Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Was kann ich machen?

Frage: Was kann ich machen?

Schnullerfee

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Hallo, ich benötige dringend ihre Hilfe. Mein Sohn, 4 1/2 Monate, schläft immer schlechter. Ich kann jetzt dann nicht mehr. Vor 4 Wochen etwa hat es angefangen das er nachts schlechter schläft und alle 1 bis zwei Stunden an ein brust wollte. Dann kam dazu das er dann nur noch im arm weiter geschlafen hat und ich mich nicht von ihm abwenden durfte. Dachte das ist die Phase von 14 bis 18 Woche und es wird besser. Aber jetzt spitzt es sich noch mehr zu. Ständig brust, kein aufstehen oder abwenden möglich und jetzt fängt er auch noch an zu schreien im arm. Ich stille noch voll. Am Tag schläft er auch nicht viel. Entweder im kiwa ne Stunde oder nur auf m Arm so etwa halbe Stunde. An was kann das Schlafproblem liegen und was kann ich tun damit unsere Nächte besser werden. Ich kann den fehlenden Schlaf am Tag nämlich nicht nachholen und hab keine Unterstützung. Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe.


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Schnullerfee, viel zu tun ist nicht. Nur da sein. Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann- DA hat Ihr Kinderarzt Recht!) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Gibt es bei Ihnen in der Gegend eine Gruppe des Kinderschutzbundes oder die "Frühen Hilfen"? Wenn ja, melden Sie sich dort. Manchmal haben die unkonventionelle Lösungen. Liebe Grüße Martina Höfel


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