheren Bildern kenne. Leider habe ich kein Bild mitbekommen. Ist so ein Befund normal 3 Wochen nach einer OP? Ich mache mir schon Sorgen, dass durch die OP Verletzungen aufgetreten sind, die eine mögliche Schwangerschaft in Zukunft beeinträchtigen könnten (ashermann Syndrom).  könnten Sie mir einen Rat geben? Ganz herzlichen Dank für Ihre Geduld und Ihre Hilfe   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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guten Abend, vielen Dank für Ihre vertrauensvolle Nachricht und die sehr differenzierte Schilderung Ihrer Situation. Es freut mich zu lesen, dass Sie nun bei einem erfahrenen Gynäkologen betreut werden, dem Sie wieder mehr Vertrauen schenken können – gerade nach einem solchen Verlust ist das von großer Bedeutung. Ihre Fragen und Sorgen im Überblick: 1. Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter – normal nach Kürettage? Ja, eine gewisse Flüssigkeitsansammlung in der Gebärmutter ist in den ersten Wochen nach einer Abrasio durchaus nicht ungewöhnlich. Diese Flüssigkeit kann aus zurückbleibendem Wundsekret, minimalen Restblutungen oder Schleim bestehen. Oft wird sie von selbst resorbiert oder mit der nächsten Menstruation ausgestoßen. Solange: keine Beschwerden wie Schmerzen, Fieber oder übelriechender Ausfluss auftreten, keine Hinweise auf Verwachsungen oder chronische Entzündung vorliegen, kann man zunächst abwarten. Die Beschreibung, dass die Flüssigkeit „mittig“ liegt und von einer weißen Struktur – der Schleimhaut – umgeben ist, spricht eher für ein noch nicht vollständig aufgebautes Endometrium.  2. Schleimhautdicke – ausreichend? Die gemessene Schleimhautdicke von 5,8 mm (also 0,58 cm) ist tatsächlich noch gering – aber Sie befinden sich ja auch noch deutlich vor dem Eisprung. Werte zwischen 7 und 9 mm gelten zwar als optimal, aber ab ca. 6 mm ist eine Schwangerschaft in vielen Fällen durchaus möglich . 3. Sorgen wegen Asherman-Syndrom – berechtigt? Diese Sorge ist verständlich, insbesondere wenn sich die Gebärmutter für Sie „anders“ anfühlt oder aussieht. Beim Asherman-Syndrom kommt es zu Verwachsungen (Synechien) innerhalb der Gebärmutterhöhle, typischerweise nach chirurgischen Eingriffen wie Kürettagen – besonders dann, wenn diese bei Infektionen oder in fortgeschrittener Schwangerschaft durchgeführt wurden. Beides ist bei Ihnen aber nicht der Fall. Hinweise auf ein Asherman-Syndrom können sein: Ausbleiben der Regelblutung oder sehr schwache Blutungen trotz normalem Zyklusverlauf. Zyklusunregelmäßigkeiten oder Schmerzen beim Aufbau der Schleimhaut. In der Sonografie: schlecht differenzierbare Gebärmutterschleimhaut, Verwachsungslinien. ABER: In der frühen Heilungsphase kann die Schleimhaut vorübergehend unregelmäßig oder unscharf erscheinen. Auch Flüssigkeit kann diesen Eindruck verstärken. 4. Empfehlung für das weitere Vorgehen Ich halte das geplante Vorgehen Ihres Gynäkologen für sehr sinnvoll: Zyklus beobachten, aber aktuell keinen Transfer oder neue Schwangerschaft anstreben. Kontrollsonografie um ZT 10, um Schleimhautaufbau und eventuelle Persistenz der Flüssigkeit nochmals zu beurteilen. Sollte sich der Ultraschall auch später noch unklar darstellen, kann man durch eine diagnostische Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) Klarheit schaffen – dies ist der Goldstandard zur Beurteilung von Asherman-Syndrom und zur gezielten Therapie, falls tatsächlich Synechien bestehen. Zusammenfassung: Die Flüssigkeit in der Gebärmutter kann in dieser Phase noch normal sein. Ihr niedriger Schleimhautaufbau scheint individuell und funktional zu sein – kein akuter Grund zur Sorge. Ein Asherman-Syndrom ist aktuell nicht gesichert, bei Unsicherheit kann eine Hysteroskopie in einem späteren Zyklus sinnvoll sein. Es ist gut und wichtig, dass Sie sich jetzt noch etwas Zeit geben, bevor eine erneute Schwangerschaft geplant wird – sowohl körperlich als auch emotional. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für Ihre vollständige Erholung, Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ein herzliches Dankeschön für die Rückmeldung und Ihre fachliche Einschätzung.    Bitte entschuldigen Sie meine Ängstlichkeit. Ich hadere leider immer noch damit, ob die OP für eine Frau mit weiteren Kundenwunsch wirklich die richtige Entscheidung war. Aber im Vorfeld der OP war ich unsicher, ob ein Abgang mittels cytotec für mich die richtige Entscheidung sei. Ich habe eine vorausgegangene sectio (1. Kind, danach unkomplizierte spontangeburten), zudem sagte der operateur bei der Voruntersuchung, dass es doch recht viel Schwangerschaftsmaterial sei und stärker bluten könnte.  Ich bin auch etwas verwirrt. Beliest man sich zum Thema Asherman, so erhält man unterschiedliche Zahlen, von 1% nach Abortkürretagen bis zu 30%. Für einen Laien ist es dann schwer einschätzen, was richtig ist. Woher kommen diese unterschiedlichen Zahlen? Welches tatsächliche Risiko gibt es?  Ich werde nun erstmal versuchen entspannt zu bleiben und die erste Regelblutung abzuwarten. In dem ersten Zyklus werde ich dann für den 10. ZT nochmal einen Termin vereinbaren zum Ultraschall in der Hoffnung, dass sich die Gebärmutter etwas erholt hat.  Mein Mann und ich erwägen ernsthaft eine IVF Therapie mittels PID im benachbarten Ausland. Mein Arzt gestern schien dieser Idee ebenfalls zugeneigt zu sein.  Wiw gesagt mein Arzt war nicht  beunruhigt und er ist schon seit 40 Jahren Facharzt, daher denke ich, dass er viel Erfahrung hat.  Ich denke, ich mache mir wahrscheinlich unnötig Sorgen. Ganz lieben Dank für Ihre Zeit und Mühe. Wenn Sie möchten, informiere ich Sie nochmal nach dem nächsten untraschall.  Viele Grüße und alles Gute 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Liebe Patientin, haben Sie herzlichen Dank für Ihre offene und vertrauensvolle Nachricht. Ihre Gedanken und Sorgen sind absolut nachvollziehbar – es ist ganz normal, dass man nach einem solchen Eingriff emotional und auch in Bezug auf die Zukunft hin- und hergerissen ist. Besonders, wenn noch ein Kinderwunsch besteht, wiegt jede Entscheidung doppelt schwer. Zur Frage des Asherman-Syndroms: Die unterschiedlichen Zahlen zur Häufigkeit nach einer Abrasio (Kürettage) entstehen vor allem dadurch, dass viele Studien verschiedene Ausgangssituationen vergleichen: Bei einer einfachen Kürettage nach einer Fehlgeburt ohne Infektion oder Komplikationen liegt das Risiko bei etwa 1–2 %. Wenn es sich um wiederholte Abrasien, starke Blutungen, Infektionen oder eine nicht vollständig entleerte Gebärmutter handelt, steigt das Risiko an – teils auf bis zu 20–30 % bei ungünstiger Konstellation. Auch subjektive Symptomberichte in Foren oder Erfahrungsberichten können die Wahrnehmung verzerren – man liest dort oft vor allem von den schwierigen Verläufen, nicht von denen, bei denen alles komplikationslos verheilt ist. Ihr Vorgehen, die erste Regelblutung abzuwarten und dann einen Ultraschall am 10. Zyklustag zu machen, ist sehr vernünftig. An diesem Tag kann man bereits gut beurteilen, ob sich die Schleimhaut regulär aufbaut und ob es Hinweise auf Verwachsungen gibt. Sollte der Aufbau der Schleimhaut nicht wie erwartet sein, gibt es immer noch Optionen zur weiteren Diagnostik, z. B. eine sanfte Office-Hysteroskopie. Dass Sie gemeinsam mit Ihrem Mann auch eine IVF mit PID im Ausland in Betracht ziehen, ist ein verantwortungsvoller Schritt, wenn bestimmte genetische Risiken oder wiederholte Verluste im Raum stehen. Gut, dass Ihr behandelnder Arzt offen dafür ist – und ebenso gut, dass Sie sich trotz der Sorgen vertrauensvoll auf den nächsten Zyklus einlassen möchten. Bis dahin wünsche ich Ihnen von Herzen Ruhe, Geduld und Zuversicht. Mit besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  ganz lieben Dank für Ihre fachliche Einschätzung und Ihre beruhigenden Worte. Es hilft mir sehr, dass Sie die Statistiken bezüglich des asherman Syndroms für mich etwas eingeordnet haben. Als Laie verliert man schnell den Überblick und Erfahrungsberichte schüren unnötige Angst.  Aktuell scheint sich wie mein Gynäkologe prophezeit hat, tatsächlich ein Eisprung zu entwickeln. Ich gehe davon aus, dass in 2 Tagen ein Eisspring stattfinden könnte (auf Grund von zervixschleim und lh Tests). Die Schleimhaut wurde vor zwei Tagen auf 0,58 cm gemessen. Ich habe gelesen, dass sich die Schleimhaut unter Östrogen in der ersten Zyklushälfte ca. 0,5 mm pro Tag aufbaut. Ist diese Angabe richtig bzw. entspricht sie Ihrer Erfahrung?  Für mich bedeutet das, dass zum Zeitpunkt des nächsten Eisprungs meine Schleimhaut zumindest bei 0,7 cm liegen könnte. Das beruhigt mich schon.  Ich verstehe, dass nur eine hystroskopie eine eindeutige Diagnose bezüglich des asherman Syndroms oder Verwachsungen geben kann. Reicht jedoch der normale Ultraschall und eine Schleimhautdicke von 6-7 mm zum Zeitpunkt des Eisprungs aus, um eine solche Diagnose zumindest unwahrscheinlich zu machen?  Ich würde nur bei begründeten Verdacht eine Spiegelung machen lassen, da jeder Eingriff wieder eine Manipulation darstellt.  Warum wird nach Abortkürretage immer ein pausenzyklus empfohlen? Ist das Fehlgeburtrisiko tatsächlich so viel höher? Um weiteres Leid zu vermeiden und das Risiko weiterer Fehlgeburten etwas zu reduzieren, werden wir uns nach der ersten Periode in einem kiwu Zentrum im Ausland (wir leben grenznah) vorstellen,  wo gesetzlich eine PID erlaubt ist. Auch wenn dieser Schritt Geduld erfordert und kostspielig ist, fühlen wir uns der Willkür der Natur so weniger ausgeliefert.  