Mitglied inaktiv
Hallo Ich möchte mich mit meinen Fragen mal an eine Erfahrene Hebamme wenden. Und zwar bin ich zum 3. mal Schwanger. Sehr überraschend. Eigentlich wollten wir keine Kinder mehr, vorerst. Und zwar musste ich meinen 1. Sohn bei 33+1 gebären wegen einer Präklampsie. Bei meinem 2. Sohn lag ich 5 Wochen im KH mit Ass100 Therapie und Glucose Infusion, da er ab der 30 SSW nicht mehr wachsen wollte. Schlussendlich wurde er bei 35+2 geboren mit 1650g und 41cm. Sonst aber einem 36 Wochen Baby entsprechend. Nun haben mein Mann und ich sehr grosse Angst das diese Schwangerschaft wieder sehr Problematisch verlaufen könnte. Zudem hab ich ja nun die 2 Jungs, wobei der 1. 4 Jahre alt ist und leider geistig behindert und der 2. erst ein Jahr alt ist. Wir hatten erst über eine Abtreibung nachgedacht, aber gemeinsam mit meinem FA entschieden dieses Baby doch zu behalten. Nun möchte mein FA ab der 12 SSW. mit ASS100 Therapieren damit die ausreichende Blutversorgung des Babys gewährleistet wird. Ich hatte in beiden voran gegangenen Schwangerschaften eine Notch. Ich hoffe das heisst so? Jedoch war diese wohl nie soo ausgeprägt als das die Kinder unterversorgt waren. Warum der kleine ein SGA Baby war, konnte mir niemand beantworten. Die Plazenta wurde leider NICHT eingeschickt. Ich hatte aber extreme Zahnfleischentzündungen und habe mal gelesen das das evtl. davon kommen kann? Gibt es irgendwas, das ich tun kann, damit diese Schwangerschaft besser verläuft? Das ich endlich mal ein Baby über 2000g haben kann und volle 40Wochen in mir tragen kann? Ichhatte 2 Sectios. Ich wünschte mir schon immer einmal Spontan entbinden zu dürfen. Aber das wird wohl nicht mehr möglich sein, oder? Was würden sie mir raten, wenn sie meine Hebamme wären? Wir tragen nun sehr viel Angst in uns, das wir wieder ein Frühchen in den Händen halten müssen. Welches sich natürlich sehr schwierig gestalten würde durch meine beiden Jungs. Ich freue mich auf ihre Antwort. LG Antje
Liebe Antje, die medizinischen Aspekte wurden von Dr. Bluni hinreichend erläutert. Das hätte ich nicht anders gesehen. Was auch ganz wichtig ist: Sie sollten nicht nur vom Gyn (und zu entsprechender Zeit von einem Pränatalzentrum) betreut werden, sondern auch eine psychosoziale Beratung bekommen. Das ist keine Psychotherapie, sondern Gespräche an einen Ort, wo über Ihre Gedanken, Gefühle, Probleme diese Dinge ohne Bewertung gesprochen wird, also einfach ein "laut denken" und aussprechen, wie und wo die Gedanken langlaufen. Und dann Strategien suchen, um sich damit zu arrangieren oder Erklärungen zu finden. Bitte wenden Sie sich an die Schwangerschaftskonfliktberatung der Caritas, des Diakonischen Werkes, der Kath. Frauen, Dornum Vitae oder Pro Familia. Kosten entstehen Ihnen keine! Zum Notching: Der Ausdruck "notching" steht für einen erhöhten Gefäßwiderstand in den Uterinarterien. Wie man inzwischen weiss, stellt ein erhöhter Gefäßwiderstand in den beiden Uterinarterien einen Hinweis dafür dar, dass sich im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eine Gestoseerkrankung entwickeln KÖNNTE. Diese ist im Volksmund als "Schwangerschaftsvergiftung" bekannt und gekennzeichnet durch eine Erhöhung des Blutdrucks sowie evtl. eine Eiweißausscheidung über den Urin. Im Rahmen von Gestoseerkrankungen kommt es gehäuft zu einer Schwäche des Mutterkuchens, was dann letztlich sogar zu einer Mangelversorgung des Kindes führen kann. Falls es zu einem Notching kommt, sollten Sie sich zu gegebener Zeit (Hinweis Ihres Arztes) mit dem Team der Klinik zusammensetzen (Kinderintensiv sollte vorhanden sein) und absprechen, was zu tun ist. Als erstes wird man sicherlich für eine Lungenreife des Kindes sorgen. Die Lungenreife ist so ziemlich das Wichtigste, was für Ihr Kind gegeben sein sollte, da es sonst schwierig wird mit dem Beatmen. Dann sollte mit Ihnen detailliert besprochen werden, wann das Kind geholt wird. Wenn es wächst, dann ist es bis zur 34. SSW bei Ihnen im Bauch besser aufgehoben. Und bitte Kontakt zu den Gestose-Frauen aufnehmen. Dort werden Sie adäquat beraten. Bitte bestellen Sie Grüße an Frau Kuse und Ihr Team! www.gestose-frauen.de Noch eine Studie zur Information: "Prädiktiver Wert eines persistierenden Notching für Schwangerschaftsverlauf und Schwangerschaftsausgang Scharf A, Steinborn A, Geka F, Gatzka C, Sohn C, Kaufmann M Universitäts-Frauenklinik Frankfurt am MainGeburtshilfe/Ultraschall Fragestellung: Der Nachweis eines Notching in beiden Aa. uterinae jenseits der 20.SSW prädisponiert zur Entstehung einer Spätgestose bzw. ihren Komplikationen. Der einmalige Nachweis dieses Merkmals im Rahmen einer Screeninguntersuchung an 1124 Schwangeren zeigte an der UFK Frankfurt niedrige Leistungszahlen (Sensitivität 38%, Spezifität 94%) bezüglich der Erkennung einer Spätgestose bzw. deren Komplikationen. Die Bedeutung des in mindestens zwei aufeinander folgenden Untersuchungen von 4 Wochen Abstand persistierenden Notchings ist demgegenüber noch weitgehend unbekannt. Methode: Wir untersuchten an der UFK Frankfurt/Main vom 1.2.1999 bis zum 20.10.1999 insgesamt 723 Patientinnen auf das Vorkommen des Merkmals persistierenden Notchings beidseits und korrelierten dies mit dem weiteren Schwangerschaftsverlauf und -ausgang. Ergebnisse: Davon wurden 60 als positiv für das Merkmal getestet. Von diesen konnten 33 ein zweites Mal untersucht werden und haben zwischenzeitlich entbunden. Zwölf zeigten bei der Zweituntersuchung ein Persistieren des Notchings, davon entbanden 10 unter dem Bild einer Gestose bzw. eines pathologischen CTG. Schlussfolgerung: Der Befund eines persistierenden Notchings beidseits scheint ein hochsensitiver, nicht invasiver Ein-Parameter-Test zur prospektiven Evaluation von Risikopatientinnen für das Vorkommen des Merkmals Gestose zu sein. Die Untersuchungen hierzu werden fortgeführt." Auch wichtig: Sprechen Sie mit Gyn und Krankenkasse wegen einer Haushaltshilfe! Rechtzeitig und regelmäßig, damit Sie a) Zeit für diese ganzen Termine und b) Zeit zum Ausruhen haben! Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Vielen Dank