Cubedoo
Sehr geehrte Frau Höfel, mein Sohn (korrigiertes Alter 4,5 Monate, er kam 7 Wochen zu früh auf die Welt) macht seit mehreren Wochen starke Probleme bei seinem nächtlichen Schlaf. Zum einen fällt das abendliche Einschlafen (geht nur durch Stillen oder Herumtragen) sehr schwer und zum anderen wacht er dann mind. alle 2 Stunden auf und findet auch nur durch oben genannte Techniken wieder in den Schlaf. Sobald man ihn in sein Bettchen legt wacht er meistens wieder auf und weint bitterlich. Wir haben schon alles Mögliche ausprobiert. Sein eigenes Zimmer, ein Beistellbettchen, abends noch ein Fläschchen geben...das einzige das wirklich hilft und wobei auch ich ein bisschen Schlaf finde, ist die Familienbettlösung mit ständigem Zugang zu meiner Brust. Ich weiß, dass das nicht optimal ist, ich kann und will mein Kind aber nicht schreien lassen und muss einfach irgendwie schauen, dass ich zumindest ein paar Stunden Schlaf bekomme. Kann es sein, dass sein Frühchendasein damit auch etwas zu tun hat? Er hatte auch schon Phasen, in denen er bis zu 4 Stunden geschlafen hat und problemlos nach der Mahlzeit wieder in seinem Bett weiter geschlafen hat. Daher kann ich einfach nicht verstehen, warum er jetzt so oft aufwacht. Hunger kann es nicht sein. Tagsüber schläft er mittags bis zu 3 Stunden seelenruhig im Kinderwagen. Ich bin mit meinem Latein am Ende und wäre sehr froh über einen guten Rat. Vielen Dank
Liebe Cubedoo, Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung z.B. im Familienbett. Da ist nichts Schlechtes dran! Liebe Grüße Martina Höfel
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