Wir hoffen, dass das Glück nochmal auf unserer Seite sein wird.    An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und Beratung. Sie sind ein bemerkenswerter Arzt- so wie es sich ein Patient nur wünschen kann.  Viele Grüße und alles Gute wünsche ich Ihnen   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag, haben Sie vielen Dank für Ihre warmen Worte – es freut mich sehr, wenn ich Ihnen in dieser belastenden Zeit ein wenig Orientierung geben konnte. Zur Schleimhautdicke und ihrem Aufbau: Ihre Annahme ist grundsätzlich richtig: Unter dem Einfluss von Östrogen wächst die Gebärmutterschleimhaut typischerweise mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,5–1 mm pro Tag in der ersten Zyklushälfte. Ein Startwert von 5,8 mm zwei Tage vor dem Eisprung lässt hoffen, dass sich die Schleimhaut zum Zeitpunkt des Eisprungs auf ca. 7 mm entwickeln kann – ein Wert, der für eine Einnistung meist ausreichend ist. Natürlich hängt dies auch von der Struktur („drei-Linien-Zeichen“) und Homogenität der Schleimhaut ab, aber ein normales Wachstum ist ein gutes Zeichen dafür, dass keine schwerwiegenden Verwachsungen vorliegen. Kann der Ultraschall eine Asherman-Diagnose ausschließen? Ein konventioneller Ultraschall allein kann ein Asherman-Syndrom nicht sicher ausschließen, da feine synechiale Stränge oder subtile Verwachsungen oft nicht sichtbar sind. ABER: Eine gleichmäßig aufgebaute Schleimhaut mit guter Dicke (>6 mm) zum Zeitpunkt des Eisprungs spricht deutlich gegen relevante intrauterine Synechien. In der Praxis sehen wir bei Asherman-Patientinnen häufig eine persistierend dünne Schleimhaut (< 5 mm), die auf keine hormonelle Stimulation mehr adäquat anspricht. Wenn Sie also in den nächsten Zyklen einen stabilen Aufbau beobachten können, spricht das für eine normale Situation.. Warum wird ein Pausenzyklus empfohlen? Nach einer Ausschabung (Kürettage) wird meist empfohlen, mindestens 4 wochen abzuwarten, und zwar aus mehreren Gründen: Die Gebärmutterschleimhaut braucht Regeneration, um wieder gut aufbauen zu können. Es soll sich ein regelmäßiger hormoneller Zyklus mit Eisprung und Lutealphase etablieren. Ihr Körper muss von "Schwangersein" wieder zum Modus "Schwangerwerden" wechseln. Hier sind völlig unterschiedliche hormonelle Konzepte notwednig. Eine sofortige neue Schwangerschaft könnte das Risiko für erneute Komplikationen (z. B. Frühverlust) geringfügig erhöhen – auch wenn es dafür keine stichhaltigen prospektiven Studien gibt, sondern eher klinische Erfahrung. Und: Die "Zeit" erlaubt auch eine emotionale Verarbeitung und eine"Trauerphase", was nicht zu unterschätzen ist. In Einzelfällen wird von einem "Pausenzyklus" abgesehen, aber grundsätzlich ist die Empfehlung medizinisch nachvollziehbar. Zu Ihrem geplanten Schritt in ein PID-Zentrum: Ich halte diesen Entschluss für verständlich und absolut legitim. In Fällen wiederholter Fehlgeburten oder bei der verständlichen Angst vor einem weiteren Schicksalsschlag bietet eine PID im Ausland zumindest ein Stück mehr Sicherheit und Kontrolle – auch wenn, wie Sie schon richtig schreiben, kein Verfahren absolute Sicherheit bieten kann. Dies ist jedoch sehr kostenintensiv, kann viel Stress verursachen und ist selten erfolgreicher, da zusätzliche Riskiken entstehen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass sich Ihr Wunschkind erfüllen wird. Mit besten Grüßen und den besten Wünschen für Ihren weiteren Weg Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  herzlich Dank für Ihre Rückmeldung und Ihre fachlichen Informationen.  Die Empfehlung eines pausenzyklus werden wir definitiv beherzigen. Ich werde mir nun erstmal Ruhe gönnen und Dinge tun, die uns Freude bereiten. Nach der ersten Periode werde ich zur Sicherheit nochmal einen Ultraschall machen.  Sie schrieben in Ihrer letzten Nachricht, dass eine IVF Behandlung (mit PID) selten erfolgreicher sei.  Ich bin selbst überfragt, wenn es um die Erfolgsaussichten für eine IVF Therapie geht. Man liest online leider auch von Fällen, in denen euploide Embryonen transferiert wurden und es dennoch zu einer Fehlgeburt kam. Also scheint die PID auch nicht immer die Lösung zu sein.  Wenn ich mich in Ihrer Praxis vorstellen wurde mit meiner Vorgeschichte, wie wäre Ihr Rat:  4 gesunde Kinder, alle entstanden im 1-3. Zyklus, jüngstes Kind aktuell 18 Monate.  Vor der Schwangerschaft mit dem jüngsten Kind frühabort 6. SSW ohne Ausschabung. Danach im 3. Zyklus wieder schwanger.  Aktuell nach 4. ÜZ biochemische Schwangerschaft, nach 5. ÜZ missed abortion bei 8+6 SSW, rechnerisch 9+2 SSW mit Ausschabung.  Alter 40,5 Jahre, schlank, keine Krankheiten. Ehemann gleiches Alter, ebenfalls gesund, schlank.  Wir sind beide Nichtraucher, trinken keinen Alkohol. Mein hormonstatus im Januar normal, amh 2,5. Schilddrüsen Unterfunktion seit Jahren bekannt, nur therapiert bei Kinderwunsch und Schwangerschaft. Ich nehme l-tyroxin 50, vor der letzten SS TSH unter dieser Dosis bei 1,7, keine Antikörper also nicht autoimmun laut meines Arztes.  Wäre es sinnvoller, mit dieser Vorgeschichte es vielleicht zeitlich begrenzt natürlich zu probieren oder besser direkt eine entsprechende IVF Therapie zu starten?  Mein Frauenarzt sah in der IVF Therapie eine gute Chance, aber er ist auch nicht spezialisiert auf diesem Gebiet. Wir sind überfragt. Als Laie überschätzt man vielleicht auch die Erfolgsaussichten.  Würden wir uns im Ausland in einer entsprechenden Klinik vorstellen, so würde man uns sicherlich zur Therapie raten allein schon aus monetären Motiven. Daher ist es schwierig, einen objektiven Rat zu bekommen. Vielleicht könnten Sie mir abschließend diesbezüglich noch einen Rat geben?    Ich danke Ihnen sehr für all Ihre Hilfe und Ihre Ratschläge sowie die aufmunternden Worte! Vieke liebe Grüße und einen schönen Sonntag 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Liebe Decembermom, vielen Dank für Ihre ausführliche Nachricht und Ihr Vertrauen. Sie beschreiben eine Situation, die viele Frauen in Ihrer Lebensphase betrifft – mit dem Unterschied, dass Sie bereits vier gesunde Kinder haben, was grundsätzlich ein sehr gutes Zeichen für Ihre Fertilität ist. Gleichzeitig verstehe ich Ihre Sorgen absolut, denn die letzten Schwangerschaftsverläufe waren enttäuschend und auch belastend. Ich versuche, Ihnen möglichst nüchtern, aber auch empathisch meine Einschätzung zu geben: 🧠 Zu Ihrer Vorgeschichte Vier spontane, unkomplizierte Schwangerschaften bis zur Geburt – das spricht eindeutig für eine sehr gute reproduktive Basis. Zwei frühe Fehlgeburten innerhalb von wenigen Zyklen im aktuellen Kontext sind leider häufiger altersassoziiert (besonders ab etwa 40 Jahren). Sie haben sich rasch wieder erholt und sind wieder schwanger geworden – ein weiteres gutes Zeichen für Ihre Fruchtbarkeit. Ihre Hormondaten (AMH 2,5; normaler Hormonstatus; guter TSH) sind für Ihr Alter überdurchschnittlich stabil. 🔬 Was bringt eine IVF in Ihrer Situation mit PID? Ja, PID (PGT-A) verringert das Risiko, Embryonen mit chromosomalen Auffälligkeiten zu transferieren. Dennoch: Auch euploide Embryonen können sich nicht einnisten oder verloren gehen – z. B. durch immunologische, endometriale oder vaskuläre Ursachen. Eine PID ist keine Garantie auf ein Baby, sondern hilft bei der Selektion wahrscheinlich bessererEmbryonen. Ihre Erfolgswahrscheinlichkeit bei einer IVF mit PID läge (geschätzt) bei etwa 30–40 % pro Transfer, wenn gute Blastozysten entstehen. Der Gewinn durch PID ist in Ihrem Fall eher begrenzt, da Ihre Hauptproblematik nicht das „Nicht-Schwangerwerden“, sondern der Verlust nach Einnistung ist. 🕰️ Mein Vorschlag für das weitere Vorgehen 1. Noch einmal 3 Zyklen natürlich versuchen, aber mit genauerer Diagnostik: Schilddrüsenfunktion engmaschig kontrollieren, TSH sollte in der Frühschwangerschaft unter 2,5 bleiben (ggf. Dosis leicht anpassen). Zyklusmonitoring mit Ovulation, Gelbkörperphase, ggf. Endometriumbiopsie zum Ausschluss einer chronischen Endometritis. Überprüfung von Gerinnung, Immunparametern, Mikrobiom, evtl. Killerzellaktivität, um seltenere Ursachen für wiederholte frühe Verluste auszuschließen. Auch eine Kontrolle des Spermiogramms und Messung der DNA-Fraktion kann bei Ihrem Mann sinnvoll sein. In Betracht ziehen: milde hormonelle Unterstützung vor und ab der Eisprungphase, z. B. mit Progesteron oder niedrig dosiertem HCG-Schema. 2. IVF als Option offenhalten, wenn: Sie nach mehreren weiteren Zyklen nicht mehr schwanger werden oder die psychische Belastung zu groß wird oder der Wunsch nach gezielterer Kontrolle der Embryonenentwicklung aufkommt. ⚖️ Zusammenfassung Ich würde Ihnen raten, die nächsten Monate zu nutzen: Nicht sofort in eine IVF zu gehen, sondern unter gezielter ärztlicher Begleitung weiter natürlich zu versuchen. Gleichzeitig aber Diagnostik sinnvoll erweitern, um behandelbare Ursachen nicht zu übersehen. Eine IVF wäre bei Ihnen eine Option, nicht die erste Wahl – Ihre Erfolgsaussichten sind durch Ihre Vorgeschichte gut, auch auf natürlichem Wege. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie bald wieder eine gesunde Schwangerschaft erleben dürfen – mit der nötigen Portion Zuversicht, Geduld und ärztlicher Unterstützung. Mit den besten Grüßen zum Sonntag Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Facharzt für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin BestFertility Ulm


