Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

"Wut" (Kleiner Mann, fast 11 Monate alt) - Achtung lang!

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: "Wut" (Kleiner Mann, fast 11 Monate alt) - Achtung lang!

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Hallo Silke, unser Sohn wird am 10.06. 11 Monate alt. Er war ein Schreibaby (Koliken, Anpassungsstörungen) und hat von Anfang an versucht, seinen Kopf durchzusetzen bzw. seine Grenzen auszutesten (ja, viele sind der Meinung, das können so kleine Babys noch nicht, aber wir haben vieles erlebt, was doch darauf schließen läßt). Er ist sehr aktiv, kann krabbeln und sich überall zum Stehen hochziehen. Natürlich geht er auch überall dran und natürlich gibt es Ecken, wo er das nicht darf. Und die werden von uns mit einem "Nein" kommentiert und er wird von dort weggezogen. Nun ist es jedoch seit kurzem so, dass er richtig böse wird, wenn er ein Nein hört. Er hält zwar meistens direkt innen, aber dann kreischt er, stampft mit dem Fuß auf und haut nach uns (auch nach meiner Freundin, wenn die ihm etwas verbietet). Ist das in dem Alter denn schon normal? Ich weiß gar nicht, wie ich reagieren soll... Außerdem wird er morgens nun immer mit Gemecker und Gezeter wach. Wenn man ihn dann nicht sofort aus dem Bett holt wird er richtig wütend und kreischt. Eigentlich mag ich darauf nicht reagieren, denn er soll ja auch lernen, dass er damit nichts erreichen kann. Allerdings kann ich ihn ja auch nicht ewig kreischen lassen, weil er ja auch seine Flasche bekommt. Bisher hat er das nie gemacht. Da ist er fröhlich brabbelnd aufgewacht und hat gewartet, bis man ihn aus dem Bett geholt hat (was auch nicht länger gedauert hat bzw. schneller ging als jetzt). Was kann ich hier tun? Zu meinem letzten Problem: Auch abends gibts nun immer Theater. Er will nicht schlafen, heult, steht im Bett, quengelt, kreischt, schlägt an die Gitter etc.. Das geht teilweise bis zu 1 oder 2 Stunden. Es fing vor einigen Tagen mit dem Zahnen an (ein Schneidezahn oben kommt, ist aber noch nicht durch) und auch wenn er m. E. keine Schmerzen hat, macht er Theater. Das hat er sonst auch nie gemacht. Er schläft schon immer im eigenen Bett ohne "Hilfsmittel" wie Flasche, auf dem Arm schaukeln etc. und konnte bisher immer alleine und schnell einschlafen. Was ist da nur los? Vielen Dank für Ihre Mühe und viele Grüße Nachtengel


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Hallo, meine Tochter ist zwei Jahre alt und ich kann mich lebhaft an die Zeit erinnern als sie lernte was ein "Nein" bedeutet. Da gabs hin und wieder richtige Szenen, und jetzt wo sie in die Trotzphase kommt fängt es wieder an. Ich denke es ist wichtig konsequent zu bleiben, damit die Kleinen merken dass sie mit negativem Verhalten nichts bewirken. Und man sollte dem kleinen Mann ganz deutlich sagen, dass Hauen nicht toleriert wird. Wir haben das unserer Kleinen immer sofort ganz deutlich zu verstehen gegeben und zum Glück hat sie es auch schnell verstanden, aber ich denk das ist auch eine Sache des Temperaments. Was die anderen Probleme angeht hab ich leider keine Erfahrung, aber die Hebamme weiß bestimmt gut Bescheid. Ich hoffe ich konnte ein bißchen helfen... Liebe Grüße Sylvi


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Liebe Nachtengel! Hhmmm... ein kleiner Mann, der wissen scheint, was er will... :-) Haben Sie etwas an dem Schlafplatz/ dem Bettchen geändert? Kinder schlafen nicht gerne im "ganz dunklen" Räumen- haben Sie ein Steckdosenschlaflämpchen? Haben Sie ein "Zu-Bett-geh-Ritual"? Wenn nicht, führen Sie eins ein: abends nur noch ruhige Spiele spielen, essen, Zähne putzen, Buch vorlesen oder Lied singen und dann schlafen legen... Kinder brauchen dringend "Alltag"- sie fühel sich sicher, wenn sie wissen, was auf sie zu kommt- mit so einem Ritual wissen sie es... Die Umsetzung wird sicher Geduld und Durchhaltevermögen/ Konsequenz von Ihnen fordern... Wenn Ihr Kind weint, lassen schauen Sie immer wieder nach ihm und reden Sie beruhigt auf ihn ein- damit geben Sie ihm das Gefühl, trotzdem Sie nicht anwesend sind- nicht allein zu sein... Zähne zu bekommen tut manchmal ganz schön dolle weh... dann gehört das Kind auch in Mammas und Papas Nähe und Geborgenheit! Und zum "Nein": zu akzeptieren was ein "Nein" bedeutet, ist nicht wirklich leicht, denn Kind möchte doch so gerne... Seien Sie konsequent und bleiben Sie beim Nein! Und kreischen darf Ihr Kind ruhig mal. Gehen Sie bitte aus der "Hau- Nähe"! Reden Sie beruhigend auf ihn ein, erläuten Sie kindgerecht, warum das jetzt gerade nicht geht... Versuchen Sie die Ausbrüche zu ignorieren... Wenn er merkt, dass er mit beidem nichts erreicht, wird er es sicher seinlassen... Erfolgreiche Grüße, Silke Angerstein


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