Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Katrin van der Ven:

Erfolglose ICSI

Frage: Erfolglose ICSI

Mieke_

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Liebe Frau Prof. Dr. van der Ven, wir haben gerade unsere erste gescheiterte ICSI hinter uns. Ich habe 9 Tage mit Pergoveris 250 Einheiten stimuliert und dann mit Ovitrelle den Eisprung ausgelöst. 36 Stunden später war die Punktion von 8 Eizellen. Mein E2 Wert betrug drei Tage vor der Punktion 1900. Ich bin somit von 5-6 reifen Eizellen ausgegangen. Leider waren jedoch nur 3 Eizellen reif. 2-3 waren wohl kurz davor reif zu sein, die anderen hätten noch länger gebraucht. Von den 3 reifen Eizellen konnte nur eine befruchtet werden. Der Transfer dieser Eizelle (10-Zellen, AB-Qualität) fand drei Tage später statt. Ich frage mich nun, wie es sein kann, dass es nur 3 reife Eizellen gab. Kann dies an der Stimulation liegen oder kann ich von einer generellen Eireifungsstörung bei mir ausgehen? Bisher konnte bei mir nichts festgestellt werden, außer einem erniedrigten AMH von 1. Ich bin 37 und war bereits zweimal spontan schwanger (ein vierjähriges Kind und ein missed Abort vor ca. einem Jahr). Lässt sich hieraus für eine nächste ICSI etwas ableiten? Würden Sie ggf. auch eine ICSI Naturelle empfehlen? Vielen Dank für Ihre Antwort und viele Grüße Mieke


Prof. Katrin van der Ven

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Keine Angst, von einer generellen Eizellreifungsstörung müssen Sie nicht ausgehen, zumal Sie schon zweimal schwanger geworden sind. Die Reaktion jeder einzelnen Patientin auf die verabreichten Medikamente während einer Stimulation zur ICSI  ist leider nicht sicher vorhersagbar. In Ihrem Fall ist die Reaktion des Eierstocks auf Pergoveris gut gewesen, da ja mehr als 6 Eizellen gewonnen wurden. Ich würde mit Ihren Ärzten besprechen ob man die Stimulatonsdauer etwas verlängern kann (das ist unter anderem abhängig von der Länge ihres natürlichen Zyklus und des Durchmessers der Follikel am Auslösetag) oder ob man die Auslösespritze modifiziert ( höhere Dosis oder Alternativpräparat zu Ovitrelle oder Doppeltrigger).  Zu einer ICSI naturelle würde ich nicht raten da hier die Eizellausbeute durch die sehr milde oder ganz ausbleibende Stimulation noch geringer ist und die dadurch die Chance auf die Befruchtung mehrerer Eizellen ebenfalls reduziert wird. Es gibt zusammenfassend keinen Grund, die Behandlung abzubrechen oder zu frustriert zu sein.  Viel Glück!  


Prof. Katrin van der Ven

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Keine Angst, von einer generellen Eizellreifungsstörung müssen Sie nicht ausgehen, zumal Sie schon zweimal schwanger geworden sind. Die Reaktion jeder einzelnen Patientin auf die verabreichten Medikamente während einer Stimulation zur ICSI  ist leider nicht sicher vorhersagbar. In Ihrem Fall ist die Reaktion des Eierstocks auf Pergoveris gut gewesen, da ja mehr als 6 Eizellen gewonnen wurden. Ich würde mit Ihren Ärzten besprechen ob man die Stimulatonsdauer etwas verlängern kann (das ist unter anderem abhängig von der Länge ihres natürlichen Zyklus und des Durchmessers der Follikel am Auslösetag) oder ob man die Auslösespritze modifiziert ( höhere Dosis oder Alternativpräparat zu Ovitrelle oder Doppeltrigger).  Zu einer ICSI naturelle würde ich nicht raten da hier die Eizellausbeute durch die sehr milde oder ganz ausbleibende Stimulation noch geringer ist und die dadurch die Chance auf die Befruchtung mehrerer Eizellen ebenfalls reduziert wird. Es gibt zusammenfassend keinen Grund, die Behandlung abzubrechen oder zu frustriert zu sein.  Viel Glück!


Mieke_

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Vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle und sehr hilfreiche Antwort. Das beruhigt mich schon einmal. Gibt es Ihrer Meinung nach noch Möglichkeiten, wie sich die Eizellqualität verbessern lässt, bspw. durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel? Noch einmal vielen Dank!  


Prof. Katrin van der Ven

Prof. Katrin van der Ven

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Das ist ein weites Feld, wobei bei keinem der Stoffe wirklich eindeutig ein therapeutischer Effekt nachgewiesen worden ist. Wenn ein Vitamin D Mangel besteht sollte dieser ausgeglichen werden. Wenn Sie Vegetarierin sind wäre die Einnahme von Vit B12 (ggf nach Bestimmung der Serumwerte) eventuell hilfreich. Viele Patienten nehmen DHEA 25-50 mg ein wenn die Androgene im Blut niedrig sind . Start der Einnahme 6-8 Wochen vor Stimulationsbeginn. Ein Eisenmangel sollte ausgeglichen werden. Es gibt etliche Kombinationspräparate für Kinderwunschpatientinnen die auch diese Substanzen in Kombination enthalten. Der Therapieeffekt lässt sich, wie eingangs schon erwähnt, aber leider kaum nachweisen. Alles Gute


Mieke_

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Liebe Frau Prof. Dr. van der Ven, vielen Dank noch einmal für Ihre hilfreiche Antwort. Ich werde bzgl. DHEA noch einmal Rücksprache mit meiner Kinderwunschklinik halten. Dürfte ich Sie noch einmal um Rat bzgl. einer Stimulation fragen? Es ist nun angedacht, bei mir das lange Protokoll auszuprobieren, damit alle Eizellen gleichzeitig reifen. Beim letzten Mal waren von den 8 entnommenen Eizellen nur 3 reif, 2 waren kurz davor reif zu werden und 3 hätten noch mehr Zeit benötigt. Dazu soll ich im Vorzyklus die Pille nehmen und dann soll mit einer Spritze Enantone eine Down-Regulation vorgenommen werden. Die eigentlich Stimulation soll dann wieder mit Pergoveris durchgeführt werden. Was halten Sie von dem langen Protokoll? Könnten damit wirklich mehr reife Eizellen gewonnen werden? Ich fühle mich irgendwie unwohl mit dem langen Protokoll und würde lieber beim kurzen bleiben. Gibt es Ihrer Meinung nach die Möglichkeit, dieses so anzupassen, dass damit ebenfalls die Eizellreifung verbessert werden kann? Noch einmal vielen Dank und viele Grüße aus dem Norden Mieke


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