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger,  Herzlichen Dank für Ihre erneute Hilfe und ausführliche Erörterung unserer Optionen. Sie haben mir sehr geholfen in dieser schweren Zeit, etwas  Orientierung und Zuversicht wieder zu finden.  Wir werden Ihren Vorschlag beherzigen und nach dem Pausenzyklus 3 Monate probieren bevor wir ggf. eine Ivf planen.    Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Ratschläge, Empathie und Ihre Ermutigungen.  Alles erdenklich Gute wünsche ich Ihnen! 


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger  Es tut mir sehr leid, dass ich Sie nochmal belästige. Das ist mir sehr unangenehm und ich möchte mich entschuldigen, dass ich Ihre Geduld so überstrapaziere. Heute ist unerwartet eine Schmierblutung (gelblich bis rötlich tingierter Schleim) aufgetreten mit leichten unterleibsschmerzen. Es fühlt sich wie eine Periode an, ohne dass die Blutung richtig in Gang kommt. Ich verstehe das alles nicht mehr, bin verzweifelt.  Alle Ereignisse nochmal kurz im Überblick  -2. Mai Abortkürretage 9+2 SSW, Wachstum bei 8+6 SSW stehen geblieben.  - erste Ultraschall Kontrolle 13.5, dort wurde noch restliche Wundflüsdigkeit/Blut diagnostiziert.    - am 17.5 subjektiv Gefühl von Mittelschmerz, fraglich Eisprung. Ovulationstests positiv, wobei das auch restliches Beta HCG sein könnte. Der Beta HCG Wert wurde nie kontrolliert. Schleim konnte ich schwer beurteilen, da auch noch Blut beigemengt war. Also unsicher, ob es ein Eisprung war.  - am 22.05 erneut Ultraschall Kontrolle, Schleimhaut der Gebärmutter 0,58 mm, Wundflüssigkeit unverändert, angeblich zervixschleim passend zum bevorstehenden Eisprung laut Muttermundsuntersuchung, Eisprung laut Arzt in 4-5 Tagen zu erwarten. Eierstöcke wurden jedoch nicht untersucht.  Ovulationstests haben seitdem nichts mehr angezeigt. Konventioneller Urin Schwangerschaftstest aber negativ.  subjektiv leichter Mittelschmerz am Wochenende, zervixschleim dünnflüssig. Ich bin mir jedoch unsicher, weil die Ovulationstests negativ waren bzw. zu schwach von der Linie, um als positiv gewertet zu werden.  -nun heute ganz plötzlich Schmierblutung mit periodenartigen leichten Schmerzen. meine Fragen: -könnte das einfach auch noch die restliche wundflüssigkeit sein, die nun Zyklus unabhängig noch abgeht?    -oder lag ich doch  richtig mit dem Eisprung am 17.5  und es ist die erste Periode nach Ausschabung? Nur leider kommt sie nicht in Gang, was meine Sorge vor Verwachsungen extrem steigert. Am Montag habe ich einen Termin zur weiteren Kontrolle. Jedoch schien mein Arzt beim letzten Termin auf Nachfrage wenig von der Existenz eines Asherman Syndroms zu halten. Aber so soll ich mich sonst hinwenden mit dieser Sorge?  Ich bin so verwirrt, da ich nicht weiß, wo ich überhaupt stehe im Zyklus.    Für einen Ratschlag wäre ich Ihnen sehr sehr dankbar!     


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag,, bitte fühlen Sie sich keineswegs als Belastung – Ihre Sorge ist absolut nachvollziehbar, und es ist gut, dass Sie so aufmerksam auf Ihren Körper achten. Ich gehe Ihre Situation gerne Schritt für Schritt durch, um Ihnen etwas Orientierung zu geben. Zyklischer Überblick & mögliche Einordnung Rückblick: 02.05. Ausschabung nach MA bei 9+2 13.05. Ultraschall: noch Wundsekret/Blut sichtbar 17.05. subjektiv Mittelschmerz, Ovulationstests positiv → möglicher Eisprung, aber nicht eindeutig 22.05. Schleimhaut bei 0,58 mm → sehr dünn, kein typisches Bild für die zweite Zyklushälfte Heute (28.05.) Schmierblutung mit leichten Schmerzen → evtl. Periode oder noch Wundabgang? Mögliche Erklärungen für die Schmierblutung heute Erste schwache Periode nach Ausschabung Wenn tatsächlich ein Eisprung am 17.05. war, dann wäre der heutige Tag ca. ZT 12 nach Eisprung – also zeitlich passend für eine frühe Periodenblutung. → Die geringe Schleimhautdicke am 22.05. (nur 0,58 mm) spricht aber eher gegen eine gut aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, wie man sie für eine normale Regelblutung erwarten würde. Möglicherweise deshalb auch nur Schmierblutung. Zyklusunabhängiger Wundabgang / Restresorption Es ist gut möglich, dass sich noch altes Blut bzw. Sekret von der Ausschabung entleert – gerade wenn der Uterus auf Reize reagiert (z. B. nach einem hormonellen Minianstieg oder beginnender Aktivität des Endometriums). Beginnende Zyklusregulation ohne Eisprung Nach Ausschabungen kann es zu einem anovulatorischen Zyklus kommen – also ein Hormonzyklus ohne Eisprung. Dabei können unregelmäßige oder schmierblutungsartige Entleerungen auftreten, die nicht einer klassischen Periode entsprechen. Asherman-Syndrom: berechtigte Sorge? Sie beschreiben die Angst vor Verwachsungen sehr anschaulich. Diese Sorge ist ernst zu nehmen – aber: Eine erste sehr dünne Schleimhaut ist nach einer frischen Ausschabung nicht ungewöhnlich. Auch wenn bisher keine typische Periode aufgetreten ist, kann das in einem ersten Zyklus nach Kürettage normal sein. Ein Frühzeichen des Asherman-Syndroms wäre das vollständige Ausbleiben der Blutung trotz nachgewiesenem Eisprung, oder immer wieder Schmierblutungen ohne Schleimhautaufbau. 🩺 Am Montag würde ich daher Folgendes empfehlen: erneuter Ultraschall mit gezielter Beurteilung der Schleimhaut falls weiterhin keine gute Schleimhaut erkennbar → zyklischer Aufbau mit Östrogenkur erwägen, um die Reaktion des Endometriums zu testen Beta-HCG im Blut bestimmen (um einen sehr späten HCG-Abbau sicher auszuschließen) Mein Rat für jetzt Versuchen Sie, die Blutung ruhig zu beobachten. Eine geringe Schmierblutung kann tatsächlich alles sein – erste Periode, verspäteter Wundabgang oder ein hormoneller Miniabbruch. Sammeln Sie die Beobachtungen und nehmen Sie sie mit in die Kontrolle. Falls Ihr betreuender Arzt dem Thema Verwachsungen gegenüber nicht aufgeschlossen ist, könnte eine Zweitmeinung bei einem Endometriumspezialisten oder Kinderwunscharzt sinnvoll sein – allein schon, um Ihnen mehr Sicherheit zu geben. Abschließende Worte Sie müssen sich für nichts entschuldigen. Ihre Fragen sind nicht nur berechtigt, sondern wichtig – und Sie zeigen mit Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrem Einsatz, wie sehr Ihnen Ihr Körper und Ihre Gesundheit am Herzen liegen. Herzlich Ihr Dr. Gagsteiger


Babydream25

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Herzlichen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Sie sind mir zu Zeit eine große Hilfe. Ich gehe schon von einer periodenblutung aus. Die Blutung hat seit gestern minimal zugenommen jedoch immer noch schwach, eher Schleim, der von dunkelrotem blut durchzogen ist.  Jedoch beginnt meine reguläre Periode immer recht schwach und steigert sich dann über ein paar Tage. Daher warte ich den Verlauf ab.  Beunruhigt bin ich eher durch durch niedrige Schleimhaut. Ihre Aussage, dass dies im ersten Zyklus nach Ausschabung durchaus häufiger zu sehen ist, hat mich schon sehr beruhigt. So wie ich es verstanden habe, erhärtet sich der Verdacht eines Asherman Syndroms erst nach mehreren Zyklen mit schwacher oder keiner Blutung und zu geringer Schleimhaut. Ist das richtig?  Ich werde am Montag nochmal zur Untersuchung gehen und alles abklären lassen. Sollte der Arzt ebenfalls von einer ersten Periode ausgehen, werde ich am 10. ZT erneut um einen Ultraschall bitten, um die Schleimhaut kurz vor einen Eisprung zu messen. Noch eine kurze frage: im Ultraschall sah man ja immer noch wundflüssigkeit. Könnte diese Flüssugkeit dem Aufbau der Schleimhaut entgegenstehen oder deren Beurteilung durch Ultraschall erschweren?  Nochmals tausend Dank für Ihre Hilfe 🙏🏻


decembermom

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  Herzlichen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Sie sind mir zu Zeit eine große Hilfe. Ich gehe schon von einer periodenblutung aus. Die Blutung hat seit gestern minimal zugenommen jedoch immer noch schwach, eher Schleim, der von dunkelrotem blut durchzogen ist.  Jedoch beginnt meine reguläre Periode immer recht schwach und steigert sich dann über ein paar Tage. Daher warte ich den Verlauf ab.  Beunruhigt bin ich eher durch durch niedrige Schleimhaut. Ihre Aussage, dass dies im ersten Zyklus nach Ausschabung durchaus häufiger zu sehen ist, hat mich schon sehr beruhigt. So wie ich es verstanden habe, erhärtet sich der Verdacht eines Asherman Syndroms erst nach mehreren Zyklen mit schwacher oder keiner Blutung und zu geringer Schleimhaut. Ist das richtig?  Ich werde am Montag nochmal zur Untersuchung gehen und alles abklären lassen. Sollte der Arzt ebenfalls von einer ersten Periode ausgehen, werde ich am 10. ZT erneut um einen Ultraschall bitten, um die Schleimhaut kurz vor einen Eisprung zu messen. Noch eine kurze frage: im Ultraschall sah man ja immer noch wundflüssigkeit. Könnte diese Flüssigkeit dem Aufbau der Schleimhaut entgegenstehen oder deren Beurteilung durch Ultraschall erschweren?  Nochmals tausend Dank für Ihre Hilfe 🙏🏻


decembermom

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Bitte entschuldigen Sie, dass der Beitag zweimal geschickt wurde. 


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Vielen Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung – es freut mich sehr, wenn ich Ihnen in dieser schwierigen Phase etwas Orientierung geben kann. Zu Ihren Punkten: 🩸 1. Verlauf der aktuellen Blutung Was Sie beschreiben – eine anfangs schwache, schleimige Blutung mit dunkler Färbung – kann gut zu einer ersten Periode nach Ausschabung passen, zumal sich Ihre Regel auch sonst langsam aufbaut. Die hormonelle Regulation benötigt oft ein bis zwei Zyklen, um sich nach einer Kürettage wieder vollständig einzupendeln. 🔬 2. Verdacht auf Asherman-Syndrom Ihre Einschätzung ist absolut richtig: Ein Asherman-Syndrom ist dann verdächtig, wenn es wiederholt zu ausbleibender oder sehr schwacher Blutung kommt und dauerhaft keine ausreichende Schleimhaut aufgebaut wird. Ein einmalig schwacher Schleimhautaufbau, gerade im ersten Zyklus nach einer Ausschabung, ist noch kein gesicherter Hinweis darauf. Was sinnvoll ist: Ihre Idee, am 10. Zyklustag erneut die Schleimhaut zu kontrollieren, ist sehr gut. Eine Schleimhaut von ca. ≥6–7 mm mit dreischichtiger Struktur wäre in der ersten Zyklushälfte ein beruhigendes Zeichen. 💧 3. Wundflüssigkeit im Ultraschall Ja, Wundflüssigkeit (z. B. echofreie Areale in der Cavum uteri) kann: den Ultraschallbefund verfälschen, da nicht eindeutig erkennbar ist, ob es sich um Flüssigkeit oder dünne Schleimhaut handelt. den Schleimhautaufbau mechanisch behindern, insbesondere wenn es sich um Reste oder ein persistierendes Hämatometra handelt (was bei Ihnen nicht der Fall zu sein scheint). Wichtig ist hier die Verlaufskontrolle – wenn die Flüssigkeit im nächsten Zyklus verschwunden ist, lässt sich die Schleimhaut zuverlässiger beurteilen. ✅ Fazit & Empfehlung Der aktuelle Verlauf ist nicht zwingend pathologisch – eher typisch für die ersten Zyklen nach einer Kürettage. Ultraschall um ZT 10 ist ideal, um Schleimhautwachstum zu prüfen. Sollte in 2–3 Zyklen weiterhin kaum Blutung auftreten oder sich die Schleimhaut nicht über 5–6 mm hinaus aufbauen, kann man eine hysteroskopische Abklärung erwägen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld und Mut – Sie machen das sehr reflektiert und vorausschauend.


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals herzlichen Dank für Ihre ausführliche Hilfe. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass sich meiner annehmen und mich beraten. Die Blutung ist bisher schwach (so wie sonst in den letzten Tagen meiner Periode) und hellrot. Ich beobachte das weiter und lasse mich am Montag und am 10. ZT untersuchen in der Hoffnung, dass sich dann ein befriedigendes Bild zeigt. Ich gebe Ihnen eine Rückmeldung über den Verlauf. Nochmals mein aufrichtiges Dankeschön und alles Gute auch für Sie.


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, ich wollte Ihnen nur einen kurzen Zwischenstand mitteilen.  Den arzttermin am Montag habe ich abgesagt, da mir die Untersuchung zu dem Zeitpunkt nicht sinnvoll erschien. Nachdem die Blutung von Mittwoch bis Freitag eher gering war, nahm sie am Samstag leicht zu. Am Sonntag und gestern blutete es dann stärker wie bei einer normalen Periode. Ich gehe nun schon von einer ersten Periodenblutung nach der Ausschabung aus. Jedoch denke ich, dass diese Blutung am Anfang so schwer in Gang kam auf Grund von hormonellen Inbalancen. Passagere Gelbkörperschwäche? Vielleicht fand auch kein richtiger Eisprung in diesem Zyklus statt. Heute habe ich in der Praxis um einen neuen Termin gebeten, leider soll dieser schon am Donnerstag sein, das wäre der 6.zt. Also im Grunde viel zu früh, um die Schleimhaut zu beurteilen. Sehe ich das richtig? Ein anderer Termin war angeblich nicht möglich. Ich werde am Donnerstag nochmal mit dem Arzt sprechen, ob er eine Möglichkeit sieht, am 10-12. ZT nochmal einen Ultraschall zu machen.    Dass die Blutung nun doch stärker wurde, hat mich erstmal sehr beruhigt.  Mich wundert jedoch, dass die Blutung zwar dunkelrot war jedoch ohne Gewebereste/Schleimhaut. Schmerzen hatte ich keine. Ist das zu erwarten im ersten Zyklus nach der OP? Ich danke Ihnen, dass Sie mir stets mit Rat aus der Ferne beistehen. In dieser für uns schweren Zeit haben Sie uns sehr geholfen. Viele liebe Grüße   


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Morgen],   herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung und die freundlichen Worte. Ihre Einschätzung ist sehr plausibel und medizinisch gut nachvollziehbar: Zum Verlauf der Blutung: Dass sich die Blutung nach der Ausschabung (beginnend leicht, später zunehmend) verzögert und in der Intensität steigert, ist im ersten Zyklus nicht ungewöhnlich. Auch das Ausbleiben von Geweberesten oder „sichtbarer Schleimhaut“ ist kein Anlass zur Sorge. Die Gebärmutterschleimhaut kann sich in diesem ersten Zyklus noch unregelmäßig und zögerlich aufbauen – und entsprechend eher als „dünne“ oder fragmentierte Abblutung erscheinen. Schmerzen müssen nicht auftreten. Gerade wenn die Ausschabung vollständig und reizarm verlaufen ist, bleibt die Kontraktion der Gebärmutter oft milde. Mögliche hormonelle Ursachen: Sie vermuten zu Recht eine mögliche Gelbkörperschwäche oder sogar einen anovulatorischen Zyklus – das ist nach einem Abort mit Kürettage nicht ungewöhnlich. Der Körper benötigt manchmal ein paar Wochen, bis die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse sich reguliert. Ultraschall am 6. Zyklustag: Ihre Einschätzung ist richtig: Für eine sinnvolle Beurteilung der Schleimhautreifung im Hinblick auf einen Eisprung ist der 6. ZT meist zu früh. Idealer wäre der 10.–12. ZT, je nach Zykluslänge – das sprechen Sie völlig korrekt an. Dennoch kann der frühe Termin als Ausgangsbefund sinnvoll sein (Ausschluss von Restmaterial, Bestimmung der Follikelkohorte). Bitten Sie den Arzt ruhig um einen zweiten Termin in der genannten Zeitspanne – ggf. auch als kurzer Zusatztermin.   Zusammenfassung und Empfehlung: Die jetzige Blutung ist sehr wahrscheinlich die erste Menstruation nach der Ausschabung – ihr Verlauf spricht eher gegen ein Asherman-Syndrom. Es ist nicht untypisch, dass der erste Zyklus ovulatorisch gestört oder verkürzt ist. Kein Grund zur Sorge, dass keine sichtbare Schleimhaut oder Koagel mitabgingen. Bestehen Sie freundlich, aber bestimmt auf einen zweiten US-Termin um ZT 10–12, um Follikelreifung und Schleimhautentwicklung zu beurteilen.   Ich wünsche Ihnen von Herzen weiterhin Geduld, Zuversicht und gute Gespräche mit Ihrem betreuenden Team. Sie machen das alles sehr reflektiert und mit großem Feingefühl – das verdient Anerkennung.   Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals ganz herzlichen Dank für Ihren Rat und Ihre beruhigenden Worte. Ich war nun heute nochmals beim Arzt. Er stimme mir zu und sah eine Untersuchung für den heutigen Tag als sinnlos an in Bezug auf die Schleimhaut. Ich wurde dann nicht weiter untersucht. Ich habe nun einen Termin am kommenden Dienstag (13. ZT wenn man vom ersten Tag der Schmierblutung rechnet bzw. 11. ZT nach erster stäkerer Blutung). Der Termin ist bei seiner Kollegin, die Reproduktionsmedizinerin ist. Ich denke, der Termin passt zeitlich ganz gut, heute bestehen nur noch minimale Schmierblutungen. Ich bin dankbar, dass die Untersuchung von einer Expertin für Kinderwunsch vorgenommen wird. Die Praxis ist eigentlich ein Kiwu-Zentrum, mein Gynäkologe arbeitet dort nur zwei Tage die Woche und betreut außerhalb vom Gebiet Kinderwunsch gynäkologische Patientinnen. Ich bin schon nervös, ob sich die Schleimhaut am Dienstag regelrecht und ausreichend dick darstellt.  Der erste Ultraschall Befund vermutlich 3 Tage nach einem Eisprung von nur 5,8 mm hat mich schon sehr beunruhigt. Wir hoffen, dass wir "grünes Licht" bekommen und mit Zuversicht und Gottvertrauen, bald einen neuen Versuch starten dürfen. Für Ihre Hilfe und Ihren ausführlichen Rat bin ich sehr dankbar. Ich glaube, ohne diese Unterstützung wäre es noch schwerer gewesen, diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Tausend Dank! Ich melde mich nochmal, wie der Befund am Dienstag aussieht.    Viekr Grüße und schöne Pfingsten 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Sehr gerne, hier ist die überarbeitete Version mit Ihrer gewünschten Platzierung und Formulierung:     Guten Morgen, herzlichen Dank für Ihre offene und wertschätzende Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass Sie sich mit meiner Einschätzung ein Stück sicherer und gestärkter fühlen konnten – gerade in dieser sensiblen Phase ist das ein wichtiger Aspekt, der oft unterschätzt wird. Wenn Sie mit unserer Unterstützung zufrieden waren, freuen wir uns sehr über eine positive Google-Bewertung unter www.bestfertility.de. Ihre Erfahrung kann anderen Frauen in ähnlichen Situationen Mut machen und Orientierung geben – vielen Dank dafür im Voraus. Dass Sie am Dienstag nun einen Termin bei einer erfahrenen Reproduktionsmedizinerin haben, ist aus meiner Sicht ein sehr guter Schritt. Der gewählte Zeitpunkt scheint günstig, und es ist beruhigend zu hören, dass die Schmierblutungen mittlerweile nahezu abgeklungen sind. Ich bin zuversichtlich, dass sich die Schleimhaut bis dahin gut regenerieren konnte – manchmal braucht der Körper einfach ein wenig mehr Zeit, vor allem nach vorangegangenen hormonellen Belastungen und emotional fordernden Zyklen. Ihre Haltung ist bewundernswert und zweifellos hilfreich für alles, was kommt. Ich drücke Ihnen für die Untersuchung am Dienstag fest die Daumen und freue mich sehr, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten möchten. Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes, lichtvolles Pfingstwochenende – mit Momenten der Ruhe, der Zuversicht und inneren Klarheit.   Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger  


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Ich hoffe, Sie hatten schöne Pfingsten. Heute war ich nun zur Kontrolle und bin erstmal sehr erleichtert. Die Ärztin hat einen Ultraschall der Eierstöcke und der Gebärmutter gemacht. Zur Gebärmutter: Endometrium dreischichtig, Schleimhaut aktuell 7 mm. Aktuell kein Anhalt für Asherman, sie sagte, dass sich ashermsn sich anders zeige. Jedoch könnte man dies erst im Verlauf komplett ausschließen. Ist diese Aussage richtig?  Zu den Eierstöcken: rechts große Zyste, 1 Follikel 9 mm Links mehrere Antral Follikel, leitfollikel 11 mm Der Termin ging relativ schnell, daher habe ich folgende Fragen: 1) wann wäre auf Basis der Follikel mit einem Eisprung zu rechnen? Wir würden es sehr gerne nochmal versuchen.  2) da zwei Follikel gesehen wurden, besteht eine erhöhe Wahrscheinlichkeit, dass beide springen?  3) passt die Schleimhaut zeitlich zur Follikel Größe? 4) spricht die Zyste rechts für eine nicht gesprungene eizelle im letzen Zyklus und erklärt diese etwas chaotische Periode?    Auf Grund von Urlaub, wurde ein erneuter Termin in zwei Wochen vereinbart. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre emotionale und fachliche Unterstützung. Alles alles Gute! 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Liebe Frau [Name],   vielen herzlichen Dank für Ihre freundliche Nachricht – ich freue mich mit Ihnen, dass der heutige Befund Sie zunächst etwas beruhigen konnte. I Zur Gebärmutter / Schleimhaut: Die Aussage Ihrer Ärztin ist korrekt: Ein dreischichtig aufgebautes Endometrium mit 7 mm spricht gegen ausgeprägte Verwachsungen (Asherman-Syndrom). Dennoch kann ein Asherman-Syndrom im Anfangsstadium manchmal nur schwer erkennbar sein – gerade, wenn sich die Veränderungen auf bestimmte Areale der Gebärmuterhöhle beschränken. Insofern ist die Einschätzung „kein Anhalt derzeit, aber im Verlauf zu beobachten“ absolut fachlich richtig. Der aktuelle Befund spricht klar gegenein relevantes Problem. Zu den Eierstöcken: 1) Wann ist mit einem Eisprung zu rechnen? Ein Follikel von 11 mm (links) ist noch in einem frühen Reifestadium. Wenn er weiter wächst – was häufig 1 bis 2 mm pro Tag geschieht – wäre ein Eisprung in etwa 5 Tagen zu erwarten. In dieser Zeit können Ovulationstests und die Beobachtung Ihres Körpers (z. B. Zervixschleim) helfen, den optimalen Zeitpunkt zu erkennen. 2) Können beide Follikel springen? In seltenen Fällen ja – wenn sich beide Follikel gut weiterentwickeln, kann es zu einem doppelten Eisprung kommen. Momentan ist allerdings nur ein Leitfollikel mit 11 mm erkennbar. Der 9-mm-Follikel rechts ist noch unklar einzuordnen und könnte auch mit der bestehenden Zyste in Zusammenhang stehen. 3) Passt die Schleimhaut zum Entwicklungsstand der Follikel? Ja, absolut. Eine Schleimhaut von 7 mm ist in diesem Zyklusstadium ein sehr guter Befund und spricht für eine normale hormonelle Reifung. Bei weiterem Follikelwachstum wird sich die Schleimhaut meist ebenfalls weiter verdichten – das Zusammenspiel ist aktuell stimmig. 4) Ist die Zyste ein Zeichen für einen nicht gesprungenen Follikel? Sehr wahrscheinlich, ja. Eine sogenannte funktionelle Zyste entsteht häufig, wenn ein Follikel zwar gewachsen ist, aber nicht geplatzt ist. Solche Zysten sind hormonell aktiv oder nachwirkend und können zu unregelmäßigen oder ungewöhnlich starken Blutungen führen – Ihre „chaotische Periode“ ließe sich dadurch gut erklären. Meist bildet sich eine solche Zyste innerhalb von ein bis zwei Zyklen zurück. Wenn Sie noch in diesem Zyklus einen Versuch wagen möchten, wäre jetzt eine gute Zeit, die Ovulation zu beobachten. Sollten sich Anzeichen eines Eisprungs zeigen, könnten Sie den natürlichen Weg erneut nutzen. Ein weiterer Ultraschall wäre um den vermuteten Eisprung herum zwar hilfreich, aber falls das zeitlich wegen Urlaub nicht möglich ist, bleibt der Körper ein guter Kompass. Ovulationstests aus dem Morgenurin helfen auch beim "Timing". Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für diesen Zyklus und bin bei weiteren Fragen jederzeit gerne für Sie da. Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Tag vielen herzlichen Dank für Ihre freundliche Nachricht – ich freue mich mit Ihnen, dass der heutige Befund Sie zunächst etwas beruhigen konnte.  Zur Gebärmutter / Schleimhaut: Die Aussage Ihrer Ärztin ist korrekt: Ein dreischichtig aufgebautes Endometrium mit 7 mm spricht gegen ausgeprägte Verwachsungen (Asherman-Syndrom). Dennoch kann ein Asherman-Syndrom im Anfangsstadium manchmal nur schwer erkennbar sein – gerade, wenn sich die Veränderungen auf bestimmte Areale der Gebärmuterhöhle beschränken. Insofern ist die Einschätzung „kein Anhalt derzeit, aber im Verlauf zu beobachten“ absolut fachlich richtig. Der aktuelle Befund spricht klar gegenein relevantes Problem. Zu den Eierstöcken: 1) Wann ist mit einem Eisprung zu rechnen? Ein Follikel von 11 mm (links) ist noch in einem frühen Reifestadium. Wenn er weiter wächst – was häufig 1 bis 2 mm pro Tag geschieht – wäre ein Eisprung in etwa 3–5 Tagen zu erwarten. In dieser Zeit können Ovulationstests und die Beobachtung Ihres Körpers (z. B. Zervixschleim) helfen, den optimalen Zeitpunkt zu erkennen. 2) Können beide Follikel springen? In seltenen Fällen ja – wenn sich beide Follikel gut weiterentwickeln, kann es zu einem doppelten Eisprung kommen. Momentan ist allerdings nur ein Leitfollikel mit 11 mm erkennbar. Der 9-mm-Follikel rechts ist noch unklar einzuordnen und könnte auch mit der bestehenden Zyste in Zusammenhang stehen. 3) Passt die Schleimhaut zum Entwicklungsstand der Follikel? Ja, absolut. Eine Schleimhaut von 7 mm ist in diesem Zyklusstadium ein sehr guter Befund und spricht für eine normale hormonelle Reifung. Bei weiterem Follikelwachstum wird sich die Schleimhaut meist ebenfalls weiter verdichten – das Zusammenspiel ist aktuell stimmig. 4) Ist die Zyste ein Zeichen für einen nicht gesprungenen Follikel? Sehr wahrscheinlich, ja. Eine sogenannte funktionelle Zyste entsteht häufig, wenn ein Follikel zwar gewachsen ist, aber nicht geplatzt ist. Solche Zysten sind hormonell aktiv oder nachwirkend und können zu unregelmäßigen oder ungewöhnlich starken Blutungen führen – Ihre „chaotische Periode“ ließe sich dadurch gut erklären. Meist bildet sich eine solche Zyste innerhalb von ein bis zwei Zyklen zurück. Wenn Sie noch in diesem Zyklus einen Versuch wagen möchten, wäre jetzt eine gute Zeit, die Ovulation zu beobachten. Sollten sich Anzeichen eines Eisprungs zeigen, könnten Sie den natürlichen Weg erneut nutzen. Ein weiterer Ultraschall wäre um den vermuteten Eisprung herum zwar hilfreich, aber falls das zeitlich wegen Urlaub nicht möglich ist, bleibt der Körper ein guter Kompass. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für diesen Zyklus und bin bei weiteren Fragen jederzeit gerne für Sie da. Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


decembermom

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Lieber Herr Dr. Gagsteiger, herzlichen Dank für Ihre sehr hilfreiche Antwort und Orientierung. Unser Urlaub mit der Familie fiel nun zeitlich zusammen mit einer möglichen zweiten Ultraschall Untersuchung.  Ich beobachte aktuell die Anzeichen für einen möglichen Eisprung. Bisher sind die Ovulationstests jedoch noch negativ.  Jedoch war der Follikel am Dienstag ja auch erst 11mm. Etwas verunsichert bin ich, da die erste schmierblutung 4 Wochen nach Abortkürretage bereits vor 15 Tagen stattfand, die erste Blutung mit normaler Stärke war drei Tage später. Ich weiß nun nicht, an welchem zykustag ich nun wirklich bin. Im Januar fand bereits ein Zyklus Monitoring statt. Damals stand der Follikel zwei Tage vor Eisprung und die Schleimhaut war bei 7,3 mm. Leider weiß ich die Größe des Follikels nicht mehr. Nun wundert es mich, dass der Follikel nur bei 11mm liegt, die Schleimhaut schon recht gut ist. Kann das Wachstum variieren?  Die nächste Kontrolle findet nun auf Grund unseres Urlaubs erst in der zweiten Zyklusphase statt.  Herzlichen Dank für Ihre hilfreiche und kompetente Beratung.  Alles Gute wünsche ich Ihnen Beste Grüße 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Guten Morgen,, haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht und die ausführliche Schilderung – es freut mich sehr, dass ich Sie ein Stück weit begleiten darf. Nach einem Abort mit Kürettage ist es vollkommen normal, dass der erste Zyklus noch nicht „ideal“ verläuft. Der hormonelle Regelkreis braucht etwas Zeit, um sich neu zu stabilisieren, sodass Zykluslänge, Follikelwachstum und auch der Aufbau der Schleimhaut variieren können. Es entsteht in dieser ersten Phase noch kein verlässliches Zyklusmuster – haben Sie bitte etwas Geduld mit Ihrem Körper. Der nächste Zyklus wird aller Voraussicht nach schon klarer strukturiert sein. Dass der Follikel am Dienstag erst 11 mm groß war und die Ovulationstests bisher negativ bleiben, passt gut zusammen. Ein Follikel wächst im Durchschnitt etwa 1,5–2 mm pro Tag – ein Eisprung wäre somit frühestens nach 5 bis 6 Tagen zu erwarten. Die Schleimhaut kann dabei durchaus schon relativ weit aufgebaut sein – gerade nach einer Kürettage sehen wir das gelegentlich, weil die Gebärmutterschleimhaut sich schneller regeneriert als der hormonelle Zyklus wieder in den gewohnten Rhythmus findet. Auch Ihre Unsicherheit bezüglich des Zyklustages ist verständlich: Ob die erste Schmierblutung oder die stärker einsetzende Blutung drei Tage später als Zyklusbeginn zu werten ist, lässt sich nicht immer ohne Kontrolle der Hormone eindeutig sagen. In der klinischen Praxis orientieren wir uns meist an dem Tag, an dem eine "periodenstarke" Blutung begonnen hat – in Ihrem Fall also etwa vor 12 Tagen. Dass Ihre nächste Kontrolle erst in der zweiten Zyklushälfte möglich ist, ist vollkommen in Ordnung. Wenn zu diesem Zeitpunkt bereits ein Gelbkörper zu sehen ist oder die Schleimhaut typische postovulatorische Merkmale zeigt, lassen sich auch dann noch gute Rückschlüsse auf das Zyklusgeschehen ziehen. Auch die Hormone Estradiol und Progesteron können im Blut bestimmt werden. Ich wünsche Ihnen trotz aller begleitenden Gedanken eine möglichst erholsame Zeit mit Ihrer Familie. Und ich bin zuversichtlich, dass sich Ihr Zyklus bald wieder in eine gute Richtung einpendelt. Herzliche Grüße und alles Gute für Sie Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger


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